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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Äquivalenz- und das Relativitätsprinzip


SCR
11.12.10, 08:15
Hi JoAx,

ich habe mir erlaubt, diesen Aspekt aus dem Thread "Eigenzeit für äußere Schwarzschild-Metrik" auszugliedern - Ich hoffe, Du hast nichts dagegen:

Alles IMHO:
Äquivalenzprinzip (äquivalent bedeutet nicht exakt das gleiche):
Durch Beschleunigung ist die Geschwindigkeit nie konstant => ZD zu allen BS-en.
Dieser Bewegungszustand, Beschleunigung, kann vom beschleunigten Objekt auf die Raumzeit "übertragen" werden. Denn abgesehen von Trägheitseffekten am beschleunigten Objekt, kann man aus seiner Sicht all die anderen als beschleunigt, im entsprechenden "Gravitationsfeld" fallend betrachten. So kann man zu einem "Gravitationspotential" kommen, welches aus Sicht des Beschleunigten im ganzen Universum herrscht. Die ZD zwischen den Objekten hängt dann von der Potentialdifferenz (+ relativer Geschwindigkeit) ab. Die Aufgabe der Beschleunigung besteht dann lediglich darin, die Position im "Gravitationspotential" zu halten, und nicht die ZD als solche hervorzurufen, so zu sagen.

Dieses "Gravitationsfeld" unterscheidet sich vom "echten" dadurch, dass es sich instantan im ganzen Universum einstellt, sobald die Beschleunigung da ist. Es hängt auch von der Beschleunigung des Objektes ab, während das "echte" es nicht tut.

Ich hoffe, das stimmt so weit. (?)
Über DIESES Thema kann man meines Erachtens durchaus geteilter Meinung sein - Dieses Thema ist IMHO SEHR diskussionswürdig.

Äquivalenzprinzip laut Einstein (nachvollziehbar anhand seiner "Fahrstuhl-Überlegungen"):
a) Ruhe = kräftefreie Bewegung = Freier Fall
b) Beschleunigung = "Ruhe" in einem Gravitationsfeld
a) und b) unterscheiden sich durch das Auftreten von Trägheitskräften: Gemäß ART ist die Gravitation eine Scheinkraft (= Trägheitskraft).
Ein beschleunigter Körper ist in der ART ausgezeichnet (= durch die auf ihn wirkenden Trägheitskräfte) - Hier darf man das Relativitätsprinzip laut Einstein nicht (zumindest nicht uneingeschränkt) anwenden: Denn hier ist die "Richtung" der vorliegenden ZD eindeutig (-> Für den einen Rot- / Für den anderen Blauverschiebung -> Relativitätsprinzip hier nicht gültig).

In diesem Kontext entspann sich auch eine IMHO recht interessante Diskussion zwischen Einstein und Kottler - Exemplarisch:
Wir kommen also zu dem Resultate: Diejenigen beschleunigten Bewegungen, die stationär sind, ermöglichen einen quasistarren Körper, und für diese und nur für diese gilt die Relativität der Beschleunigung.
Man findet leicht, dass das im wesentlichen der freie Fall und die gleichförmige Rotation sein werden. [...] So haben wir denn auch in der Minkowskischen Mechanik den Anschluß an die gewöhnliche Erfahrung erreicht, indem das Relativitätsprinzip nicht nur für die gleichförmige Translation, sondern auch für die stationäre Beschleunigung gilt.
Unter den Arbeiten, welche sich kritisch mit der allgemeinen Relativitätstheorie beschäftigen, sind besonders diejenigen Kottlers bemerkenswert, denn dieser Fachgenosse ist wirklich in den Geist der Theorie eingedrungen.

Details hierzu sind den AdP zu entnehmen.

EDIT:
Die Aufgabe der Beschleunigung besteht dann lediglich darin, die Position im "Gravitationspotential" zu halten, und nicht die ZD als solche hervorzurufen, so zu sagen.
Nur zum Verständnis: Ein G-Potential bedeutet nicht anderes als das Vorliegen einer (durchaus möglicherweise auch komplexen) Raumkrümmung - Sind wir uns da einig?

EDIT2:
Dieses Thema ist IMHO SEHR diskussionswürdig.
Insbesondere: Was bedeutet in diesem Zusammenhang "gleichförmig" ganz konkret?