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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neueste Gedanken in der Forschung


JGC
21.10.07, 21:20
Hallo @ all

Auf Grund dieser Ausgabe vom Sience ORF " Was geschah vor dem Urknall" (http://science.orf.at/science/news/108297)

Wollte ich noch mal einen alten Tread im alten Q-Forum aufwärmen, da ich dort schon mal die Idee von einem Negativ-Universum äusserte, welches durch die Geschwindigkeitsbegrenzung von LG für uns nicht wahrnehmbar ist , aber gleichzeitig zu unseren Kosmos direkt über unseren "Layer" existiert und bestimmt, wie unsere Realität verläuft..

Alter Tread im Q-Forum... Aus "Zeit und Allgemeinbildung..." (http://forum.quanten.de/read.php?f=1&i=26428&t=26137#reply_26428)beitrag vom 3.5.06

Hi.. Schwarzpersil

Warum sich selber so schwer tun?

zu:

für dich mag das so sein. Doch nur aus der Tatsche, dass du eine apriori-Annahme zur höheren Größenordnungsebene machst, leitest du auch gleich erweiterte Naturgesetzlichkeiten ab. Ob vorwärts oder rückwärts, das wäre egal. Ich kann nicht erkennen, was du meinst. Für uns gehen doch auch Vorwärts und Rückwärts nach Belieben. Man ist ja nicht festgeleimt. Doch du scheinst einen Freiheitsgrad abzuleiten.

Und genau an solchen Punkten wird es kritisch. Man kann von klein nach groß beobachten, während es umgekehrt problematisch ist. Doch egal welche Größen-Ebene, die Naturgesetze gelten überall gleich. Wenn das nicht gilt, muss jeder Pflasterstein der Straße einzeln untersucht werden. Für jeden könnte was anderes gelten. Und gerade in dem Fall wäre deine Idee hoffnungslos, da niemals überprüfbar.

Antw.:

zum ersten Teil...

Doch! Wir sind angeleint...

Und zwar an unserer eigenen Existenzgeschwindigkeit!

Sie bestimmt, wie schnell unsere Sinne Wahrnehmungen verarbeiten können, wie schnell das Gehirn interpretiert und was es auf Grund der Geschwindigkeit daraus für Rückschlüsse ziehen kann...

Würdest di bei 90% LG existieren, so würden die Vorgänge des Universums dir schon ganz anders erscheinen und würdest schon ganz andere Schlüsse daraus ziehen...

Was, wenn du plötzlich bei exakt LG existieren würdest? ein Blatt Papier mit einem "aufgedruckten" Universum? Einem Schaltplan gleich wie die Architektiur eines Quantencomputers?

Oder was würdest du von diesem Universum sehen, wenn du bei Über- LG existieren würdest? ein Komplementäres Universum, das proportional umgekehrt funktioniert und das Licht zu den Sternen fliesst, weil sie dann als "lauter schwarze Löcher" dargestell erscheinen??

Die Frage der Perspektive und des Sichtwinkels wird meiner Meinung nach durch die eigene Existenzgeschwindigkeit entscheidend beeinflusst!

Also meiner Ansicht nach brauchts keinen Urknall, weil die LG diese 2 existenziellen "Layers" voneinander trennt in 2 Räume, die ineinander gleichzeitig existieren.

Einmal als unser Raum, den wir kennen und der im Bereich von Null - LG wahrnehmbar ist und einen Raum, der nur über seine Kräftewirkung zugänglich ist und dessen beinhaltende Geschwindigkeiten prinzipiell bei LG bis milliardenfacher LG liegt.

Das würde die Expansionsbestrebungen in eine scheinbare Expansion verwandeln, da diese nur durch den steigenden Brechungsindex des Vakuums zustande kommt, je weiter unser Raum(das Vakuum) Energie in Form von Gravitationsdruckpotential aufnimmt.

JGC

PS: dieser TreadGravitation, Zug oder Druckbasiert (http://forum.quanten.de/read.php?f=1&i=30348&t=30036#reply_30348) beschreibt das Thema ausführlicher (ab dritten Beitrag)

seberta
29.10.07, 11:05
Hallo, JGC!

Zur berechtigten Frage "Was geschah vor dem Urknall?" möchte ich noch einmal an die Unterscheidung von CHRONOS und KAIROS erinnern - und meine Beiträge zu diesem Aspekt im Thread "Steht die Theoretische Physik vor dem Ende?"
Die Hoffnung des Physikers BOJOWALD, mit Hilfe der Loop-Quantengravitationstheorie die allgemeinen Prinzipen der ART und der QM zu einer TOE zu vereinigen, teile ich aus erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Gründen nicht, wie Du ja weisst.
Viele Grüße, seberta

JGC
29.10.07, 12:23
Hi

Ja schon...

