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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Komplex oder Einfach


Sikandar
16.01.16, 12:53
Guten Zeitabschnitt,

mein Name ist Sikandar und ich bin neu in diesem Forum.
Ich begrüße alle Leser zu meinem neuen Thema "Komplex oder Einfach" in dem ich sowohl aus Philosophischer als auch aus Physikalischer Sicht darüber debattieren möchte wie die Natur des Kosmos aussieht.

Besteht der Kosmos aus Strings oder Quantenschleifen ( ich möchte mich auf kein bestimmtes Modell festlegen da ich so viele Theorien wie möglich in diese Debatte einbeziehen möchte) und immer noch mehr noch kleineren Teilchen?
Oder besteht der Kosmos ( ich benutze das Wort Kosmos um ein Multiversum nicht auszuschließen) nur aus einem Bestandteil und Materie/Energie, Antimaterie sind nur andere Formen dieses Grundbausteins und die vier Grundkräfte nur die folgen seiner Existenz und der Umwandlung seiner selbst? Ist der Kosmos wie eine Flüssigkeit, in Ruhe einfach, aber in Bewegung so unberechenbar wie das Wetter?


Ich bin gespannt auf eure Meinungen.

Mit freundlichen Grüßen Sikandar

The_Theorist
17.01.16, 12:43
Sowas wie Schleifenquanten als reale Objekte gibt es nach meines Wissens nicht. Und damit ist diese Diskussion nur eine riskante Spekulation. Du brauchst dich auch nicht festzulegen. Es gibt doch nur Strings oder eine quantisierte Raumzeit, die man sich als Spin-Netzwerk vorstellt. Ich verstehe auch nicht, was du mit Schleifenquanten meinst? Rotierende Schokolade?

TomS
17.01.16, 14:29
Sikandar meint die Schleifenquantengravitation sowie die dabei verwendete Loop-Representation; siehe Holonomie und Wilson-Loop; Spinnetzwerke sind eine weitergehende Konstruktion.

TheoC
17.01.16, 17:33
Hi Sikandar,


Besteht der Kosmos aus Strings oder Quantenschleifen und immer noch mehr noch kleineren Teilchen?

Ich bin gespannt auf eure Meinungen.


Ich finde Meinungen überbewertet bis hinderlich. :)


Wir wissen es heute einfach noch nicht wie die Natur des Kosmos ist, und ich denke das Klügste ist, das so einmal zur Kenntnis zu nehmen.

Wir können Teilaspekte hervorragend erklären, das betrifft einerseits die Quantenphysik, und andererseits die Relativitätstheorie.

Eine Vereinigung dieser beiden sehr gut abgesicherten Komplexe ist nicht trivial, dazu gibt es mehrere Ansätze, die unterschiedliche Entwicklungsstadien auf dem Weg zu einer Theorie im wissenschaftlichen Sinne haben.

Diese Vereinigung der beiden Theorien ist dabei für fast allen heute wahrnehmbaren Energien erfolgt, wir können unser Universum ab einen sehr frühen Stadium heraus extrem gut erklären.

Eigentlich erst bei Energien, die es im heutigen Universum nur bei schwarzen Löchern gibt, braucht es eine Erweiterung der Physik, hier gibt es Platz für "Spekulationen".

Eine gemeinsame Theorie muss die Ergebnisse der beiden Theorie als "Grenzfälle" enthalten, dazu gibt es verschiedene mathematische Herangehensweisen.
Zumindest ist das aktueller Stand der Forschung, letztendlich kann nicht einmal das als gesichert angenommen werden, sondern kann auch zukünftig ein ganz neuer Ansatz zur Lösung führen.

Stringtheoretiker verfolgen den Ansatz, eindimensionale Quantenobjekte als in 11 Dimensionen schwingende Saiten anzunehmen.

Dabei gibt es neben den technischen Problemen eine Mathematik zu haben welche man nur Näherungsweise lösen kann, auch noch sehr grundsätzliche Themen. Einerseits benötigt die Stringtheorie einen Hintergrund, wo noch gänzlich unklar ist, wie das mit der ART zusammen gebracht werden soll.
Zudem gibt es 10^500 Möglichkeiten, wie sich die 11 Dimensionen auf 4 Dimensionen zusammengefaltet haben können,

Die Quantenloop- Theoretiker haben zwar eine hintergundunabhängige Theorie, benötigen aber für eine konkrete Modellierung eines realen Ereignisse das Wissen von unendlich vielen Variablen.

