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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wert des Geldes


Fremdwort
16.12.07, 13:52
Wenn das Wesen der Gravitation tatsächlich so simpel ist wie du sagst, dann darfst du ungeachtet deines oder unseres Verständnisses darüber berichten!


Was habe ich davon? Ich bin nicht der Selbstdarsteller, der sich im web selbst promoten muss, um ernst genommen zu werden.
Im Moment prüfe ich gewrade Möglichkeiten, wie das zu verwerten ist. Lege mir einen ordentlichen Batzen Geld auf den Tisch und ich bringe es dir unter Eigentumsvorbehalt bei. Dauert sicher ne Weile.


[off topic] Das Problem sind hier weniger die Wirtschaftstheorien, sondern das nicht durch werterhaltende Güter wie Gold, Silber, etc. abgedeckte Papier- und Buchgeld, das überproportional zur produzierten Gütermenge steht (Investitionsdruck, Überbewertung, Inflation, Korrektur an den tatsächlichen Marktwert [Sub-Prime Krise] und schlimmstenfalls eine kombinierte Infla-/Deflation). Alle grossen Wirtschaftskrisen des letzten Jahrhunderts haben darin ihre Grundlage!

Damit liegst du wieder falsch. Als das Geld noch mit Gold "gedeckt" war, gab es diese Krisen auch nur. Gold ist Konsumgut wie Immobilien oder Joghurt - und genau da liegt das Problem, dass unser Geld nicht für Investitionen, die den Namen verdienen, sondern für Konsum in den Umlauf kommt. Durch Reproduktion gedeckt ist es daher nur teilweise und zufällig.
Ist aber ein anderes Thema. Ökonomie ist auch nur "die Physik der Gesellschaft".

Gruß

pauli
16.12.07, 14:24
Was habe ich davon? Ich bin nicht der Selbstdarsteller, der sich im web selbst promoten muss, um ernst genommen zu werden.
Im Moment prüfe ich gewrade Möglichkeiten, wie das zu verwerten ist. Lege mir einen ordentlichen Batzen Geld auf den Tisch und ich bringe es dir unter Eigentumsvorbehalt bei. Dauert sicher ne Weile.

Sehr guter Ansatz, da aber eine Geldmenge ja auch relativ ist, wäre interessant zu erfahren (wegen zu erarbeitender Ansparstrategie), ab welcher Höhe ein Batzen für dich anfängt, ordentlich zu sein

rene
16.12.07, 15:14
[off topic] Das Problem sind hier weniger die Wirtschaftstheorien, sondern das nicht durch werterhaltende Güter wie Gold, Silber, etc. abgedeckte Papier- und Buchgeld, das überproportional zur produzierten Gütermenge steht (Investitionsdruck, Überbewertung, Inflation, Korrektur an den tatsächlichen Marktwert [Sub-Prime Krise] und schlimmstenfalls eine kombinierte Infla-/Deflation). Alle grossen Wirtschaftskrisen des letzten Jahrhunderts haben darin ihre Grundlage!

Damit liegst du wieder falsch. Als das Geld noch mit Gold "gedeckt" war, gab es diese Krisen auch nur.

Nein, das gab es vorher nicht! Die Golddeckung verlangte ein behutsames Wirtschaften, wo keine Schulden mittels Inflation auf das Volksvermögen abgewälzt werden konnten. Das Bretton-Woods Abkommen verbietet sogar explizit eine Golddeckung der Währungen. Seit 1914 haben sich die Länder weltweit in mehreren Schritten vom Gold gelöst, wo in den USA damit begonnen wurde, die Aufsicht über den US$ einer Privatbank, der Federal Reserve Bank (FED), unterzustellen. Seit diesem Zeitpunkt haben wir mehrere grosse Wirtschaftsdepressionen erlebt, die Manipulationen am Wertschriften-, Devisen- und Derivatenhandel im grossen Stil ermöglichten, welche die Vermögen durch die Hyperinflation aufgefressen haben. Solange wir daran nichts ändern und uns wieder auf eine stabile Leitwährung mit genügender Golddeckung zurückbesinnen, ist die gegenwärtige Sub-Prime Krise nur ein Vorläufer einer sich wiederholenden Katastrophe.

P.S. Ich fasse es nicht: du willst tatsächlich eine wissenschaftliche Theorie kommerziell verwerten? Dann schreibst du am besten ein Buch darüber – notfalls im Eigenverlag!

Grüsse, rene

Fremdwort
16.12.07, 15:59
Nochmal:
Vor 1913 hatte der Dollar eine feste Golddeckung. Typisch kapitalistische Krisen gibt es schon seit dem 18. Jh., die sich seitdem bis zum 19. Jh. fast im Zehnjahresrhythmus wiederholten!
Gold kann eine Währung auch nicht decken, weil es keinen reproduktiven Wert hat. Unsere derzeitige Währung hat nur eine Teildeckung durch Waren, der Rest deckt sich selbst gegenseitig --> völliger Blödsinn, der eben durch das Inumlaufkommen als Konsumkredit zustande kommt.
Anders ausgedrückt: die Art und Weise, wie angeeignet wird, ist das Problem.

RT:
An ein Buch hatte ich auch schon gedacht. Da sich daraus aber einiges an Patenten ergeben dürfte, ist das evtl. die zweitgünstigste Lösung. Ausserdem habe ich fast schon ein Grauen davor, dass die erkenntnistheoretischen Grundlagen, die dazu notwendig sind, nicht verstanden werden, weil sie der Masse nicht bewusst sind.

rene
16.12.07, 18:57
Hallo Fremdwort

Wenn du schon im Topic-Bereich keine klaren Aussagen machst, so doch immerhin im Off-Topic Bereich. Ehrlich gesagt wäre es mir jedoch lieber, dein angesprochenes kitzekleines mechanisches Experiment zu beschreiben. Solltest du Angst haben, uns aus Versehen noch dazu kostenfrei etwas zu verraten, was du lieber gegen eine Schutzgebühr verkaufen möchtest, dann begreife ich ehrlich gesagt nicht, weshalb du uns neugierig machen willst? Entweder hast du was zu sagen oder dann eben nicht. Ein bisschen und dann doch wieder nicht ist nicht einzusehen.

Nochmal:
Vor 1913 hatte der Dollar eine feste Golddeckung. Typisch kapitalistische Krisen gibt es schon seit dem 18. Jh., die sich seitdem bis zum 19. Jh. fast im Zehnjahresrhythmus wiederholten!

Dann schau dir mal rückblickend an, welche Wirtschaftskrise vor 1913 in eine Hyperinflation führte! Keine! Erst duch unkontrollierbares Drucken von Papiergeld (Fiat Money) ohne reellen Gegenwert leistet man sich das Prinzip der Überschuldung (USA 1929, Weimarer-Republik, Argentinien, USA jetzt).


Vor 1913 hatte der Dollar eine feste Golddeckung. Typisch kapitalistische Krisen gibt es schon seit dem 18. Jh., die sich seitdem bis zum 19. Jh. fast im Zehnjahresrhythmus wiederholten!
Gold kann eine Währung auch nicht decken, weil es keinen reproduktiven Wert hat. Unsere derzeitige Währung hat nur eine Teildeckung durch Waren, der Rest deckt sich selbst gegenseitig --> völliger Blödsinn, der eben durch das Inumlaufkommen als Konsumkredit zustande kommt.
Anders ausgedrückt: die Art und Weise, wie angeeignet wird, ist das Problem.

Das stimmt nicht. Die Schweiz hatte vor dem Bretton Woods-Abkommen eine nahezu vollständige Golddeckung. Diese verhindert ein unkontrolliertes Verschulden, welches du im weiteren Verlauf deiner Antwort erwähnt hast, und natürlich eine Inflation. Gold ist seit über 5000 Jahren wertbeständig und hat sämtliche Wirtschaftskrisen überlebt, während das Papiergeld des Öfteren mal gegen ein anderes Zahlungsmittel ausgetauscht wurde.

An ein Buch hatte ich auch schon gedacht. Da sich daraus aber einiges an Patenten ergeben dürfte, ist das evtl. die zweitgünstigste Lösung. Ausserdem habe ich fast schon ein Grauen davor, dass die erkenntnistheoretischen Grundlagen, die dazu notwendig sind, nicht verstanden werden, weil sie der Masse nicht bewusst sind.

Ich rate einfach mal wild drauflos: Es hat nicht etwa mit Markanzen zu tun?


Grüsse, rene

Sebastian Hauk
16.12.07, 19:25
Hallo Fremdwort

Wenn du schon im Topic-Bereich keine klaren Aussagen machst, so doch immerhin im Off-Topic Bereich. Ehrlich gesagt wäre es mir jedoch lieber, dein angesprochenes kitzekleines mechanisches Experiment zu beschreiben. Solltest du Angst haben, uns aus Versehen noch dazu kostenfrei etwas zu verraten, was du lieber gegen eine Schutzgebühr verkaufen möchtest, dann begreife ich ehrlich gesagt nicht, weshalb du uns neugierig machen willst? Entweder hast du was zu sagen oder dann eben nicht. Ein bisschen und dann doch wieder nicht ist nicht einzusehen.



