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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Quanten-Kausalität: A verursacht B verursacht A


Plankton
23.09.16, 15:09
Hallo,
ich denke das ist das richtige Unterforum. Ich habe einmal eine Arbeit gelesen in der es um nicht-kausale Quantenkorrelationen geht. Der Zeitungsartikel dazu klang sehr interessant, aber ich bin mir nicht sicher was wirklich dahinter steckt. Wenn es jemand interessiert, dann kann er es sich ja mal anschauen und seine Meinung dazu sagen. Würde mich interessieren was die "Cracks" hier im Forum davon halten.

Gruß

The idea that events obey a definite causal order is deeply rooted in our understanding of the world and at
the basis of the very notion of time. But where does causal order come from, and is it a necessary property
of nature? We address these questions from the standpoint of quantum mechanics in a new framework for
multipartite correlations which does not assume a pre-defined global causal structure but only the validity of
quantum mechanics locally. All known situations that respect causal order, including space-like and time-like
separated experiments, are captured by this framework in a unified way. Surprisingly, we find correlations that
cannot be understood in terms of definite causal order. These correlations violate a ‘causal inequality’ that is
satisfied by all space-like and time-like correlations. We further show that in a classical limit causal order always
arises, which suggests that space-time may emerge from a more fundamental structure in a quantum-to-classical
transition.
Quantum correlations with no causal order (https://arxiv.org/pdf/1105.4464v3.pdf)

Der Zeitungsartikel dazu:
Eines der am tiefsten verwurzelten Konzepte in der Wissenschaft ist die Kausalität. Theoretische Physiker von der Universität Wien und der Université Libre de Bruxelles zeigen, dass in der Quantenmechanik eine Situation vorstellbar ist, in der ein einzelnes Ereignis zugleich Ursache und Wirkung eines anderen Ereignisses sein kann.
https://medienportal.univie.ac.at/uniview/forschung/detailansicht/artikel/quanten-kausalitaet-a-verursacht-b-verursacht-a/

inside
26.09.16, 10:36
Naja, ich würde sagen: Bedeutungslos.
Es gab eine wundersame Folge der SRT, ich meine, es war eine Situation, die aus den Formeln der SRT hervorging.
Durch die reinen Formeln und Berechnungen war theoretisch eine Geschwindigkeit gösser C möglich, die sich asymptotisch C nähert. Aber das war nur theoretisch möglich. Genau wie in diesem Bericht ist es reine Theorie. Ich bin zwar kein "Physikcrack", tendiere aber dazu, dass sowas in der realen Natur nicht gefunden werden kann. Selbst wenn es das gibt, frage ich mich, wie das experimentell beweisbar sein soll, ohne dass man den erwähnten Effekt nicht selber als Störungsquelle ausschliessen kann....

Hawkwind
26.09.16, 12:20
Kommt mir vor wie eine sehr theoretische spekulative Spielerei.
In der Variante der Quantenmechanik der Autoren scheint sich aber an Beobachtungen (Experimenten) eh nichts zu ändern:

All known situations that respect causal order, including space-like and time-like
separated experiments, are captured by this framework in a unified way.

Mir kommt es nicht so aufregend vor. :)

Plankton
26.09.16, 15:27
[...]
In der Variante der Quantenmechanik der Autoren scheint sich aber an Beobachtungen (Experimenten) eh nichts zu ändern:

Das muss ja so sein! Wenn du dir das durchliest, geht es ja darum, dass global die Kausalität verletzt wird, während lokal bei Alice und Bob Kausalität erhalten bleibt.

inside
27.09.16, 08:41
geht es ja darum, dass global die Kausalität verletzt wird, während lokal bei Alice und Bob Kausalität erhalten bleibt

hab ich das überlesen ?

Hawkwind
27.09.16, 09:06
Das muss ja so sein! Wenn du dir das durchliest, geht es ja darum, dass global die Kausalität verletzt wird, während lokal bei Alice und Bob Kausalität erhalten bleibt.
hab ich das überlesen ?