Deshalb bin ich doch so überzeugt, das die Gravitation viel schneller ist wie das Licht... So würde sich alles mit einem Schlag von sebst erledigen...


JGC

PS:

Psychoaktive Substanzen benutz ich schon lange nicht mehr, und wenn ich mal was kiff, dann nur aus nostalgischen Gründen zur Entspannung..

Sonst würde mir das doch zu anstrengend werden, die Zeiten sind längst vorbei...

Das Schreiben bringt mich grade weiter.. und hilft mir, meinen informationsüberfüllten Kopf zu leeren...

seberta
30.10.07, 09:34
Weiter so!
Gruß, seberta

Uranor
31.10.07, 00:30
salve in die Runde nach recht langer Zeit!

Oh ja, echt genug gewühlt, mit war vorhin nach schmunzeln. Doch als ich las, musste ich happy erkennen, dass nach unerträglich vielen Jahren offenbar eeendlich die Zivilcourage obsiegen wollte - wenn auch in qualvollen Raten. Die extrem mutwilligen Altlasten wurden, wie es aussieht, nach und nach konsequent getillt. Wenn das Wahrheit ist - und nicht nur für den Moment so aussieht -, steht der olle ich nicht mehr vor der unzumutbaren Entscheidung zwischen sich selbst belügendem Heucheln und höchstgradig feuerungsgefährdet zu sein. Also, zumindest für den Moment wage ich es. Es wäre ultra, wenn die Umgebung zum Forum wurde.

Und der olle @Schwarzpersil muss immer noch zitiert werden? Hoffentlich ist's nicht von der Schulwissenschaft und von der Anderswisenschaft überholt? Beides würde mich allerdings nicht beeindrucken, sofern es nicht von der Naturbeobachtung selbst widerlegt wurde.


Also meiner Ansicht nach brauchts keinen Urknall, weil die LG diese 2 existenziellen "Layers" voneinander trennt in 2 Räume, die ineinander gleichzeitig existieren.
In Sachen LG wurde ich in einem anderen Forum zum Zweifel angeregt. Nach der allgemeinen Auffassung hat Licht offenbar gar keine Geschwindigkeit. Daran zweifel ich genau so wie an der Überlegung, dass gem. dem Formalismus der ART wirklich nichts in der Wirklichkeit exakt!!! c haben kann.

Ich gehe als Grundsatz von folgendem aus: Die Natur ist im Kern unbestimmt. Indes, sie rundet nicht.

Koppelt Information an das Feld, oder bewegt sich eine Feldanregung? Kann das derzeit (naturbedingt für immer?) überhaupt entscheidbar sein? Was könnten Kriterien zur schärferen Wirklichkeitserkennbarkeit sein?

Gruß Uranor

JGC
31.10.07, 08:43
Hi Uranor.. auch wieder im Lande?

Was könnten Kriterien zur schärferen Wirklichkeitserkennbarkeit sein?

Tja... Geh mal einfach näher ran... :D (wirst schon merken, wann dir die Wirklichkeit eine auf die Nase gibt)

Weiterhin ein fröliches Dasein.... JGC

Uranor
31.10.07, 09:12
Hi JGC,

du denkst, die Wirklichkeit kann schnell genug sein, mir aus der Nähe eine auf die Nase zu donnern? Kann sein. Ich hab selten Hemmungen, sogar ketzerische Gedanken auszusprechen.

seberta
04.11.07, 09:23
Das Beste an Religionen, Wissenschaften und anderen Systemen, bei denen die Gefahr des DOGMATISMUS besteht, ist, dass sie KETZER hervor-rufen!!!
Gruß, seberta

Uranor
06.11.07, 07:28
Allerdings hab ich jetzt mal Was geschah vor dem Urknall? (http://science.orf.at/science/news/108297) gelesen. Soll das Wahrheit sein, dass sich Forscher wie beschrieben orientieren?... Bin mal eben im Hintergrund. Hatte grad die Kaffemaschine eingeschaltet. Nicht, dass die jetzt versucht, aus meinem einzigen Spülmittel-Vorrat Schlagsahne zu gefrieren. Das Gerät ist immerhin von Technikern nach durch Wissenschaftler erkundeten Physik-Prinzipien gebaut.... :eek:

Wenn ich solche Artikel lese, komme ich mir mitsamt meiner geballten Unwissenheit in tiefste Steinzeit gestampft vor. Fred Feuerstein hatte viel später gelebt. Und da ich in etwa weiß, wie man die LQG verstehen und nutzen kann, war die mir im Zeitbereich noch nie sympathisch. Bei derart viel grober "Geballtheit" ist es kein Wunder, dass offenbar sehr viel am liebsten völlig auf Zeit verzichten.

