SCR
08.08.11, 10:25
Hallo zusammen,
ich denke es macht Sinn, dass ich "meinen" diesbezüglichen Kriterienkatalog nicht nur vereinzelt kontextbezogen sondern einmal grob zusammengefasst (zur Diskussion) darstelle:
1. Basis der erforderliche Quanitisierung
Die erforderliche Quantisierung hat auf folgenden drei Basis-Planck-Einheiten aufzubauen:
a) Planck-Länge
b) Planck-Zeit
c) Planck-Masse (respektive Planck-Energie)
[gegebenenfalls erweitert um:
d) Planck-Ladung
e) Planck-Temperatur]
Eine "Planck-Raumzeit" (im Sinne eines "Raumzeit-Quants") bzw. irgendwelche "Planck-Volumen" gibt es nicht - Diese scheiden deshalb hinsichtlich irgendwelcher Quantisierungsbemühungen aus meiner Sicht grundsätzlich aus (siehe hierzu auch die ergänzenden Erläuterungen weiter unten).
2. Bedeutung der Quanitisierung einer Größe
Durch eine Quantisierung wird eine Größe letztendlich auf ein Binärsystem zurückgeführt:
1 bedeutet: Quant (und damit die Größe an sich) liegt vor
0 bedeutet: Quant (und damit die Größe an sich) liegt nicht vor
Damit einher gehen folgende mögliche Messergebnisse:
- Quant (und damit die Größe an sich) kann bestätigt werden
- Quant (und damit die Größe an sich) kann ausgeschlossen werden
- Quant (und damit die Größe an sich) kann nicht bestimmt werden
Mittels einer Aufsummierung von Quanten (fallspezifisch unter Einbeziehung mindestens einer weiteren Bezugsgröße - z.B. der Eigenzeit t des Beobachters) müssen auf dieser Basis alle "makroskopisch beobachtbaren Werte" erklärt werden können (inklusive direkt nachfolgender Punkt).
3. Erforderliche Erklärung der Naturkonstanen (sowohl physikalischer als auch mathematischer Natur)
Eine potentielle TOE sollte auf Annahme mathematischer Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge (weitestmöglich) verzichten sondern deren Zustandekommen (= deren kausalen Hintergrund) erklären - Hierunter fällt meines Erachtens insbesondere eine Erklärung
a) der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit
b) des Zustandekommens von Pi als ein Verhältnis zweier (quantisierter) Längen
Der Begriff "Konstante" ist in diesem Zusammenhang IMHO recht weit zu fassen: Meines Erachtens gehören hierzu unter anderem auch die Hubble-Konstante (-> Raumexpansion), der Gamma-Faktor (-> Realitivitätsprinzip), ...
4. Näherungen sind nur zum Zwecke späterer Berechnungserleichterungen (und damit nur nachgelagert) zulässig, auf keinen Fall aber schon zum Zwecke der vorgelagerten Erklärung irgendwelcher Zusammenhänge
-> Entweder kann eine Kausalität eindeutig (= ohne Näherung) aufgezeigt werden - oder eben nicht.
5. Dreidimensionalität als physikalische Existenzvoraussetzung
Ich erachte nur solche Dinge als physikalisch relevant (und damit Gegenstand einer potentiellen TOE), die man als physikalisch existent betrachten kann.
Physikalisch existent bedeutet für mich, dass etwas von etwas anderem überhaupt wahrgenommen werden kann.
Beispiel:
In diesem Sinne sind irgendwelche potentiellen, rein äußeren Krümmungen unseres Universums irrelevant, da sie nicht das beobachtbare Geschehen in unserem Universum beeinflussen können und damit auch nicht wahrnehmbar sind:
Ich betrachte sie als unphysikalisch in dem Sinne, dass sie nicht Gegenstand einer physikalischen Betrachtung sein können (Btw.: Den Aspekt / Dieses Beispiel hat eigentlich Hawkwind beigesteuert ;)).
Wahrnehmung kann nun nur über eine Wechselwirkung erfolgen.
Eine Wechselwirkung setzt diesbezüglich eine "Wechselwirkungsfläche" voraus, wodurch (mindestens) Dreidimensionalität erforderlich ist, um etwas überhaupt als physikalisch existent ansehen zu können.
(Anmerkung: Die hier von mir vertretene Ansicht hat weitreichende Konsequenzen. Da die ART die Gravitation als eine Wechselwirkung zwischen Materie und Raum versteht, erzwingt die Anwendung dieser Logik z.B., "den Raum" bzw. das, aus dem er gebildet wird, bereits selbst als dreidimensional aufzufassen; gleiches würde für jede Form einer "Information" gelten: auch diese bedürfte einer "dreidimensionalen Basis"; ...)
6. Die Minkowskische Union von Raum und Zeit ist in ihrer korrekten Interpretation in eine TOE einzubringen. IMHO: Raum und Zeit sind Freiheitsgrade der Bewegung der uns bekannten Materie - sie sind substituierbar.
(in Verbindung mit 8: Die de Sitter-Lösung zeigt, dass an einem materiefreien Punkt unseres Raums keine Zeit vergeht).