Ich schätze, Plankton entnimmt das der Formulierung:

We have seen that by relaxing the assumption of definite
global causal order and requiring that the standard quantum
formalism holds only locally, we obtain the possibility for
global causal relations that are not included in the usual formulation
of quantum mechanics.


Es ist die Frage, was das überhaupt bedeutet - die Autoren über die Relevanz für Beobachtungen:

The natural question is whether “non-causal” quantum correlations
of the kind described by our formalism can be found
in nature. One can speculate that they may exist in unprobed
physical regimes, such as, for example, those in which quantum
mechanics and general relativity become relevant.


Spekulationen über Spekulationen ... .

inside
27.09.16, 14:07
Hm, kann sein, dass das so von ihm interpretiert wurde. Also, bleibt ja nichts übrig, als abzuwarten. Derzeit tut sich generell viel, die Chinesen geben komplett Gas mit ihrem Zeug, der EM-Drive wartet auf ein korrektes Peer-Review, da waren so ungarische Forscher, die angeblich ein Teilchen entdeckt hatten, das japanische Forscher als Hinweis für eine 5 Kraft deuteten, dann ist der noch der gute alte LHC... alles in Allem sollte dieser Dezember mal wieder kräftige News liefern, warum nicht auch noch, dass diese Ursache-Wirkung-Verletzung in der Natur entdeckt wurde. Ich glaube zwar nicht dran, aber interessant wäre es alle Male.

Plankton
02.10.16, 13:37
[...]
Spekulationen über Spekulationen ... .
Hmmm.... der Thread gehört eigentlich in "Theorien jenseits der Standardphysik". Wenn die Moderation möchte, das wäre nett. ;)
Jedenfalls ist das ein theoretische Betrachtung dieses Gedankenexperiments!
Ich finde eben diesen Ansatz interessant! Man geht davon aus die QM gilt nur lokal und erzeugt dann [auch mit Verschränkung] neuartige Situationen (die global Kausalität verletzen).
Strategy for accomplishing communication task by using processes with definite and indefinite causal order.

(a) There exists a global background time according to which Alice’s actions are strictly before Bob’s. She sends her input a to Bob, who can read
it out at some later time and give his estimate y=a. However, Bob cannot send his bit b to Alice as the system passes through her laboratory at some earlier time. Consequently, she can only make a random guess of Bob’s bit. This results in a probability of success of 3/4 [*2].
(b) If the assumption of a definite order is dropped, it is possible to devise a resource (i.e. a process matrix W) and a strategy that enables
a probability of success (2+√2)/4 > 3/4 [*8](see text).

Mich fasziniert so etwas schon allein aus dem Grund, weil es eine Arbeit ist welche in die Richtung "Raumzeit entsteht aus Quantenmechanik" geht. Gibt zwar hier keine parallelen zur AdS/CFT-Korrespondenz, wenn allerdings wirklich "Raumzeit aus Verschränkung" gemacht ist, dann wären Situationen wie beschrieben hier einleuchtend!

Furthermore, since the conformal space-time metric is a description of the causal relation between space-time points [39, 40], one can expect
that an extension of general relativity to the quantum domain would involve situations where different causal orders could coexist “in superposition”. The formalism we presented may offer a natural route in this direction: based only on the assumption that quantum mechanics is valid locally, it yields causal relations that cannot be understood as arising from a definite, underlying order.

