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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gravitation, Zeit, Druck


Nabla
03.08.12, 11:53
Hallo an Alle, die gern nachdenken!
Ich bin auf ein Problem gestoßen, welches ich nicht auf die Reihe bekomme.

Es gibt eine gravitative Zeitdilatation. OK
Nach dieser verringert sich der Zeittakt mit der Größe der Gravitation. Logisch.
Problem: Was ist im Inneren eines Körpers. Im Mittelpunkt heben sich die gravitativen Kräfte auf. Gilt hier wieder der Takt der freien Umwelt, oder??

Spielt hier der Drück eine besondere Rolle und wenn ja wieso?
Gruß Nabla

Hawkwind
03.08.12, 12:32
Der Verlauf des Gravitationspotentials (und nicht die Stärke der Kraft) ist für die Zeitdilatation entscheidend.
Hier wurde das vor längerer Zeit schonmal angeschnitten:

http://www.quanten.de/forum/showpost.php5?p=33203&postcount=1

Nabla
05.08.12, 11:21
Den angeführten Beitrag gelesen.
Es bleiben einige offene Fragen:
Wurden dazu irgendwelche Messungen durchgeführt. Wenn Ja mit welchem Ergebnis.

Fragen:
Atomuhr in einer Zentrifuge
Atomuhr in einem tiefen Loch der Erde
Atomuhr einer schwingenden transversalen Beschleunigung unterworfen

Gruß Nabla

Hawkwind
06.08.12, 12:51
Den angeführten Beitrag gelesen.
Es bleiben einige offene Fragen:
Wurden dazu irgendwelche Messungen durchgeführt. Wenn Ja mit welchem Ergebnis.


nicht dass ich wüsste ... denke nicht.


Fragen:
Atomuhr in einer Zentrifuge
Atomuhr in einem tiefen Loch der Erde
Atomuhr einer schwingenden transversalen Beschleunigung unterworfen


Experimente kosten halt Geld; die angeschnittenen klingen nicht wirklich "spannend". Es wäre nicht einfach, Experimentatoren und Sponsoren dafür zu interessieren.
Atomuhr im Flieger und auf dem Kölner Dom gab es mal. Reicht ja auch: damit wurde der von der Allgemeinen Relativität vorhergesagte Zusammenhang zwischen Zeitdilatation und Gravitationspotential nachgewiesen bzw. gestützt.

Gruss,
Hawkwind

Nabla
06.08.12, 13:56
Experimente kosten halt Geld; die angeschnittenen klingen nicht wirklich "spannend". Es wäre nicht einfach, Experimentatoren und Sponsoren dafür zu interessieren.

:D Arme Wissenschaft, wenn für grundlegende Erkenntnisse kein Geld da ist :eek:

Ich finde die Frage nach der Ursache der Zeitdilatation als ausgesprochen spannend.
Tut mir leid, ich bin halt ein Außenseiter und möchte Alles logisch erfassen.

Dann behaupte ich einmal frech, dass nicht die Gravitation, sondern der Druck für die Zeitdilatation verantwortlich ist.
Dies erscheint mir verständlicher und logischer :eek:

Ich
06.08.12, 15:47
Abgesehen davon, dass man eines der Experimente sogar wirklich (sinngemäß) durchgeführt hat:
Kuendig, Phys. Rev. 129 no. 6 (1963), pg 2371.
A Mössbauer absorber on a rotor was used to verify the transverse Doppler effect of SR to 1.1%.

bleiben noch weitere Lücken in der experimentellen Besätigung. Man hat noch keine Atomuhren in rosa gestrichene Flugzeuge verpackt. Noch keine auf exakt bananenförmigen Satelliten mitreisen lassen. Noch nie gemessen, ob Klassik oder Rock dan Zeitfluss unterschiedlich ändern. Es wurde noch keine Atomuhr mit einer Bedienungsanleitung auf Suaheli getestet. Es war, glaube ich, auch noch nie eine in einem Erdbeerfeld.

Arme Wissenschaft, wenn für grundlegende Erkenntnisse kein Geld da ist
Ja. Vor allem das mit den Erdbeeren hätte mich auch interessiert. Ich behaupte nämlich, dass Zeitdilatation von Obst erzeugt wird.

Falls jemandem die subtile Ironie engangen sein sollte: gravitative Zeitdilatation ist experimentell bestätigt. Hat nichts mit Druck zu tun. (Mit Obst übrigens auch nicht.)