Was heißt hier "das Universum"? Für uns Insassen dürfte es unentfliegbar in sich unendlich sein. Wer es von außen betrachtet, mag es als Kosmos, als einen unter vielleicht unendlich vielen sehen. Jetzt kipp das mal in die A-Kausalität, die erkanntermaßen nicht spiegelnd möglich wäre. Die gesamte Natur würde überfordert sein.

Konnte das Gamma Ray Large Area Space Telescope schon was entdecken? Gibt es nur Vorab-Artikel? Wurde das Projekt ggf. eingemottet?

Na, usw. Habt ihr solidere Meinungen?


Gruß Uranor

seberta
06.11.07, 10:06
Hallo, uranor!

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole:

Die PHYSIK/Astronomie setzt als empirische Natur-Wissenschaft
1. entweder die ZEIT als messbare Größe ( ="chronos") voraus, oder
2. versucht, sie zu eliminieren, wie beispielsweise MINKOWSKI in seinem vierdimensionalen RUAM-ZEIT-Modell, das Albert EINSTEIN für seine SRT übernahm.
3. S. HAWKING ging sogar noch einen Schritt weiter, indem er die Konzeption von einer "imaginären ZEIT" entwarf (auch er ist übrigens, wie seinerzeit A. EINSTEIN aus anderen gründen) g e s c h e i t e r t.
4. Solange die Theoretische Physik nicht die Unterscheidung von CHRONOS und KAIROS wahr-nimmt, landet sie so oder so in PARADOXIEN, aus denen alles und nichts folgt!
5. Die Frage "Was geschah vor dem Ur-Knall?" ist gleichbedeutend mit der Frage:
Welche Zeit gab es, bevor die ZEIT (und der RAUM) entstanden?

Viel Glück bei der Lösung dieser PARADOXIE!!!
wünscht seberta

Uranor
06.11.07, 11:26
salve seberta!

Ob Hawking seine Vorstellung veröffentlicht hätte, wenn die beschleunigte Expansion bereits entdeckt gewesen wäre? Er benötigt den OT aus der allmählich nachlassenden Expansion. Die Existenz wird NULL, damit wäre schon mal die Unbestimmtheitsrelation verletzt. Andererseits könnte gem. QM die Grunddynamik selbst bei 0°K nicht stoppen. Aber wenn man das so braucht, stoppt der olle Bulldozer und springt rückwärts wieder an. Alles ist rückwärts und impandiert. Über kritische Details lässt man sich ja bei solchen Darlegungen nicht aus.

CHRONOS und KAIROS verstehe ich nur als Mythologie. Was hat das mit Physik zu tun?

5. Die Frage "Was geschah vor dem Ur-Knall?" ist gleichbedeutend mit der Frage:
Welche Zeit gab es, bevor die ZEIT (und der RAUM) entstanden?
Muss das so sein? Worauf soll denn unser Urdonner basiert haben? Und wer sagt, dass es ein Singulardonner war? Seit die Chaostheorie etabliebt ist (1960), muss man sowas nicht mehr sagen, zumindest nicht ohne Alternativnennung. Fraktaldonner wäre eine Möglichkeit. Genau so wird es doch aus Überlegungsketten gefordert.

Zeit, Raum, Unbestimmtheit und Erhaltung sind spontan entstanden? Ist nicht gleich die ganze Natur frisch entstanden? Staubtuch nicht vergessen. :D Man trägt derart dick auf, dass es zum Osterhasen verbiegen ist. Natürlich hat man nicht den Hauch eines Beweises. Drum nennt es sich ja auch Naturwissenschaft. Naturwissenschaftlich wäre, nichts zu wissen und sich ranzuarbeiten. Dann verhöhnt auch niemand in Error-Situationen. Sie wären bei Ernsthaftigkeit entstandener Lehrstoff.

Also ich muss keine Paradoxie lösen. Unbestimmtheit, Erhaltungssätze und die grundsätzliche Feldsituation betrachte ich als ehern. Das bedeutet in der Schlusskette räumlich und zeitlich nicht begrenzte Natur.

Gruß Uranor

JGC
06.11.07, 12:54
Fraktalgewitter..

Das wäre wirklich ein netter Ausdruck, der so in den zukünftigen Physikbüchern stehen könnte

Das Nirwana sprach Werde!!

Und es wurde Existenz...

(dieses Wort hallt heute noch durch den Raum, ganz im Sinne der biblischen Aussage, "am Anfang war das Wort"..)

:D

seberta
07.11.07, 10:11
salve seberta!