Die Frage die angeschnitten wird liegt wohl nur im Gedankenspiel derart:

This is remarkable, since if Alice and Bob perform their experiments inside laboratories that they believe are isolated from the outside world for the duration of their operations, and if they believe that they are able to freely choose the bits a, b, and b', they will have to conclude that the events in their experiment do not take place in a causal sequence. Indeed, the framework only assumes that the local operations
from the input to the output system of each party are correctly described by quantum mechanics, and it is compatible with any physical situation in which one would have all the reasons to believe that each party’s operations are freely chosen in a closed laboratory.
Interestingly, both the classical bound (2) and the quantum violation (8) match the corresponding numbers in the CHSH-Bell inequality [31], which strongly resembles inequality (2).
However, the physical situations to which these inequalities correspond is very different: Bell inequalities can be violated in space-like separated laboratories, while (8) cannot be achieved neither with space-like nor with time-like separated laboratories. It is an open question whether (8) is the maximal possible violation allowed by quantum mechanics.

Wahrscheinlich findet man das wirklich nur interessant, wenn man von Sachen wie AdS/CFT, VWI, Dekohärenz bereits begeistert ist bzw. von der Hypothese --> Raum und Zeit als Ergebnis von Quantenverschränkungen!
Gruß :)

BTW: Reine Theorie war auch mal die ART, SRT, QM etc. pp. Experimente folgten erst später. ;)

A.Waken
12.05.20, 18:21
Quanten-Kausalität: a verursacht b verursacht a
hier: Quanten-Kausalität, VWI und anthropisches Prinzip

Nach meinem Verständnis der VWI bedingt die Superposition der (Ziel)-Welten die Anwendung der (nichtlokalen) Quantenkausalität, dies vorweggeschickt.
Im Zeitpunkt einer Messung in der (Start-)Welt t0 entstehen Wirkungen in entgegengesetzten Richtungen (Summe 0). Daher besteht im Grundfall der Kausalkette a -> b -> a durch den (End)-Teil der Kausalitätskette (b -> a) ebenfalls keine Wirkung.
So ist es ja auch bei den virtuellen Teilchen, die im Normalfall keine Eigenbewegung oder sonstige Wirkung haben.
Aber in der Nähe eines schwarzen Loches dann doch. Uns allen ist die Erklärung der Hawkingstrahlung bekannt, die dort entstehen kann.
Diese Analogie fasziniert mich derzeit. Was könnte die Entsprechung des Ereignishorizontes des schwarzen Loches sein, die der Quantenkausalität Wirkung verleiht? Wenn eine der 2 Zielwelten nicht existieren kann? Hat sich damit schon mal jemand beschäftigt?
Und ist es dann so, dass je unwahrscheinlicher diese Welt ist, die Quanten-Kausalität mehr Wirkung hätte und so als Regulativ im anthropischen Prinzip zu verstehen wäre?

A.Waken
01.06.20, 19:36
Hier auch noch eine graphische Darstellung mit Erläuterung des Grundfalls ohne Wirkung, und der extremalen Wirkungen Schicksal (Regulativ negativ) und anthropisches Prinzip (Regulativ positiv).

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Eyk van Bommel
02.06.20, 20:02
Ich verfolge derzeit den Gedanken, dass das Universum vom Zustand A instantan in den Zustand B übergegangen sein könnte und der Rückweg jedoch wegen z.b dem Higgs-Feld nicht mehr instantan erfolgen kann. Wie ein Gummiband, dass lokal instantan sich zusammenzog und langsam expandiert.
A->B->->->A
Ich gehe auch davon aus, dass Änderungen in B Einfluss haben auf A. Also eher
A->B->->->A'
Wobei der Zustand A' wiederum zu A wird.
Wir verändern “wenn wir wollen” B und damit A’ was A ändert.
Zumindest verstehe ich das so am Besten. Wie ein Film der Rückwärts läuft, dessen Anfang bzw. Ende aber variabel ist.
Der Weg von A nach B konnte so nach der Schrödinger-Gleichung erfolgen. Der Rückweg ist somit determiniert-( aber Schrödinger zuvor folgte) und - außer es gibt eine bewusste Handlung. Dann wird der Anfang und das Ende (was identisch ist) neu geschrieben...Alles was wir bewusst tun, ändert die Zukunft – also den Pfad von dem wir gekommen sind und es wird zu einem neuen Pfad von dem wir gekommen sind. Treffen wir keine bewussten Entscheidungen, dann gehen wir den Pfad von A -> B nur Rückwärts.

