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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unser Sonnensystem


Plankton
31.03.15, 14:30
Hallo,

erstmal eine Frage die gar nichts mit dem Thread zu tun hat, aber die mir gerade trotzdem auf den Lippen brennt.

Bewegung ändert den Fluss der Zeit, Gravitation auch. Atomuhr im fliegendem Flugzeug läuft langsamer als "normal" und irgendwelche "Lichtblitze" in den Bergen haben auch andere Laufzeiten (schnellere).
Aber wie ist das mit der Temperatur? Könnte ich eine "unzerstörbare Atomuhr" auf 1.000.000.000.000.000^100000^10000 (sehr heiß) erhitzen und das Teil läuft genau so wie bei -50 C°
???

Nun was zum Sonnensytem:

Wie ist das wenn man sich auf Neptun befindet?

Neptun ist ja von der Sonne sehr weit weg.
1. Müsste dort doch die Zeit wenn man es Pi mal Daumen betrachtet schneller vergehen als auf der Erde, oder nicht? (weil die Gravitation dort "schwächer ist", so wie im Weltall die Zeit schneller vergeht als auf der Erde [vernachlässigen wir mal die andere Masse &| Geschwindigkeit von Neptun u. Erde, wenn es sein müssen sollte])

Hätte man nun zwei ideale Atomuhren, eine auf Neptun und eine auf der Erde, dann müsste doch 1 Sekunde auf Neptun ca. 1/3 Sekunde Erde sein (als Vergleich)?

Und vom Neptun aus auf die Erde geschaut als "Mensch", müsst man alles wahnsinnig langsam ablaufen sehen, oder nicht? Z.B. Wenn jemand ein Apfel auf den Kopf fällt. ;)

Und wie ist das von der Erde aus betrachtet hin zu Neptun? Wenn ich da hoch schaue und sehe wie sich „Great Dark Spot“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Neptun_%28Planet%29#Zyklon) bewegt und ich sehe er macht eine Bewegung von hier nach da und das dauert auf der Erde 2 Stunden, sind das dann auf Neptun 200 Stunden oder wie?

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So mal Fragen über Fragen. Hoffe ist alles verständlich und halbwegs korrekt zum diskutieren.

PS:
Noch etwas! Kennt jemand solch ähnliche Seiten wie die?
http://solarsystemscope.com/

Ich
31.03.15, 15:55
Hi,

1. Temperatur per se macht nichts.

2. Ja, auf dem Neptun geht die Zeit schneller, wenn man die Massen von Neptun und Erde nicht berücksichtigt. Eine Neptun-Sekunde entspricht 0.99999999 Erdsekunden. Um diesen Faktor sieht man auch das Geschehen auf Neptun schneller, das nennt sich gravitative Blauverschiebung.

Plankton
31.03.15, 21:08
Hi,

1. Temperatur per se macht nichts.
Ich hab das mal so gefragt weil ich das nicht ganz verstehe. Diese 0 Kelvin sind doch angeblich überhaupt nicht erreichbar.... hmmmm.


2. Ja, auf dem Neptun geht die Zeit schneller, wenn man die Massen von Neptun und Erde nicht berücksichtigt. Eine Neptun-Sekunde entspricht 0.99999999 Erdsekunden. Um diesen Faktor sieht man auch das Geschehen auf Neptun schneller, das nennt sich gravitative Blauverschiebung.
So wenig? Ok ;)

Aber wie ist das eigentlich, anknüpfend daran, treten "diese Effekte" immer auf? Also wenn ich von den Bergen oder einer Raumstation herunter schaue ins Tal gibt es auch eine minimale Verschiebung? Und wie ist das allgemein, wenn das Licht immer Zeit zu mir braucht, sehe ich alles minimal aus der Vergangenheit, oder wie?
Und wie ist das wenn ich aus zwei kleinen Klößen einen großen Kloß forme, gibt es dann minimale Gravitationswellen?
Und vergeht die Zeit neben einem 100 Tonnen Amboss langsamer als neben einem 10 gr. Gewicht?

:D

Ich
01.04.15, 17:18
Aber wie ist das eigentlich, anknüpfend daran, treten "diese Effekte" immer auf? Also wenn ich von den Bergen oder einer Raumstation herunter schaue ins Tal gibt es auch eine minimale Verschiebung? Und wie ist das allgemein, wenn das Licht immer Zeit zu mir braucht, sehe ich alles minimal aus der Vergangenheit, oder wie?
Und wie ist das wenn ich aus zwei kleinen Klößen einen großen Kloß forme, gibt es dann minimale Gravitationswellen?
Und vergeht die Zeit neben einem 100 Tonnen Amboss langsamer als neben einem 10 gr. Gewicht?

Ja zu allem.

Plankton
01.04.15, 21:23
Ja zu allem.
Thx für die Antworten. :)

Plankton
18.10.15, 09:00
Aus unerfindlichen Gründen muss ich den Fred mal wieder rausholen. Ich habe da mal eine ganz (hoffentlich) konkrete Frage:

Bei Wikipedia steht: "Eine Gravitationswelle ist eine Welle in der Raumzeit."
https://de.wikipedia.org/wiki/Gravitationswelle

1. Frage: Ist das so korrekt?

2. Frage: Wie kann ich als Beobachter (on Earth) Gravitationswellen von der Raumzeit unterscheiden?

Marco Polo
18.10.15, 09:16
Aus unerfindlichen Gründen muss ich den Fred mal wieder rausholen. Ich habe da mal eine ganz (hoffentlich) konkrete Frage:

Bei Wikipedia steht: "Eine Gravitationswelle ist eine Welle in der Raumzeit."
https://de.wikipedia.org/wiki/Gravitationswelle

1. Frage: Ist das so korrekt?

Ja klar. Warum sollte das denn nicht korrekt sein?