Ob Hawking seine Vorstellung veröffentlicht hätte, wenn die beschleunigte Expansion bereits entdeckt gewesen wäre?
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Er kannte die "beschleunigte Expansion" und hat sie in seinen Publikationen berücksichtigt!
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CHRONOS und KAIROS verstehe ich nur als Mythologie. Was hat das mit Physik zu tun?
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Ja, es sind zunächst mythologische Vorstellungen.
Mein Definitionsvorschlag:
chronos = messbare Zeit auf der Zeitschiene "Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft" (vgl. auch die "grauen Herren" in M. Endes Roman MOMO).
kairos = das immer neue JETZT, der Augenblick, der bei jeder Messung vorausgesetzt wereden muss, da Messungen/Beobachtungen usw. immer zu einem bestimmten JETZT-Zeit-Punkt stattfinden, der sofort wieder Vergangenheit wird.
Zum Problem des JETZT in der Physik, vgl. www.helmut-hille.de/carnap.html
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Ist nicht gleich die ganze Natur frisch entstanden?
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So ist es. Dank kairos entsteht sie jeden Augenblick neu = creatio continuans, die von einer möglichen Urknall-Singularität = creatio originans
unterschieden werden kann.
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Also ich muss keine Paradoxie lösen. Unbestimmtheit, Erhaltungssätze und die grundsätzliche Feldsituation betrachte ich als ehern. Das bedeutet in der Schlusskette räumlich und zeitlich nicht begrenzte Natur.
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Niemand muss eine Paradoxie lösen! Leider enthält die Physik einige (vgl. das Buch des Physikers Etienne Klein, "Gespräche mit der Sphinx. Die Paradoxien in der Physik", Stuttgart 1993).
Was bedeutet innerphysikalisch "zeitlich nicht begrenzte Natur"?
Was versteht die Theoretische Physik unter "ZEIT"?
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Gruß Uranor
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Gruß zurück, seberta :D

seberta
07.11.07, 10:22
Hallo, JGC!
Aus philosophischer Perspektive muss man jetzt nur noch die uralte Kontroverse innerhalb der griechischen Philosophie zwischen
WERDEN (Heraklit) und
SEIN (Parmenides) lösen.
Dabei landet man bei SOKRATES/PLATON/ARISTOTELES - und befindet sich in allerbester Gesellschaft!
Es ist kein Zufall, dass die denkenden Physiker des 20. Jahrhunderts sich auch immer wieder auf dieses "närrische DREI-Gestirn" bezogen haben, zuletzt noch Carl Friedrich von WEIZSÄCKER in seinen Schriften.
Meine Vermutung ist:
Ohne Anschluss an dieses Niveau kommt die PHYSIK aus ihrer TOE-Sackgasse nicht heraus.
Von mir aus kann sie auch darin stecken bleiben - ich bin ja zum Glück kein Physiker!
Gruß, seberta
__________________________________________________ _______
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" (J. Krishnamurti)

Uranor
07.11.07, 12:10
Hallo seberta!

Er kannte die "beschleunigte Expansion" und hat sie in seinen Publikationen berücksichtigt!
"Eine kurze Geschichte der Zeit" startete 1988. Hier liegt die Ausgabe von 2000 vor. Hawking sollte inzwischen Kenntnis von der beschleunigten Expansion gehabt haben. Doch er beschrieb das Hinarbeiten unserer Situation auf den OT. Danach würde die große Impansion starten. Ich kann das nur so verstehen, dass er seine überholten Vorstellungen unbeschadet weiter verkündte oder eben noch keine Kenntnis hatte. Zwischen seiner Aktualisierung und und der Drucklegung vergingen ja Zeiten.


kairos zeigt sich ganz modern in seiner Vorstellung. Das Jetzt muss man bei Messungen gar nicht betont beachten. Das ist sowieso. Man soll nur notieren, wann und wo die Beobachtung stattfand.


Für den Link bin ich dir sehr dankbar. Grad zu Zeitaspekten aus Einsteins Gedanken kannte ich gar nichts mit Ausnahme des Zieles, die Rückwärts-Agierung als unmöglich zu erkennen und zu beschreiben. Materie kann es nicht, Licht hat mit c nur einen einzigen Zustand. Damit ist alles bekannt, was gewusst werden muss. Wer anderes kennt, soll das halt reproduzierbar belegen. ;)

Allerdings irritieren mich Einsteins Gedanken. Er war doch live dabei, während die QT entwickelt wurde. Dachte er noch nicht an die quantisierte Zustandsänderung? Danach müssen wir unausweichbar stets den aktuellen Moment erleben. Jede Erinnerung, gar jeder Traum zeigt sich energetisch schwächer, ferner, unklarer als der "gültige" Moment. Genügend Leute denken ernsthaft über die Matrix nach. Ich finde, das ist entbehrlich. Bei @JGC z.B. hatte ich schon lang gedacht, er würde sich nicht nur für Fraktale sondern für die Selbstorganisation in der Natur interessieren. Error, er fröhnt seinem realitätsfernen Weltbild. "Das Lebewesen Weltall". Wir benötigen für unser Leben ja auch nicht die absolute Gleichzeitigkeit. Lokal inertial genügt das vollkommen. Die Selbstorganisation gilt, wann und wo etwas geschieht. Und das ist nirgens und niemals nicht gegeben. :)