Dann schau dir mal rückblickend an, welche Wirtschaftskrise vor 1913 in eine Hyperinflation führte! Keine! Erst duch unkontrollierbares Drucken von Papiergeld (Fiat Money) ohne reellen Gegenwert leistet man sich das Prinzip der Überschuldung (USA 1929, Weimarer-Republik, Argentinien, USA jetzt).



Das stimmt nicht. Die Schweiz hatte vor dem Bretton Woods-Abkommen eine nahezu vollständige Golddeckung. Diese verhindert ein unkontrolliertes Verschulden, welches du im weiteren Verlauf deiner Antwort erwähnt hast, und natürlich eine Inflation. Gold ist seit über 5000 Jahren wertbeständig und hat sämtliche Wirtschaftskrisen überlebt, während das Papiergeld des Öfteren mal gegen ein anderes Zahlungsmittel ausgetauscht wurde.



Ich rate einfach mal wild drauflos: Es hat nicht etwa mit Markanzen zu tun?


Grüsse, rene

Hallo rene,


Dann schau dir mal rückblickend an, welche Wirtschaftskrise vor 1913 in eine Hyperinflation führte! Keine! Erst duch unkontrollierbares Drucken von Papiergeld (Fiat Money) ohne reellen Gegenwert leistet man sich das Prinzip der Überschuldung (USA 1929, Weimarer-Republik, Argentinien, USA jetzt).

Das ist richtig. Aber beim Gold wird es dann wieder falsch. Das ist mit dem Gold ist nur Psychologie. Sonst gar nichts.

Gruß

Sebastian

MCD
16.12.07, 22:45
Hallo rene,



Das ist richtig. Aber beim Gold wird es dann wieder falsch. Das ist mit dem Gold ist nur Psychologie. Sonst gar nichts.

Gruß

Sebastian

Nur Psychologie :confused:

Es funktioniert auch mit anderen, in entspr. Mengen vorhandenen, Rohstoffen.
Es gibt Länder, da ist z.B. Trinkwasser mehr wert als Gold oder Edelsteine.
Spätestens wenn die Trinkwasserressourcen auch in den Industrieländern entspr. knapp werden, sollten große Trinkwasserdepots gute Kapitalanlagen darstellen, vielleicht kann man seinen Gartenteich ja irgendwann an der Börse platzieren:rolleyes:.

Gr.
MCD

Fremdwort
17.12.07, 18:33
Hallo Fremdwort

Wenn du schon im Topic-Bereich keine klaren Aussagen machst, so doch immerhin im Off-Topic Bereich. Ehrlich gesagt wäre es mir jedoch lieber, dein angesprochenes kitzekleines mechanisches Experiment zu beschreiben. Solltest du Angst haben, uns aus Versehen noch dazu kostenfrei etwas zu verraten, was du lieber gegen eine Schutzgebühr verkaufen möchtest, dann begreife ich ehrlich gesagt nicht, weshalb du uns neugierig machen willst? Entweder hast du was zu sagen oder dann eben nicht. Ein bisschen und dann doch wieder nicht ist nicht einzusehen.

Nö, verrate ich nicht.
Es zieht einen ganzen Rattenschwanz an anderweitigen Erklärungen hinter sich her, das zu begreifen, auch wenn es "nur" die klassische Mechanik betrifft. Dir fehlt an anderer Stelle Wissen, welches du schlicht nicht haben kannst.

Dann schau dir mal rückblickend an, welche Wirtschaftskrise vor 1913 in eine Hyperinflation führte! Keine! Erst duch unkontrollierbares Drucken von Papiergeld (Fiat Money) ohne reellen Gegenwert leistet man sich das Prinzip der Überschuldung (USA 1929, Weimarer-Republik, Argentinien, USA jetzt).

Ich rede nicht von Hyperinflation sondern Krise. Die kann auch anders aussehen, dass nämlich Bares fehlt. Eine typische Akkumulationskrise des Kapitals.

Das stimmt nicht. Die Schweiz hatte vor dem Bretton Woods-Abkommen eine nahezu vollständige Golddeckung. Diese verhindert ein unkontrolliertes Verschulden, welches du im weiteren Verlauf deiner Antwort erwähnt hast, und natürlich eine Inflation. Gold ist seit über 5000 Jahren wertbeständig und hat sämtliche Wirtschaftskrisen überlebt, während das Papiergeld des Öfteren mal gegen ein anderes Zahlungsmittel ausgetauscht wurde.

Akkumulationskrisen sind systemsymptomatische Krisen und nicht auf einzelne Staaten seperat anwendbar. Sie sind allgemein. Wenn eine einzelne Währung davon nicht betroffen ist, heisst das nicht, dass sie völlig krisenfrei ist. Nur in der momentanen Situation betrifft es diese nicht.
Beispiel SU: die Amis haben lage daran gebaggert, das Land totzurüsten. Sie selbst hat der Umbruch in Osteuropa aber nur wenig getroffen. Aussenwirtschaftlich war der Ostblock aber voll ins kapitalistische System integriert, da ansonsten kein Handel hätte stattfinden können.

Frage: was ist "Wert"? Welchen inneren Wert hat angeblich Gold? Was macht ein in der Wüste verdurstender mit einem K****en Gold, wenn die nächste Wassermöglichkeit 14 Tage weit weg ist?
und noch eine: Was ist mehr wert:
1. 10m³ Luft
2. 100 kg Gold für

a. Apollo 13 auf dem Rückweg
b. dich heute ???

Ich rate einfach mal wild drauflos: Es hat nicht etwa mit Markanzen zu tun?


Grüsse, rene

Verstehe ich nicht. Bitte übersetzen.

Gruß

Gandalf
17.12.07, 23:27
Hi!
(da ich mich mit diesem Themenkreis beruflich mehr beschäftige als mit Quantenphysik, möchte ich auch hier meinen Senf dazugeben ;) )

Frage: was ist "Wert"? Welchen inneren Wert hat angeblich Gold? Was macht ein in der Wüste verdurstender mit einem K****en Gold, wenn die nächste Wassermöglichkeit 14 Tage weit weg ist?
und noch eine: Was ist mehr wert:
1. 10m³ Luft
2. 100 kg Gold für

a. Apollo 13 auf dem Rückweg
b. dich heute ???

Klar ist das ALLES subjektiv einen relationalen Wert hat. (Ich denke das war hier von Rene nie in Frage gestellt) Apollo 13 hat sehr wenig mit volkswirtschaftlichen Überlegungen zu tun, - um die es hier geht, sondern um Überlebensstrategien.
Die Vorteile einer Goldparität für eine Volkswirtschaft sind v.a.:
- es wird nicht (kaum) "verkonsumiert". d.h. (fast) alles jemals physisch geförderte Gold ist noch "da" (BTW.: das jahrtausendelang geförderte 'Silber' ist weitgehend verkonsumiert worden, so dass paradoxerweise Silber momentan weitaus seltener oberhalb der Erdoberfläche zu finden ist als Gold)
- es ist nicht beliebig vermehrbar (es ist nur mit hohen Förderkosten zu gewinnen) und damit kann es definitiv keine "Geld-Blasen" geben.
- es hat eine jahrtausendelange Tradition (aus eben diesen Gründen). Und wenn es Krisen gibt, halten sich die Menschen an genau die Traditionen, die sich bewährt haben (und experimentieren nicht lang rum)

Beispiel SU: die Amis haben lage daran gebaggert, das Land totzurüsten. Sie selbst hat der Umbruch in Osteuropa aber nur wenig getroffen. Aussenwirtschaftlich war der Ostblock aber voll ins kapitalistische System integriert, da ansonsten kein Handel hätte stattfinden können.
Man kann eine 'einzelne Währung' nicht mit der 'Weltwährung' vergleichen. In der Weltwährung kann man sich unbegrenzt verschulden (= Geld drucken), - in einer nationalen Währung nicht, - solange man den 'Glauben' an die Stärke der Währung und das was dahinter steht (volkswirtschaftlich, gesellschaftlich, militärisch,..) aufrecht erhalten kann.

Hinzukommt, das kommende Antigonisten noch nicht bereit sind ihr eigenes offenes Spiel zu spielen und den Leitwolf herauszufordern: Ein jeder sollte sich buchstäblich warm anziehen, wenn China alles grün gedruckte Papier (mittlerweile 1,5 Billiarden $), die es noch bereitwillig direkt von der Druckerpresse entgegennimmt, - gedenkt jemals auszugeben...

Der gegenwärtige Goldpreisanstieg ist aber nichts anderes als der sich beschleunigende Zerfall des gegenwärtigen Glaubenssystems (an den Dollar und dem System, das dahinter steht.) Denn eines sollte einem jeden klar sein: Einem jeden seine (Papier) Guthaben sind die (Papier) Schulden eines anderen und umgekehrt. Der saldierte Wert ist 'exakt 0,00'! (und bis dorthin muss noch für viele eine tiefe Erkenntnis führen)

Die (intelligenten) Ratten verlassen bereits das sinkende Schiff. (und decken sich in Gold und Silber ein)

Grüße

Fremdwort
18.12.07, 09:49
Hi!

