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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Über Gott und die Welt...


Lorenzy
23.12.07, 13:50
Als "notorischer" Fragen-Steller kann ich's nicht lassen:
Hast Du eher ein
a. a-theistisches
oder ein
b. atheistisches Weltbild?

Ich denke, da wir nicht in der Lage sind Gott zu definieren und jeder etwas anderes darunter versteht (mit gutem Recht der Religionsfreiheit), bleibt uns die Antwort auf diese Frage für immer verwehrt.
Ich persönlich glaube nicht an einen Gott. In der Frage nach einem Gott, wende ich einfach Ockham's Küchenmesser an. Ist natürlich eine Frage wie man das Messer justiert. ;)

pauli
23.12.07, 14:30
Ich glaube zumindest nicht an einen "Menschengott", der sich in unsere Belange einmischt, schon als Kind hatte ich erhebliche Zweifel an dieser Vorstellung (natürlich führte die Äußerung solcher Zweifel zu z.T. erheblichen Vergeltungsmaßnahmen).

Übrigens hatte ich mich jahrelang für einen Atheisten gehalten, bis ich mal zufällig dahinterkam, dass es nicht ganz so ist, eher hier irgendwo angesiedelt:
Ein Agnostiker sagt: „Ich weiß nicht, ob es irgendwelche Götter gibt.“ Ein Ignostiker sagt: „Ich weiß nicht, ob es irgendwelche Götter gibt, und es würde auch keine Rolle spielen.“

seberta
24.12.07, 09:27
Hallo, Lorenzy und Pauli!

Wie Ihr wahrscheinlich schon gelesen habt, halte ich es in dieser Frage mit

1. der zen-buddhistischen Weisheit: "Wenn dir Buddha begegnet, töte ihn.":D
2. Meister Eckehart: "Ich bitte Gott, dass er mich quitt mache Gottes.":D

Ich vermute, dass die Unterscheide zu den Positionen, die Ihr angedeutet habt, gegen 0 gehen.
Im übrigen führen alle Diskussionen über "Gott und die Welt..." irgendwann und irgendwie ins L E E R E, worin sie auch am besten "aufgehoben" sind, findet mit besten Wünschen für ein friedlich-erholsames Weinachtsfest
seberta:D ;) :D

Matthias Kallenberger
28.12.07, 19:24
Hallo,

ich persönlich halte es nicht ganz für unwahrscheinlich, dass etwas wie einen Gott geben könnte. Auch wenn die Bibel oft als Märchenbuch behandelt wird, stehen da manchmal recht rätselhafte Dinge drin. Zum Beispiel am Anfang über Söhne der Götter und Riesen. Als hätte sich die göttliche Rasse mit der Irdischen vermischt. Weiter hinten kommt irgendwo der Prophet Ezechiel (Hesekiel), der Gott in einer Vision gesehen hat und von ihm sogar eine Messschnur zur Vermessung einer Stadt bekam. Dort beschreibt er den sogenannten "Cherub" nicht wie einen Engel, sondern eher wie ein Fahrzeug oder Raumgleiter. Wenn man ein bischen Fantasie einsetzt, hat man das Gefühl, es drehte sich um Maschinen und eine Kuppel als Dach.Ist wirklich sehr interessant! Würde ich mal lesen! Ganz ohne Vorurteile.:)
Und noch was: In so einem riesigen Universum ist es statistisch fast unmöglich, dass nicht doch irgendwo intelligentes Leben existiert. Sogar über unserem Niveau. Könnte das eine Art Göttlichkeit sein? Vielleicht ein oder mehrere Wesen, die unsere Welt geschaffen haben könnten? Mit wissenschaftlicher Präzision? Gott wird immer als alter Mann (Weisheit) dargestellt. Vielleicht hat er ein junges Gesicht, vielleicht garkeins. Aber das Thema hat mich auch schon so beschäftigt. Wann nennt dieses unbekannte Wesen ja auch nur dewegen so, weil es eben Übermenschlich sein muss, wenn es existiert.

Gruß, Matse

Leser
28.12.07, 20:17
Und noch was: In so einem riesigen Universum ist es statistisch fast unmöglich, dass nicht doch irgendwo intelligentes Leben existiert. Sogar über unserem Niveau. Könnte das eine Art Göttlichkeit sein? Vielleicht ein oder mehrere Wesen, die unsere Welt geschaffen haben könnten? Mit wissenschaftlicher Präzision? Gott wird immer als alter Mann (Weisheit) dargestellt. Vielleicht hat er ein junges Gesicht, vielleicht garkeins. Aber das Thema hat mich auch schon so beschäftigt. Wann nennt dieses unbekannte Wesen ja auch nur dewegen so, weil es eben Übermenschlich sein muss, wenn es existiert.