So ist es. Dank kairos entsteht sie jeden Augenblick neu = creatio continuans
Die Ahnen faszinieren mich in der Tat. Moderner und korekter wird man es nicht ausdrücken können. "Fließende Zeit". Wieso ging man in barbarischer Form rückwärts? "Zeitreise". Wieso bleibt alles bestehen, und das neue bildet sich zusätzlich? Reise zu weit nach vorn, und du gerätst ins Nichts? 4D-Raum incl. Zeit. Bin ich Multi-Ich-Schablone, zeitlos geschnitzt und festgelegt? In der Tat, alles Barbarei pur.

Was bedeutet innerphysikalisch "zeitlich nicht begrenzte Natur"?
Es wird niemals einen Anfang geben, und es gab niemals ein Ende. :p
Wieso und woraus soll es begonnen haben?
Was bedeuten die Erhaltungssätze, wenn sie nur zur Laufzeit gültig sind?
Wenn die Natur enden könnte, würde es sie sofort getan haben. Es wäre der energiegünstigste Zustend gewesen mit E=0.
Also, da etwas ist, hatte und hat es Bestand. Sonst wäre es nicht. Einfache Logik, oder? Beschreibt sie ggf. die Wirklichkeit, oder muss an ihr gerüttelt werden?

Was versteht die Theoretische Physik unter "ZEIT"?
Die praktische Physik versteht darunter gem. Gesprächen mit Physikern die Zustandsänderung, also der Messsituation. Das sollte für Theoretiker genau so gelten.


Und wieder Grüße retour
Uranor

JGC
07.11.07, 12:17
Hi Uranor..

Schon mal darüber philosophiert was wäre, wenn du ein bewusstes Individuum einer Zelle deines Körpers wärest.. Z.B. eine Geninformation..

Was glaubst du, was würdest du aus dieser Perspektive von deinem "Körper" (dein Universum) wohl sehen können?

Nur mal so gefragt...

JGC

Uranor
07.11.07, 13:01
salve JGC!

Nur mal so gefragt...
Solche ganz schweren Fragen sind offenbar für uns alle die spannendsten und interessantesten. Soll man sich den Genuss des Knobelns rauben, indem man die Antwort ggf. *schon vor der Frage kannte*?

Als Geninformation würde ich ansich wohl einfach nur Information sein. Und doch ist meine Vorstellung falsch. Denn alles in der gesamten Doppelhelix ist auf die eigene Organisation, auf die Nahrungsbelange, Schadmöglichkeiten und Verhalten dem Feind gegenüber abgestimmt.

Allein schon bei letzterem zeigt sich Ballance. Der Organismus weiß den Feind zu besiegen, doch der Feind weiß sich als Spezies zu behaupten.

Ich wüsste keinerlei Antwort-Findemöglichkeit darauf, wieso und wie sich alles gezielt organisiert. Genvarianten entstehen aus Mutation? In der DNA wird entschieden, was favorisiert wird, was im Abfallbereich landet? Da üblicherweise nie über die Chaostheorie, resp. über die Selbstorganisation gequasselt wird, konnte ich bisher keinen Bezug dazu entwickeln. Was ich allein beitragen kann, ist einfach nur kläglich.

So sollte es aber nahe allen gehen. Mal dran an den Feind, gemeinsam versuchen, vielleicht doch Erkenntnisse zu erarbeiten? Und wenn erst mal nur eine richtige Frage auftaucht. Die Antwort wird sich dann von allein einstellen. Du kennst ja die fernöstliche Orientierung. Das sind alles, nur keine leeren Phrasen. Jeder kann es bei hinreichender Übung selbst erfahren. Und das ist das solide, die echte Leistung daran.

Wer kann Einstiege versuchen? Natürlich wird alles nur auf dem Teppich funktionieren können. Das Quantenvakuum ist nichts, was durch die Hilti bohrbar wäre. Also gibt es auch kein über-c. Faule Tricks können bestenfalls Erkenntnisse vereiteln, sie aber niemals fördern. Die Erfahrung ist ehern.