.....

Der gegenwärtige Goldpreisanstieg ist aber nichts anderes als der sich beschleunigende Zerfall des gegenwärtigen Glaubenssystems (an den Dollar und dem System, das dahinter steht.) Denn eines sollte einem jeden klar sein: Einem jeden seine (Papier) Guthaben sind die (Papier) Schulden eines anderen und umgekehrt. Der saldierte Wert ist 'exakt 0,00'! (und bis dorthin muss noch für viele eine tiefe Erkenntnis führen)

Die (intelligenten) Ratten verlassen bereits das sinkende Schiff. (und decken sich in Gold und Silber ein)

Grüße


Hier liegt wieder ein Denkfehler zugrunde. Es ist schon richtig, dass rein buchungstechnisch der saldierte Wert 0 ist, aber das ist nicht real. Nicht umsonst war meine Frage nach Wert und Deckung.
Wenn es einen Überhang an Konsumkrediten gibt, ist der real verfügbare Wert, den es zu saldieren gäbe, eben nicht 0. Das liegt daran, dass sich dann teils Geld nur rein mit anderem Geld deckt und eben keine Warendeckung hat. Das hat wiederum zur Folge, dass die sich im Warenkreislauf befindlichen Werten mehr Schulden aufweisen als Guthaben existiert. Die typischen Blasen eben. Und das funktioniert genauso ut, wenn du ein Goldgeld einführst. Eine "Deckung" a la Wertdeckung mittels Gold gibt es nicht, weil Gold eben keinen inneren Wert hat, dieser prinzipiell nicht bestimmbar ist. Und genau das war auch in früheren Jahrhunderten so, angefangen im römischen Reich und bescherte seitdem immer wieder Krisen.

Gruß

Sebastian Hauk
18.12.07, 13:11
Hi!
(da ich mich mit diesem Themenkreis beruflich mehr beschäftige als mit Quantenphysik, möchte ich auch hier meinen Senf dazugeben ;) )



Klar ist das ALLES subjektiv einen relationalen Wert hat. (Ich denke das war hier von Rene nie in Frage gestellt) Apollo 13 hat sehr wenig mit volkswirtschaftlichen Überlegungen zu tun, - um die es hier geht, sondern um Überlebensstrategien.
Die Vorteile einer Goldparität für eine Volkswirtschaft sind v.a.:
- es wird nicht (kaum) "verkonsumiert". d.h. (fast) alles jemals physisch geförderte Gold ist noch "da" (BTW.: das jahrtausendelang geförderte 'Silber' ist weitgehend verkonsumiert worden, so dass paradoxerweise Silber momentan weitaus seltener oberhalb der Erdoberfläche zu finden ist als Gold)
- es ist nicht beliebig vermehrbar (es ist nur mit hohen Förderkosten zu gewinnen) und damit kann es definitiv keine "Geld-Blasen" geben.
- es hat eine jahrtausendelange Tradition (aus eben diesen Gründen). Und wenn es Krisen gibt, halten sich die Menschen an genau die Traditionen, die sich bewährt haben (und experimentieren nicht lang rum)


Man kann eine 'einzelne Währung' nicht mit der 'Weltwährung' vergleichen. In der Weltwährung kann man sich unbegrenzt verschulden (= Geld drucken), - in einer nationalen Währung nicht, - solange man den 'Glauben' an die Stärke der Währung und das was dahinter steht (volkswirtschaftlich, gesellschaftlich, militärisch,..) aufrecht erhalten kann.

Hinzukommt, das kommende Antigonisten noch nicht bereit sind ihr eigenes offenes Spiel zu spielen und den Leitwolf herauszufordern: Ein jeder sollte sich buchstäblich warm anziehen, wenn China alles grün gedruckte Papier (mittlerweile 1,5 Billiarden $), die es noch bereitwillig direkt von der Druckerpresse entgegennimmt, - gedenkt jemals auszugeben...

Der gegenwärtige Goldpreisanstieg ist aber nichts anderes als der sich beschleunigende Zerfall des gegenwärtigen Glaubenssystems (an den Dollar und dem System, das dahinter steht.) Denn eines sollte einem jeden klar sein: Einem jeden seine (Papier) Guthaben sind die (Papier) Schulden eines anderen und umgekehrt. Der saldierte Wert ist 'exakt 0,00'! (und bis dorthin muss noch für viele eine tiefe Erkenntnis führen)

Die (intelligenten) Ratten verlassen bereits das sinkende Schiff. (und decken sich in Gold und Silber ein)

Grüße

Die Vorteile einer Goldparität für eine Volkswirtschaft sind v.a.:
- es wird nicht (kaum) "verkonsumiert". d.h. (fast) alles jemals physisch geförderte Gold ist noch "da" (BTW.: das jahrtausendelang geförderte 'Silber' ist weitgehend verkonsumiert worden, so dass paradoxerweise Silber momentan weitaus seltener oberhalb der Erdoberfläche zu finden ist als Gold)
- es ist nicht beliebig vermehrbar (es ist nur mit hohen Förderkosten zu gewinnen) und damit kann es definitiv keine "Geld-Blasen" geben.
- es hat eine jahrtausendelange Tradition (aus eben diesen Gründen). Und wenn es Krisen gibt, halten sich die Menschen an genau die Traditionen, die sich bewährt haben (und experimentieren nicht lang rum)

Hallo Gandalf,

die Tendenz geht zum elektronischen Geld.

Frage:

Sollen nach Deiner Meinung nach die Leute mit Gold bezahlen, oder sollen alle Währungen sich nach dem Goldpreis richten?

Gruß

Sebastian

rene
18.12.07, 17:41
Hier liegt wieder ein Denkfehler zugrunde. Es ist schon richtig, dass rein buchungstechnisch der saldierte Wert 0 ist, aber das ist nicht real. Nicht umsonst war meine Frage nach Wert und Deckung.
Wenn es einen Überhang an Konsumkrediten gibt, ist der real verfügbare Wert, den es zu saldieren gäbe, eben nicht 0. Das liegt daran, dass sich dann teils Geld nur rein mit anderem Geld deckt und eben keine Warendeckung hat. Das hat wiederum zur Folge, dass die sich im Warenkreislauf befindlichen Werten mehr Schulden aufweisen als Guthaben existiert. Die typischen Blasen eben. Und das funktioniert genauso ut, wenn du ein Goldgeld einführst. Eine "Deckung" a la Wertdeckung mittels Gold gibt es nicht, weil Gold eben keinen inneren Wert hat, dieser prinzipiell nicht bestimmbar ist. Und genau das war auch in früheren Jahrhunderten so, angefangen im römischen Reich und bescherte seitdem immer wieder Krisen.
Gruß

Da stimmt so einiges nicht, Fremdwort! Selbst wenn die überbewerteten Investitionen nach unten korrigiert werden und die Banken den Verlust abschreiben müssen, ändert das nichts am bilanzierten Saldo von 0. Und dieser ist buchhalterisch genauso reell wie der Verlust durch die erfolgte Korrekur. Nach einer vorerst gemässigten linearen Geldentwertungsphase geht der Schock unerwartet und heftig aus einer längeren Phase der schleichenden aber fühlbaren Inflation hervor. Ich könnte mir eine Tagesschau-Meldung vorstellen wie: „Ab Mitternacht sind 100€ nur noch 9.43€ wert“. Der Run auf die Sachwerte wird wegen ihrer Knappheit (die Geldmenge ist sehr viel grösser als die Gütermenge) schwierig werden und nur einen Teil abfangen können. Die Banken werden ihre Zinssätze erhöhen, um einerseits ihre Forderungen an die Schuldner nicht durch die Inflation zu verlieren, andererseits um durch die Verteuerung der Kredite den Geldfluss einzuschränken, wodurch sich die Inflation abschwächt. Danach könnte nach dieser massiven Entwertung (=Korrektur) schlimmstenfalls sogar eine Deflation einsetzen und sämtliche Finanzierungspläne bestehender Anlageobjekte auf den Haufen werfen.

Gold ist seit über 5000 Jahren ein werterhaltendes Edelmetall, das niemals seinen wahren Wert durch alle Wirtschaftskrisen hindurch eingebüsst hat. Wer es besitzt, hat hierfür immer und jederzeit ein Zahlungsmittel zur Hand, welches den aktuellen Marktwert der Güter in Bezug auf die Geldflussmenge repräsentiert. Ohne Golddeckung (oder Silberdeckung) ist unser Geldystem an den Glauben daran geknüpft und gleichzeitig massiven Manipulationen im Börsen- und Devisengeschäft ausgesetzt. Papiergeld ohne Golddeckung ist ein Schuldschein ohne Garantie des Gegenwertes. Jede Regierung kann beliebig ihre Notenpressen laufen lassen, so wie dies die USA in intensivster Form tun. Im Sommer dieses Jahres bewirkten die Finanzspritzen der Zentralbanken (=Fiat money) eine Erhöhung der Geldmenge und damit dessen Geldflusses, ohne dass sich mittelfristig die Liquiditätskrise einiger Banken gebessert hätte. Im Gegenteil, sie scheint sich durch die platzende Immo-Blase mehr und mehr abzuzeichnen. Im Grunde genommen ist dieses Szenario sogar unausweichlich, weil jede Überbewertung (oder Unterbewertung) sich irgend einmal korrigiert. In diesem Fall sogar sehr heftig und plötzlich, weil jede hilflose Gegenmassnahme (die Banker fürchten um ihre Jobs und die Anleger um ihre Einlagen) zusätzlich Öl ins Feuer giesst. Etwas salopp gesagt wirft man dem schlechten Geld noch das gute hinterher.