Also so oder so ähnlich

A.Waken
03.06.20, 09:20
Wir verändern “wenn wir wollen” B und damit A’

Ja das könnte gut sein :). Aber wir sind dabei nicht ganz frei, in dem, was wir wollen.
Nur im Rahmen dessen, was zu einem konsistenten Universum führt, ansonsten erfolgt eine Gegenreaktion, wie ich sie bereits beschrieben habe. Wenn in der VWI 2 Welten emergieren „wollen“ und eine ist nicht möglich, dann verbleibt es bei einer und dann kommt die Verbindung aus dieser einen. Siehe mein Anhang 2 „Schicksal“.520

Eyk van Bommel
03.06.20, 11:45
Nur im Rahmen dessen, was zu einem konsistenten Universum führt, ansonsten erfolgt eine Gegenreaktion, wie ich sie bereits beschrieben habe.520

Ich denke ich verstehe was du meinst. Aber wie sollte etwas inkonsistent sein – oder nichtkausal? – wenn Vergangenheit die Zukunft prägt? Gleichzeitig die Zukunft (der zukünftige Zustand) der Ausgang des „Urknalls“ war/ist.
Du hast einen Raum mit „Partikeln“ die sich instantan zu einem Punkt versammeln und von dort expandieren nur jetzt sehr langsam – sie erreichen aber exakt den Ausgangszustand wieder. Das wäre Zeitsymmetrisch. Wenn du auf halber Strecke nun etwas änderst (=inkonsistent/ nichtkausal), dann stellt sich das System wieder so ein, dass die Zeitsymmetrie wieder hergestellt ist. Änderst du die Gegenwart änderst du die Vergangenheit und die Zukunft. Rückblickend sieht die Vergangenheit mit Eingriff ja auch anders aus als Ohne.
Ich persönlich komme nicht von dem Gedanken los, dass die QM zeitlos ist. Das ist aber so wie mit neutral. Sie ist in der Summe neutral kann aber positive und negative Partikel enthalten. Die QM ist in der Summe zeitlos aber enthält zeitartige Partikel. Das Positron ist nach Feynman ja Elektron, das sich Rückwärts durch die Zeit bewegt. Wenn wir nun ein Elektron und ein Positron betrachten, dann ist das in der Summe zeitlos*. Ich halte es auch nicht für einen „Zufall“, dass uns im Endeffekt die Realität die wir wahrnehmen nur durch zeitlose Partikel gezeigt wird. Die Vergangenheit und Zukunft ist nicht zeitlos daher können wir diese nicht sehen. Sie liegen außerhalb der Photonen ebene. Der Übergang zwischen Vergangenheit und Zukunft ist nicht die Gegenwart sondern die Zeitlosigkeit.
*Mit EMIs Modell** könnte ich dir zeigen, dass man mit einem „-t – Teilchen“ und einem „+t – Teilchen“ alle bekannten Teilchen erzeugen kann (außer dem Higgsteilchen, aktuell) aber das Universum in der Summe weiterhin zeitlos wäre. Es gibt dann exakt so viele „-t – Teilchen“ wie „+t – Teilchen“.

** kann man hier im Forum nachlesen. A- und B-Nanos.

Zumindest kann man so sehen, wie Vergangenheit und Zukunft (+-t - Teilchen) die Gegenwart erzeugen könnten.

Siehe mein Anhang 2 „Schicksal“.

Die Grafiken kann ich nicht lesen (unscharf) aber zum Thema "Schicksal" habe ich was geschrieben, dass dazu ganz gut passt.
http://www.quanten.de/forum/showpost.php5?p=90375&postcount=9
Ist dasselbe (was ich hier geschrieben habe) nur in Grün.