Beide Konzepte sind mathematisch noch nicht ausreichend verstanden, es gibt keine Konzepte wie jemals daraus etwas konkretes berechnet werden kann, und wie Ergebnisse der Theorien experimentell falsifiziert werden können sollen. Beides sind derzeit keine wissenschaftlichen Theorien nach exakter Definition.


Beide liefern aber sehr interessante Ergebnisse und Betrachtungen von komplexen Details.

Hier eine "Meinung" zu haben ist meiner Meinung nach nur Experten erlaubt, die eine entsprechendes Verständnis der Mathematik haben.

Alle anderen sollten das derzeit als offenen Prozess verstehen.;)



Ist der Kosmos wie eine Flüssigkeit, in Ruhe einfach, aber in Bewegung so unberechenbar wie das Wetter?


Das Thema "Dynamik" bzw. "offene Systeme" finde ich ein sehr unterschätztes Thema. in Ruhe einfach, aber in Bewegung so unberechenbar ... wie wahr.

Speziell was die Dynamik in komplexen Quantensystemen betrifft denke ich das es noch eine grundsätzliche Erweiterung geben muss zum "Messprozess"- ähnlich wie auch R. Penrose das vorgeschlagen hat, auch wenn sein Ansatz (Kopplung von Gravitationsfeld und EMF führt zu "Messung") sich imho als falsch herausgestellt hat.


lg
Theo

TomS
17.01.16, 17:45
Die Quantenloop- Theoretiker haben zwar eine hintergundunabhängige Theorie, benötigen aber für eine konkrete Modellierung eines realen Ereignisse das Wissen von unendlich vielen Variablen.
Mir ist nicht ganz klar, was du damit meinst.

Unendlich viele Variable sind kein Problem, das kennt man aus der Quantenfeldtheorie. Die LQG hat sicher noch konzeptionelle Probleme, aber die von dir genannten gehören nicht dazu.

Es gibt keine Konzepte wie jemals daraus etwas konkretes berechnet werden kann, und wie Ergebnisse der Theorien experimentell falsifiziert werden können sollen. Beides sind derzeit keine wissenschaftlichen Theorien nach exakter Definition.
Doch, beide Theorien erlauben konkrete Vorhersagen und sind prinzipiell, jedoch nicht praktisch, falsifizierbar. Demnach geadelt es sich sehr wohl um wissenschaftliche Theorien, deren Falsifizierung leider außerhalb der experimentell zugänglichen Energiebereiche liegt; das ist jedoch nicht den Theorien anzulasten (siehe z.B. Glashow-Salam-Weinberg-Modell der el.-schw. WW sowie deutlich späterer Nachweis von Higgs- und Eichbosonen.

Speziell was die Dynamik in komplexen Quantensystemen betrifft denke ich das es noch eine grundsätzliche Erweiterung geben muss zum "Messprozess"
Mit dieser Meinung stehst du wohl ziemlich alleine da. Komplexe Quantensysteme sind heute sehr gut berechenbar. Der Messprozess ist mittels der Dekohärenz inzwischen ebenfalls gut (wenn auch nicht vollständig) verstanden.

The_Theorist
17.01.16, 19:01
Sind Wilson-Loops nicht diese Idealberechnungen von irgendwelchen Werten?

TomS
17.01.16, 19:23
Ein Wilson-Loop ist die Spur über eine Holonomie = das pfadgeordnete Produkt von Eichfeldern entlang eines geschlossenen Weges.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wilson-Loop

TheoC
17.01.16, 19:41
Mir ist nicht ganz klar, was du damit meinst.