Und wieder Tastatur frei
Uranor

quick
07.11.07, 13:47
Hallo Uranor,


Ich wüsste keinerlei Antwort-Findemöglichkeit darauf, wieso und wie sich alles gezielt organisiert. Genvarianten entstehen aus Mutation? In der DNA wird entschieden, was favorisiert wird, was im Abfallbereich landet? Da üblicherweise nie über die Chaostheorie, resp. über die Selbstorganisation gequasselt wird, konnte ich bisher keinen Bezug dazu entwickeln. Was ich allein beitragen kann, ist einfach nur kläglich.

Das Thema Selbstorganisation wollte ich im Thread "Spieltheorie und Physik" auch schon aufgreifen. Es geht im weitesten Sinn um Allianzen. Auf welchem Niveau in der Natur können diese zielgerichtet sein?-Nach welchen Kriterien?
Das könnte ganz schön komplex werden.
Vor einiger Zeit ging es hier z.B. um die Frage, wie sich eine Schneeflocke organisiert.
Vieles davon funktioniert nach einem Schlüssel-Schloss-Prinzip.
In dieser Kiste (Tema) liegen viele Antworten. Man muß nur tief genug darin wühlen.:)

mfg
quick

Uranor
07.11.07, 14:15
Hallo quick,

die Kristall-Organisation ist ein Kapitel für sich. Die verschiedenen Flächen bieten unterschiedliche Anlagerungs-Wahrscheinlichkeiten.

Glimmer wachsen vor allem in der Fläche. Beim Muskowit sind die Flächen beinahe nur übernander gelegt. Zwischen den Flächen wirken nur minimale Bindekräfte.

Quarz zeigt seine Wachstumsbevorzugung oben am Pinakoid. Der trigonalen Kristallstruktur wird Rechnung getragen. Die versetzten Grundformen sind Ineinander-Wachsungen. Der Hochquarz (Hochtemperatur) zeigt kubische Ausbildung, die ausgeprägt lang gezogenen Kristalle.

Calcit und Baryt (trigonal) sind im Kristallaufbau in vielen Situationen nicht unterscheidbar. Gewichtsprobe, vor allem aber ein Tropfen Säure (Tüpfelanalüse) schafft Aufklärung. Calzit ist mit 1200 Flächen das flächenreichste Mineral.

Wie ist die Schmelze zusammengesetzt? Wie entwickeln sich die Temperaturen? Welche Kristallisationskeine sind wann, wo vorhanden? An der Selbstorganisation ist bei weitem mehr beteiligt als einfach nur ein Wachstumsfaktor, wie es vielleicht optisch den Eindruck macht.

Gruß Uranor

quick
07.11.07, 17:11
Hallo Uranor,

für Gesteine und Mineralien habe ich eine gewisse Schwäche. Fast kein Urlaub vergeht, ohne dass ich ein paar Erinnerungsstücke mit nach Hause nehme.

Diesmal u.a. einen faustgroßen honigfarbenen Brocken, er stammt aus einem Kalksteinbruch in Kroatien, -wahrscheinlich Calcit. Die einzelnen Kristalle sind säulenartig gestapelt.

Einem Brösel davon habe ich gerade Saures gegeben.:D
Es schäumte sofort auf, sodass ich Magnesit ziemlich ausschließe.

Wenn ich seitlich auf die Säulen blicke, sehe ich im Farbton unterschiedliche Streifen. Jahresringe? Sie haben einen Abstand von 1-2cm, damit wäre die Wachstumsgeschwindigkeit doch ordentlich gewesen.

Calcit mit 1200 Flächen? Du meinst wahrscheinlich die Trachten in Form von verschiedenen Rhomboedern, Säulen Nadeln, Tafeln etc.

Wie auch immer, Calcit ist ein gutes Beispiel für die Vielfalt der Möglichkeiten bei Selbstorganisation.

mfg
quick

Uranor
07.11.07, 21:05
Hmh, *trauerschwärm*. Ich komme schon sehr lang nicht mehr weit genug rum. Damals wurden die einmaligen legendären Halder der ehemaligen Grube Segen Gottes bei Wiesloch rekultiviert. Im Nachhinein las man sensationshalber, dass eine LKW-Ladung anlässlich einer Veranstaltung nach München gebracht worden war. Ja ist doch schön. Man wusste und machte es nicht bekannt, als es noch sinnvoll war? Ich will keinen Verein mit meinem Beitrag unterstützen, der sich nicht für die Belange der Mitglieder zumindest bei Kenntnis informierend einsetzt. Die Heimat war nun quasi ausgelutscht, das Hobby hatte sich erledigt.

Jau, es sind die vielen verschiedenen Außenflächen, einzeln, nicht die gesamte Tracht. Wer "Flächen" sagt, meint nichts anderes.