Grüsse, rene

Gandalf
18.12.07, 19:54
Hallo Sebastian!
die Tendenz geht zum elektronischen Geld.

Frage:

Sollen nach Deiner Meinung nach die Leute mit Gold bezahlen, oder sollen alle Währungen sich nach dem Goldpreis richten?

.. "mit was " wir bezahlen, hat nichts (wenig) damit zu, wie eine Währung gedeckt ist. Es hat was damit zu tun, ob wir diese Form der Bezahlung 'annehmen'. Beispiel: Wieso nehmen wir grün/schwarz/weiß bedrucktes Papier auf dem steht "in god we trust" - an, buntes Papier aus ... sagen wir mal "Lesotho" aber nicht? (Bitte die Frage selber beantworten)

Auch eine elektronische Währung liese sich als "goldgedeckt" vorstellen. (z.B. hier: Icegold (http://www.icegold.de/e-gold.php))

Es ist ja außerdem nicht so, das es keine Erfahrungen mit goldgedeckten Wärhungen gibt. Vor dem 1.WK waren sowohl die Reichsmark als auch das englische Pfund goldgedeckt, d.h. man konnte die viele kleine Scheinchen (man schleppt also keineswegs Gold mit sich rum, - was unpraktisch wäre) gegen eine feste Menge an Gold tauschen und der Umtauschkurs war in Berlin und London verlässlich gleich. Warum das aufgegeben wurde dürfte auch klar sein. Man machte den Leuten glauben, das sie für das "Wohl des Vaterland ihr Gold bei der Bank" abgeben müssen. Im Umkehrschluss: Ein Krieg mit diesen Ausmaßen wäre mit einer Goldparität niemals möglich gewesen.

...und das sollte auch klar sein: wahrscheinlich auch nicht unser derzeitiger Konsumwohlstand

@Fremdwort
Ich denke der Denkfehler liegt bei Dir (was ist ein "innerer Wert" - und was ist der wert?): Du unterscheidest zwischen "Warendeckung" und "Golddeckung". Ich habe diesen Unterschied nie gemacht! - Warum auch - Gold ist ja auch nur eine "(Tausch-)Ware", die nur im Gegensatz zu sehr vielen anderen Waren ein paar Besonderheiten aufweist, die ich versucht habe aufzuzeigen. (und es hat nunmal Vorteile als Tauschware gegenüber anderen Tauschgütern, wie z.B. Grundstücken, Rindern, Kaurimuscheln, Kaugummis oder Mondgestein)

Unsere "modernen Währungen" sind generell 'nicht' durch Waren (Gold oder andere) gedeckt, sondern sind rein 'Anspruchsrechte' (Optionen) auf einen bestimmten Anteil am (künftigen) Bruttosozialprodukt eines Landes. Also Ansprüche an Waren, die erst noch geschaffen werden müssen Und je mehr Schulden angehäuft werden, um so mehr Waren sind zu erschaffen. Die 'vorläufig letzte Stufe' dieses "es werde" dürfte sogar sein: Man erschafft nicht einmal mehr die Waren, sondern man begnügt sich (trickreich) damit, das diese in der Bilanz stehen...

Die Frage ist somit: wer getraut sich als Erster den 'Kaiser als nackt' zu bezeichnen? (und sind wir darauf vorbereitet?) - oder können wir (die Zentralbanken) die Schraube noch eine Drehung hochschrauben (sie verkaufen ja schließlich sukzessive ihre Goldreserven zusammen mit der Suggestion, das es ein jeder ihnen nachmachen sollte...)

Viele Grüße

Sebastian Hauk
18.12.07, 20:39
Hallo Sebastian!

.. "mit was " wir bezahlen, hat nichts (wenig) damit zu, wie eine Währung gedeckt ist. Es hat was damit zu tun, ob wir diese Form der Bezahlung 'annehmen'. Beispiel: Wieso nehmen wir grün/schwarz/weiß bedrucktes Papier auf dem steht "in god we trust" - an, buntes Papier aus ... sagen wir mal "Lesotho" aber nicht? (Bitte die Frage selber beantworten)

Auch eine elektronische Währung liese sich als "goldgedeckt" vorstellen. (z.B. hier: Icegold (http://www.icegold.de/e-gold.php))

Es ist ja außerdem nicht so, das es keine Erfahrungen mit goldgedeckten Wärhungen gibt. Vor dem 1.WK waren sowohl die Reichsmark als auch das englische Pfund goldgedeckt, d.h. man konnte die viele kleine Scheinchen (man schleppt also keineswegs Gold mit sich rum, - was unpraktisch wäre) gegen eine feste Menge an Gold tauschen und der Umtauschkurs war in Berlin und London verlässlich gleich. Warum das aufgegeben wurde dürfte auch klar sein. Man machte den Leuten glauben, das sie für das "Wohl des Vaterland ihr Gold bei der Bank" abgeben müssen. Im Umkehrschluss: Ein Krieg mit diesen Ausmaßen wäre mit einer Goldparität niemals möglich gewesen.

...und das sollte auch klar sein: wahrscheinlich auch nicht unser derzeitiger Konsumwohlstand

@Fremdwort
Ich denke der Denkfehler liegt bei Dir (was ist ein "innerer Wert" - und was ist der wert?): Du unterscheidest zwischen "Warendeckung" und "Golddeckung". Ich habe diesen Unterschied nie gemacht! - Warum auch - Gold ist ja auch nur eine "(Tausch-)Ware", die nur im Gegensatz zu sehr vielen anderen Waren ein paar Besonderheiten aufweist, die ich versucht habe aufzuzeigen. (und es hat nunmal Vorteile als Tauschware gegenüber anderen Tauschgütern, wie z.B. Grundstücken, Rindern, Kaurimuscheln, Kaugummis oder Mondgestein)

Unsere "modernen Währungen" sind generell 'nicht' durch Waren (Gold oder andere) gedeckt, sondern sind rein 'Anspruchsrechte' (Optionen) auf einen bestimmten Anteil am (künftigen) Bruttosozialprodukt eines Landes. Also Ansprüche an Waren, die erst noch geschaffen werden müssen Und je mehr Schulden angehäuft werden, um so mehr Waren sind zu erschaffen. Die 'vorläufig letzte Stufe' dieses "es werde" dürfte sogar sein: Man erschafft nicht einmal mehr die Waren, sondern man begnügt sich (trickreich) damit, das diese in der Bilanz stehen...

Die Frage ist somit: wer getraut sich als Erster den 'Kaiser als nackt' zu bezeichnen? (und sind wir darauf vorbereitet?) - oder können wir (die Zentralbanken) die Schraube noch eine Drehung hochschrauben (sie verkaufen ja schließlich sukzessive ihre Goldreserven zusammen mit der Suggestion, das es ein jeder ihnen nachmachen sollte...)

Viele Grüße

Hallo Gandalf,


Es ist ja außerdem nicht so, das es keine Erfahrungen mit goldgedeckten Wärhungen gibt. Vor dem 1.WK waren sowohl die Reichsmark als auch das englische Pfund goldgedeckt, d.h. man konnte die viele kleine Scheinchen (man schleppt also keineswegs Gold mit sich rum, - was unpraktisch wäre) gegen eine feste Menge an Gold tauschen und der Umtauschkurs war in Berlin und London verlässlich gleich.

Das würde heute keiner mehr machen. Es wäre auch m E.nicht genügend Gold auf der Erde vorhanden, um dieses weltweit durchzuführen.

Gruß

Sebastian

Fremdwort
19.12.07, 09:48
Hallo Gandalf,

@Fremdwort
Ich denke der Denkfehler liegt bei Dir (was ist ein "innerer Wert" - und was ist der wert?): Du unterscheidest zwischen "Warendeckung" und "Golddeckung". Ich habe diesen Unterschied nie gemacht! - Warum auch - Gold ist ja auch nur eine "(Tausch-)Ware", die nur im Gegensatz zu sehr vielen anderen Waren ein paar Besonderheiten aufweist, die ich versucht habe aufzuzeigen. (und es hat nunmal Vorteile als Tauschware gegenüber anderen Tauschgütern, wie z.B. Grundstücken, Rindern, Kaurimuscheln, Kaugummis oder Mondgestein)

Unsere "modernen Währungen" sind generell 'nicht' durch Waren (Gold oder andere) gedeckt, sondern sind rein 'Anspruchsrechte' (Optionen) auf einen bestimmten Anteil am (künftigen) Bruttosozialprodukt eines Landes. Also Ansprüche an Waren, die erst noch geschaffen werden müssen Und je mehr Schulden angehäuft werden, um so mehr Waren sind zu erschaffen. Die 'vorläufig letzte Stufe' dieses "es werde" dürfte sogar sein: Man erschafft nicht einmal mehr die Waren, sondern man begnügt sich (trickreich) damit, das diese in der Bilanz stehen...

