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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : körniges Universum


Eyk van Bommel
24.04.18, 16:11
Nein ich bin nicht zurück - aber auch nicht ganz weg.

Jetzt habe ich solange geschrieben, dass die Zeit im physikalischen Sinn nicht existiert, da die Physik nur das beschreiben möchte was „wirklich (/verwirklicht“) ist und das kann/konnte aus meinem Verständnis nur das sein, was sich nicht in der Zukunft oder Vergangenheit befindet.

Postkausalität ist ja/war nur eine Beschreibung dessen was war und nicht von dem was ist – es ist vergangen und existiert nicht mehr. Nicht nachvollziehbar (für mich), dass es etwas geben soll, dass – wenn auch nur infestimal weit - aus dem „Jetzt“ in die Zukunft und Vergangenheit „hineinexistiert“. Das widersprach aus meiner Sicht dem was man mit vergehen von Zeit im Allgemeinen versteht. Nichts kann in der Vergangenheit oder Zukunft bestehen.

Hatte gestern erst geschrieben, dass Einstein (finde aber die Quelle nicht mehr) sich schwer tat damit, dass die Mathematik sich diesem „Jetzt“ nur nähern kann, aber das „Jetzt“ nie mathematisch im „physikalischen Sinn“ voll erfassen kann. Sie nähert sich dem „Jetzt“ von beiden Seiten – erreicht das „Jetzt“ doch nie.

Nun nachdem ich das gestern geschrieben habe, fiel mir auf heute Morgen auf, dass das im Grunde gegen eines meiner Prinzipien verstößt.:rolleyes: Ich mich entscheiden muss (denke ich)....

Nachdem ich die Mathematik als die „Sprache der Natur“ auffasse, frage ich mich, ob es dann nicht so ist, dass das „Jetzt“ auch in der Natur nie – also vergleichbar zur mathematischen Beschreibung – erreicht wird.

Es auch in der Natur immer „nur“ eine Mischung aus „Postkausalität“ und „Retrokausalität“ gibt. Die dem „Jetzt“ zwar sehr nahe kommt, aber es nie erreicht. Die Natur selbst das „Jetzt“ – so wie dessen mathematischen Beschreibung in der Physik -nicht kennt – da unerreichbar.

Wenn ich mich auf Einsteins Aussage beziehe, meine ich damit, dass es nicht die Schwäche der Mathematik ist, dass sie das „Jetzt“ nicht beschreiben kann, sondern meine Schwäche sein könnte, zu erkennen, dass es dann das „Jetzt“ nicht geben kann. :confused:

Aus dem ewigen „Jetzt“-Sager - bin ich auf dem Weg zu glauben, dass es das „Jetzt“ nicht geben kann. Zumindest wenn ich weiter davon ausgehe, dass die Mathematik die Wirklichkeit beschreibt und meine Vermutung dann richtig ist, dass es in der Physik/Natur das „Jetzt“ nicht geben kann.

Wenn das schon falsch ist, dann wird mein nächster Gedanke auch falsch sein, aber aus dieser Sicht könnte man annehmen, dass es eine Ausnahme gibt. Nämlich die, wenn die Zeit stehen bleibt. In diesem Fall befindet sich das Objekt im „Jetzt“.
Bildlich gesprochen finden/fanden postkausale Prozesse im Wasser statt und retrokausale im Öl. Das „Jetzt“ befindet sich in der Interphase. Manche Teilchen besitzen einen lipophilen und einen hydrophil Anteil - > befinden sich ebenfalls wie Photonen in der Interphase. Kräftig geschüttelt ergibt das ein körniges Universum in Form einer Emulsion.

Soweit meine Erkenntnis aus diesem Tag. :)

Gruß
EvB

Marco Polo
24.04.18, 17:22
Vielleicht gibtst du uns erst mal deine Vorstellung/Definition von "jetzt"?

"Jetzt" ist im Grunde kein Begriff aus der Physik.

Es ist eher ein subjektiver Eindruck (Gegenwart).