Hawkwind
06.08.12, 16:22
Abgesehen davon, dass man eines der Experimente sogar wirklich (sinngemäß) durchgeführt hat:
Kuendig, Phys. Rev. 129 no. 6 (1963), pg 2371.
A Mössbauer absorber on a rotor was used to verify the transverse Doppler effect of SR to 1.1%.

bleiben noch weitere Lücken in der experimentellen Besätigung. Man hat noch keine Atomuhren in rosa gestrichene Flugzeuge verpackt. Noch keine auf exakt bananenförmigen Satelliten mitreisen lassen. Noch nie gemessen, ob Klassik oder Rock dan Zeitfluss unterschiedlich ändern. Es wurde noch keine Atomuhr mit einer Bedienungsanleitung auf Suaheli getestet. Es war, glaube ich, auch noch nie eine in einem Erdbeerfeld.


Ja. Vor allem das mit den Erdbeeren hätte mich auch interessiert. Ich behaupte nämlich, dass Zeitdilatation von Obst erzeugt wird.

Falls jemandem die subtile Ironie engangen sein sollte: gravitative Zeitdilatation ist experimentell bestätigt. Hat nichts mit Druck zu tun. (Mit Obst übrigens auch nicht.)


@Ich: Ich hatte im ersten Impuls auch ähnlich und satirisch antworten wollen. Gut, dass ich es gelassen habe - du kannst das viel besser. :)

amc
06.08.12, 16:37
bleiben noch weitere Lücken in der experimentellen Besätigung. Man hat noch keine Atomuhren in rosa gestrichene Flugzeuge verpackt. Noch keine auf exakt bananenförmigen Satelliten mitreisen lassen. Noch nie gemessen, ob Klassik oder Rock dan Zeitfluss unterschiedlich ändern. Es wurde noch keine Atomuhr mit einer Bedienungsanleitung auf Suaheli getestet. Es war, glaube ich, auch noch nie eine in einem Erdbeerfeld.

Vielleicht lässt sich ja auch in den Aufzeichnungen von Jules Verne etwas über die Ganggeschwindigkeiten von Uhren nahe des Erdmittelpunkts finden - ich kenne mich bei seinen Forschungen nicht so aus ... ;)

Hat nichts mit Druck zu tun.

Abgesehen davon, dass Druck eine Gravitationsquelle ist. Es besteht also ein indirekter Zusammenhang. Das kann Nabla hier vielleicht als Erkenntnis mitnehmen, falls es noch nicht bekannt war.

---

Nabla, ich denke du solltest dir noch mal bewusst machen, dass die Ausprägung der gravitativen Zeitdilation von ...

einer Potentialdifferenz in einem Gravitationsfeld

... abhängig ist. Und um eine Potentialdifferenz feststellen zu können, muss man ja mindestens zwei verschiedene Potentiale vergleichen. Soweit logisch, oder?

Wenn du nun sagst:

Gilt hier wieder der Takt der freien Umwelt, oder??
(Im Erdmittelpunkt / Massezentrum)

- dann frage dich, was du damit meinst. Meinst du damit, ein Beobachter im Erdmittelpunkt stellt keine gravitative Zeitdilatation im Vergleich zu jedem beliebigen Bezugssystems innerhalb des Gravitationsfeldes der Erde fest?

Das wäre eben nur dann (theoretisch) möglich, wenn nicht die Potentialdifferenz auschlaggebend wäre - da für den Beobachter im Erdmittelpunkt ja zu jedem anderen beliebigen Bezugssystem eine Potentialdifferenz vorliegt, was du sicher nachvollziehen kannst!?

Darum gibt es keine Notwendigkeit, die Frage, wie sich Uhren im Erdmittelpunkt im Vergleich mit anderen Uhren verhalten experimentell zu untersuchen, da die gravitative Zeitdilatation an sich bereits (zweifellos) bestätigt ist.

Vielleicht hilft dir das etwas ... ich bin auch kein Experte.

Grüße, AMC

Nabla
08.08.12, 10:42
Bin ich hier im Kasperletheater, oder in einem wissenschaftlichem Forum.

Warum reagiert man auf diese Fragestellung so gereizt?

Abgesehen davon, dass Druck eine Gravitationsquelle ist.
habe ich das richtig verstanden: Eine auf 200 Bar komprimierte Gasmenge in einer Flasche soll eine Grafitationsquelle sein. Zugegeben die volle Flasche wiegt etwas mehr und hat demzufolge auch mehr Masse. Diese Masse ist eine Quelle der Gravitation, aber nicht der Druck.

da für den Beobachter im Erdmittelpunkt ja zu jedem anderen beliebigen Bezugssystem eine Potentialdifferenz vorliegt

Welche!