Mit Bild könnte man eine Abschätzung versuchen. Fundpunkt-Literatur kann das lokal anliegende beschreiben. Wie du es schilderst, mögen Hexaäder-Hochtafeln ggf. im Rasen versetzt übereinander lagern. Streifen? Ringe? Schmelzen, Temperaturen und Verunreinigungen können sich im Laufe einer Bildung mehrfach ändern. Mitunter entdeckt man lokale Kenner.

Gruß Uranor

quick
07.11.07, 22:22
Hallo Uranor,

tut mir leid, ich wollte keine unangenehmen Erinnerungen wecken.:o

Du warst Vereinsmitglied?! Darf ich Dich jetzt (noch) als Mineralienfreund und -Kenner einschätzen?
Auf der Suche nach den Resten der Halde in Wiesloch begann mein Hobby vor ca. 30 Jahren. Ich orientierte mich anhand einer Buchreihe, "Mineralfundstellen-in Baden-Württemberg" v. M.Glas/H.Schmeltzer, meine ungeübten Augen konnten aber dort nichts Bemerkenswertes entdecken. Erst auf dem Gelände einer ehemaligen Lehmgrube (wars in der Nähe des Klärwerks?) fand ich ein paar einzelne 1 -3cm große doppelbrechende Calcitkristalle, die dort quasi schwebend entstanden waren, sowie Lehmklümpchen mit kleinen Pyrritkristallen.

Demnächst mehr im neuen Thread "Selbstorganisation der Materie"?
Ich hoffe, Du bist dabei.:)

mfg
quick

seberta
08.11.07, 01:43
Hallo, Uranor!

Da Du mit meinem link-Hinweis was anfangen konntest, hier noch 2 weitere links, mit denen Du vielleicht auch was anfangen kannst:
1. Zum Thema "Paradoxien", von denen es innerhalb der Physik übrigens 7 (!) gibt: http://de.wikipedia.org/wiki/Paradoxie

2. Zum Thema "Zeit": http://de.wikipedia.org/wiki/Zeit
Viele Grüße, seberta

Uranor
08.11.07, 07:18
Halb so wild, quick

Erinnerungen können manchmal unangenehm sein, wenn man darin gefoltert, gemördert, gevierteilt und ähnlich meist lästiges wurde. Mineralien sind gute Erinnerung. Das ist nichts für die Ewigkeit. Abgesucht = abgesucht. Wiesloch war halt interessant, weil gegen Feierabend niemand mehr zusätzliches tun wollte. Loren ohne Kennzeichnung wurden einfach auf Halde gekippt, und fertig. Nichts musste zur Verhüttung transportiert werden.

Ansonsten wären nahe keine Funde zu erwarten gewesen. Kenner buddelten aufwändig, um Abrutschstreifen mit Erzfunden zu finden. Ansonsten fand man im gebuddelten wegen der Dreckverkrustung ja kaum etwas. Das meiste sind ohnehin die derben Massen von Jordanit, die mit der Zeit verwittern. Ich hatte mal einen 2 faustgroßen Gratonit, der ggf. nur so aussah oder halt auch zum schnell verwitterbaren gehört. Meist Glück nach Regen-Waschungen mit netten Kleinfunden und unten im Schlammbereich gelegentlich sekundärer Pyrit. Galenit (Bleiglanz) konnte ich gar nicht ergattern.

Und du hattest vielleicht auf den wie angerostet krustigen größeren Halden bzw. weiter Richtung Nussloch gesucht? Die ergiebige Halde war direkt an der Landstraße oberhalb und längs des damaligen Schrottplatzes.

Jau, Ende der 70-ger. M.Glas/H.Schmeltzer als Fundortführer sagen mir oh ja was. :) Meinst du ggf. den meist typisch schwalbenschwanzförmigen Gips von der Tongrube im Demmelwald? Die Größe käme hin. Solche lokalen Nichthalden-Fundpunkte bleiben ansich erhalten, sind aber nicht abwechslunsgreich. Lokal arbeiten und weltweit Thumbnails tauschen, sollte immer interessant sein können. Ganz wichtig ist immer, den Pundpunkt zu notieren. Eifel, Donnersberg z.B. können nicht komplett leergesucht werden. Bzw... der ordentlich große Roßberg bei Darmstadt, Basalt (sehr interessante Zeolithe (Phillipsit, Natrolit, Hauyn...)), ein Berg!, innen der etwa 8 Sohlen tiefe Korkenzieher-Transportweg, du kommst eines Tages wieder hin und... flach, gar nix mehr, teils Ortsüberbauung.

Na ja, mein Sohn mag schon Mineralien, wird aber wegen genügend stärkeren Interessen nicht einsteigen. Also wird die ansich schöne Erinnerung bleiben, und gut.

ein einst buddelbegeisterter :)
Uranor

Uranor
08.11.07, 08:17
moin seberta,

Paradoxien? Mir sticht grad ins Auge:
"Weniger ist mehr!"
Etwa analog übt der legendäre japaner die hohe Kunst des Weglassens. Die Bedeutung ist analog.