Gruß, Matse

Nun, dass da draussen irgendwo noch Leben sein muss glaube ich auch, vielleicht sogar intelligentes Leben. Mal angenommen, diese intelligente Wesen wären uns in der Technik und Zivilisation, sagen wir mal, nur 2- bis 3 Jahrtausende voraus....

Versetzen wir uns die Lage eines hebräischen Ziegenhirtes vor 2000 Jahren, der unvermittelt in unsere Zeit "gebeamt" würde. Er würde wohl vor uns auf die Knien fallen und uns als Götter anbeten, angesichts der technischen "Zaubereien" die uns heute zur Verfügung stehen.

Hermes
29.12.07, 14:55
Hermes glaubt, daß wir auf Bewußtseinsebene Teil einer Gesamtheit sind.
Universelles Bewußtsein auf unterschiedlichsten Wahrnehmungsstufen und Existenzformen, von denen die Raumzeit nur eine von möglicherweise sehr vielen ist..

Also eher kein externes 'Wesen', sondern eine Wesenheit von der wir Teilmenge sind.
Oder einfach gesagt: Bewußtsein.


Sag mal seberta (und jeder, der sich angesprochen fühlt) sagt Dir/Euch
'Salvia divinorum' was?
Dieses Prinzip sollte jeder kennen, der an Dimensionalität unerschrockenes Interesse hegt...

seberta
30.12.07, 08:54
Hallo Hermes!
Ich kenne "salvia divinorum" nicht als Prinzip, sondern abstrakt als "Aztekensalbei", das halluzinogene Wirkungen haben soll.

Was meinst Du mit "Dimensionalität"?
Vielleicht den Zusammenhang von Individual- und Kollektiv-Bewusst-Sein?
Gruß, seberta

Hermes
01.01.08, 16:00
Hallo seberta,

ja, diesen Salbei meine ich.
'Halluzinogen' ist ein relativer Begriff...
Wir leben alle in einer Serotoninhalluzination.

Ich meine Dimensionalität in diesem Sinne als die (hyper?)-geometrische Struktur, auf denen das Uni-, Multi-versum sprich Alles beruht.
Oder einfach Raum, Zeit und alles, was folgt.
(Länge, Breite, Höhe, Zeit, Möglichkeiten,....)

Salvia divinorum kann auf frappierende und oft erschreckende Weise (weil real, fernab von wo Begriffe wie 'Halluzination' als Mittel zum hinweg-erklären noch Sinn haben)
sinnliche Wahrnehmungen außerhalb des gewohnten raumzeitlichen Erfahrens ermöglichen.
Die sinnliche Erfahrung 'höherdimensionaler Bereiche'.
So wie man die 'Räumlichkeit' eines normalen Raums fühlt, der normale Sinn fürs Räumliche nur erweitert.
Man ist aber von der Wahrnehmungen in diesen sehr kurzen Ausflügen ähnlich überfordert, wie ein Neugeborenes mit der ungewohnten Schwerkraft und den Eigenschaften von Raum und Zeit noch ist, solange noch kein geistiges Konzept für die sinnlichen Wahrnehmungen existiert.

Wirklich schwer zu beschreiben. Irgendwie ist immer ein drehendes, ziehendes Element dabei und die sehr konkret-sinnliche Wahrnehmung mehrdimensionaler Eigenschaften des Universums.

Philosophen fordern von den Physikern nicht nur auf das materiell-messbare zu achten.
Hermes fordert von den Philosophen, vom reinen Intellekt zum direkten Beschauen des Besagten überzugehen!
;)

seberta
01.01.08, 16:18
Der "reine Intellekt" = das "direkte Beschauen" dessen - was
i s t.

Das ist, methodologisch gesehen, die phänomenologische Haltung im Sinne von E. Husserl und M. Heidegger, um nur 2 Vertreter dieser "Richtung" zu nennen.
Ich wünsche für 2008 weiterhin guten Erfolg mit salvia divinorum!

Hermes
01.01.08, 22:06
Der "reine Intellekt" = das "direkte Beschauen" dessen - was
i s t.

Das ist, methodologisch gesehen, die phänomenologische Haltung im Sinne von E. Husserl und M. Heidegger, um nur 2 Vertreter dieser "Richtung" zu nennen.


Na ja,..........:(
Ich meinte schon eher wirklich erfahren und nicht bedacht.
Methodologisch gesehene phänomenologische Haltungen - das ist reiner Intellekt ohne Einsatz beider Gehirnhälften..