Die Gravitation im freien Weltall weist ein gegen Null gehendes Gravitationspotential auf.
Im Mittelpunkt jedes etwas größeren Körpers findet sich ein Punkt, bei dem sich die Gravitationskräfte aufheben. Hier müßte das Gravitationspotential auch gegen Null gehen.

LG Nabla

Hawkwind
08.08.12, 11:17
Bin ich hier im Kasperletheater, oder in einem wissenschaftlichem Forum.

Warum reagiert man auf diese Fragestellung so gereizt?


... vielleicht, weil Zuhören nicht deine Stärke ist?
Wer fragt, sollte sich auch für die Antwort interessieren.




...Die Gravitation im freien Weltall weist ein gegen Null gehendes Gravitationspotential auf.
Im Mittelpunkt jedes etwas größeren Körpers findet sich ein Punkt, bei dem sich die Gravitationskräfte aufheben. Hier müßte das Gravitationspotential auch gegen Null gehen.


Deine Folgerung ist eben falsch. Das wurde hier schon mehrfach gesagt. Wenn es keine Gravitationskräfte gibt, dann kannst du daraus schliessen, dass das Potential an dem Punkt horizontal verläuft. Du kannst aber nicht auf den absoluten Wert schliessen. Ich dachte, das wäre schon aus meinem Bildchen ganz zu Anfang hervorgegangen.

Im vorliegenden Beispiel verläuft das Potential "im Unendlichen" nahezu horizontal (Hyperbel) und ebenfalls im Inneren der Erde: beide Orte sind also kräftefrei. Dennoch hat es dort einen anderen Wert als im Unendlichen. Deshalb dilatiert die Zeit im Mittelpunkt der Erde anders als weit draussen.

Die Kraft ist proportional zur Steigung des Potentialverlaufs ("1. Ableitung" bilden).

Ciao,
Hawkwind

Nabla
14.08.12, 02:59
Zitat Hawkwind
Deine Folgerung ist eben falsch. Das wurde hier schon mehrfach gesagt. Wenn es keine Gravitationskräfte gibt, dann kannst du daraus schliessen, dass das Potential an dem Punkt horizontal verläuft. Du kannst aber nicht auf den absoluten Wert schliessen. Ich dachte, das wäre schon aus meinem Bildchen ganz zu Anfang hervorgegangen.

und wer hat den Nullpunkt festgelegt. Bei der Interation ist es eine Konstante, welcher beliebige Werte zugeordnett werden können.


Zu
Kuendig, Phys. Rev. 129 no. 6 (1963), pg 2371.
A Mössbauer absorber on a rotor was used to verify the transverse Doppler effect of SR to 1.1%.


Der Artikel ist interessant.
Erfolgt zwischen einer Lichtquelle und einem Beobachter eine transversale Bewegung, so erscheint der Dopplereffekt der klassischen Physik.
Erfolgt jedoch eine rotierende Bewegung, so kann der Dopplereffekt der klassischen Physik nicht greifen. Dennoch, so die Messung, ergibt sich eine Verschiebuing.

Irgendwann, in grauer Vorzeit habe ich mal gelesen, dass Einstein zu seiner Beründung der Allgemeinen Relativitätstheorie davon ausging, dass schwere Masse und träge Masse das Selbe sind. Folglich ist auch Gravitation und Beschleunigung das Selbe.
Wenn, also ein Körper eine rotierende Bewegung ausführt, treten Beschleunigungskräfte auf und damit auch eine gravitative Zeitdilatation.
Liege ich hier falsch!!
gruß Nabla

Timm
14.08.12, 08:46
"A Mössbauer absorber on a rotor was used to verify the transverse Doppler effect of SR to 1.1%"

Das Experiment ergab keinen Hinweis auf die Existenz eines Äthers, darum ging es.