Zonk und Treffer. Ich kann den Statistikvorteil durch Wechseln nicht erkennen, denn ich orientiere mich Jetzt!. Dadurch sehe ich nicht die kompletten 1/3, 2/3 sondern 1/2, 1/2 für die letze als nunmehr einzig mögliche Entscheidung. Man müste Statistik fahren, wenn man die Wahrheit erschließen will.

Umgekehrt habe ich keine Probs speziell mit der unendlichen Natur. Wieso und woraus sollte sie je begonnen haben bzw. enden können, nachdem sie doch offensichtlich besteht? Unseren Kosmos betrachte ich dagegen als lokal endlich. Es kann beliebig viele solche Bereiche geben. Irgendwo, irgendwann löst sich eins expandierend auf, irgendwo, irgendwann urdonnert eins. Ist doch logisch erscheinend denkbar. Was soll der Geiz? :cool:


Zur Zeit: Die Symmetrie der beiden Richtungen der Zeit.
Können die Scherben direkt zur in sich konsistenten Tasse werden?
Ist bei Porzellan perfekte Kaltverschmelzung ohne jedwede (oder zumindest hinreichende) Druckausübung denkbar? Bei "ja" wäre der zweite Hauptsatz der Thermodynamik verletzt.

Statistische Auswertung beinhaltet ansich auch die eindeutig nie realisierbare Situation. Ich stelle einfach Möglichkeit und Nichtmöglichkeit gegenüber:

0) Nach meiner Logik ist die Zeitpfeil-Symmetrie verletzt.
1) Wie wertest der Spezialist aus?
2) Wie wertet jemand aus, der sowohl das eine als auch das andere Ergebis per Realerfahrung kennt? :)

Kennt niemand den Erfahrenen nach 2), sollte die Knobelkur unauflösbar sein. Ohne real anliegende positive Erfahrung kann die positive Situation imho nicht in eine Statistik einbezogen werden, welche bereits eine anderweitige Erfahrung enthält. Ist negative Erfahrung eine Erfahrung?...

Anders sieht es auch, wenn man nur die Möglichkeiten statistisch auswertet. Doch wer wertet schon aus, was es nicht gibt? Praktiker mögen über sowas schmunzeln, Statistiker leben von sowas. :)

Gruß Uranor

seberta
08.11.07, 16:24
Hallo Uranor!
Deinen Satz "Man müsste Statistik fahren, wenn man die Wahrheit erschließen will" habe ich schlichtweg nicht verstanden.
1. Was haben beide miteinander zu tun?
2. In welchem Sinne redest Du von "Wahrheit"?
3. Könnte es sein, dass Statistik ein mathematisches Verfahren ist, bei dem es lediglich um "Richtig/Falsch" oder "Richtiger/Falscher" geht?
Man sagt ja auch nicht: "Jemand hat wahr bzw. falsch gerechnet, sondern richtig oder falsch."
Ich vermute, dass sämtliche mathematische Verfahren/Methoden/Modelle usw. diesseits oder jenseits der Frage nach der WAHRHEIT liegen, da es sich um FORMAL-Systeme handelt - und nicht um erkenntnistheoretische oder ontologische Fragen und Zusammenhänge.
(Ich bitte um Entschuldigung für meine philosophischen Differenzierungen und hoffe, Du kannst was damit anfangen).
Gruß, seberta

Uranor
08.11.07, 17:37
moin seberta,

oh kann ich was mit deinen Überlegungen anfangen. Auf sehr ähnlichen gedanken entwickelten sich die Fragen.

"Man müsste Statistik fahren, wenn man die Wahrheit erschließen will"
Ah, das meinte ich speziell zum Zonk und Ziege Problem. Soll ich mich umentscheiden oder nicht? Also lässt man via Programm oder live vielleicht 1000, 2000... Situationen laufen. Man entscheidet sich beliebig und wertet im Anschluss aus.

Wahr/falsch bezog sich hier nicht auf das Zonk-Spiel selbst. Hatten die Erknobler zugunsten der Umentscheidung statistisch gesehen Recht? Die Perspektive hatte mich momentan interessiert.

Ansonsten *stimmung*. Statistik ansich ist ein Werkzeug wie jede andere Maurerkelle auch. :D Die Aufgabenstellung will solide beurteilt werden. Mit der Interpretation des Ergebnisses kann man dann viel Unsinn fabrizieren ober eben eine statistisch wertvolle Aussage erzielen. Das Verständnis der Atbeit gegenüber hat hohen Stellenwert.

Gruß Uranor