Timm
03.06.20, 14:06
Nach meinem Verständnis der VWI bedingt die Superposition der (Ziel)-Welten die Anwendung der (nichtlokalen) Quantenkausalität, dies vorweggeschickt.

Dein Verständnis geht hier fehl. In der Superposition der Vielen Welten besteht zwischen diesen kein kausaler Zusammenhang, was sich durch die Messung nicht ändert. Vielleicht liest du hier (http://www.preposterousuniverse.com/blog/2014/06/30/why-the-many-worlds-formulation-of-quantum-mechanics-is-probably-correct/) mal nach.

A.Waken
03.06.20, 16:52
Das ist für mich sehr informativ, was du schreibst. Auch viele deiner anderen Beiträge hier im Forum, ich bin ja erst seit kurzem hier und habe eine ganz andere Historie.
Aber bleiben wir zunächst beim Weg Urknall - zukünftiger Zustand. Es gibt hierfür nur einen besten Weg. Und dieser Weg, wird erst gefunden (sprachlich ohne futur auszukommen ist schwierig) durch eine Art evolutionären Prozess. Durch Versuch und Irrtum. Und die Wege, die nicht zum (besten) zukünftigen Zustand führen, halte ich nicht für stabil (nicht konsistent). Diese Versuche (bezieht sich auf „Versuch und Irrtum“) können, denke ich, auch Vergangenheit und Zukunft ändern, da sehe ich keinen Widerspruch. Deine Idee, dass die Gegenwart zeitlos, Vergangenheit und Zukunft jedoch nicht, könnte einige Sachen erklären und die Herleitung über die Teilchen ist ein starkes Argument.

Timm
03.06.20, 20:48
Aber bleiben wir zunächst beim Weg Urknall - zukünftiger Zustand.
Dafür ist das Lambda-CDM Modell zuständig. Was du dann noch schreibst, ist Wortsalat pur und hat mit Physik nicht das Geringste zu tun..

A.Waken
04.06.20, 00:26
Vielen Dank.

A.Waken
04.06.20, 08:51
Die Grafiken kann ich nicht lesen (unscharf) aber zum Thema "Schicksal" habe ich was geschrieben, dass dazu ganz gut passt.
http://www.quanten.de/forum/showpost.php5?p=90375&postcount=9
Ist dasselbe (was ich hier geschrieben habe) nur in Grün.

Du meinst dein Gedicht? Hatte ich schon gelesen:)
Oder war das der falsche link?

Eyk van Bommel
04.06.20, 10:16
Es gibt hierfür nur einen besten Weg.
Ich gehe davon aus, dass alle Wege konsistent bzw. gehbar sind. Es gibt jedoch nur einen Weg den du „sehen“ kannst. Ich habe versucht zwischen Realität und Verwirklichung (im Sinne von wechselwirken) zu unterscheiden.
Grundgedanke: Wenn Materie nur mit Teilchen wechselwirkt, die sich mit c bewegen (masselos sind), dann ist diese Ebene deine Wirklichkeit. Es schließt aber nicht aus, dass es „da draußen“ nicht auch (masselose) Teilchen mit v < c oder v<c gibt. Diese wären real aber „unsichtbar“. Im anderen Thread (http://www.quanten.de/forum/showpost.php5?p=93243&postcount=1) habe ich es versucht anzudeuten, was ich meine.
Du kannst es (bildlich/ ganz grob) mit einem Elektron im H-Atom vergleichen. Du kannst es mit einer Halogenlampe bestrahlen. Alle Photonen sind real aber für den Großteil gilt Transparents.
Die VWI&Multiversen sind alle real doch nur ein Weg / ein Pfad wird sich verwirklichen.
„Meine“ VWI ist insofern noch extremer als die aktuelle Interpretation. Jeder Raumpunkt enthält in der Realität das ganze Universum (in Raum und Zeit) – „als Information“. Wechselwirken kannst Du jedoch immer nur mit einem minimalen Teil dessen. Da „du“ (als massenbehaftetes Wesen) für den Rest (v ungleich c) transparent bist.
Du kannst aber jederzeit auf eine andere „Ebenen“ wechseln („Impuls“) dadurch ändert sich die Wirklichkeit – eine andere Realität wird sichtbar – eine andere Realität für dich transparent.
Jeder Raumpunkt enthält in Realität alle Informationen doch es bleibt dir – bis auf einen Pfad – alles andere verborgen.

