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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das ominöse Teilchen


SCR
22.12.10, 19:30
Hallo zusammen,

betrachten wir einmal rein gedanklich ein bestimmtes Elementarteilchen: Dieses Teilchen sei masselos und bewege sich mit c.
Was ließe sich auf Basis der SRT über dieses Teilchen aussagen / Wie würde es ein ruhender Beobachter beschreiben?

JoAx
23.12.10, 01:45
Hallo zusammen,

betrachten wir einmal rein gedanklich ein bestimmtes Elementarteilchen: Dieses Teilchen sei masselos und bewege sich mit c.
Was ließe sich auf Basis der SRT über dieses Teilchen aussagen / Wie würde es ein ruhender Beobachter beschreiben?

:D

Gar nicht. imho

Gruss

Eyk van Bommel
23.12.10, 06:35
Gar nicht. imho
Hmm-:rolleyes:

Nicht vielleicht als ominös - JoAx :D

Gruß
EVB

SCR
23.12.10, 07:05
:D
Gar nicht. imho
Man kann also nicht einmal als ruhender Beobachter, an dem das Teilchen mit c vorbeisaust, irgendeine Aussage treffen?

EDIT: Ach so - Nee, ich Dödel :D, Sorry: Die Antwort ist ja völlig richtig!!!! (Weil?)

Nun - dann die Frage eben in Form der in der Physikwelt allseits beliebten Grenzwertbetrachtungen gestellt:
Das O-Teilchen (= ominöse Teilchen) besitze nun eine unendlich kleine Masse und bewege sich nahezu mit c - Was kann man dann mittels der SRT darüber aussagen? Welchen Grenzwerten strebt es zu?

Bauhof
23.12.10, 08:24
Das O-Teilchen (= ominöse Teilchen) besitze nun eine unendlich kleine Masse und bewege sich nahezu mit c - Was kann man dann mittels der SRT darüber aussagen? Welchen Grenzwerten strebt es zu?
Hallo SCR,

es gibt weder eine unendlich kleine noch eine unendlich große Masse in der Physik. Und Grenzwertbetrachtungen gibt es nur in der Mathematik. Es gibt höchstens "ominöse" Zahlen in der Mathematik, nämlich z.B. die "Nichtstandard-Zahlen".

M.f.G. Eugen Bauhof

SCR
23.12.10, 12:28
Hallo Bauhof,
es gibt weder eine unendlich kleine noch eine unendlich große Masse in der Physik.
Da stimme ich Dir zu: Unendlichkeit hat in der Physik (soweit möglich) nichts zu suchen -> Nehmen wir also die kleinstmögliche Masse an.
Die da wäre?
Und Grenzwertbetrachtungen gibt es nur in der Mathematik.
Das denke ich nicht.

SCR
23.12.10, 19:00
Hi JoAx,
Gar nicht.
Weil ...
1. die mit der Geschwindigkeit einhergehende Zeitdilatation dazu führt, dass für das ominöse Teilchen keine Zeit (mehr) vergeht. Wenn für ein Teilchen keine Zeit vergeht "nutzt" es die Dimension Zeit unserer Raumzeit nicht / ist es nicht mehr "Bestandteil" der Dimension Zeit unserer Raumzeit -> Es ist (bzw. "wird") zeitlos.
2. die mit der Geschwindigkeit einhergehende Längenkontraktion zu einer physikalischen Dicke des ominösen Teilchens in Bewegungsrichtung von 0 führt ->
Das Teilchen stellt sich in unserer Raumzeit räumlich nur noch zweidimensional dar. Damit ist es aus unserer Raumzeit heraus betrachtet nicht mehr wahrnehmbar und kann innerhalb unserer Raumzeit auch mit nichts anderem (mehr) wechselwirken.

Erst einmal bis hierhin - Meintest Du das etwa in diesem Sinne, JoAx? :rolleyes:

JoAx
23.12.10, 20:23
Meintest Du das etwa in diesem Sinne, JoAx? :rolleyes:

Nein, SCR.

Ehrlich gesagt, finde ich die Fragestellung "doof".

Es geht dir doch konkret um Photone, oder?


Gruss, Johann

Marco Polo
23.12.10, 20:54
Hallo SCR,

Weil ...
1. die mit der Geschwindigkeit einhergehende Zeitdilatation dazu führt, dass für das ominöse Teilchen keine Zeit (mehr) vergeht. Wenn für ein Teilchen keine Zeit vergeht "nutzt" es die Dimension Zeit unserer Raumzeit nicht / ist es nicht mehr "Bestandteil" der Dimension Zeit unserer Raumzeit -> Es ist (bzw. "wird") zeitlos.
2. die mit der Geschwindigkeit einhergehende Längenkontraktion zu einer physikalischen Dicke des ominösen Teilchens in Bewegungsrichtung von 0 führt ->
Das Teilchen stellt sich in unserer Raumzeit räumlich nur noch zweidimensional dar. Damit ist es aus unserer Raumzeit heraus betrachtet nicht mehr wahrnehmbar und kann innerhalb unserer Raumzeit auch mit nichts anderem (mehr) wechselwirken.

zunächst mal spielt es für unsere Betrachtungen keine Rolle, ob das Teilchen eine sehr geringe also von mir aus "kleinstmögliche Masse" hat, oder ob es im Vergleich dazu sehr schwer ist.

Deine beiden Punkte 1. und 2. sind leider völlig daneben. Du hast eine komplett falsche Vorstellung von relativistischer Physik.