Eyk van Bommel
01.05.18, 20:05
Hi Marco,
entschuldige bitte meine späte Antwort, hatte erst jetzt den Mut gefunden deine Antwort zu lesen.:o
Zum “Jetzt” hätte ich viele Antworten, aber die “sinnvollste” - denke ich -, ist die Messung verschränkter Zustände.
Alice und Bob werden nur dann die Verschränkung zweier Teilchen/Zustände feststellen, wenn sie gleichzeitig messen. Dabei ist es egal, ob Alice auf der IS misst oder wie Bob auf der Erde. Ich meine entscheidend ist die Messung der Verschränkung und nicht das Vergehen der Zeit bis zur Messung. Entscheidend ist das Alice und Bob gleichzeitig “Jetzt” messen.
Edit: Wenn du schreibst das "Jetzt" ist kein Begriff in der Physik- dann sagst du auch, dass die Gegenwart kein Begriff der Physik ist? Das war ja auch das Problem von A.E. Die Mathematik der Physik kennt die Gegenwart nicht. Doch sind nicht alle Dinge die Existieren gleichzeitig Gegenwärtig? Ich meine ich betrachte nicht das Ticken der Uhr sondern das Ding selbst. Unabhängig vom Vergehen der Zeit sind alle Dinge gegenwärtig.

Gruß
EvB

Eyk van Bommel
02.05.18, 11:42
Ich wollte nur noch einmal klar stellen, dass ich mit diesem Thread meine jahrelange Aussage, dass es nur das „JETZT“ im physikalischen Sinn geben kann, da nur „dort“ die Dinge existieren können (also gegenwärtig sind) = die Dinge sind die Wechselwirken können = „real“ sind, revidieren möchte bzw. infrage stelle.
Einige von uns kennen die Filmreihe „Zurück in die Zukunft“. Wenn ich die Feynman Diagramme richtig interpretiere, dann ist das was in der Filmreihe passiert im übertragenen Sinne in der QM Standard. Die Gegenwart wird sowohl durch postkausale als auch retrokausale „Handlungen“ immer wieder modifiziert bzw. (mit) determiniert. In der QM/ im Feynman Diagramm gibt es (denke ich) den Enkel, der in Vergangenheit reist um den Vater seines Vaters zu töten als Prozess. Es gibt auch den, der seine Mutter tötet. Es gibt auch Prozesse die das verhindern… indem er sich selbst oder die Polizei…davon abhält… „Zurück in die Zukunft“ eben.
Kein gemessener Zustand in der Gegenwart ist in der QM unbeeinflusst von post-/ retrokausalen Prozessen. Unbeeinflusst ist ggf. untertrieben – vielleicht ausschließlich am Ende dadurch eben erst determiniert wird. Denn wie könnte man den „endgültigen“ Zustand eines Teilchens in der Gegenwart besser determinieren als durch post-/ retrokausale Prozesse, ohne dem Teilchen zunächst alle Wege offenzuhalten wie es die SGL vorgibt.
Alle Wege/Zustände „n“ (bzw. „n-1“) werden post-/ retrokausal durchlaufen und am Ende resultiert daraus die Gegenwart. Der Enkel existiert oder eben nicht.
Ich frage mich im Moment, ob das was wir sehen nicht am Ende nur aus solchen Prozessen realisiert (determiniert) wird.
Die Gegenwart, als Scheitelpunkt einer Art Welle die sich durch post-/ retrokausaler Prozesse bewegt. Ich kann es leider nicht anders formulieren, aber ich frage mich, ob der mögliche Zustand eines Elektrons in einem Zeitraum von einer Plancksekunde nicht definiert ist, da dessen Rolle bei den postkausalen und retrokausalen QM-Prozessen ebenfalls nicht ausreichend definiert ist. Die möglichen Zustände eines Elektrons innerhalb einer Plancksekunde sind beliebig. Es verschwindet gleichsam. „Wellenlängen“ von <Plancksekunde sind zu schmal um verwirklicht zu werden, da sie weder als post- noch retrokausale Prozesse ausreichend in Erscheinung getreten sind.
Nimmt man sich aus der Filmreihe (wieder im Übertragenen Sinn) nur einen Abschnitt (bzw. einen Teil der Filmreihe) heraus dann sieht man nichts – „das Nichts“. Es gibt zu wenig postkausale und retrokausale Prozesse um einen bestimmten Zustand/Handlung abzubilden. Erst mit einem „größeren zeitlichen Abstand“ (>Plancksekunde) erzeugen postkausale und retrokausale Prozesse ein Abbild (noch weniger,) möglicher Zustände. Wenn man den Spin eines Elektrons misst, dann wird die „Entscheidung“ up/down nicht in der Gegenwart getroffen, sondern es ist das Resultat/die Überlagerung aller post-/ retrokausaler Prozesse. „Zurück in die Zukunft 1-2000“ erzeugt den Film „Verwirklicht in der Gegenwart“.
Kurz: Die eigentliche Aussage wäre, dass selbst die Natur nicht „weiß“ in welchem Zustand / an welchem Ort das Elektron ist, wenn ich einen zeitlichen Abstand von nur einer Plancksekunde „dem physikalischen Jetzt“ betrachte, da es keine post-/ retrokausalen Prozesse gibt die eine einschränkende Wirkung hätten.

