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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Sache mit der Weltformel


The_Theorist
04.02.15, 14:26
Hallo,
ich gehöre zu denen, die an eine Weltformel glauben. Allerdings bin ich nicht sehr davon überzeugt, dass eine Weltformel wirklich existiert.
Dafür muss man nur sagen: 1+1=2 aber 5-3=2
Ich denke, dass die endgültige Weltformel eventuell was ganz anderes ist. Jeder kann behaupten, dass er die Weltformel gefunden hat. Siehe Internet.
Die eine besagt: hquer*c=sqrt(10)*10^-26
die andere wiederum etwas anderes. Alle scheinen auf das System korrekt zu sein. Doch das ist das interessante. Es gibt eventuell nur einen Satz von Weltformeln, die alle für sich die Dinge beschreiben, die die Theorie umfasst.
Oder liege ich falsch?
Gruß

TomS
04.02.15, 22:23
Hallo,
ich gehöre zu denen, die an eine Weltformel glauben. Allerdings bin ich nicht sehr davon überzeugt, dass eine Weltformel wirklich existiert.
Dafür muss man nur sagen: 1+1=2 aber 5-3=2
Ich denke, dass die endgültige Weltformel eventuell was ganz anderes ist. Jeder kann behaupten, dass er die Weltformel gefunden hat. Siehe Internet.
Die eine besagt: hquer*c=sqrt(10)*10^-26
die andere wiederum etwas anderes. Alle scheinen auf das System korrekt zu sein. Doch das ist das interessante. Es gibt eventuell nur einen Satz von Weltformeln, die alle für sich die Dinge beschreiben, die die Theorie umfasst.
Oder liege ich falsch?
Gruß
Um Pauli zu zitieren: Das ist nicht nur nicht richtig, es ist nicht einmal falsch!

soon
05.02.15, 14:52
Hallo,
ich gehöre zu denen, die an eine Weltformel glauben. Allerdings bin ich nicht sehr davon überzeugt, dass eine Weltformel wirklich existiert.
Dafür muss man nur sagen: 1+1=2 aber 5-3=2
Ich denke, dass die endgültige Weltformel eventuell was ganz anderes ist. Jeder kann behaupten, dass er die Weltformel gefunden hat. Siehe Internet.
Die eine besagt: hquer*c=sqrt(10)*10^-26
die andere wiederum etwas anderes. Alle scheinen auf das System korrekt zu sein. Doch das ist das interessante. Es gibt eventuell nur einen Satz von Weltformeln, die alle für sich die Dinge beschreiben, die die Theorie umfasst.
Oder liege ich falsch?
Gruß


Hi,

Du hast geschrieben, dass Du 14 Jahre alt bist.

Als ich ein paar Jahre jünger war als Du jetzt, vor langer Zeit, habe ich mir gerne vorgestellt, wie sich die Welt darstellt, wenn ich versuche, meine einzelnen Sinneswahrnehmungen abzustellen/ auszuschalten. Also, wie stellt sich die Welt dar, wenn ich nicht sehen kann, kein Tastempfinden habe, nichts hören kann usw.? Das war eine gute Übung, fand ich. Ich schloß dann, dass sich der Eindruck von der Welt auch entsprechend ändern würde, wenn ich statt weniger mehr Sinneswahrnehmungen hätte. Dann schloß ich, dass mein Eindruck von der Welt immer begrenzt bleibt, ganz egal wie viele Wahrnehmungsarten hinzukämen.

In gewisser Weise sind physikalische Theorien/Modelle eine Erweiterung der Sinneswahrnehmung. Man bekommt damit Einblick / kann Aussagen machen zu Bereichen, die der direkten Wahrnehmung verborgen bleiben. Insbesondere kann man damit auch Aussagen über die weitere Entwicklung von Systemen machen (ein 'physikalisches System' ist gleichbedeutend mit 'Objekt'). Wie wird sich ein bestimmter Stern weiterentwickeln?
In der Regel benötigt man neue Theorien/Modelle wenn man neue Beobachtungen macht und bei Experimenten auf ungewohnte Ergebnisse stößt.