Das ist kein Model sondern eine Motivation zum Denken :)

PS: Das war der richtige Link zum Schicksal.

EDIT: EDIT: Meine Gedanken werden also davon getragen, dass nicht v der Photonen konstant ist, sondern es immer einen Teil gibt, zudem v=c gilt und diese aufgrund der Intransparents sich verwirklichen. Das könnte man im Grunde über die Feynman-Pfade zumindest nachempfinden.

A.Waken
05.06.20, 14:05
Du kannst aber jederzeit auf eine andere „Ebenen“ wechseln („Impuls“) dadurch ändert sich die Wirklichkeit – eine andere Realität wird sichtbar – eine andere Realität für dich transparent.

Wie ich dich kenne, hast du dir doch sicherlich schon Gedanken gemacht, wie es sich dann mit mehreren Menschen/Bewußtseinen verhält. Trifft man auf dieselben Bewußtseine die dieselbe Erfahrungsstufe haben?
Oder sind alle anderen Menschen sowieso nur seelenlose Zombies (ich hoffe, du kennst diesen Gedankengang aus der Literatur),
deren geschriebene Sätze nur eine ungeordnete Abfolge von Worten ist. Und nur manchmal eine sinnvolle Frage ergeben.:D

Eyk van Bommel
05.06.20, 16:20
Das mit den „Ebenen“ darfst du nicht missverstehen. Alternativ – es ist so als bewegst du dich in einem Hologramm und durch den Impuls dreht sich das Hologramm. Dinge die „da waren“ verschwinden andere „Dinge tauchen auf (am selben Ort) – der „Witz“ ist, dass sich nichts bewegt*, sondern sich nur dein Blickwinkel ändert. Ach was weiß ich- sind nur Bilder. :)

Seelenlos? – damit kann ich nicht so viel anfangen. Wenn eine AI sich seiner selbst bewusst werden würde, dann wäre diese zumindest so beseelt wie ich es bin. :D
Ich vermute aber tatsächlich, das Bewusstsein dann etwas ist, das dazu befähigt Entscheidungen zu treffen, die physikalisch (in der QM) einem echten Zufall entsprechen.

In der QM gibt es keinen Zufall – alle Ereignisse sind ja „zwecklos“. Ich habe mal geschrieben, die Natur rechnet nicht – der Mensch hingegen ist berechnend. Oder anders: Die Fähigkeit berechnend zu handeln, verlangt z.B. zeitempfinden – etwas was die Natur nicht kennt.**

Ich denke daher, dass manche bewusste Handlungen „unphysikalisch“ sind bzw. zumindest eine unphysikalische Komponente besitzen. Und zwar „immer“ dann, wenn wir vorhersagbar handeln.

Wenn die QM in „Flatland“ zuhause wäre, dann wäre das Bewusstsein in der Lage Beziehungen zu erkennen, das so wirkt, als würden wir von oben das Geschehen betrachten. Auch wenn wir physikalisch ebenfalls in der Ebene leben. Das ist jedoch nicht „metaphysisch“ gemeint. Sondern rein bildlich. Als der „unphysikalische“ Anteil der ja nicht in der Ebene sein kann.