Gruß, Timm

Ich
14.08.12, 09:57
Erfolgt zwischen einer Lichtquelle und einem Beobachter eine transversale Bewegung, so erscheint der Dopplereffekt der klassischen Physik.
Nein. "Transversal" heißt "quer zur Verbindungslinie der beiden Körper", da tritt klassisch kein Dopplereffekt auf. Der transversale Dopplereffekt ist also nur die Zeitdilatation.
Wenn, also ein Körper eine rotierende Bewegung ausführt, treten Beschleunigungskräfte auf und damit auch eine gravitative Zeitdilatation.
Volltreffer. Da in der ART die Schwerkraft auch nur eine Scheinkraft ist, gelten hier dieselben Regeln wie für die Fliehkraft. Und da die Zeitdilatation nicht von der Schwerkraft abhängt, sondern von ihrem Potential, gilt das auch für die Fliehkraft.
In der Newtonschen Näherung gilt (P=Potential): Zeitdilatation Delta t / t = Delta P/c². Das erklärt auch deine Frage nach dem Nullpunkt, nur der Unterschied im Potential zwischen zwei Orten geht ein.
Kannst du den Rest selber rechnen? Du kannst das Ergebnis prüfen, indem du die Dilatation über die Geschwindigkeit errechnest (ZD=~v²/2c²).

amc
15.08.12, 13:16
Hi Nabla,
[...] Masse ist eine Quelle der Gravitation, aber nicht der Druck.

da irrst du. Besser zuerst immer davon ausgehen, dass das eigene Wissen unzureichend ist. Ich denke auch lieber, dass ich alles weiß bzw. alles verstehen kann. Aber ich weiß genau, dies ist nicht so. Bei dir auch nicht.

Innerer Druck als Gravitationsquelle spielt eine ganz entscheidende Rolle bei der Enstehung von schwarzen Löchern:

http://www.einstein-online.info/vertiefung/MasseMehr/#section-2

Druck
Aber das ist noch nicht alles. Neben Masse (beziehungsweise Energie, genauer: Massendichte beziehungsweise Energiedichte) steht in Einsteins Gleichungen als weitere Gravitationsquelle der innere Druck, dem Materie ausgesetzt ist. Außer in Extremsituationen ist der Beitrag der Drücke zur Gravitation freilich weitaus zu gering, um eine merkliche Rolle zu spielen. Für massereiche Sterne kann dieser Beitrag dagegen ganz entscheidend sein: Sterne befinden sich in einem Gleichgewicht zwischen der Gravitation, die bemüht ist, die Sternmaterie auf immer kleinerem Raum zusammenzuziehen, und innerem Druck, der einer Volumenverkleinerung entgegenwirkt. Bei Sternen wie unserer Sonne ergibt sich der innere Druck aus der Wärmebewegung der Teilchen des Sternengases, und die wiederum wird aus der Energie gespeist, die im Sterneninneren durch Kernfusion freigesetzt wird. Je kompakter ein Stern (oder die Kernregion eines Sterns) bereits ist, umso größer der innere Druck, der nötig ist, um den weiteren Kollaps zu verhindern. Ab einem bestimmten Kompaktheitsgrad müsste der Gegendruck allerdings so groß sein, dass er seinerseits einen deutlichen Beitrag zur Gravitationsanziehung leisten - und so den Kollaps im Gegenteil noch beschleunigen würde! So ergibt sich eine Kompaktheitsgrenze, unterhalb derer keine Materieanordnung stabil sein kann - ein Objekt, das eine solche Kompaktheit erreicht, kollabiert unaufhaltsam weiter, bis sich ein Schwarzes Loch bildet.

... aha !!!

Und wegen diesem Beitrag von dir:
http://www.quanten.de/forum/showpost.php5?p=68969&postcount=87

dann auch noch weiter, damit dir vielleicht klar wird, woher der Begriff negativer Druck kommt und warum dieser sinnvoll ist:

Auch in der modernen Kosmologie spielt der Druckbeitrag eine wichtige Rolle. Astronomischen Beobachtungen zufolge ist unser Universum in eine Phase eingetreten, in der sich seine Expansion mit der Zeit mehr und mehr beschleunigt. Das lässt sich durch einen Zusatzterm in Einsteins Gleichungen erklären, die so genannte kosmologische Konstante. Äquivalent lässt sich diese kosmologische Konstante als ungewöhnliche Art von Energie interpretieren, die den Raum erfüllt und Dunkle Energie genannt wird. Im allgemeinen gilt für die Gravitation: Massen sind immer positiv, und die Gravitation ist daher universell anziehend. Mit der Dunklen Energie wäre allerdings per Definition ein negativer Druck assoziiert. Druck ist eine Quelle von Gravitation, und die Gravitationswirkung dieses negativen Drucks ist nicht anziehend, sondern in spezieller Weise abstoßend - sie ist es, die die Materie im Universum beschleunigt auseinanderfliegen lässt.