Es gab und gibt viele Theorien und Modelle. Man könnte versuchen eine Liste aufzustellen und dabei fragen, welchen Nutzen das jeweilige Modell hat. Wann und wozu brauchte man z.B. das Modell, nach der sich die Planeten um die Sonne bewegen?, was kann man mit der klassischen Mechanik machen?, wozu braucht man die Relativitätstheorie?
So eine Liste fände ich besonders interessant, wenn man Modelle einbezieht, die heute leichtfertigerweise als unsinnig und überholt gelten. Es gab z.B. ein Modell, nach dem wir Dinge deshalb sehen können, weil das Auge Licht aussendet. Das Modell soll sich mehrere tausend Jahre lang gehalten haben, bis etwa zur Zeit von Roger Bacon (http://de.wikipedia.org/wiki/Roger_Bacon) . Ich würde sogar die Vorstellung, dass die Welt vor 5000 Jahren innerhalb von 7 Tagen von einem Gott geschaffen wurde, der auch sonst alle Dinge regelt, als Modell mit einbeziehen. Einen Nutzen hat dieses Modell zumindest insofern, als es Menschen von einem unangenehmen Gefühl der Zufälligkeit und Willkürlichkeit befreit. Es hat auch Parallelen zu Determinismusmodellen. Das gleiche gilt z.B auch für die Viele-Welten-Theorie, meiner Meinung nach.

Alle Theorien/Modelle haben gemeinsam, dass sie nur in einem begrenzten Zusammenhang nützlich sind und Relevanz besitzen. Wenn ich die Größe der Oberfläche eines Schwimmbeckens berechnen muß, dann brauche ich keine Relativitätstheorie, - hier reicht das Modell, nach dem die Erde eine Scheibe ist. Genaugenommen müsste man ständig mitteilen, in welchem Modell man gerade unterwegs ist. So ist es z.B. vollkommen korrekt, den Begriff 'Gravitationskraft' zu benutzen im Kontext der klassischen Mechanik (in der Relativitätstheorie gibt es keine 'Gravitationskraft').

Ich habe oben angedeutet, dass, für mich, Sinneswahrnehmungen und physikalische Modelle etwas Vergleichbares sind. Tatsächlich möchte ich dies schärfter formulieren: unsere Wahrnehmung und unser Denken sind ein Modell, dass die Evolution entwickelt hat, - eines von vielen möglichen. Dieses, bei uns implementierte Modell, sozusagen, besitzt die selben Eigenschaften wie andere Modelle, Austauschbarkeit und begrenzte Reichweite.( Deshalb halte ich es z.B. für möglich, dass ich mich z.B. nur deshalb nicht an die Zukunft erinnern kann, weil es für mich ein evolutionärer Vorteil ist. In anderen Modellen, bei anderen Lebewesen, kann so eine Fähigkeit aber vorhanden sein.)
Diese Überlegung macht es für mich erklärbar, dass manche experimentellen Beobachtungen nicht mit unseren Alltagsvorstellungen kompatibel sind.

Daraus versteht sich, glaube ich, von selbst, wie weit ich meine, dass wir von einer 'Weltformel' entfernt sind.

LG soon

The_Theorist
05.02.15, 16:33
ich verstehe nicht ganz, was so schlimm daran ist, dass ich 14 bin. :(

soon
05.02.15, 16:47
ich verstehe nicht ganz, was so schlimm daran ist, dass ich 14 bin. :(

Wie kommst Du darauf, dass etwas schlimm daran sein soll?

Ich fand dies nur insofern erwähnenswert, weil ich die Antwort von TomS als etwas zu barsch empfand.

LG soon

TomS
06.02.15, 12:12
Ok, sorry, war etwas harsch

The_Theorist
07.02.15, 06:01
Ich hab es als nicht harsch empfunden. Das Problem ist, ich bin Autist, also verstehe ich einige Dinge nicht so gut.

Slash
07.02.15, 10:04
Gibt es zu
hquer*c=sqrt(10)*10^-26
nähere Informationen im Internet?

Die Feinstrukturkonstante
http://de.wikipedia.org/wiki/Feinstrukturkonstante
ist auch eine interessante Kenngröße.

Ich bin allerdings leider kein Physiker.

VG
Slash

The_Theorist
07.02.15, 10:09
Hallo Slash,
die "Weltformel": hc10.de
aber ich glaube nicht daran, dass es die ist, es ist nur eine Urkonstante, die nicht einmal eine Einheit besitzt. Sie kann nur mathematische Größen bestimmen, wie Lichtgeschwindigkeit, Gravitationskonstante etc. Das Problem ist, dass die Herleitung sqrt(10) sehr ungenau ist. hquer * c = 3,16... so sieht der "Entdecker" der Formel das. Sein Name ist Halit Egloru oder so.
Aber die "Weltformel" ist es leider nicht

Schwadrohne
16.03.15, 10:30
Hallo Slash,
die "Weltformel": hc10.de
aber ich glaube nicht daran, dass es die ist, es ist nur eine Urkonstante, die nicht einmal eine Einheit besitzt. Sie kann nur mathematische Größen bestimmen, wie Lichtgeschwindigkeit, Gravitationskonstante etc. Das Problem ist, dass die Herleitung sqrt(10) sehr ungenau ist. hquer * c = 3,16... so sieht der "Entdecker" der Formel das. Sein Name ist Halit Egloru oder so.
Aber die "Weltformel" ist es leider nicht


Ich denke, die "Weltformel" muss genial einfach sein, damit sie so erfolgreich werden konnte.