Der "reine Intellekt" = das "direkte Beschauen" dessen - was ist.
Ich glaube der reine Intellekt beschaut eher gar nicht direkt. Ich meine hier wirklich W a h r n e h m un g, und nicht Erkenntnis in einem mehr geistigen Sinn.

Man kann die Braut doch nicht nur anschauen...;)

seberta
02.01.08, 14:54
Na ja,..........:(
Ich meinte schon eher wirklich erfahren und nicht bedacht.
Methodologisch gesehene phänomenologische Haltungen - das ist reiner Intellekt ohne Einsatz beider Gehirnhälften..
-------------------------------------------------------------
Aus meiner Perspektive: Ganz im Gegenteil!
-----------------------------------------------------------------

Der "reine Intellekt" = das "direkte Beschauen" dessen - was ist.
Ich glaube der reine Intellekt beschaut eher gar nicht direkt. Ich meine hier wirklich W a h r n e h m un g, und nicht Erkenntnis in einem mehr geistigen Sinn.
---------------------------------------------------------------
Das ist eine erkenntnistheoretische Frage des Verhältnisses von
Wahrnehmung und Erkenntnis - bzw. dessen, was jeweils unter "Wahrnehmung" und
"Erkenntnis" verstanden wird. Mit den Mitteln der Philosophie (als Erkenntnistheorie) lässt sich das vernünftig klären!
---------------------------------------------------------------
Man kann die Braut doch nicht nur anschauen...;)
-----------------------------------------------------------------
Volle Zustimmung!!!:D
seberta

anachron
02.01.08, 15:33
Ich denke, da wir nicht in der Lage sind Gott zu definieren und jeder etwas anderes darunter versteht (mit gutem Recht der Religionsfreiheit), bleibt uns die Antwort auf diese Frage für immer verwehrt.
Ich persönlich glaube nicht an einen Gott. In der Frage nach einem Gott, wende ich einfach Ockham's Küchenmesser an. Ist natürlich eine Frage wie man das Messer justiert. ;)
GOTTES Messer drückt auch an deine Kehle!
:eek:

seberta
03.01.08, 09:09
Was auch immer man unter dem Namen, Wort, Begriff oder Grenz-Begriff "GOTT" verstehen mag - um einen Messerstecher handelt es sich dabei mit Sicherheit - n i c h t!!!

maxe
03.01.08, 11:44
Hi

darf ich mal die ketzerische Frage stellen: Warum sprechen hier alle nur von einem Gott?
Könnte es nicht sein, schon in Anbetracht der Grösse des gigantischen Universums, dass es mehr als einen Gott gibt?
(Na ja, es gibt ja mindestens: Buddha, Jesus, Mohamed unter anderen....)

Nun gut, ich kann nicht verheimlichen, dass mir die griechischen und auch römischen Götter eigentlich sehr sympathisch sind, mit einem Augenzwinkern, versteht sich.

OK, ernst: Warum nicht mehrere Götter?

(Ich selber bin eher Atheist, mit der Lizenz zu lernen)

maxe

pauli
03.01.08, 13:36
mehrere Götter wären noch nerviger als Einer - Gott bewahre :)

seberta
03.01.08, 16:51
Hi

darf ich mal die ketzerische Frage stellen: Warum sprechen hier alle nur von einem Gott?
Könnte es nicht sein, schon in Anbetracht der Grösse des gigantischen Universums, dass es mehr als einen Gott gibt?
(Na ja, es gibt ja mindestens: Buddha, Jesus, Mohamed unter anderen....)

Nun gut, ich kann nicht verheimlichen, dass mir die griechischen und auch römischen Götter eigentlich sehr sympathisch sind, mit einem Augenzwinkern, versteht sich.

OK, ernst: Warum nicht mehrere Götter?

(Ich selber bin eher Atheist, mit der Lizenz zu lernen)

maxe

Hallo, Maxe!

Buddha, Jesus und Mohamed waren Menschen! Sie wurden mehr oder weniger Opfer ihrer Jünger/Anhänger, die zur Vergöttlichung von außergewöhnlichen Menschen neigten - ein psychologisch sehr interessanter Prozess, der folgende Fragen aufwirft:
1. Was war das "Außergewöhnliche" an diesen Menschen?
2. Warum neigen bestimmte, wahrscheinlich weniger "außergewöhnliche" Menschen dazu, sich mit diesen HELDEN (?) zu identifizieren - und sie zu vergöttlichen? Geht es vielleicht auch darum, sich selbst irgendwie "aufzuwerten"?