* ohne Zeit kann es denke ich keine "wirkliche" Bewegung geben - es ist nur ein neuer Blick auf die Realität.;)

**Ich würde den Gedanken noch mal anders formulieren:
Angenommen du würdest dich mit c bewegen, dann hättest du keine Möglichkeiten einen Gedanken zu fassen, berechnend zu handeln. Das wäre der instantane Weg von A nach B. Wenn du bei B angekommen bist, nun aber auf dem Weg zurück nach A Zeit hast (weil du nun im "honig zähen Higgsfeld" steckst), dann kannst du Dinge berechnen die auf dem Hinweg nicht konntest. Während die „QM-Partikel“ allesamt wieder auf den alten Pfaden zurück wandern, fängst du auf einmal an Polarisationsfilter zu drehen. Dabei wunderst du dich über den scheinbaren Determinismus – den es aber nur gibt, weil es ja der Rückweg ist (alles schon passiert).

A.Waken
07.06.20, 11:48
Zitat aus dem anderen Treat. http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?p=93243#post93243 „Auch mein Gegenüber sieht, dasselbe nur sieht er mich relativ verschoben. Jeder sieht den anderen relativ verschoben.“

Es bleibt für mich die Frage, welcher Qualität diese Verschiebung ist, aber gut.
Mal zwei andere Herangehensweisen:

1. Kann diese Verschiebung vermieden werden durch Synchronisierung der Bewegung/
des Impulses der Gegenüber?
2. Ergeben sich andere Ergebnisse dadurch, dass nicht das Bewusstsein sondern das
Unbewusste die Bewegung initiiert (z.B Reflex)?

Eyk van Bommel
08.06.20, 11:01
Das Problem ist bei meinen Erklärungen, dass dahinter zwar ein (schwaches) Konzept steht, ich aber immer nur Teile darstellen kann, wenn eine bestimmte Frage gestellt wird.

Für mich geht es darum, dass wir nur wissen, dass Informationen uns maximal mit c erreichen. Bzw. immer mit c erreichen. Das Elektron bewegt sich durch das Higgsfeld ja auch mit c sonst könntest du es überholen und die Parität drehen… Also alles bewegt sich mit c auf dich zu…

Dass das Photon sich immer mit c bewegt wird nun daraus geschlossen.

Bei den Feynman-Pfaden, gibt es aber Photonen die sich schneller oder langsamer als c bewegen. Alternativ könntest du auch sagen, die in der Vergangenheit oder erst in Zukunft emittieren („dasselbe Photon“ wenn man so möchte)

Schneller oder langsamer als c und Zukunft und Vergangenheit sind austauschbare Sichtweisen.

Wenn ich dich also einen Ball werfen sehe, dann könnte man sich vorstellen, dass der Vorgang schon weit vor der „Gegenwart“ gestartet ist (Zukunft) und auch noch stattfindet, wenn es für dich abgeschlossen ist (Vergangenheit). Wenn eine Beobachtende Person sich nun relativ zu dir bewegt, dann sieht Sie ggf. den Teil der für dich Zukunft oder Vergangenheit entspricht.

Determiniert wäre der Prozess daher schon bevor du dich „selbst siehst“. Du ruhst ja zu dir. Andere sehen dieselbe Handlung auch nur „zeitlich“ verschoben (wenn sie sich bewegen). Oder wenn du möchtest das zeitlich verschobene Hologramm von Dir, da sie nur die Photonen messen und nicht dich.

Der Weg von einem Ereignis zu einem anderen ist wie eine Welle, wobei die ersten „Teilchen“ sich mit v>c bzw. v>>c bewegen. Du bewegst dich immer mit dem Maximum (v=c) und dann kommen die Teilchen mit v<c und v <<c… Andere Beobachtende sehen immer nur den Teil der sich für sie mit c bewegt. Den „holografischen Anteil“

Das liest sich vielleicht etwas kompliziert, aber verstehen kann man das schon. Das Problem ist, dass es dann „im Kopf“ schwer zu verdauen ist, was Zeit dann bedeutet und wie es sein kann - etwas zu ändern - wenn im Grunde schon alles festgelegt ist, da - wenn das Universum zeitlich endlich ist – der Endzustand A‘ schon festgelegt ist (wegen den Teilchen v>>c). Der Anfang der Welle ist ja dort (A‘) schon angekommen, während du auf deinem „Maximum“ mit c hinter eilst.