Auf WIKI steht zur „Viele-Welten-Interpretation“
…da jedes mögliche Ergebnis jedes Ereignisses in seiner eigenen "Vergangenheit" oder "Welt" definiert ist und tatsächlich existiert…

Ich meine existieren kann man nur in der Gegenwart, daher würde ich sagen, dass jedes mögliche „alternative“ Ergebnis jedes Ereignisses in seiner eigenen "Zeit" existierte und daher nicht „gleichzeitig“ in der Gegenwart - äh-gegenwärtig sein kann.

So oder so ähnlich. :o

TheoC
02.05.18, 14:44
Vielleicht gibtst du uns erst mal deine Vorstellung/Definition von "jetzt"?

"Jetzt" ist im Grunde kein Begriff aus der Physik.

Es ist eher ein subjektiver Eindruck (Gegenwart).

Hi,

ist dieser Umstand, das es in der Physik nur die Zeit, aber nicht das Jetzt defniert ist, nicht der "wunde Punkt" der VWI?

Was macht aus "allen möglichen Möglichkeiten" eine Serie von (für mich) eindeutigen "Jetzt"- Eindrücken?

Laut Psychologen ist das Jetzt ein Konstrukt meines Denkapparates, der die Umweltinformationen der letzten 1-2 Sekunden zu einem kontnuierlichen, logischen "Jetzt" zusammenbaut (dabei auch Dinge ausblenden und dazuerfinden kann um ein logisches Bild aufrecht zu erhalten).

Aber ich kann doch annehmen, das diesem wahrgenommen "Jetzt" eine solche Wirklichkeit "physikalisch real" gegenübersteht.

Eine Reihe von Messungen ergibt eine Kette von "Jetzt- Zuständen", die manifestiert werden, und keine verschwommenen, mehrdeutigen Wirklichkeiten... wie aber schält die Messung aus den vielen Welten eine bestimmt heraus?? Mein Gehirn produziert sicherlich ein "Jetzt", aber das muss sich doch in irgend einer Weise physikalisch beschreiben lassen:confused:



lg
Theo

Marco Polo
02.05.18, 17:19
Vielleicht sollte man sich zunächst mal nachstehenden Wiki-Artikel durchlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Gegenwart

Eine ausgezeichnete Gegenwart ist kein Gegenstand der Physik. Dort kann lediglich die Frage nach der Gleichzeitigkeit (https://de.wikipedia.org/wiki/Relativit%C3%A4t_der_Gleichzeitigkeit) von Ereignissen (https://de.wikipedia.org/wiki/Ereignis) definiert und untersucht werden.

Klassische Physik

Der Zeitpfeil (https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitpfeil) bestimmt die Richtung der Zeit (https://de.wikipedia.org/wiki/Zeit) von der Vergangenheit (https://de.wikipedia.org/wiki/Vergangenheit) in die Zukunft (https://de.wikipedia.org/wiki/Zukunft). Die Vergangenheit besteht dabei aus der Menge (https://de.wikipedia.org/wiki/Menge_(Mathematik)) aller Ereignisse, die kausal (https://de.wikipedia.org/wiki/Kausal) mit dem als Gegenwart bezeichneten Ereignis verbunden sind, diese also beeinflussen konnten. Dieses Konzept von Gleichzeitigkeit nennt man Synchronismus (https://de.wikipedia.org/wiki/Synchronismus).

Quantenmechanik

Die Heisenbergsche Unschärferelation (https://de.wikipedia.org/wiki/Heisenbergsche_Unsch%C3%A4rferelation) besagt, dass Zeit (https://de.wikipedia.org/wiki/Zeit) und Energie (https://de.wikipedia.org/wiki/Energie) eines Quantensprungs (https://de.wikipedia.org/wiki/Quantensprung) nicht gleichzeitig beliebig genau bestimmbar sind, also exakte Gegenwart der Beobachtung (https://de.wikipedia.org/wiki/Beobachtung) nicht zugänglich ist: Das Jetzt ist demnach ein skalenabhängiger (https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitskala) Hilfsbegriff.

