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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Quantenphysik und Literatur


Aura
27.07.10, 23:49
Liebe Forumsmitglieder,

ich plane für kommende Semester eine Reihe von Seminaren zum Thema "Physik und Literatur" und wäre dankbar für zahlreiche Tipps zu literarischen Texten, in denen Quantenphysik eine Rolle spielt oder zum Thema gemacht wird. Ich weiß, es gibt sehr viele Beispiele, ich bin dankbar für jeden einzelnen Hinweis...

Gruß

Aura

Benjamin
28.07.10, 00:06
Wie sieht dein Zielpublikum aus?

Studenten, Professoren, Laien? Also lieber etwas leicht Verständliches, Populärwissenschaftliches, oder die saubere und trocken mathematische Art theoretischer Physikbücher.

Aura
28.07.10, 00:17
Wie bereits geschrieben, freue mich über jeden einzelnen Hinweis...Ich werde mit Studenten und Kollegen diskutieren, die sich auf eher anspruchsvollere Literatur konzentrieren, aber auch mit Studenten, die zunächst mal einen Einstieg finden wollen, wofür leichter zugängliche Literatur nützlich wäre...

Herzlichen Dank für die Nachfrage!

Aura

Benjamin
28.07.10, 00:47
Also spontan fallen mir ein:

Quantum Mechanics in Hilbert Space von Eduard Prugovecki (eher anspruchsvoll und sehr theoretisch)
Quantenmechanik von Thorsten Fließbach (theoretisch)
Quantenmechanik 5/1 und 5/2 von Wolfgang Nolting (theoretisch)

Atom- und Quantenphysik von Haken und Wolf (anschaulicher, intuitiver und mit mehr experimentellen Grundlagen)
Beliebt ist auch dazu Demtröder (eine Lehrbuchreihe der Experimentalphysik), ich glaub es ist der dritte Band zu QM

Populärwissenschaftlich hat mir Zeilingers "Einsteins Schleier" und "Einsteins Spuk" ganz gut gefallen. Da gehts ein bisschen um Zufall und Verschränkung, also durchaus philosophisch angehaucht.

RoKo
28.07.10, 20:10
Hallo Aura,

Die wohl bekannteste literarische Figur der Quantenphysik ist Schrödingers Katze.
Eine Seminarreihe "Physik und Literatur" wäre höchst unvollständig ohne ihre Berücksichtigung. Daher hier zunächst ein Link auf Schrödingers Originaltext von 1935:
http://wwwthep.physik.uni-mainz.de/~matschul/rot/schroedinger.pdf

Dieser ca.20 Seiten umfassende Aufsatz ist schon rein sprachlich ein Hochgenuss. Schrödinger liefert dort Erklärungen, die auch ohne Physikstudium verständlich sind und er kommt dabei ohne Mathematik aus. Zu seinem genaueren Verständnis sind jedoch Kenntnisse über den historischen und philosophischen Hintergrung - Stichwort: Interpretationsstreit - erforderlich.

Daraus lässt sich auch eine höchst interessante wissenschaftliche Fragestellung entwickeln: Was wollte Schrödinger mit seinem Katzen-Experiment eigentlich zum Ausdruck bringen und was haben seine zahlreichen Rezensenten davon verstanden?

Ein kurzer Hinweis dazu: "verwaschen" = Überlagerung, Superposition.

Bauhof
29.07.10, 10:43
Daher hier zunächst ein Link auf Schrödingers Originaltext von 1935:
http://wwwthep.physik.uni-mainz.de/~...hroedinger.pdf
Hallo RoKo,

der obenstehende Link funktioniert nicht.

M.f.G. Eugen Bauhof

RoKo
29.07.10, 21:43
http://wwwthep.physik.uni-mainz.de/~matschul/rot/schroedinger.pdf

jetzt sollte es gehen.

Timm
03.08.10, 11:01
Liebe Forumsmitglieder,

ich plane für kommende Semester eine Reihe von Seminaren zum Thema "Physik und Literatur" und wäre dankbar für zahlreiche Tipps zu literarischen Texten, in denen Quantenphysik eine Rolle spielt oder zum Thema gemacht wird. Ich weiß, es gibt sehr viele Beispiele, ich bin dankbar für jeden einzelnen Hinweis...

Gruß

Aura

Hi Aura,

ich empfehle das Buch "Quanten" 2008 Berlin Verlag, Untertitel "Einstein, Bohr und die die große Debatte über das Wesen der Wirklichkeit" von Manjit Kumar. Es ist eine packend geschriebene Geschichte der Entwicklung der Quantentheorie.

Gruß, Timm