---

Warum reagiert man auf diese Fragestellung so gereizt?

Gereizt hat doch niemand reagiert. Eine Mischung aus genervt und amüsiert ist wohl treffender. Und warum? Siehe z.B. oben. Hier will dir niemand was böses. Alle der netten und sich auskennenden Leute hier (also ich nicht ;) ) erklären dir gerne etwas, aber du musst das auch annehmen. Sonst bringt das nichts.

Die Gravitation im freien Weltall weist ein gegen Null gehendes Gravitationspotential auf.
Im Mittelpunkt jedes etwas größeren Körpers findet sich ein Punkt, bei dem sich die Gravitationskräfte aufheben. Hier müßte das Gravitationspotential auch gegen Null gehen.

Wenn du sagst, einem Beobachter im Erdmittelpunkt und einem weit entfernten sei das gleiche Potential zuzuordnen, dann hast du einfach den Unterschied zwischen Potential und Kraftwirkung noch nicht verstanden.

Der weit entfernte Beobachter erfährt quasi keine Krafteinwirkung mehr (dies mit der Situation im Erdmittelpunkt vergleichbar), das Potential ist aber riesig groß (im Gegensatz zum Erdmittelpunkt), es steigt nur eben ab einer gewissen Entfernung quasi nicht mehr an.

So, und wenn nun der weit entfernte Beobachter sich allmählich der Erde wieder nähern würde, dann steigt auch allmählich wieder die Krafteinwirkung an und das Potenzal nimmt ab, je näher er der Erde kommt.

Leuchtet dir das jetzt ein?

Schau dir ruhig auch nochmal dieses Bildchen hier an:
http://www.quanten.de/forum/showpost.php5?p=33203&postcount=1

Du erkennst eindeutig, die Situation in der Mitte (Erdmitte) ist nicht die gleiche wie rechts außen und links außen (weit entfernt).

Stell dir vielleicht dazu noch ein XY-Koordinatensystem dazu vor. Der Nullpunkt soll genau in der Erdmiite liegen. Der X-Wert (horizontal) gibt nun die Entfernung an, der Y-Wert (vertikal) das Potential, und die bei einer Koordinate vorhandene Steigung des Graphen zeigt die an diesem Punkt herschende Krafteinwirkung an.

Das ist doch recht simpel.

Grüße, AMC

Fortram
18.08.12, 16:02
Beim GPS-System wird die Zeitdilatation korrigiert, Siehe Abschnitt 'Relativistische Effekte' in http://de.wikipedia.org/wiki/Global_Positioning_System

Somit gibt es sogar eine technische Anwendung!

Gruss,
Fortram

amc
18.08.12, 16:44
Hi Fortram,
Beim GPS-System wird die Zeitdilatation korrigiert, Siehe Abschnitt 'Relativistische Effekte' in http://de.wikipedia.org/wiki/Global_Positioning_System

Somit gibt es sogar eine technische Anwendung!


genau, dabei ist allerdings folgendes zu beachten:

http://de.wikipedia.org/wiki/Global_Positioning_System#Relativistische_Effekte
Oft wird irrtümlich darauf hingewiesen, dass diese Gangunterschiede zu einem Positionsbestimmungsfehler von mehreren Kilometern pro Tag führten, wenn sie nicht korrigiert würden. Ein solcher Fehler würde aber nur dann auftreten, wenn die Positionsbestimmung über die Ermittlung der Abstände des GPS-Empfängers zu drei Satelliten anhand eines Uhrenvergleichs mit einer Uhr im Empfänger erfolgte. In diesem Fall würde sich bei jeder dieser Abstandsbestimmungen ein Fehler von ca. 12 km pro Tag anhäufen. Gewöhnliche GPS-Empfänger sind aber nicht mit einer Atomuhr ausgestattet. Stattdessen wird die präzise Zeit am Empfangsort auch aus dem C/A-Code der empfangenen Satelliten bestimmt. Aus diesem Grund sind für eine 3D-Positionsbestimmung mindestens vier Satelliten erforderlich (vier Laufzeitsignale zur Bestimmung von vier Parametern, nämlich drei Ortsparametern und der Zeit). Weil alle Satelliten den gleichen relativistischen Effekten ausgesetzt sind, entsteht hierdurch ein vernachlässigbarer Fehler bei der Positionsbestimmung, weil sich dieser Fehler nur über den Laufzeitunterschied auswirkt.