Relativitätstheorie

Mit der Veränderung der Vorstellung der Zeit (https://de.wikipedia.org/wiki/Zeit) seit Einführung der speziellen Relativitätstheorie (https://de.wikipedia.org/wiki/Spezielle_Relativit%C3%A4tstheorie) von Albert Einstein (https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Einstein) haben auch die Begriffe Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eine Umdeutung erfahren. Da zwei Ereignisse, die für einen Beobachter gleichzeitig stattfinden, für einen relativ dazu bewegten Beobachter unter Umständen nicht mehr gleichzeitig stattfinden (Relativität der Gleichzeitigkeit (https://de.wikipedia.org/wiki/Relativit%C3%A4t_der_Gleichzeitigkeit)), ersetzt der Begriff der „Lichtartigkeit (https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtkegel#Definition)“ die „Gleichzeitigkeit“, während Vergangenheit und Zukunft Räume von Ereignissen darstellen, die zu einem Beobachter „zeitartig“ entfernt sind; „Raumartigkeit“ wiederum entspricht einem Verhältnis zweier Ereignisse, die in keinerlei kausaler (https://de.wikipedia.org/wiki/Kausalit%C3%A4t) Verbindung zueinander stehen können.
Die Gegenwart lässt sich so als Koordinatenursprung (https://de.wikipedia.org/wiki/Koordinatenursprung) eines Raumzeit (https://de.wikipedia.org/wiki/Raumzeit)diagrammes definieren.

Eyk van Bommel
04.05.18, 08:15
Danke für Deine Zusammenfassung Marco.

Teile es mal in A und B auf. A kurz und B geschwubbel (in A auch..)

A) Darum geht es. Dachte die Mathematik muss falsch sein, da sie die Gegenwart nicht erfassen kann. Aber wenn sie es nicht ist = exakt, dann kann es keine Gegenwart geben.
Zumindest keine in der die Zustände eines Teilchens definiert/festgelegt sind. Das wollte ich ja beschreiben. Selbst die Natur weiß nicht, wo das Elektron „jetzt“ ist. Eine Messung des Ortes von einem Elektron erfolgt bei Feynman über viele Pfade, die im Grunde doch alle post- und retrokausale Prozesse darstellen. Und man kann denke ich sagen, dass die meisten Prozesse sozusagen in der Vergangenheit und in der Zukunft stattfinden und sich dann „kurz“ vergegenwärtigen.
Das „Jetzt“ ist nur statistisch zu beschreiben, da selbst die Natur im „Jetzt“ unscharf ist. Ich denke das der Kollaps der Wellenstruktur (im Sinne von Feynman) in der Vergangenheit und Zukunft beginnt (post- und retrokausale Prozesse), um sich „kurz“ zu vergegenwärtigen.
Anstatt Kollpas könnte man vielleicht auch sagen, dass die Anzahl möglicher Zustände, immer mehr eingeschränkt wird. Solange bis es keine Möglichkeit mehr hat als sich zu zeigen.

B) Nach dem Raum und Zeit eine Einheit darstellen, halte ich es für fraglich die „Gegenwart“ rein über zeitliche Abstände von Ereignissen zu definieren. Das ging vor 120 Jahren, aber heute eben nicht mehr.
Es besteht doch kein Zweifel darin, dass die in der Raumzeit zurückgelegte Strecke für alle Beobachter konstant ist? Ist das so schwer zu verstehen, was ich meine. Oder ist es einfach falsch.
Zwei Beobachter legen „100 Raumzeit Units“ zurück – Dann legen alle Teilchen im Universum ebenfalls „100 Raumzeit Units“ zurück – damit sind sie – das Universum - für mich immer Gegenwärtig*.
Die Gleichzeitigkeit von Ereignissen alleine mit der Uhr zu messen ist ebenso nicht das was ich meine. Es gibt ja (zumindest in der RT) kein einzelnes Ereignis das wir beobachten können. Es gibt immer ein Ereignis A (Quelle) das mit c an Ort X ein Ereignis B erzeugt (Empfänger). Die RT bedingt das der zeitliche Abstand „AB“ für verschiedene Beobachter unterschiedlich sein kann.
Bei der „spukhaften Fernwirkung“ hingegen kann es eine Quelle A geben aus der sagen wir 5 Teilchen emittiert werden und es kann nur einen Messpunkt für alle 5 Beobachter geben um die Verschränkung eines Zustandes zwischen diesen 5 Teilchen zu bestimmen. Dabei kann es aus meiner Sicht so sein, dass B1 um 13 Uhr misst, B2 um 13:00:5 , B3: 12:59:59…
Meine Frage geht dahingegen, ob man nicht sagen könnte,
wenn man es schafft, dass 5 rel. zueinander bewegte Beobachter erfolgreich die „spukhafte Fernwirkung“ messen, dass die Messung (raumzeitlich) gleichzeitig durchgeführt wurde. Das alle Beobachter/Apparaturen bei der Messung gleichzeitig, gegenwärtig waren.
Ich meine wenn man die „spukhafte Fernwirkung“ mit Alice auf dem Boden und Bob auf der IS messen kann, dann würde ich gerne annehmen, dass Alice und Bob zum Zeitpunkt der Messung(en) gegenwärtig waren, unabhängig davon dass Bob immer 2 Sekunden früher messen muss.
Zudem frage ich mich, ob alle raumartig getrennten Ereignisse Gleichzeitig stattfinden, denn das ist doch das eigentlich interessante, dass man die „spukhafte Fernwirkung“ nur messen kann, wenn die beiden Messereignisse raumartig getrennt sind.