Unendlich viele Variable sind kein Problem, das kennt man aus der Quantenfeldtheorie. Die LQG hat sicher noch konzeptionelle Probleme, aber die von dir genannten gehören nicht dazu.


sry, wollte auf WIKI Kritik verweisen:
Um aus der Theorie die Wahrscheinlichkeit eines (quantenmechanischen) Prozesses in der klassischen Raumzeit zu berechnen, muss eine unendliche Anzahl von Konstanten über zusätzliche plausible Annahmen festgelegt werden. Die Situation ist also nicht besser als bei dem Versuch der kanonischen Quantisierung der (nichtrenormierbaren) allgemeinen Relativitätstheorie.


Doch, beide Theorien erlauben konkrete Vorhersagen und sind prinzipiell, jedoch nicht praktisch, falsifizierbar. Demnach geadelt es sich sehr wohl um wissenschaftliche Theorien, deren Falsifizierung leider außerhalb der experimentell zugänglichen Energiebereiche liegt; das ist jedoch nicht den Theorien anzulasten (siehe z.B. Glashow-Salam-Weinberg-Modell der el.-schw. WW sowie deutlich späterer Nachweis von Higgs- und Eichbosonen.

Ist eine lange Diskussion, ob "praktisch nicht möglich" anders ist als "nicht möglich", ist OK. :)


Mit dieser Meinung stehst du wohl ziemlich alleine da. Komplexe Quantensysteme sind heute sehr gut berechenbar. Der Messprozess ist mittels der Dekohärenz inzwischen ebenfalls gut (wenn auch nicht vollständig) verstanden.
nur so lange du nicht eine konkrete Wirklichkeit in einem Ast simulieren willst. Dann brauchst du einfach die Zusatzannahme, dass die schön geformte Wellengleichung eine "Aufenthaltswahrscheinlichkeit" darstellt, und zu einem konkreten Zeitpunkt an einem Ort die Wahrscheinlichkeit gleich 1 ist, und dieser Prozess nicht INNERHALB der SG beschrieben ist.

Wenn ich mit einer Strahlenquelle einzelne Quantenteilchen über einen Doppelspalt auf einen Detektor, eine Goldfolie, sende, dann finde ich auf der Goldfolie "in meinem Pfad" kleine Punkte, und keine Wellen.

Will ich einen konkreten "Weltenpfad" simulieren, und das finde ich keine Nebensächlichkeit, dann brauche ich einfach die bornsche Regel.

Wenn die VWI diese kleine Unstimmigkeit beseitigt hat und "aus sich heraus" also einzig mit der Schrödingergleichung an sich, ohne "Kollaps" einen konkreten Verlauf (zumindest ähnlich wie den in meiner Welt) erklären kann wäre das ein Beweis. So sehe ich es als eine sehr stark begründete wissenschaftliche Annahme.

Ist nur meine Vermutung, und muss ja nicht so sein. Aber wenn Q-Physiker ständig mit etwas rechnen (der bornschen Regel) , und es dafür keine physikalische Erklärung gibt, finde ich das zumindest verdächtig...

lg
Theo

TomS
17.01.16, 20:22
sry, wollte auf WIKI Kritik verweisen:
Um aus der Theorie die Wahrscheinlichkeit eines (quantenmechanischen) Prozesses in der klassischen Raumzeit zu berechnen, muss eine unendliche Anzahl von Konstanten über zusätzliche plausible Annahmen festgelegt werden. Die Situation ist also nicht besser als bei dem Versuch der kanonischen Quantisierung der (nichtrenormierbaren) allgemeinen Relativitätstheorie.
Ich kenne diese Kritik, und sie ist im genannten Kontext vollkommen unzutreffend. Erstens wird die LQG selbst nicht renormiert, und zweitens ist die ART (in einer anderen Quantisierungsprozedur) renormierbar, allerdings nicht perturbativ renormierbar:

https://en.wikipedia.org/wiki/Asymptotic_safety_in_quantum_gravity

TheoC
17.01.16, 23:06
Hi Tom

das ist der Grund warum ich geschrieben habe ...

Hier eine "Meinung" zu haben ist meiner Meinung nach nur Experten erlaubt, die eine entsprechendes Verständnis der Mathematik haben.

Kann ich nicht mitreden sry... (dachte WIKI stimmt irgendwie..,)

Wenn es um ein universelles Bild des Kosmos geht sehe ich die VWI vielleicht ein wenig weniger abgesicherter wie du. :)

Ich finde viele Aussagen der String- Theorie und der SQG spannend, denke aber das es Konsens ist, das die Frage nicht endgültig entschieden ist.