Damit die Satellitensignale des GPS außer zur Positionsbestimmung auch als Zeitstandard verwendet werden können, wird der relativistische Gangunterschied der Uhren allerdings kompensiert. Dazu wird die Schwingungsfrequenz der Satelliten-Uhren auf 10,229999995453 MHz verstimmt, so dass trotz der relativistischen Effekte ein synchroner Gang mit einer irdischen Uhr mit 10,23 MHz gewährleistet ist. Weitere relativistische Effekte, wie zum Beispiel der Sagnac-Effekt sind so klein, dass sie bei stationären Empfängern nicht gesondert berücksichtigt werden müssen.

Grüße, AMC

Solkar
26.09.12, 17:54
Ich behaupte nämlich, dass Zeitdilatation von Obst erzeugt wird.
Da könnte was dran sein; man beachte das Titelbild von
http://www.amazon.com/General-Relativity-Robert-M-Wald/dp/0226870332

Aber ich glaub ja, nur Fallobst erzeugt dies Zeitdingsda, alles andere ist bestimmt wieder nur irgendwas mit Quanten und so...

Grüsse, Solkar

Solkar
26.09.12, 18:40
und wer hat den Nullpunkt festgelegt. Bei der Interation ist es eine Konstante, welcher beliebige Werte zugeordnett werden können.

Nabla,

es ist schon bemerkenswert, dass Du trotz Deines Nicknames einen Gradienten, symboliert durch "grad", oder eben durch das Nabla "∇", nicht ortest, wenn es Einen nahezu anspringt oder gar in Prosa

Die Kraft ist proportional zur Steigung des Potentialverlaufs ("1. Ableitung" bilden).
umschrieben wird.

Also nochmal auf Ägyptisch:

Für konservative Kraftfelder F(r) existiert ein skalares Feld Φ(r), so dass gilt
F(r) ∝ -∇Φ(r)
Das skalare Feld Φ nennt man "Potential".

Für eine Konstante A und die Neueichung
Φ -> Φ' = Φ + A
ändert sich an der resultierenden Kraft nichts, da A beim Ableiten verschwindet.

---

Ferner ist zum Thema "Druck und Gravitation" zu sagen, dass in den EFE (http://en.wikipedia.org/wiki/Einstein_field_equations) rechts der sog. stress-energy-tensor Tμν steht; in dessen Hauptdiagonale repräsentieren drei Komponenten den Druck, wie man z.B. nach einen Klick auf den Ausdruck "stress-energy-tensor" unterhalb des Kastens mit den EFE unschwer feststellen kann, da findet sich hier
http://en.wikipedia.org/wiki/Stress%E2%80%93energy_tensor
nämlich ein farbiges Schema, an welches der Begriff "pressure" angetragen ist.


Grüsse, Solkar

Ich
27.09.12, 09:53
man beachte das Titelbild von
Klar, das hat System:
http://www.amazon.com/Gravitation-Physics-Charles-W-Misner/dp/0716703440

Solkar
27.09.12, 10:22
Klar, das hat System:
http://www.amazon.com/Gravitation-Physics-Charles-W-Misner/dp/0716703440

Ach Herrjeh... :eek:

Aber jetzt wo Du's ansprichst - die Sache mit den Bananen
Noch keine [Atomuhren] auf exakt bananenförmigen Satelliten mitreisen lassen.
ist auch noch nicht vom Tisch - man bedenke den v.a. den
http://www.quantenforum.de/viewtopic.php?p=2443#p2443 (dort eingebundenen screenshot bitte scrollen!)

"Affenzusammenhang"!

Nabla
11.01.13, 09:22
Es ist recht gut gemeint, immer wieder zu Wiederholen, dass im Erdmittelpunkt das gravitationspotential nicht zu Null wird. Dort weist das Gravi-Potential nur ein Minimum auf.

Dies kann mich einfach nicht überzeugen.
Nehmen wir als umgekehrten Fall zwei Gravi-Zentren. Im punkt in dem sich die Gravitation aufhebt besteht das Gravitationspotential Null.

Ich kann gedanklich die Erde in zwei Halbschalen teilen und diese auseinanderrücken. Worin besteht hier der Unterschied??


Gruß Nabla

Ich
11.01.13, 09:43
Nö, das reicht jetzt. Geh und lerne mal die absoluten Grundlagen der Newtonschen Gravitation: Potential und Kraft. Bevor du den Potentialverlauf von zwei "Gravitationszentren" nicht ausrechnen und skizzieren kannst, kann man dir hier nicht helfen.