*Edit: Oder so: Die Raumzeit ist eine Ebene in der sich alle Teilchen befinden und erst die Differenzierung in Raum und Zeit erzeugt die Krümmung.

Gruß
EvB

soon
04.05.18, 09:23
Oder ist es einfach falsch.
Versuch doch einfach mal, dich als subjektiven Beobachter aus der Betrachtung "herauszuziehen".

Ein Ereignis A mit den Koordinaten (t1,x1,y1,z1) hat keine bevorzugte Stellung in der Raumzeit, nur weil die Koordinaten besonders kleine Differenzen zu deinen Koordinaten haben.

Die Physik versucht eine allgemeinere Darstellung, in der alle Ereignisse "gleichberechtigt" sind, sozusagen.

Daraus folgt, dass alle Ereignisse in gleicher Weise real sind (was immer das auch heißen mag), egal, ob sie für dich in der Vergangenheit oder Zukunft liegen, oder andere Ortskoodinaten haben.

Die Konsequenzen daraus finde ich faszinierend. Die Vergangenheit ist - in gewisser Weise - noch genauso vorhanden, wie die Gegenwart und die Zukunft (, um mal ein wenig zu schwafeln).

Eyk van Bommel
07.05.18, 09:03
Versuch doch einfach mal, dich als subjektiven Beobachter aus der Betrachtung "herauszuziehen".
Ich denke nicht, dass ich die Sicht eines subjektiven Beobachters einnehme. Wenn ich Beobachter schreibe, meine ich einfach Messergebnis. Und ich denke, dass das in der Physik erlaubt ist.
genauso vorhanden, wie die Gegenwart und die Zukunft (, um mal ein wenig zu schwafeln).
Und doch gibt es den ominösen Zeitpfeil den ich mal als Symmetriebruch zwischen der Gleichstellung von Vergangenheit und Zukunft beschreiben möchte.
Sorry das nachfolgende Geschwafel ist kein ausgeklügeltes Modell, das entstand während dem Schreiben – sozusagen real-time. Weiter als „ominöser Zeitpfeil“ war ich nicht.

Mit meinem Geschwafel möchte ich fragen, ob Teilchen mit Ruhemasse das „Jetzt“ genauso wenig erreichen können wie die Lichtgeschwindigkeit und sich daraus erst die Zeit als physikalische Größe aufzeigt. Für Photonen (altes/ausgekautes Thema) gibt es nur das „Jetzt“.

Ich meine diese dünne Linie die sich ergibt wenn man die Geschwindigkeit auf x und die Energie auf y aufträgt – Für Teilchen mit Ruhemasse und Tachyonen.
Die dünne Linie mit dem Wert 1. Symbolisiert für mich das „Jetzt“ – der Bereich in dem die Spukhafte Fernwirkung sein „Unwesen“ treibt.
Einschub: JoAx meine ich sollte nicht vom Wesen der Zeit sprechen – Wie wäre es daher mit dem Unwesen der Zeit?:)

Diese Ebene kann nur statistisch betrachtet werden, da hier alle möglichen Ergebnisse „gleichzeitig“ vorliegen. Und wenn wir durch diese Ebene fallen (in den Schirm fällt….siehe Herleitung des Gravitationsgesetzes; Entropische Gravitation (https://de.wikipedia.org/wiki/Entropische_Gravitation)), dann wird eines der möglichen Zustände „manifestiert“. Niemand nicht einmal die Natur selbst kennt das Ergebnis „vor dem Eintauchen“.
Misst man Gleichzeitig – treffen „Messpunkte“ geleichzeitig diese Ebene.