Und wollte nur darauf hinweisen das eine "Meinung" in dem Thema etwas ist, was sehr schnell unwissenschaftlich wird. qed

lg
Theo

TomS
18.01.16, 06:06
Hi Tom

das ist der Grund warum ich geschrieben habe ...

Hier eine "Meinung" zu haben ist meiner Meinung nach nur Experten erlaubt, die eine entsprechendes Verständnis der Mathematik haben.

Kann ich nicht mitreden sry... (dachte WIKI stimmt irgendwie..,)
OK, verstanden.

Nein, die Wikipedia ist oft sehr unpräzise oder unvollständig. Da schreiben keineswegs nur Experten.

Kannst du mal den gesamten Artikel verlinken?

Ich finde viele Aussagen der String- Theorie und der SQG spannend, denke aber das es Konsens ist, das die Frage nicht endgültig entschieden ist.
Ja, sicher richtig.

Und wollte nur darauf hinweisen das eine "Meinung" in dem Thema etwas ist, was sehr schnell unwissenschaftlich wird.
Auch richtig.

TheoC
18.01.16, 19:02
https://de.wikipedia.org/wiki/Schleifenquantengravitation

Sikandar
18.01.16, 19:44
Guten Zeitabschnitt,

ich habe eure Beiträge zu diesem Thema mit Interesse verfolgt.
Dennoch glaube ich ihr habt den Sinn dieser Debatte nicht ganz verstanden.
Es geht hier nicht um die Diskussion einzelner Theorien die nur Teile des Kosmos erklären, oder Wortklaubereien über ihren Inhalt.
Hier geht es um das Vergleichen der einzelnen Weltbilder all jener Personen die sich dazu äußern und um die friedliche Disskusion über all diese.
Jeder sollte sich an dieser Debatte beteiligen können, egal ob er einen Doktor in Quantenphysik hat, oder einfach nur an dem Thema interessiert ist.
Denn in Sachen bezüglich der Weltanschauung hat niemand Unrecht, denn jeder nimmt seine Umwelt anders wahr.
Ich zum Beispiel bin Atheist und halte deswegen die Meinung das ein Komplexes Lebewesen vor simpler Materie entstanden sein soll und dann den Kosmos erschaffen haben soll für unlogisch (ich möchte aber keine Theologischen Meinungen dieser Debatte ausschließen) und viele Physiker sind meiner Meinung.
Trotz all dieser Fakten ist immer noch ein großer Teil aller Naturwissenschaftler mit DOKTORTIETEL Gottes- oder Göttergläubig obwohl es unlogisch erscheint.
Wir wollen hier keine Lösung für die Frage finden die sich der Mensch seit Anbeginn der Zeit stellt, das wäre bizarr.
Aber wir könne jedoch in einer so großen Gemeinschaft mit so vielen unterschiedlichen Theorien sehr interessante Schlussfolgerungen treffen und mehr über die Weltanschauungen anderer erfahren, und vielleicht so auch mehr über unsere.
Dies ist ein Hort des Wissens und deswegen sollte es den Trägern dieses Wissens auferlegt sein es an die Unwissenden weiterzugeben.
Oder sich von ihnen belehren zu lassen;).

Ich hoffe ihr versteht was ich meine und erläutert hier in diesem "Blog" eure Thesen und ich hoffe andere stellen Fragen darüber oder versuchen freundlich sie zu Wiederlegen.

Mit freundlichen Grüßen Sikandar

The_Theorist
18.01.16, 19:46
Genau, das hatte ich auch schon gelesen. Meines eigenen Erachtens gibt es diese "Wilson-Loops" als reale Objekte nicht. Wusstet ihr, dass es Wilson-Loops als Zyklen der Gesteinsumwandlung sind? Also nebenbei auch Entstehen und Vergehen eines Ozeans.