Aber vielleicht ist es ja so, dass du trotzdem das/dein Maximum räumlich verschieben kannst – also deine Welt verändern. Da auch hier Teilchen entstehen mit v>>c (v<<c) die mit den vorherigen Teilchen interferieren. Und dann sind wir dort auf „Past und Future“ die Gegenwart verändern….

Und da sind wir auch bei dem Bewusstsein – der Letze Absatz ist nur möglich mit Bewusstsein. Die Differenzierung in Bewusstsein und Unterbewusstsein halte ich für weniger wichtig. Es ist ja immer eine Summe von allem.
Für mich ist die Frage wichtiger, ob ein Teil des Bewusstseins „unphysikalisch“ ist.

Ob die QM etwas geschaffen hat, was die QM nun selbst beherrschen kann.:) Um sie sich untertan zu machen. :)

A.Waken
31.12.20, 16:52
Quanten-Kausalität: a verursacht b verursacht a
hier: Quanten-Kausalität, VWI und anthropisches Prinzip

Nach meinem Verständnis der VWI bedingt die Superposition der (Ziel)-Welten die Anwendung der (nichtlokalen) Quantenkausalität, dies vorweggeschickt.
Im Zeitpunkt einer Messung in der (Start-)Welt t0 entstehen Wirkungen in entgegengesetzten Richtungen (Summe 0). Daher besteht im Grundfall der Kausalkette a -> b -> a durch den (End)-Teil der Kausalitätskette (b -> a) ebenfalls keine Wirkung.
So ist es ja auch bei den virtuellen Teilchen, die im Normalfall keine Eigenbewegung oder sonstige Wirkung haben.
Aber in der Nähe eines schwarzen Loches dann doch. Uns allen ist die Erklärung der Hawkingstrahlung bekannt, die dort entstehen kann.
Diese Analogie fasziniert mich derzeit. Was könnte die Entsprechung des Ereignishorizontes des schwarzen Loches sein, die der Quantenkausalität Wirkung verleiht? Wenn eine der 2 Zielwelten nicht existieren kann? Hat sich damit schon mal jemand beschäftigt?
Und ist es dann so, dass je unwahrscheinlicher diese Welt ist, die Quanten-Kausalität mehr Wirkung hätte und so als Regulativ im anthropischen Prinzip zu verstehen wäre?
Quanten-Kausalität: A verursacht B verursacht A

So, ein bisschen weitergekommen bin ich dann doch. Einige Physiker vermuten, dass das Universum das Innere eines schwarzen Loches ist.
Dem muss ich mich nun anschließen. Alle nicht möglichen Welten müssen dann außerhalb des Erkenntnishorizontes (mindestens) liegen. Im Zeitpunkt des Urknalls besteht dann die größte Unwahrscheinlichkeitsvermutung.
Dann gehen die weiteren Folgerungen meines Beitrages vom 12.05.2020 in die richtige Richtung.

Mirko Buschhorn
19.08.21, 09:32
Einige Physiker vermuten, dass das Universum das Innere eines schwarzen Loches ist.
Dem muss ich mich nun anschließen. Alle nicht möglichen Welten müssen dann außerhalb des Erkenntnishorizontes (mindestens) liegen.

Die Baby-Universum-Hypothese von Lee Smolin (cosmological natural selection) hat aber bei den Spitzenphysikern nicht besonders viele Anhänger gefunden, oder?

sirius
21.08.21, 03:25
Lee Smolin in Wikipedia (englisch)

https://en.wikipedia.org/wiki/Lee_Smolin