Aber Materie befindet sich bekanntlich „links“ von der Ebene und kann nur richtig Zukunft fallen ("Zeitpfeil?"). Bei Tachyonen wäre das umgekehrt.

Es ist aber schon so (/man könnte sagen), dass sich Objekte nur „verwirklichen“ wenn sie gleichsam Kontakt mit der „anderen Seite“ dem Tachyonen-Feld aufnehmen. Ruhemasse ein Beleg dafür, dass wir „kurz“ eingetaucht sind/waren.

Hat nur wenig damit zu tun, aber in der „Tachyonenwelt“ geht LORENTZ-Transformation bei v gegen unendlich in die GALILEI-Transformation über. Es ist Art Spiegelwelt die sich überlagert "mit uns" auf diese eine Ebene projiziert.
Die Vergangenheit ist - in gewisser Weise - noch genauso vorhanden, wie die Gegenwart und die Zukunft (, um mal ein wenig zu schwafeln).
Bin aus meiner Sicht nicht soweit davon Weg – von diesem Bild. Vergangenheit und Zukunft sind genauso vorhanden nur „links und rechts“ der "Jetzt"-Ebene – und treffen hin und wieder auf den Schirm der Gegenwart. :o

Sorry.

Gruß
EvB

soon
07.05.18, 10:19
Ich denke nicht, dass ich die Sicht eines subjektiven Beobachters einnehme. Wenn ich Beobachter schreibe, meine ich einfach Messergebnis. Und ich denke, dass das in der Physik erlaubt ist.

Missverständnis. Jeder Beobachter hat per Definition eine subjektive Sicht. 'Beobachter' und 'subjektiver Beobachter' ist dasselbe.


... meine ich einfach Messergebnis.
Jedes Messergebnis hat ein eingebautes 'Jetzt' in Form einer Zeitkoordinate. Das gilt nicht nur für Messereignisse, sondern für jedes Ereignis. Und damit wird es trivial, - so dass das 'Jetzt', als zu bezeichnende Größe, rausfällt. [Edit: - bei der Betrachtung nur eines Systems. 'Gleichzeitigkeit' bei der Betrachtung mehrere Systeme ist eine andere Geschichte]



Ich weiss, glaube ich, doch nicht, worauf du hinaus willst.

In der menschlichen Wahrnehmung ist 'Jetzt' eher ein Zeitintervall, bestehend aus vielen Ereignissen, - ist es das?

Oder ist es die Unschärferelation?

Eyk van Bommel
08.05.18, 08:19
Ich denke/meine noch nicht viel. Am Tag vor diesem Thread hatte ich zu vielem noch ne andere Meinung.

Ich zitiere aus Marco’s Zitaten.
„Raumartigkeit“ wiederum entspricht einem Verhältnis zweier Ereignisse, die in keinerlei kausaler Verbindung zueinander stehen können.
Wäre es hier nicht „sinnvoll“ zu unterscheiden.

Lichtartig = zeitlich kausal
Raumartig = direkt kausal (z.B. „Spukhafte Fernwirkung“)

Jetzt bin ich geneigt (während dem schreiben) ggf. einen Schritt weiter zugehen und zusagen:o

Lichtartig = zeitlich kausal = postkausal
Raumartig = direkt kausal = retrokausal

Mir spuken in der Ferne immer wieder die VWI durch den Kopf
Einmal „EWG-Interpretation (Everett/Wheeler/Graham)“ - „TomS“
Dann „Viele-Welten/Universen-Theorie“ (von?) – „Bernhard“

Beiden gemeinsam (denke ich) ist, das sie „raumartig“ sind. Kein zeitlich kausaler Zusammenhang besteht. Zumindest in gewisser Weise.

Everett und Co. erklären damit die „Spukhafte Fernwirkung“ die so gemessen werden, dass die Messergebnisse raumartig voneinander getrennt sind.

Viele-Welten/Universen-Theorie: Die Universen sind raumartig getrennt, da keine Information über die „c“-Barriere kommen kann (v>c (Expansion oder einfach als Blasen getrennt…) Rein theoretisch könnten wir aber über die „Spukhafte Fernwirkung“ mit diesen „Blasen“ – den raumartig getrennten Universen/Welten noch verbunden sein.