Es gab im Prinzip noch nie eine Gold"deckung". Das hieß immer Goldparität.
Dass du nie zwischen Gold- und Warendeckung unterschieden hast, offenbart deinen Fehler. Gold ist zur Konsumtion relativ uninteressant. Hätten wir also tatsächlich eine 100%-ige Golddeckung, gäbe es nur Gold zu kaufen. Da dem aber sao nicht ist, wird der Wert des Goldes bei Goldparität viel zu weit angehoben und verzerrt dadurch den Markt.

Meine Frage nach der Wertbetrachtung war nicht umsonst. Heute wird ausschliesslich die neoklassische Theorie gelehrt, die im Prinzip gar nichts erklären kann. Da gibt es nur einen Wertbegriff und das ist der Tauschwert. Eine Differenzierung zum Gebrauchswert wird nicht gemacht. Aber erst durch die Betrachtung des Verhältnisses zwischen Gebrauchs- und Tauschwert kann ich die Sache auch tatsächlich wissenschaftlich betrachten.

Ich habe jetzt nicht viel Zeit, aber vllt. komme ich über Weihnachten dazu, eine kurze Abhandlung über die Wirkungsweise eines Konsumkredites als neu geschöpftes Geld zu schreiben, aus welchem klar hervorgehen sollte, dass dieses nur als Schuld wirkt, dessen Guthaben aber im Nirwana verpufft.

Gruß

Gandalf
19.12.07, 18:01
Hallo!

@Sebastian
Zitat:
Es ist ja außerdem nicht so, das es keine Erfahrungen mit goldgedeckten Wärhungen gibt. Vor dem 1.WK waren sowohl die Reichsmark als auch das englische Pfund goldgedeckt, d.h. man konnte die viele kleine Scheinchen (man schleppt also keineswegs Gold mit sich rum, - was unpraktisch wäre) gegen eine feste Menge an Gold tauschen und der Umtauschkurs war in Berlin und London verlässlich gleich.
Das würde heute keiner mehr machen. Es wäre auch m E.nicht genügend Gold auf der Erde vorhanden, um dieses weltweit durchzuführen.
hmmm.., - nunja, - Du gehst vom 'heutigen' Geldwert in Relation zum Goldpreis aus. Das kann sich aber schlagartig ändern, wenn die gegenwärtig Inflation in eine Hyperinfaltion mündet (was aus bereits genannten Gründen im Bereich des Wahrscheinlichen liegen könnte) Und wenn dann vielleicht 1 Unze Gold 8.000 Dollar kostet, bedeutet das dann nicht weniger, als dass das derzeitig umlaufende 'fiat money' ca 90% seines Wertes verloren hat und seinem (wahren) Goldwert entgegenstrebt.

... und da hast Du dann schon Recht: da das gegenwärtige Wirtschaftssystem von diesem 'virtuellen Geld' lebt, wird es das nicht aushalten können...

@Fremdwort
Es gab im Prinzip noch nie eine Gold"deckung". Das hieß immer Goldparität.
Dass du nie zwischen Gold- und Warendeckung unterschieden hast, offenbart deinen Fehler. Gold ist zur Konsumtion relativ uninteressant. Hätten wir also tatsächlich eine 100%-ige Golddeckung, gäbe es nur Gold zu kaufen. Da dem aber sao nicht ist, wird der Wert des Goldes bei Goldparität viel zu weit angehoben und verzerrt dadurch den Markt.

...? Sorry, - das ist doch Quatsch. Wir reden aneinander vorbei.

Goldparität (http://de.wikipedia.org/wiki/Goldparit%C3%A4t) bezeichnet das Wechselkursverhältnis einer Währung 'im Rahmen des Goldstandards'! - Und wenn eine Währung 100% durch Gold gedeckt ist, - ist 'Gold = Geld'!

Geld wird doch niemals durch 'Waren geschaffen', wie Du meinst, sondern man gibt Waren als Sicherheit und erhält dafür von den Banken 'Kredit' (und nur dadurch und durch nichts anderes wird erst Geld geschaffen!). Ich kann doch z.B. soviel "Lufthaken" produzieren wie ich will. So lange mir keine Bank Kredit auf Grund dessen gibt, bzw. verkaufen (= Kreditgewährung durch Dritte, der darauf spekuliert, das er mit diesen Lufthäken was anfangen kann) kann, - habe ich niemals "Geld"!


Meine Frage nach der Wertbetrachtung war nicht umsonst.
Sicher, - aber Du hast Sie für Dich ideologisch beantwortet. Ich denke zu einer 'Naturalwirtschaft', in der es nur Gebrauchsgüter gibt, will keiner zurückkehren (- kann keiner zurückkehren wollen) das funktioniert vielleicht innerhalb eines Dorfes, wo ich für den Frisör die Winterreifen aufziehe, damit er mir die Haare schneidet. Will ich mir aber die neueste Digicam leisten, - sehe ich alt aus. - Klar: wer baucht so was? - das haben sich z.B. auch die Roten Khmer in Kambodscha vor Jahren gefragt, als sie folgerichtig "die Herstellung Zahnarztbesteck verboten" hatten...

Ich habe jetzt nicht viel Zeit, aber vllt. komme ich über Weihnachten dazu, eine kurze Abhandlung über die Wirkungsweise eines Konsumkredites als neu geschöpftes Geld zu schreiben, aus welchem klar hervorgehen sollte, dass dieses nur als Schuld wirkt, dessen Guthaben aber im Nirwana verpufft.

dazu bruachst Du nicht viel zu schreiben, sondern nur die gegenwärtige (Wirtschafts)politik der USA mit offenen Augen zu betrachten. Das Guthaben "verpufft" zwar nicht, sondern wird im Vergleich zu Gold ständig weniger Wert ;)

Grüße

Fremdwort
20.12.07, 10:12
@Fremdwort


...? Sorry, - das ist doch Quatsch. Wir reden aneinander vorbei.

Ja, sorry. DU redest hier an MIR vorbei!

Goldparität (http://de.wikipedia.org/wiki/Goldparit%C3%A4t) bezeichnet das Wechselkursverhältnis einer Währung 'im Rahmen des Goldstandards'! - Und wenn eine Währung 100% durch Gold gedeckt ist, - ist 'Gold = Geld'!

Goldparität ist keine Golddeckung. Geld ist ausschliesslich Tauschmittel. Gedeckt ist es dann, wenn es in die deckenden Waren eingetauscht werden kann. Da Gold in dem Sinne aber keine Ware sondern eine Art Geld darstellt, welches auch nur zum Tausch in andere Waren zur Verfügung stehen soll, spricht man von Goldparität und nicht -deckung.
Auch ein Goldgeld muß nicht durch Waren gedeckt sein.

Geld wird doch niemals durch 'Waren geschaffen', wie Du meinst, sondern man gibt Waren als Sicherheit und erhält dafür von den Banken 'Kredit' (und nur dadurch und durch nichts anderes wird erst Geld geschaffen!).

Ich habe nicht behauptet, dass es durch Waren erschaffen wird sondern durch diese gedeckt sein muß.

Sicher, - aber Du hast Sie für Dich ideologisch beantwortet. Ich denke zu einer 'Naturalwirtschaft', in der es nur Gebrauchsgüter gibt, will keiner zurückkehren

Das ist nicht ideologisch. Was soll denn der Quatsch?
Ich: Gebrauchswerte
du: Gebrauchsgüter

Ich rede über Wertbetrachtungen, du über Naturalwirtschaft. Willsat du mich absichtlich verdrehen?

dazu bruachst Du nicht viel zu schreiben, sondern nur die gegenwärtige (Wirtschafts)politik der USA mit offenen Augen zu betrachten. Das Guthaben "verpufft" zwar nicht, sondern wird im Vergleich zu Gold ständig weniger Wert ;)

Grüße

Eben, weil es nicht durch Waren gedeckt ist sondern nur durch anderes Geld. Das passiert dann, wenn man Geld als Konsumkredit neu schöpft.

Gruß

Gandalf
22.12.07, 11:41
Eben, weil es nicht durch Waren gedeckt ist sondern nur durch anderes Geld. Das passiert dann, wenn man Geld als Konsumkredit neu schöpft.

Eben nicht! Diese naive Vorstellung mag zwar weit verbreitet sein (weil auf den ersten Blick naheliegend), wird aber dadurch nicht richtiger.

Es bekommt niemand auch nur einen Konsumkredit, wenn er 'null' Einnahmen hat. Dem 'Arbeitsplatz' wird somit ein Wert zugeordnet, der kreditierfähig ist. Und da in der neoklassichen Wirtschaft alles für 'berechenbar' gehalten wird, ist der Arbeitsplatz genauso eine 'geratete' Sicherheit (= "Ware"), wie jede andere. (auch eine Ware kann jederzeit zu 'null' werden, wenn sie verdorben oder am Markt nicht bezahlt wird.)