7. Eine potentielle "ad hoc"-Restriktion einer TOE auf 4 Dimensionen ist nicht sachlich begründbar.
8. Die Feldgleichungen der ART sind als korrekt anzusehen. Eine potentielle TOE muß "auf den Spezialfall ART" zurückgeführt werden können. Selbiges gilt natürlich auch für vergleichbar essentielle Feststellungen der QM.
9. Spezielle Lösungen der Feldgleichungen sind grundsätzlich als gleichberechtigt anzusehen, keine Lösung darf dabei als ausgezeichnet gelten. Sofern noch nicht alle physikalischen Zusammenhänge zweifelsfrei und eindeutig geklärt sind betrachte ich es in diesem Zusammenhang als unangemessen (wenn nicht sogar anmaßend), mehr oder weniger "leichfertig" spezielle Lösungen der FG in "realistische" und "unrealisitische" Lösungen zu differenzieren (Das betrifft z.B. das Gödel-Universum).
10. "Allgemeine Einschätzungen", "Meinungen" wie auch "Überlieferungen", sofern sie nicht stichhaltig argumentativ unterlegt werden können, sind nicht von Belang.
11. Es sollte stets beachtet werden, dass uns eine physikalisch Beschreibung der Natur nur eingeschränkt möglich ist: Dies ist uns nur und ausschließlich auf Basis und aus der Sicht ponderabler Materie möglich.
So sehe ich das ganz grob (Evtl. habe ich hier jetz noch den ein oder anderen Punkt vergessen - Den würde ich dann erforderlichenfalls noch nachtragen) - Vielleicht ist damit auch die ein oder andere "Einschätzung" meinerseits zu bestimmten Detail-Themen etwas nachvollziehbarer (mit diesem Katalog "bewerte" ich eben z.B. die verschiedenen Ansätze wie String-Theorie, LQG, ...) ...
Unabhängig davon: Eure Meinungen / Anmerkungen / Ergänzungen? :rolleyes:
EDIT:
Da ist mir gerade noch ein meines Erachtens wichtiger Aspekt eingefallen -> Nachtrag:
Eine potentielle TOE hat IMHO auch eine nachvollziehbare Erklärung / Begründung zu liefern, warum sämtliche Massen aller bekannten Elementarteilchen
a) unterhalb der Planck-Masse angesiedelt sind und
b) noch dazu äußerst präzise bestimmt werden können, obwohl sie doch eigentlich in einem Bereich liegen, der uns gar nicht zugänglich sein dürfte.
ich denke es macht Sinn, dass ich "meinen" diesbezüglichen Kriterienkatalog nicht nur vereinzelt kontextbezogen sondern einmal grob zusammengefasst (zur Diskussion) darstelle:
1. Basis der erforderliche Quanitisierung
Die erforderliche Quantisierung hat auf folgenden drei Basis-Planck-Einheiten aufzubauen:
a) Planck-Länge
b) Planck-Zeit
c) Planck-Masse (respektive Planck-Energie)
[gegebenenfalls erweitert um:
d) Planck-Ladung
e) Planck-Temperatur]
Eine "Planck-Raumzeit" (im Sinne eines "Raumzeit-Quants") bzw. irgendwelche "Planck-Volumen" gibt es nicht - Diese scheiden deshalb hinsichtlich irgendwelcher Quantisierungsbemühungen aus meiner Sicht grundsätzlich aus (siehe hierzu auch die ergänzenden Erläuterungen weiter unten).
2. Bedeutung der Quanitisierung einer Größe
Durch eine Quantisierung wird eine Größe letztendlich auf ein Binärsystem zurückgeführt:
1 bedeutet: Quant (und damit die Größe an sich) liegt vor
0 bedeutet: Quant (und damit die Größe an sich) liegt nicht vor
Damit einher gehen folgende mögliche Messergebnisse:
- Quant (und damit die Größe an sich) kann bestätigt werden
- Quant (und damit die Größe an sich) kann ausgeschlossen werden
- Quant (und damit die Größe an sich) kann nicht bestimmt werden
Mittels einer Aufsummierung von Quanten (fallspezifisch unter Einbeziehung mindestens einer weiteren Bezugsgröße - z.B. der Eigenzeit t des Beobachters) müssen auf dieser Basis alle "makroskopisch beobachtbaren Werte" erklärt werden können (inklusive direkt nachfolgender Punkt).
3. Erforderliche Erklärung der Naturkonstanen (sowohl physikalischer als auch mathematischer Natur)
Eine potentielle TOE sollte auf Annahme mathematischer Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge (weitestmöglich) verzichten sondern deren Zustandekommen (= deren kausalen Hintergrund) erklären - Hierunter fällt meines Erachtens insbesondere eine Erklärung
a) der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit
b) des Zustandekommens von Pi als ein Verhältnis zweier (quantisierter) Längen
Der Begriff "Konstante" ist in diesem Zusammenhang IMHO recht weit zu fassen: Meines Erachtens gehören hierzu unter anderem auch die Hubble-Konstante (-> Raumexpansion), der Gamma-Faktor (-> Realitivitätsprinzip), ...