TomS
18.01.16, 21:11
Meines eigenen Erachtens gibt es diese "Wilson-Loops" als reale Objekte nicht.
Was heißt "geben" und was sind "reale Objekte"? Die moderne Mathematik formuliert letztlich alle physikalischen Theorien mittels Faserbündeln; gibt es diese "real"? Ich habe noch keines gesehen.

Ich halte deine Aussage für recht schwammig.

Eyk van Bommel
19.01.16, 15:07
Hallo Sikandar,

Ich bin Anhänger vom EMI-Kosmos (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=1029)
- bzw. scheint es mir in einem „einfachen Universum“ die einfachste Lösung zu sein. :)
Das Universum ist „Grau“
also „Schwarz und Weiß“
bzw. „Cyan, Magenta, Gelb und „rot, grün, blau“
Die Farben verstehe ich als Felder aus denen 3 Teilchen und die 3 "Komplementären" (Anti-Teilchen) gebildet werden...

Danach wird’s aber schon schwieriger;) – Obwohl alle bekannten Teilchen daraus hervorgehen.:rolleyes:


Gruß
EvB

PS: Leider ist EMI nicht in der Verfassung weiter daran zu arbeiten.

PPS: Ich würde gerne fragen, ob ein Problem darin liegen könnte, dass das Elektron eben nicht immer als „Elektron“ vorliegt (wie von EMI angenommen?) sondern nur wenn es ein Photon gebunden hat - also lokalisiert ist…

TomS
19.01.16, 15:27
Ich bin Anhänger vom EMI-Kosmos (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=1029)
Sorry, aber nach kurzem Überfliegen muss ich feststellen, dass EMI keine Ahnung von Physik hat und EMIs Kosmos schlecht Quatsch ist. Jeder weitere Kommentar ist Zeitverschwendung.

Eyk van Bommel
20.01.16, 07:16
Vielleicht solltest du dir zuerst andere Beiträge von EMI zur "etablierten" Physik anschauen, bevor du zu so einer Aussage kommst?:(

Bis auf sein eignes Teilchenmodell, das hier zur Diskussion gestellt hat, hatte EMI nur sehr selten "daneben" gelegen (besser gesagt, ich kann mich nicht erinneren) bzw. konnte bei Fragen nicht auf die "richtige Formel" verweisen bzw. vorrechnen....

Alternativ könntest du wenigstens auf eine Aussage von EMIverweisen, die dir als erstes nicht gefallen hat. Ich bin vielleicht der letzte der EMI`s Modell verteitigen kann, aber so stehen lassen kann man deine Aussage sicher nicht.

Hawkwind
20.01.16, 09:50
Vielleicht solltest du dir zuerst andere Beiträge von EMI zur "etablierten" Physik anschauen, bevor du zu so einer Aussage kommst?:(

Bis auf sein eignes Teilchenmodell, das hier zur Diskussion gestellt hat, hatte EMI nur sehr selten "daneben" gelegen (besser gesagt, ich kann mich nicht erinneren) bzw. konnte bei Fragen nicht auf die "richtige Formel" verweisen bzw. vorrechnen....

Alternativ könntest du wenigstens auf eine Aussage von EMIverweisen, die dir als erstes nicht gefallen hat. Ich bin vielleicht der letzte der EMI`s Modell verteitigen kann, aber so stehen lassen kann man deine Aussage sicher nicht.

EMI hat eben einige sehr eigenwillige Vorstellungen; so ist für ihn das Neutron ein Antiteilchen. Auf so etwas wird kein Physiker ernsthaft eingehen. Wir hatte das damals mal tangiert:
http://quanten.de/forum/showpost.php5?p=57601&postcount=273

Ansonsten zeichneten sich EMIs Beiträge m.E. meist durch ein gutes Verständnis und eine erstaunliche Intuition aus, wenn es um die Standardphysik ging. Aber sein Modell war nicht ganz "mein Fall".