Hinterfragt man alles, was sich bewegt, und das ist eine ganze Menge, kann man feststellen, dass dazu Energie notwendig ist und dass wohl die meisten Systeme (Gemeinsamkeiten von Erscheinungsformen) sich gegenseitig durch einen nahezu perfekt gerechten Austausch von Energie "bei Laune" halten.

Mir würde nicht in den Kopf wollen, dass die Evolution unterschiedliche Prinzipien, Programme, wie auch immer, entwickelt hat und der Allmächtige ein riesiges Heer von Updatern beschäftigt, die ihre Tüftelprodukte ständig verbessern.

Tatsächlich kann man in menschlichem Verhalten gewisse Strukturen erkennen, Abläufe bei Gemeinsamkeiten, die auch für weniger aufwändig gestaltete Erscheinungsformen der Schöpfung (Tiere, Pflanzen, Mineralien ...) gelten und funktionieren. Besser sogar als bei uns als sehr trägen "Kommunikationssystemen". Die erstaunlichste Tatsache bei Bemühungen um's Erkennen ist, dass alles nach Wahrnehmung von positiv wertbaren Gefühlen strebt und dazu Unterschiede erkannt werden müssen, weil nur Unterschiede Wahrnehmungen ermöglichen. Dies erklärt, warum wir uns immer erst anstrengen müssen, damit wir schlußendlich Wohlgefühle im weitesten Sinne realisieren können. (Selbst die Vorstellung von was Höherem hinter allem macht nur Wohlgefühle ...)

Ich denke, es könnte der Wissenschaft helfen, sich schonungslos mit dem zu beschäftigen, was uns so oder anders handeln lässt. Schonungslos deshalb, weil wir so viel Hirn entwickelt haben, dass wir uns jede Menge einbilden können und sehr vieles von dem verdrängen, was damit entstanden ist.

Dass wir noch immer die einzigen Lebewesen sind, die ihre Artgenossen aus Missgunst, Neid, Habgier auch massenhaft töten, kommt nicht von ungefähr ... (Ich arbeite seit langem mit diesem alles beherrschenden "Prinzip" im Kopf und kann auf erstaunliche Erfolge und Enträtselungen menschlicher Grübelszenarien verweisen.)

ghostwhisperer
16.03.15, 13:20
Hallo!
Die "Weltformel" ..
Ich sag mal so: je <<einfacher in den Grundannahmen>> eine Theorie sein soll - bzw. je mehr Eigenschaften der Welt sie beschreiben können soll - , desto schwieriger muss sie mathematisch werden. Das lässt sich an der bisherigen Geschichte der Wissenschaft leicht nachvollziehen.
So muss sie alle Massen und Energien als berechenbares Spektrum liefern.
Das kann nur schwierig sein, denn die Massen der Elementarteilchen könnten unterschiedlicher nicht sein.
MFG ghosti

Schwadrohne
16.03.15, 15:33
Hallo!
Die "Weltformel" ..
Ich sag mal so: je <<einfacher in den Grundannahmen>> eine Theorie sein soll - bzw. je mehr Eigenschaften der Welt sie beschreiben können soll - , desto schwieriger muss sie mathematisch werden. Das lässt sich an der bisherigen Geschichte der Wissenschaft leicht nachvollziehen.
So muss sie alle Massen und Energien als berechenbares Spektrum liefern.
Das kann nur schwierig sein, denn die Massen der Elementarteilchen könnten unterschiedlicher nicht sein.
MFG ghosti

Das möchte mir nicht in meinen Kopf. Komplexität kann ja durchaus durch Gegenteiliges entstehen. Ich glaube, unserer Welt strotzt vor Beweisen ...

So wie sich alles in die kleinsten Bestandteile "zerlegen" lässt, die mitwirken am Gesamten als maßgebliche und entscheidende "Kooperationspartner", lässt sich deren Action ja auch zerlegen ... Damit wird sozusagen alles immer einfacher, genialer ...