4. Näherungen sind nur zum Zwecke späterer Berechnungserleichterungen (und damit nur nachgelagert) zulässig, auf keinen Fall aber schon zum Zwecke der vorgelagerten Erklärung irgendwelcher Zusammenhänge
-> Entweder kann eine Kausalität eindeutig (= ohne Näherung) aufgezeigt werden - oder eben nicht.
5. Dreidimensionalität als physikalische Existenzvoraussetzung
Ich erachte nur solche Dinge als physikalisch relevant (und damit Gegenstand einer potentiellen TOE), die man als physikalisch existent betrachten kann.
Physikalisch existent bedeutet für mich, dass etwas von etwas anderem überhaupt wahrgenommen werden kann.
Beispiel:
In diesem Sinne sind irgendwelche potentiellen, rein äußeren Krümmungen unseres Universums irrelevant, da sie nicht das beobachtbare Geschehen in unserem Universum beeinflussen können und damit auch nicht wahrnehmbar sind:
Ich betrachte sie als unphysikalisch in dem Sinne, dass sie nicht Gegenstand einer physikalischen Betrachtung sein können (Btw.: Den Aspekt / Dieses Beispiel hat eigentlich Hawkwind beigesteuert ;)).
Wahrnehmung kann nun nur über eine Wechselwirkung erfolgen.
Eine Wechselwirkung setzt diesbezüglich eine "Wechselwirkungsfläche" voraus, wodurch (mindestens) Dreidimensionalität erforderlich ist, um etwas überhaupt als physikalisch existent ansehen zu können.
(Anmerkung: Die hier von mir vertretene Ansicht hat weitreichende Konsequenzen. Da die ART die Gravitation als eine Wechselwirkung zwischen Materie und Raum versteht, erzwingt die Anwendung dieser Logik z.B., "den Raum" bzw. das, aus dem er gebildet wird, bereits selbst als dreidimensional aufzufassen; gleiches würde für jede Form einer "Information" gelten: auch diese bedürfte einer "dreidimensionalen Basis"; ...)
6. Die Minkowskische Union von Raum und Zeit ist in ihrer korrekten Interpretation in eine TOE einzubringen. IMHO: Raum und Zeit sind Freiheitsgrade der Bewegung der uns bekannten Materie - sie sind substituierbar.
(in Verbindung mit 8: Die de Sitter-Lösung zeigt, dass an einem materiefreien Punkt unseres Raums keine Zeit vergeht).
7. Eine potentielle "ad hoc"-Restriktion einer TOE auf 4 Dimensionen ist nicht sachlich begründbar.
8. Die Feldgleichungen der ART sind als korrekt anzusehen. Eine potentielle TOE muß "auf den Spezialfall ART" zurückgeführt werden können. Selbiges gilt natürlich auch für vergleichbar essentielle Feststellungen der QM.
9. Spezielle Lösungen der Feldgleichungen sind grundsätzlich als gleichberechtigt anzusehen, keine Lösung darf dabei als ausgezeichnet gelten. Sofern noch nicht alle physikalischen Zusammenhänge zweifelsfrei und eindeutig geklärt sind betrachte ich es in diesem Zusammenhang als unangemessen (wenn nicht sogar anmaßend), mehr oder weniger "leichfertig" spezielle Lösungen der FG in "realistische" und "unrealisitische" Lösungen zu differenzieren (Das betrifft z.B. das Gödel-Universum).
10. "Allgemeine Einschätzungen", "Meinungen" wie auch "Überlieferungen", sofern sie nicht stichhaltig argumentativ unterlegt werden können, sind nicht von Belang.
11. Es sollte stets beachtet werden, dass uns eine physikalisch Beschreibung der Natur nur eingeschränkt möglich ist: Dies ist uns nur und ausschließlich auf Basis und aus der Sicht ponderabler Materie möglich.
So sehe ich das ganz grob (Evtl. habe ich hier jetz noch den ein oder anderen Punkt vergessen - Den würde ich dann erforderlichenfalls noch nachtragen) - Vielleicht ist damit auch die ein oder andere "Einschätzung" meinerseits zu bestimmten Detail-Themen etwas nachvollziehbarer (mit diesem Katalog "bewerte" ich eben z.B. die verschiedenen Ansätze wie String-Theorie, LQG, ...) ...
Unabhängig davon: Eure Meinungen / Anmerkungen / Ergänzungen? :rolleyes:
EDIT:
Da ist mir gerade noch ein meines Erachtens wichtiger Aspekt eingefallen -> Nachtrag:
Eine potentielle TOE hat IMHO auch eine nachvollziehbare Erklärung / Begründung zu liefern, warum sämtliche Massen aller bekannten Elementarteilchen
a) unterhalb der Planck-Masse angesiedelt sind und
b) noch dazu äußerst präzise bestimmt werden können, obwohl sie doch eigentlich in einem Bereich liegen, der uns gar nicht zugänglich sein dürfte.