Eyk van Bommel
20.01.16, 11:03
@Hawkwind
Du kannst nicht an dieser einfachen Hürde scheitern?? Deine Kritik betrifft nur den Sprachgebrauch von EMI– es ist keine sinnvolle Kritik an seinem Modell.
Entscheidend ist doch auf was EMI das „Anti“ sich bezog.
Und er bezieht sich hier auf die Farbe seiner Teilchen und nicht auf die Wechselwirkung mit den anderen dann daraus zusammengesetzten Teilchen?
Das Neutron besteht aus „zwei Down-Quarks und einem Up-Quark“
Das Antineutron aus „zwei Anti-Down-Quarks und einem Anti-Up-Quark“.
Hier verhält es sich genauso wir du erwartest. Das Antineutron ist auch bei EMI das Anti-Teilchen des Neutrons.
Alles o.k.
Wenn du ein rotes Feld postulierst dann ist das Gegenteil was? Antirot - ich bevorzuge gerade gelb.
Dann wäre das Neutron in seinem Sprachgebrauch kein Antiteilchen sondern ein „bräunliches“. Das Anti-Teilchen wäre dunkelgrün. Damit hättest du doch kein Problem? Ersetzte Anti mal durch „komplementärfarbig“. Dann kannst du ggf. erkennen, dass deine Kritik nur den Sprachgebrauch von EMI trifft. Das ist kein Argument.
Anti bedeutet bei EMI ausschließlich, dass es aus den Farben Cyan, Magenta, Gelb kombiniert wird. bzw. die endgültige Farbe, mit diesen Farben beschrieben werden kann.

Eyk van Bommel
20.01.16, 12:10
Eigentlich wollte ich mit Sikandar plaudern was einfach wäre.:)

Grau: Ein „Teilchen“ also ein „Urfeld“
= „Feld“ und sein „Anti-Feld“.
Mit 3 Zuständen – ich nenne sie mal x,y,z und entsprechend damit –x,-y-z

Daraus kann man exakt die 3 Familien sowie alle Elementarteilchen „herleiten“:confused::cool:

Und das „Un“-Verhältnis zwischen Materie und Anti-Materie (sowie allgemein gemeint) ist auch noch gelöst. Es wird auch klar warum Quarks -1/3 oder +2/3 Ladungen tragen können. Was 1/3 Ladung überhaupt sein soll….
Wenn man es damit also schafft die Teilchenphysik (weitestgehend) zu begründen - das wäre einfach. :)

Gruß
EvB
Ich frage mich zwar, ob es nicht auch ein „Anti-Grau“ gibt, damit am Ende alles „Null“ ist, aber… :rolleyes:

TomS
20.01.16, 19:02
Vielleicht solltest du dir zuerst andere Beiträge von EMI zur "etablierten" Physik anschauen, bevor du zu so einer Aussage kommst?
Warum? Es war genau ein Beitrag verlinkt.

Bis auf sein eignes Teilchenmodell, das hier zur Diskussion gestellt hat, hatte EMI nur sehr selten "daneben" gelegen
Mag sein, aber dieses "Teilchenmodell" ist Quatsch.

Alternativ könntest du wenigstens auf eine Aussage von EMIverweisen, die dir als erstes nicht gefallen hat.
OK, gleich zum ersten und zum zweiten Satz:

Jeder hier weis, das die Farbladungen(starke Kraft) der Quark's "nur" zur besseren Anschauung eingeführt wurden.
Die Elementarteilchen sind also nicht irgendwie "angemalt".
Der erste Satz ist falsch; es geht nicht um die Anschauung, sondern um ein präzises mathematisches Modell basierend auf der lokalen Eichsymmetrie SU(3). Der zweite Satz ist irrelevant, denn das hat auch niemand behauptet.

Letztlich hat EMI nicht verstanden, was die QCD mathematisch präzise bedeutet, hat sich dann selbst etwas zusammengereimt und ist auf Probleme gestoßen (Stichwort Farbenkreis).

Ich bin vielleicht der letzte der EMI`s Modell verteitigen kann, aber so stehen lassen kann man deine Aussage sicher nicht.
Warum? Sind wir schon so weit, dass man jeden Murks ausführlich kommentieren muss? Also gut, das kann ich auch: "Der Mond besteht aus grünem Käse". Dazu müsstest du jetzt ausführlich darlegen, worin genau mein Irrtum besteht.