Punkt 1. und 2. treffen weder auf Teilchen mit Masse noch auf Photonen zu.
Oder hast du schon mal davon gehört, dass Photonen nicht wechselwirken?

Daher mein Rat: Wenn es dir um die relativistische Betrachtung von Teilchen mit Masse geht, besorg dir SRT-Fachliteratur und lies dich ein.

Du befasst dich mit Kruskal-Szekeres-Koordinaten und sonstigem heavy-Stuff, hast aber die Grundlagen der SRT nicht verstanden. Wenn du mich fragst, ist das die falsche Herangehensweise.

Wenn man das Fussballspielen erlernen möchte, dann fängt man mit den einfachen Dingen, wie der Ballbehandlung und leichten Pässen an.

Du hingegen willst direkt Fallrückzieher, Übersteiger, Steilpässe und andere Kabinettstückchen zum Besten geben. Dass das nicht funktionieren kann, sollte einleuchten.

Und wie immer: Nichts für ungut. :)

SCR
24.12.10, 01:59
Hallo JoAx, Hallo Marco Polo,
zunächst mal spielt es für unsere Betrachtungen keine Rolle, ob das Teilchen eine sehr geringe also von mir aus "kleinstmögliche Masse" hat, oder ob es im Vergleich dazu sehr schwer ist.
1. Sehe ich etwas anders.
2. Was ist denn nun die "kleinstmögliche Masse"? (Und warum sollte dazu etwas nur schwerer und nicht evtl. auch leichter sein?)
Du hast eine komplett falsche Vorstellung von relativistischer Physik.
Photonen gehorchen dem Relativitätsprinzip nur bedingt ...
Punkt 1. und 2. treffen weder auf Teilchen mit Masse noch auf Photonen zu.
... deshalb muß man IMHO ponderable von anderen Teilchen bei dieser Betrachtung unterscheiden.
Oder hast du schon mal davon gehört, dass Photonen nicht wechselwirken?
Das ist mir völlig neu - Ansonsten wünsche ich Euch ebenfalls noch frohe Weihnachten!

Marco Polo
24.12.10, 02:39
zunächst mal spielt es für unsere Betrachtungen keine Rolle, ob das Teilchen eine sehr geringe also von mir aus "kleinstmögliche Masse" hat, oder ob es im Vergleich dazu sehr schwer ist.
1. Sehe ich etwas anders.
2. Was ist denn nun die "kleinstmögliche Masse"? (Und warum sollte dazu etwas nur schwerer und nicht evtl. auch leichter sein?)

Da gibt es aber nichts anders zu sehen. Welcher prinzipielle Unterschied ergibt sich d.M.n. bei Teilchen unterschiedlicher Masse?

Die dynamische Masse ergibt sich aus der Ruhemasse multipliziert mit dem Gammafaktor.

m=gamma*m0

Egal wie gross oder klein m0 ist, die Formel ist die Gleiche. m0 ist doch hier eine Variable. Es ist dabei völlig unerheblich welchen Betrag m0 hat, sofern er von 0 verschieden ist.

Photonen gehorchen dem Relativitätsprinzip nur bedingt...

Nein. Photonen haben mit dem Relativitätsprinzip nicht das Geringste zu tun. Sie können diesem also auch nicht "nur bedingt" gehorchen. Keine Ahnung, wo du sowas immer wieder aufschnappst.

Ausgehend vom "speziellen Relativitätsprinzip" kann man sagen, dass dieses lediglich für Inertialsysteme gilt. Sich selbst überlassene Körper folgen also dem Trägheitsprinzip (Inertia=Trägheit).

... deshalb muß man IMHO ponderable von anderen Teilchen bei dieser Betrachtung unterscheiden.

hat jemand was anderes behauptet? Ich schrieb doch, dass deine beiden Punkte 1. und 2. weder auf Teilchen mit Masse noch auf Photonen zutreffen.

Und dann schreibst du, dass man beide unterscheiden muss. Ja und weiter?

Das ändert doch nichts daran, dass beide Punkte 1. und 2. falsch sind. Und zwar sowohl in Bezug auf Teilchen mit Masse, als auch in Bezug auf Photonen.

Mist. Schon wieder so spät. Wegen dir verpass ich noch Heiligabend. Jetzt aber...:)

EMI
24.12.10, 03:21
Wegen dir verpass ich noch Heiligabend.
:D :D :D

Keine Sorge Marco, bei dem Schnee kommt sogar der Weihnachtsmann verspätet.

SCR
24.12.10, 07:20
Upps - Das stand beim letzten Beitrag eigentlich ganz am Anfang, ging aber irgendwie verloren:
Es geht dir doch konkret um Photone, oder?
Neutrinos scheiden aus?

SCR
24.12.10, 07:22
Hallo Marco Polo,
m=gamma*m0
Die Formel der transversalen relativistischen Masse.
Erinnert mich stark an die Formeln zur Längenkontraktion und Zeitdilatation.
Nein. Photonen haben mit dem Relativitätsprinzip nicht das Geringste zu tun.
Der Dopplereffekt
1. beträfe demnach keine Photonen und/oder
2. wäre nicht relativ?
Das ändert doch nichts daran, dass beide Punkte 1. und 2. falsch sind.
So hatte ich Dich zuvor auch schon ganz grob verstanden. Aber mach's doch einfach einmal kurz und sage, wie es richtig gehört.
Mist. Schon wieder so spät. Wegen dir verpass ich noch Heiligabend. Jetzt aber...:)
Das sollte heute nicht passieren.
Diese Antwort von Dir hat mir auf jeden Fall schon wesentlich besser gefallen.