Umgekehrt kann der Fall eintreten, das eine Währung überhaupt nicht mehr akzeptiert wird (= Wert nahe '0'), obwohl genügend Waren für die Deckung vorhanden sind. Das war z.B. bei der Grenzöffnung der DDR für die Ostmark der Fall, die dann, obwohl Waren vorhanden, fast niemand, bzw nur weit unter "Waren-Wert" angenommen hat. Der Währungsumtausch in DM zu einem festen Verhältnis war eine 'berechnete Aktion' und hatte nichts mit dem Marktwert der Ostmark zu tun.

Und so würde/wird es auch bei einem zunehmenden Dollarverfall der Fall sein, weit bevor der Dollar gegen null geht, wird man sich alternative Abrechungsformen suchen, denen man einen größeren 'Vertrauensbonus' entgegenbringt. Und da alle Papierwähgrungen irgendwie zusammenhängen, reagieren die Ersten schon und und decken sich mit 'harten Werten' ein.

Fremdwort
22.12.07, 13:00
Eben nicht! Diese naive Vorstellung mag zwar weit verbreitet sein (weil auf den ersten Blick naheliegend), wird aber dadurch nicht richtiger.

Es bekommt niemand auch nur einen Konsumkredit, wenn er 'null' Einnahmen hat. Dem 'Arbeitsplatz' wird somit ein Wert zugeordnet, der kreditierfähig ist. Und da in der neoklassichen Wirtschaft alles für 'berechenbar' gehalten wird, ist der Arbeitsplatz genauso eine 'geratete' Sicherheit (= "Ware"), wie jede andere. (auch eine Ware kann jederzeit zu 'null' werden, wenn sie verdorben oder am Markt nicht bezahlt wird.)

Was soll daran naiv sein? Dass die AK als Ware betrachtet wird, ist mir schon klar und untermauert doch nur den bürgerlichen Schwachsinn.
Eine Wohnimmobilie, die im Monat 5000 Euro Einnahmen bringt, wird bsplw. mit 100.000 Euro belastet. Das ist ein Konsumkredit und KEINE Investition. Wird dazu Geld neu geschöpft, weil von anderswem angelegtes nicht verfügbar ist, dann ist dieses Geld nicht gedeckt!!! Die neoklassische Theorie bietet hier keinen Spielraum, zu unterscheiden.

Umgekehrt kann der Fall eintreten, das eine Währung überhaupt nicht mehr akzeptiert wird (= Wert nahe '0'), obwohl genügend Waren für die Deckung vorhanden sind. Das war z.B. bei der Grenzöffnung der DDR für die Ostmark der Fall, die dann, obwohl Waren vorhanden, fast niemand, bzw nur weit unter "Waren-Wert" angenommen hat. Der Währungsumtausch in DM zu einem festen Verhältnis war eine 'berechnete Aktion' und hatte nichts mit dem Marktwert der Ostmark zu tun.

Bei der Ostmark war es so, dass die Waren in diesem Währungsraum drastisch an Wert verloren. Wer sollte sich einen neuen Trabbi kaufen, wenn er für die Hälfte einen gebrauchten Golf bekommt? Dasselbe bei Joghurt, O-Saft, Fernsehern, Werkzeug, .......

Und so würde/wird es auch bei einem zunehmenden Dollarverfall der Fall sein, weit bevor der Dollar gegen null geht, wird man sich alternative Abrechungsformen suchen, denen man einen größeren 'Vertrauensbonus' entgegenbringt. Und da alle Papierwähgrungen irgendwie zusammenhängen, reagieren die Ersten schon und und decken sich mit 'harten Werten' ein.

Ein Dollarverfall hat andere Gründe. In der ganzen westlichen Welt gibt es einen riesigen Überhang an Konsumkrediten. Immobubble, Kreditkarten, Staatsverschuldung --> Konsumkredite in Hülle und Fülle. Selbstgedrucktes Geld ohne Deckung also, mit dem man massenhaft importieren muß, weil es im Land nichts mehr zu kaufen gibt.
Das ist das Problem mit dem Kapital: Geld, welches nur durch anderes Geld gedeckt ist und somit nichts mehr mit dem Warenkreislauf zu tun hat. Zudem noch zinstragend und sich dadurch von selbst vermehrend. Wenn diese Pyramide einstürzt, ist der Dollar platt, samt Euro und Yen.

rene
22.12.07, 14:49
Diesem Text hingegen kann ich einiges abtrotzen, Fremdwort. Das Problem beginnt doch an der Quelle des Geldes, welches durch seinen fehlenden Gold- oder Silberstandard zu haltlosen, aber im Moment der Hausse rentablen Überbewertungen von Komsum- und Investitionskrediten führt, die durch eine Marktkorrektur, welche aktuell mit aller Kraft zu verhindern versucht wird -> die Immo-Bubble darf nicht völlig platzen, die ganze Pyramide zum Einstürzen bringen kann. Gesamthaft gesehen stimmt das Verhältnis der Geldmenge zur Gütermenge schon lange nicht mehr!

Übrigens steht der Amero als neue Leitwährung von Canada, USA und Mexico schon bereit. Sobald der US$ völlig heruntergewirtschaftet ist, wird er abgelöst. Vermutlich über Nacht zum Nennwert von 5 Ameros für 100US$.

Let's see, rene

pauli
22.12.07, 14:53
passender wäre die Einheit "Burger" :D

Hermes
22.12.07, 16:07
Die Mexikaner würden eventuell auf 'Tortilla' bestehen.
Die Kanadier haben wahrscheinlich überhaupt keine Lust auf eine gemeinsame Währung mit den Amis, aber die fragt wohl keiner.

Mal im Ernst, habe wenig Ahnung oder ausgeprägtes Interesse an Finanzphysik.
Aber kann mir mal jemand kurz glaubhaft-beruhigend versichern, daß der €uro
hält?
Wäre nett.

Fremdwort
23.12.07, 10:00
Mal im Ernst, habe wenig Ahnung oder ausgeprägtes Interesse an Finanzphysik.
Aber kann mir mal jemand kurz glaubhaft-beruhigend versichern, daß der €uro
hält?
Wäre nett.

Nein. Rubel und Yuan/Renminbi sind da wesentlich stabiler. Deren Staaten haben wenigstens keine exorbitante Staatsverschuldung. Den Rest der Wirtschaft kenne ich leider nicht. Auf alle Fälle verkonsumieren Chinesen zuhause wesentlich weniger als Amis im Verhältnis zur Produktion.

Sebastian Hauk
23.12.07, 14:15
Diesem Text hingegen kann ich einiges abtrotzen, Fremdwort. Das Problem beginnt doch an der Quelle des Geldes, welches durch seinen fehlenden Gold- oder Silberstandard zu haltlosen, aber im Moment der Hausse rentablen Überbewertungen von Komsum- und Investitionskrediten führt, die durch eine Marktkorrektur, welche aktuell mit aller Kraft zu verhindern versucht wird -> die Immo-Bubble darf nicht völlig platzen, die ganze Pyramide zum Einstürzen bringen kann. Gesamthaft gesehen stimmt das Verhältnis der Geldmenge zur Gütermenge schon lange nicht mehr!

Übrigens steht der Amero als neue Leitwährung von Canada, USA und Mexico schon bereit. Sobald der US$ völlig heruntergewirtschaftet ist, wird er abgelöst. Vermutlich über Nacht zum Nennwert von 5 Ameros für 100US$.

Let's see, rene


Hallo rene,

das Gold und das Silber haben es dir aber angetan. Wobei die fehlende Golddeckung kein Grund zur Besorgnis ist. Besorgnis sollten andere Dinge auslösen:

Die EZB hat in den letzten Monaten den Banken eine Menge Geld zur Verfügung gestellt. Dieses Geld ist durch nichts gedeckt (wobei ich hier nicht Gold oder Silber meine). Das heißt die Geldmenge wurde ohne Gegenwert radikal vergrößert. Aber ich denke der Euro hält das aus.

Die amerikanische Zentralbank hat sehr wenig Geld den Banken zur Verfügung gestellt. Das liegt daran, dass im Markt schon zu viele Dollars sind und der Markt nicht noch mehr verträgt. China besitzt z. B. 1,50 Billionen Dollar. Die Bundesbank zum Vergleich besitzt 35 Milliarden Euro an Gold. Außerdem ist die USA der größte Schuldner der Welt. Da die USA aber mittel- und langfristig hervorragende Wirtschaftsausichten haben, wird auch hier der Dollar das mittel- und langfristig aushalten.

Da die amerikanische Zentralbank aber unter großen Druck steht die Geldmenge weiter zu erhöhen, kann der Dollar natürlich kurzfristig einbrechen, wenn dieses geschieht.

Gruß

Sebastian

pauli
23.12.07, 14:35
Richtig, die Deckung erfolgt auch durch Zukunftsaussichten/Verheissungen/Phantasie, wie an der Börse :)

Gandalf
17.03.08, 08:43
Game over?

http://www.hartgeld.com/systemkrise.htm


http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/370281/index.do?_vl_backlink=/home/wirtschaft/index.do

Lorenzy
17.03.08, 21:11
Ich mach mir nichts aus dem schnöden Mammon. Wenn's ein Crash geben sollte, geht die Welt davon auch nicht unter.