Eyk van Bommel
21.01.16, 08:53
Warum? Sind wir schon so weit, dass man jeden Murks ausführlich kommentieren muss?
Jaein.
Wenn du dich über eine gewisse Zeit persönlich mit EMI auseinander gesetzt hättest, dann nicht. Aber wenn du aus dem wenigen was EMI hier zu seinem Modell geschrieben (BTW:gibt auch ein kleines Buch ;)) und du noch weniger davon gelesen hast einfach „Murks“ sagst, finde ich schon. :rolleyes:

Zuerst: Bitte mach nicht den Fehler, EMI in dieselbe Schublade zu stecken wie mich.

EMI hat hier im Forum mit vielen Herleitungen sein fachliches Knowhow häufig genug bewiesen. Ich gehe davon aus, dass er bis auf seine Nanos – also alles ab den Quarks uns somit inkl. SU3 mathematisch weitestgehend überblickte und auch nie in Frage gestellt hatte.

Ich denke du hast EMI falsch verstanden und das „nur“ nicht ausreichend berücksichtigt. Er wollte hier damit einfach aussagen, dass die Farben keine Farben sind. Und so repräsentiert sein Farbkreis eben keine Farben.


Nach meinem Verständnis beruht seinen Modell auf der Idee der Chromodynamik und verwendet sie entsprechend „erweitert“ auf sein Modell an?

Ich weiß auch, dass das hier nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Das Modell weit davon entfernt ist der Gral der Weisheit zu sein.
Aber ich suche nach der einfachsten „Anfangshypothese“. Ein einziges Feld X dem alle Teilchen entspringen wäre ein solches.
EMIs-Modell ist für mich ein Ausgangspunkt- der anders wie viele anderen – eben auch (direkt) experimentell zugänglich ist. Absolut symmetrisch ist und keine CP-Verletzung für den "Materie-Überschuss" benötigt.
X zerfällt in A und B das ergibt zusammen mit „3 Farben“ den Teilchenzoo den man real wiederfindet „Familien, Spin, Ladung, „Masse“ und…

EDIT: siehe ggf. http://www.quanten.de/forum/showpost.php5?p=38430&postcount=122 und ggf. http://www.quanten.de/forum/showpost.php5?p=37489&postcount=121

Das ist das was mich fasziniert:)
EMIs-Modell kann beschreiben, welches Teilchen mit welchem „wie“ reagiert und zu was es wird. Einfach unter der Annahme das in der Summe/Global alles „X“ bleibt. Einfacher geht es imho nicht?

Ich denke zwar immer, so richtig Symetrisch (also supersymetrisch:D) wäre es es mit einem zusätzlichen "-X " aber....

Hawkwind
21.01.16, 09:19
PPS: Ich würde gerne fragen, ob ein Problem darin liegen könnte, dass das Elektron eben nicht immer als „Elektron“ vorliegt (wie von EMI angenommen?) sondern nur wenn es ein Photon gebunden hat - also lokalisiert ist…

Ick vasteh nua Bahnhoof.

Eyk van Bommel
21.01.16, 09:27
Ick vasteh nua Bahnhoof.

Elektron und Positron bestehen bei EMI jeweils aus drei Nanos - Photonen nur aus zwei. 6 Nanos werden zu 2x2 Nanos? da geht was nicht auf. JoAx hatte hier das erste Problem für sich gefunden.

EDIT:
Ach so: Wenn man davon ausgeht, dass das Photon (2xNanos) auf eine Art „Prä-elektron“-Stufe im Orbital trifft, wird das Elektron bei der Bindung „geboren“. Wenn es das Photon wieder abgibt, zerfällt das Elektron wieder in Photon + „Prä-elektron“-Stufe. Z.B. im Grundzustand befindet sich im S-Orbital sozusagen zunächst nur das (mittlere) Nano. Zusammen einem Photon wird daraus ein Elektron… Aber es ist ohne EMI ….

Ich konnt EMI ja nie weiter helfen.

Plankton
21.01.16, 21:02
Elektron und Positron bestehen bei EMI jeweils aus drei Nanos - Photonen nur aus zwei. [...]
Nanos? Muss ich die kennen? :D

Plankton
21.01.16, 21:05
[...]
Letztlich hat EMI nicht verstanden, was die QCD mathematisch präzise bedeutet, [...]
Geht mir bis heute so. :D