2. Frage: Wie kann ich als Beobachter (on Earth) Gravitationswellen von der Raumzeit unterscheiden?
Die Frage ist komisch formuliert. Man unterscheidet nicht Gravitationswellen von der Raumzeit, sondern man versucht diese mittels Interferometern (z.B. GEO600) zu detektieren.

Das steht doch alles in dem Wiki-Link.

Plankton
18.10.15, 09:20
[...] Man unterscheidet nicht Gravitationswellen von der Raumzeit, sondern man versucht diese mittels Interferometern (z.B. GEO600) zu detektieren.
[...]
Weil wir dazu keine Instrumente haben die es genau genug könnten, oder weil es prinzipiell nicht möglich ist?

Marco Polo
18.10.15, 09:50
Weil wir dazu keine Instrumente haben die es genau genug könnten, oder weil es prinzipiell nicht möglich ist?

Natürlich ist da prinzipiell möglich. Aber es ist halt extrem schwierig.

Das liegt zum einen an den aktuell noch zu ungenauen Instrumenten und zum anderen auch am nötigen Glück.

Es gibt nicht so viele passende Ereignisse (z.B. das Verschmelzen zweier Neutronensterne) die sich zudem nah genug befinden.

Plankton
18.10.15, 10:29
Natürlich ist da prinzipiell möglich. Aber es ist halt extrem schwierig.

Das liegt zum einen an den aktuell noch zu ungenauen Instrumenten und zum anderen auch am nötigen Glück.

Es gibt nicht so viele passende Ereignisse (z.B. das Verschmelzen zweier Neutronensterne) die sich zudem nah genug befinden.
OK. Thx ;)
Ich holpere hier manchmal, weil ich Zweifel hab ob der aktuelle Forschungsstand hier nicht zu widersprüchlichen Ansichten führt, aber wenn ich jetzt mir sicher seien kann, dann, dass das ausgeschlossen ist.

Plankton
07.11.15, 15:01
Frage: Warum sehen wir den Mond von der Erde aus immer nur von einer Seite?

Bedenkzeit: 100 Min!
:cool:

Marco Polo
07.11.15, 18:50
Das liegt an der gebundenen Rotation, die durch Gezeitenkräfte hervorgerufen wird.

Plankton
03.02.16, 14:02
BTW: Danke @ Marco Polo für die schnelle Antwort!
----

Astronomie ist wohl sicherlich eines der Themen das bereits aus historischer/geschichtlicher Sicht interessant ist. Als ein Beispiel:
Zyklus der Präzession (https://de.wikipedia.org/wiki/Zyklus_der_Pr%C3%A4zession)
Als Zyklus der Präzession wird die Präzessionsperiode der Erdachse von etwa 25.700 bis 25.800 Jahren bezeichnet. Die zur Ekliptik schräg stehende Erdachse präzediert in diesem Zeitraum einmal um die senkrecht auf der Ebene der Ekliptik stehende Achse durch den Erdmittelpunkt, wodurch der Frühlingspunkt einmal durch alle Tierkreiszeichen (Sternbilder) wandert. Der Zyklus der Präzession wird auch Das Große Jahr, Platonisches Jahr oder Weltjahr genannt.
Mehr hier (http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/10/01/die-sonne-die-milchstrasse-und-2012/) und hier (http://wiki.astro.com/astrowiki/de/Platonisches_Jahr).

Bei dem Thema besteht auch ein "Draht" zur Geologie u. z. Klimaforschung, wobei man IMHO wohl objektiv festhalten muss, dass das Thema bisher ungeklärt ist. (Z.B.: „Klimazyklen im Atlantik – Milankovitch-Theorie,
Foraminiferen-Geochemie, Heinrich-Events“ (http://www.geo.tu-freiberg.de/oberseminar/os02_03/susanne_zechel.pdf))

Ist es realistisch anzunehmen, dass solche "kosmischen Zyklen", wovon es wohl dutzende im Sonnensystem bzw. auf der Erde gibt, einen signifikanten Einfluss (auf das Leben) auf der Erde haben?

soon
03.02.16, 14:23
Ist es realistisch anzunehmen, dass solche "kosmischen Zyklen", wovon es wohl dutzende im Sonnensystem bzw. auf der Erde gibt, einen signifikanten Einfluss (auf das Leben) auf der Erde haben?
Kommt drauf an, ob man es als 'signifikanten Einfluss' bezeichnen kann, dass es im Winter kalt und nachts dunkel ist, - abhängig vom Ort auf dem Globus natürlich.

Plankton
03.02.16, 14:53
Kommt drauf an, ob man es als 'signifikanten Einfluss' bezeichnen kann, dass es im Winter kalt und nachts dunkel ist, - abhängig vom Ort auf dem Globus natürlich.
Jedenfalls sollte man daraus keine politische Frage machen, denke ich. ;)