Ein Rat aus "Per Anhalter durch die Galaxis":

Don't Panic!

Marco Polo
17.03.08, 21:24
Ich mach mir nichts aus dem schnöden Mammon. Wenn's ein Crash geben sollte, geht die Welt davon auch nicht unter.

Ein Rat aus "Per Anhalter durch die Galaxis":

Don't Panic!

Sehe ich auch so, obwohl so eine gewisse garantierte monatliche Mindestgeldmenge schon recht beruhigend wäre. Und die sollte den Hartz IV Satz doch deutlich übertreffen.

Der Film kam ja gestern auf PRO7. War zwar nicht schlecht. Aber das Buch ist doch um Längen besser.

Aber das Don't Panic sollte man sich tatsächlich zu Herzen nehmen. Macht einen irgenwie lockerer. :)

Wie hat doch der Kölner Altrocker Zeltinger einst so treffend formuliert: "Driess jet op de Driss". Wörtlich übersetzt: S c h e i s s was auf den S c h e i s s. Oder sinngemäß: Immer schön cool bleiben, alles wird gut (schützt vor frühzeitigem Herzinfarkt). :D

Grüssle,

Marco Polo

pauli
18.03.08, 11:05
Sehe ich auch so, obwohl so eine gewisse garantierte monatliche Mindestgeldmenge schon recht beruhigend wäre. Und die sollte den Hartz IV Satz doch deutlich übertreffen.
Das wichtigste ist, möglichst schuldenfrei zu sein, bloß keine Konsumentenkredite, und wenn Schulden, dann möglichst Millionen, dann müssen die Anderen zittern :rolleyes:

Uranor
18.03.08, 16:37
Geld allein macht nicht glücklich,
man muss es auch besitzen.

Besitzt man es nicht, und Lula hat Damenkränzchen, hilft alles nix, man muss Posts lesen, egal ob sie für den Zweck geschrieben wurden oder nicht.

... Weiß auch nicht, wie ich an manchen Tagen auf sowas komme. Ist Geld vielleicht doch manchmal mehr wert, als man so landläufig denkt? :eek:


Gruß Uranor

zttl
18.03.08, 22:48
Deutschland verzeichnet gegenwärtig einen soliden Exportüberschuss und ist in der globalisierten Weltwirtschaft konkurrenzfähig. Das alles auf Kosten geringverdienender Angestellter oder Zeitarbeiter, die ihren Lebensunterhalt über staatliche vom Steuerzahler finanzierte Zuschüsse bestreiten müssen. Die Rede ist von subventioniertem Lohndumping, der die Mittelschicht mehr und mehr ausdünnt.

Und jetzt, Lorenzy und Marco Polo, stellt euch Deutschland mal in einer schweren Weltwirtschaftskrise vor, die von einem perfid gesteuerten Finanzsystem ausgelöst wird, wo Geld aus dem Nichts hervorgezaubert wird und mit Zins und Zinseszins zurückbezahlt werden muss und somit die Volksgemeinschaft um ihre Erträge beraubt. Abhängigkeit, Angst und Unfreiheit sind die Folge davon, wo das Volk nichts zu sagen, aber alles zu erdulden hat.

Marco Polo
18.03.08, 22:59
Deutschland verzeichnet gegenwärtig einen soliden Exportüberschuss und ist in der globalisierten Weltwirtschaft konkurrenzfähig. Das alles auf Kosten geringverdienender Angestellter oder Zeitarbeiter, die ihren Lebensunterhalt über staatliche vom Steuerzahler finanzierte Zuschüsse bestreiten müssen. Die Rede ist von subventioniertem Lohndumping, der die Mittelschicht mehr und mehr ausdünnt.

Und jetzt, Lorenzy und Marco Polo, stellt euch Deutschland mal in einer schweren Weltwirtschaftskrise vor, die von einem perfid gesteuerten Finanzsystem ausgelöst wird, wo Geld aus dem Nichts hervorgezaubert wird und mit Zins und Zinseszins zurückbezahlt werden muss und somit die Volksgemeinschaft um ihre Erträge beraubt. Abhängigkeit, Angst und Unfreiheit sind die Folge davon, wo das Volk nichts zu sagen, aber alles zu erdulden hat.

Die Frage ist, wie lange dieser Exportüberschuss noch andauert.

Glücklicherweise hat die Fed gerade die Leitzinsen um einen Prozentpunkt gesenkt.

Nicht umsonst haben Acki (Ackermann von der Deutschen Bank) und der Vorstandschef von BMW (ist das immer noch der Reithofer?) angemahnt, dass die Regierung regulierend einschreiten soll.

zttl
18.03.08, 23:35
Die Frage ist, wie lange dieser Exportüberschuss noch andauert.

Glücklicherweise hat die Fed gerade die Leitzinsen um einen Prozentpunkt gesenkt.

Nicht umsonst haben Acki (Ackermann von der Deutschen Bank) und der Vorstandschef von BMW (ist das immer noch der Reithofer?) angemahnt, dass die Regierung regulierend einschreiten soll.

Das hätte die FED erstens schon viel früher tun müsen. Jetzt ist es dafür zu spät. Zweitens wirft sie dem schlechten Geld noch das gute hinterher. Der Dollar verkommt zum Toilettenpapier den niemand mehr will. Sollten die asiatischen Märkte aus Furcht der völligen Entwertung panikartig ihre Dollarbestände verkaufen, ist es um ihn geschehen. Wie es dann um die abendländische Wirtschaft bestellt sein dürfte mit dieser Leitwährung, daran will ich jetzt lieber nicht denken.

Wie sehr die Regierung regulierend einschreitet, hat man bereits gesehen. Die maroden Banken werden teilweise auf Staatskosten von uns Steuerzahlern vom Kollaps bewahrt, auf unsere Kosten versteht sich. Irgendwie muss das verspekulierte Kapital auf dem amerikanischen Anlagemarkt über die Bürger refinanziert werden.

Als Bürger ist man es sich ja gewohnt, die Birne für die Fehler der Elite hinzuhalten. Wenn es wenigstens zu was nütze wäre, was ich an dieser Stelle zunehmends bezweifle.

Manchmal sollte man sich auch jenseits der uns einseitig einlullenden Mainstream-Media informieren:

http://politikglobal.blogspot.com/
http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2008/03/wall-street-befrchtet-die-nchste-grosse.html

pauli
19.03.08, 10:11
D
Nicht umsonst haben Acki (Ackermann von der Deutschen Bank) und der Vorstandschef von BMW (ist das immer noch der Reithofer?) angemahnt, dass die Regierung regulierend einschreiten soll.
Die Regierung hätte insofern längst regulierend einschreiten müssen, indem sie Acki dorthin verfrachtet wo er hingehört - in's Gefängnis

JGC
19.03.08, 15:02
Hi..

Ich finde das gar nicht gut, das wir ausgerechnet "Exportweltmeister" sein müssen..

Genau das macht es doch erst, das unsere Resoucen an Kraft und Wissen zum "Fenster" rausgeworfen werden..

In den Newcomer-Ländern werden sie in 10 Jahren so preiswert produzieren, das wir hier auf einem Drittwelt-Niveau landen Was sollen wir dann noch bitte Produktives veranstalten Wenn das so weitergeht zwingt uns das zur wirtschaftlichen und körperlichen Prostitution, um überhaupt noch was einnehmen zu können..

Mir wäre es lieber, wenn die EU die Schotten dicht macht und einen auf Selbstversorger umsteigen...

Wir haben nur eine Zukunft, und wenn wir unsere eigenen verbleibenden Resoucen für eine Transformation unserer Gesellschaft verwenden würden, dann könnten wir unabhängig von der Weltwirtschaft operieren und hätten ein 2. Standbein!

So wie jetzt hat das auf alle Fälle keine Zukunft!!


JGC

Uranor
19.03.08, 16:14
salve

Abschotten ginge als Lösung schon mal gar nicht. Allein schon die Metallmenge, die wir benötigen, können wir nicht selbst erschließen. Wir sind die alte Welt, es is nix mehr da.

Jeder bietet was an, das die anderen interessiert. Wenn das ausgewogene Märkte ergibt, wäre das maximal krisenfest zukunftsträchtig. Die Stärke der Entwicklungsländer ist dabei Billigkeit. Sie gesunden dabei, werden wirtschaftlich potenter, die Kriegs- und Sabotageneigung mildert sich.

Jo, wer für die anderen nicht human denken mag, will es für sich selbst alleman nicht. Wir haben alle hemmungslos derart brutal gewützt, dass uns vielleicht nur noch der sehr schnelle Bau von Stauseen vor der allerschlimmsten Überflutung bewahren kann... vielleicht. Bei aller Zubetoniertheit, wir haben lokal imerhin eine fast geschlossene Flora. Zu viele andere Regionen haben nicht mal das. Und dort toben Killerhitze und teilweise flächendeckender Sauerstoffmangel.