Determinismus
Wenn das Hier und Jetzt determiniert ist – der „jetzige Zustand“
Dann meine ich, dass er durch lichtartige und raumartige Prozesse determiniert werden könnte. Wir können im Grunde nicht zwischen postkausalen und retrokausalen Prozessen unterscheiden. Da sie uns „bildlich gesprochen“ scheinbar immer von hinten treffen und uns stetig in das „Jetzt“ drücken. Oder anders: Wir können uns „mehr oder weniger“ weder gegen die postkausalen noch gegen die retrokausalen Prozesse wehren.

Gruß
EvB
EDIT: Ich weiß, ich bin furchtbar – aber A) finde ich, kann man einen törichten Gedanken, den man gut findet, auch ein zweites Mal formulieren und B) ich weiß, ich bin furchtbar...
Zudem Gedanken raum-raumartig-retrokausal ist mir das „Tachyonen-Bild“ eingefallen. Dass ein Teilchen aus der Zukunft (v>c) das im „hier“ wechselwirkt – sich in x,y,z und –x,-y,-z fortbewegt. -> Impulserhaltung mal anders.

Eyk van Bommel
09.05.18, 14:16
O.K. sehe schon. Das war mal wieder zuviel.
Übrig bleibt.

Aus v = c keine zeitliche Trennung von Ereignissen
Aus v = 0 keine räumliche Trennung von Ereignissen?

TheoC
09.05.18, 16:04
O.K. sehe schon. Das war mal wieder zuviel.
Übrig bleibt.

Aus v = c keine zeitliche Trennung von Ereignissen
Aus v = 0 keine räumliche Trennung von Ereignissen?

nicht einmal da bin ich mir so sicher....

http://scienceblogs.de/diaxs-rake/2011/01/24/zeitsymmetrische-quantenphysik/
http://scienceblogs.de/diaxs-rake/2011/02/02/zeitsymmetrische-quantenphysik-schwache-messung-und-superoszillation/

Ich zweifle ob EIN Ereignis überhaupt korrekt definiert sein kann, oder ob man nicht immer nur einen Prozess definieren kann. Eventuell sogar mit Anfangszustand und Endzustand. Nur wo ist dann die "Trennung"

lg
Theo

Eyk van Bommel
11.05.18, 07:53
Ich zweifle ob EIN Ereignis überhaupt korrekt definiert sein kann, oder ob man nicht immer nur einen Prozess definieren kann. Eventuell sogar mit Anfangszustand und Endzustand. Nur wo ist dann die "Trennung"
lg
Theo

Hmm -Ist das nicht die Grundaussage von „Feynman“ nichts beginnt und Endet im „Jetzt“.
Es ist vielmehr eine Abfolge von vielen (“ unzähligen“) Prozessen die vorher begannen und später enden.

Wie Benjamin schon schrieb "zum Kollaps der Wellenstruktur" – ich sage es aber in meinen Worten.

Ein Messergebnis ist der Scheitelpunkt einer Prozesswelle. Sie beginnt mit retrokausalen Prozessen und ebbt ab, mit den postkausalen Prozessen. Ich denke man kann den retrokausalen Prozessen formal ein v>c und den postkausalen Prozessen ein v<c zuschreiben. Der Scheitelpunkt liegt dann sozusagen bei „c“. Da Teilchen mit Ruhemasse (nach meiner „neuen“ Erkenntnis“) genauso wenig zwischen Vergangenheit und Zukunft unterscheiden können wie Photonen, scheinen alle Prozesse gleichzeitig einzutreffen.

Das ist wieder so eine bommelsche Fehlinterpretation – aber demnach wäre die „Spukhafte Fernwirkung“ eine Folge der „SRT“ bzw. besser eine Folge der „Raumzeit“ - der Verknüpfung von Raum und Zeit. Die Folge dessen wenn v=0 ist.

In dem Moment indem wir uns als ruhend ansehen –frei von äußeren Kräften – gibt es (messtechnisch) keinen räumlichen Abstand mehr zwischen den Prozessen. Vielleicht könnte man auch sagen, dass das „v“ der Feynman-Prozesse keine Rolle mehr spielt, da der Abstand „null“ ist und sie uns daher „gleichzeitig“ erreichen.

Harter Tobak – das ist mir wenigstens bewusst – aber ich stelle es trotzdem zur Diskussion. Ruhe ist vielleicht „Raumzeitlich“ die „Spiegelung“ der „Lorentz-Effekte“ eines Teilchens mit c. = messtechnisch nicht zu unterscheiden.