Alle Wirtschaftsüberlegungen sind somit nutzlos, wenn sich nicht alle für das Ökosystem Lebensraum einsetzen. Stattdessen wurden und werden weltweit Milliarden für die Wüstenaufrüstung verjubelt.

Gruß Uranor

JGC
19.03.08, 17:09
Na und?? :D

Ich kann doch erwarten, das wir ein klitzekleines bischen Flexibelität zeigen können, oder? Ich verlang ja nicht, das wir das von "jetzt auf gleich" tun sollten..

Aber zumindest mal jetzt darüber nachdenken, wie eine Gesellschaft beschaffen sein muß, damit sie eine Selbsversorgung so auf die Reihe kriegt, das sie wenigstens gescheit funzt...

Mir ist klar, das man es nicht jedem Recht machen kann, aber wäre eine meinungsbildende Maßnahme nicht dafür geeignet, eine "vernünftige" Idee einfach mal zu diskutieren?

So ein Thema will besprochen werden und ausdiskutiert..

Aber es würde ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit sein...

Zeiten wie heute erfordern einfach Neue und zuverlässigere Sicherheiten!!!

(Die alten kannst eh bald vergessen...)

Wir müssten uns natürlich "freiwillig dazu entscheiden[/B], zu ändern, was zu ändern ist und es durch die Netzwerke gehen lassen, damit man selber erst mal entscheiden kann, was man denn überhaupt will und womit man sich Selber idenifizieren kann..

Nur "Lass mich damit in Ruhe " ist halt auch keine Lösung..

Wir könnten ALLES tun,was wir wollten.. Es sollte allerdings dann auch klar sein, WAS wir wirklich wollen(und welchen Preis wir wirklich bereit sind dafür zu bezahlen)..

Und die Zeiten ändern sich, das hat inzwischen jeder Blinde bemerkt.. Wird es nicht Zeit, aufzuwachen und etwas zu bewegen?..

Und dazu muß eben geredet werden, damit der ganze Tatendrang nicht in ein Chaos führt!


JGC

Uranor
19.03.08, 17:43
JGC

Aber zumindest mal jetzt darüber nachdenken, wie eine Gesellschaft beschaffen sein muß, damit sie eine Selbsversorgung so auf die Reihe kriegt, das sie wenigstens gescheit funzt...
Denkste. Einst war Bergbau angesagt. Heut gehen wir allenfalls zum Mineralien sammeln nach Imsbarch. Vielleicht besteht auch noch das lokale Mineralienmuseum. Vielleicht findet man um Aschaffenburg sogar heute noch ein paar kleine Aturite?

Schon jetzt würde das geförderte Cu nicht mehr für die gesamte Weltversorgung reichen und läuft schwerpunktmäßig in Südamerika. Das mag steigerbar sein, wird aber immer aufwändiger, teurer und währt nicht mehr so lang. Ende mit den kaltromantischen Raumfahrt-Träumen. "Rien ne va plus"


Gruß Uranor


NachPS: "Aber hor mal" Nein, diesmal bestimmt nicht. Das ist Fakt.

Uranor
19.03.08, 17:51
Aber es würde ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit sein...

Ach so. Das kannste vergessen. Genau solche Kleinkariertkeit brachte uns so wahnsinnig schnell dem Selbsttod näher. Schon wieder vergessen, noch bevor uns die wirklichen Folgen Erdonnern werden?


Jau, über sinnvolle, weltweite Lösungen soll sinnvoll weltweit erst gesprochen und dann ab vorgestern gehandert worden sein!


Gruß Uranor

JGC
19.03.08, 18:44
Man muß nicht die selben Fehler machen...


Vielleicht sollte man auch mal mehr den Menschen an sich bei dem Spiel berücksichtigen!!

Jede Regierung war bisher immer so organisiert, das die da unten immer "hofften", das die da oben alles Richtig machten und dem Wohle des Volkes dienten..

Und genau so hat das natürlich keinen Zweck mehr.. Ein bischen mehr Kontrolle muß da schon her!!

Und zwar von des Volkes-Seite her, in dem es auch hin und wieder mal zum Ausdruck bringt, ob es damit einverstanden ist, was "da oben" immer wieder ausgebrütet wird und dem kleinen Mann wieder aufgebürdet wird, und auch jeder wählen gehen könnte, bzw auf die Barrikaden steigen, wenn sie das Gefühl haben, das sie versch-eissert werden..

Verantwortlich zu sein ist eben ein anstrengender Job.. Und am schwersten ist der, wenn man sein eigenes Versagen nicht auf andere schieben kann...

Wird es also nicht auch an der Zeit, eine gesunde und ehrlichre Selbstkritik zu üben um entscheiden zu können, WAS wir behalten wollen und welchen Schrott wir besser in der Vergangenheit beerdigen?

JGC

Gandalf
19.03.08, 19:06
Hallo!
@JGC
Schon jetzt würde das geförderte Cu nicht mehr für die gesamte Weltversorgung reichen und läuft schwerpunktmäßig in Südamerika.

Denkste! ;)

... Europas größte Kupferlagerstätte (bislang lohnte sich die Förderung nicht) :
http://www.welt.de/print-welt/article711787/Europas_groesste_Kupferlagerstaette.html
http://www.smul.sachsen.de/umwelt/geologie/7735.htm


BTW:

Das perfideste am ganzen System ist, dass z.B. der ehemalige IKB-Chef, der diese Bank mit mit hochriskanten Beteiligungen in den Ruin gefahren hat (... hätte "der Steuerzahler" nicht eingegriffen), - 'jetzt' noch Bonus und Abfindungen kassiert für - die gut gelaufenen (Luftnummern-) Geschäfte in den Vorjahren.

http://derstandard.at/?url=/?id=3224381

Grüße

JGC
19.03.08, 20:33
Hallo!
@JGC


Denkste! ;)

... Europas größte Kupferlagerstätte (bislang lohnte sich die Förderung nicht) :
http://www.welt.de/print-welt/article711787/Europas_groesste_Kupferlagerstaette.html
http://www.smul.sachsen.de/umwelt/geologie/7735.htm


BTW:

Das perfideste am ganzen System ist, dass z.B. der ehemalige IKB-Chef, der diese Bank mit mit hochriskanten Beteiligungen in den Ruin gefahren hat (... hätte "der Steuerzahler" nicht eingegriffen), - 'jetzt' noch Bonus und Abfindungen kassiert für - die gut gelaufenen (Luftnummern-) Geschäfte in den Vorjahren.

http://derstandard.at/?url=/?id=3224381

Grüße

Na prima, um so besser!!

Meiner Ansicht nach sollte "Europa" erst mal eine "Bestandsaufnahme" machen dann müssen natürlich jedes Land Aufklärung betreiben und den Volk mal erklären, was für bedeutsame Sicherheiten ein eigenes Selbstversorger-Verhalten so mit sich bringt..

Schliesslich sind die vorhandenen Ressourcen entscheidend, welchen wirtschaflichen Bereichen der Vorrang zu geben sind, damit diese die Grundvoraussetzungen bieten, daraus all die anderen benötigten Produktionskreisläufe zu entwickeln..

Mal ganz im Ernst!!

Wir haben inzwischen die notwendigen Technologien und sie sind inzwischen auch ziemlich brauchbar geworden um grössere "Umbauten" in einem Staat zu ermöglichen..

Zuerst mal würde ich dafür sorgen lassen, das eine einheitliche europäische Grundwasser-Sicherung betrieben wird und der Gesamtwasserverbrauch eines Jahres mindestens in den jeweiligen Ländern als Rückhalte-Seen zuur Verfügung stehen...

So das bei Hochwasser viel mehr Wasser gestaut werden kann und bei dürrezeiten viel mehr Wasser zur Verfügung steht als mit den bisherigen Methoden..

Die Zeiten ändern sich gerade rasend.. Anscheinend hat das noch immer niemand so richtig mitgekriegt, das genau jetzt !! die Zeit wäre, die entsprechenden Maßnahmen in die Tat umzusetzen, weil in 20 Jahren so viel Veränderung stattgefunden hat, das alles nur noch in unkontrollierbaren Konflikten möglich ist, welche sich um Vorherrschaft um die begrenzten Resourcen zu nutzen drehen..

Die Amerikaner machen es doch uns auf einer gewissen Weise schon vor...

Das heisst aber noch lange nicht, das wir auf deren Methoden zurückgreifen müssen, um unsere Schäfchen und uns ins "Trockene" zu bringen..

Zumindest dreht es sich um zukunftsorientierte Planung und Handlung, die genau jetzt an der Zeit wären, zu tätigen. Jetzt haben wir noch gute Changen, die Dinge so zu erledigen, das jeder davon im positiven Sinne beeindruckt sein wird..

Geht erst mal der Punk ab, dann wird unsere Zukunft wie in so einem dämlichen spannenden SF-Schiksal der Menschheit(z.B. Terminator oder Mad Max) dann wird das nicht gerade lustig und nett, aber bitte, wer gerne Abenteuer mag..


Wir haben also die "freie" Wahl uns jetzt darüber Gedanken zu machen


JGC