Bei v=c wir der Raum/Abstand aufgrund der Zeitdilatation auf „null“ reduziert.

Bei v=0 wird der zeitliche Abstand aufgrund der Raumdilatation auf „null“ reduziert.

Gruß
EvB

Eyk van Bommel
16.05.18, 07:54
Ich denke, also bin ich. Ich denke dass ich blöd bin, also bin ich’s. Lese gerade Teilchen, Felder Quanten (Ecker Gerhard) und merke, dass ich noch viel lernen müsste um…, aber ich schreibe einfach was mir auf dem Weg zur Arbeit in den Sinn kam.

Im Grunde kenne ich nur eine Beschreibung eines Teilchens, dessen Weglänge/Zeit mit steigender Energie abnimmt. Damit stellt sich mir die Frage, ob die Wellenlänge „tachyonischer Natur“ ist.:rolleyes:

Damit wäre Sender = Empfänger.

Zumindest für die raumartigen Photonen mit „negativem Impuls“ eine Überlegung wert? Wenn es vom gegenüber absorbiert wird, ziehen sich beide Teilchen an.

Oder ich lese besser weiter.
PS: bitte keine Antworten auf den ersten Absatz ;) blöd bezeiht sich auf: Das ich hier schreibe und es allen so auch zeige.

Eyk van Bommel
05.06.18, 11:55
So - nachdem ich mehr mit Büchern als mit „eigenen Dingen“ beschäftigt war – verharre ich in einem Zustand völliger Verwirrung und gebe mal wieder Ruhe.

BTW: Carlo Rovelli kann ich nur empfehlen, wobei ich ausgerechnet mit dem Buch „Und wenn es die Zeit nicht gäbe?“… nicht so viel anfangen kann. Alle die sich mit der „Schleifenquantengravitation“ beschäftigen, sollten aber dort mal hineinsehen, da laut Carlo Rovelli eine Entität „Zeit“ dort nicht vorkommt.:rolleyes:

Auch wenn ich wegen meiner Art gedisst werde – aber

A) ich hatte mich ja gefragt, ob es nicht sinnvoll wäre eine umgekehrte Wahrscheinlichkeit zu berücksichtigen. Offenbar hat Paul Dirac ebenfalls diesen Gedanken – nur eben viele Jahre zuvor. Zumindest interpretiere ich die/seine „negative Wahrscheinlichkeit“ mal so.

Ich finde es immer noch Diskussionswürdig – ich meine wenn unser Dasein doch so unwahrscheinlich ist, warum sollte das Sein / die Existenz nicht eine Folge dessen sein.

Ich meine wenn das „Sein“ das „Existieren“ ein andauender – nicht abgeschlossener - Prozess wäre, dann könnten wir/ dann könnte nur das existieren, das als Prozess so unwahrscheinlich ist, das es noch nicht passiert ist.

Die „Existenz“ eine Folge dessen, dass das was wahrscheinlicher war bereits passiert ist und das was noch nicht passiert ist einfach noch unwahrscheinlicher ist als das „Jetzt“.
Oder anders: Wenn es viel wahrscheinlicher ist, dass bei einer Wechselwirkung die Impulserhaltung nicht gilt, dann sind diese Prozesse im „Feynmanschen-Sinne“ schon passiert, bevor wir messen. „All diese Welten“ schon realisiert -> Vergangenheit-> „nicht mehr messbar“ – nur dieser völlig unwahrscheinliche Fall „Impulserhaltung“ verbleibt bis zur Messung nicht „realisiert“.
Wir müssen uns also nur genug „Zeit lassen“, dann werden wir nur das sehen, was als Prozess am unwahrscheinlichsten war.

Der „Witz“: Es dabei bleiben aber stets „genügend“ (unendliche) – noch „unwahrscheinlichere“ Prozesse übrig die bei einer nachfolgenden Messung realisiert werden können.

B) Ich denke dass das Gödel-Universum das geeignete ART-Modell wäre um die Quantenphysik darin zu integrieren, da

B1.) man dort die Feynman-Prozesse doch wohl am einfachsten einbinden kann. „Zeitreisen“ bzw. v>c..

B2.) Es gut in mein stets rotierendes Weltbild von Thread 60 (http://www.quanten.de/forum/showpost.php5?p=85476&postcount=60) passt

CU
EvB