Diese Tendenz zur idolisierenden Vergöttlichung findet sich auch - zu herabgesetztem Preis;) - bei den Anhängern von Elvis und anderen toten (oder auch lebenden) "Stars", wie z.B. Papst Benedikt, der Dalai Lama u.a., die "angehimmelt" und "verehrt" werden: Die Teenie-Variante für die junge Generation sind wohl derzeit die Kaulitz-Brüder von Tokio Hotel.

Das Thema "Monotheismus oder Polytheismus" hat möglicherweise damit zu tun, dass irgendwann in der Menschheitsgeschichte die Frage nach der EINHEIT gestellt wurde: Was macht die Göttlichkeit der Götter aus?

Vielleicht kannst Du mit meinen kurzen Anmerkungen und Fragen was anfangen!
Gruß, seberta:D

seberta
03.01.08, 16:55
mehrere Götter wären noch nerviger als Einer - Gott bewahre :)

Volle Zustimmung!
Und erneut mein Lieblings-"Gebet":
"Ich bitte Gott, dass er mich quitt mache Gottes!" (Meister Eckehart)
;) :D ;)

maxe
03.01.08, 18:15
Hi Seberta

Vielleicht kannst Du mit meinen kurzen Anmerkungen und Fragen was anfangen!

Nein, eigentlich nicht.
Meine einfache Frage ist: Gibt es eventuell mehr als nur einen Gott?

Oder noch einfacher: Vielleicht keinen?

Dann nähmlich wäre unsere Verantwortung für unseren Planeten viel höher als mit einem/mehreren Gott/Göttern

Aber gut, ich bin neu hier und lasse mich gerne überraschen

maxe

maxe
03.01.08, 18:48
Nachschlag:

Meister Eckhart ist mir schon ein Begriff:

http://de.wikipedia.org/wiki/Meister_Eckhart

Nur: Mit zitieren von uralten Texten ist ja uns Jungen nicht unbedingt geholfen

maxe

Hermes
03.01.08, 20:39
Was auch immer man unter dem Namen, Wort, Begriff oder Grenz-Begriff "GOTT" verstehen mag - um einen Messerstecher handelt es sich dabei mit Sicherheit - n i c h t!!!

Grüß Gott,
womöglich haben wir es mit diesem Gott zu tun:
http://www.clipfish.de/player.php?videoid=ODI1OXwxNDA0
Hermes

maxe
04.01.08, 09:16
Hi Hermes

leider verstehe ich diesen kleinen Video-Clip nicht.
Aber um nochmals kurz auf mehrere Götter zurückzukommen:

Mich dünkt, es ist genau so wahrscheinlich, dass es diverse Götter gibt; böse, liebe, ganz böse und ganz liebe. Denn mir ist die eine Gott-Theorie suspekt: Ein Gott der auch das Böse zulässt und den Teufel walten und schalten lässt. Das ist doch Unsinn.

Wenn es aber gute und böse Götter gibt, ist das Geschehen im Kosmos und auf unserer Erde eher erklärbar.

Na ja, sind so halt Gedanken, die einem beschäftigen

maxe

seberta
04.01.08, 09:45
Nachschlag:

Meister Eckhart ist mir schon ein Begriff:

http://de.wikipedia.org/wiki/Meister_Eckhart

Nur: Mit zitieren von uralten Texten ist ja uns Jungen nicht unbedingt geholfen

maxe

Dabei könnten DIE JUNGEN von DEN ALTEN vielleicht noch Einiges lernen?:confused:

seberta
04.01.08, 09:48
Das VIDEO kommt "der Sache" schon sehr nahe!

seberta
04.01.08, 09:55
Mit Deinen Gedanken bist Du wahrscheinlich "auf einer heissen Spur"!

Entschuldige bitte, wenn ich noch einmal "2 ALTE" zitiere:

"Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen." (I. Kant)
"Sapere aude" (Horaz) = "Wage es, weise zu sein".
Wenn Dir meine Zitate "auf den Wecker" gehen, sage es mir bitte: Ich höre dann sofort mit dem Zitieren auf!
Gruß, seberta

maxe
04.01.08, 12:38
Hi seberta

nein, nein, Zitate sind immer und überall willkommen.

Wenn Du schon Kant erwähnst: Sein Schlüsselsatz ist immer noch:

Es gibt zwei Ordnungen in dieser Welt, die innere Ordnung des Menschen und die äussere Ordnung im Kosmos. (Beide sind miteinander kompatibel.)

Kant, Schopenhauer und auch Nietzsche sind für mich die grossen Philosophen, zwar atheistisch, aber doch an eine feste Ordnung glaubend.

Beim Video muss ich passen: Ein bärtiger Mann links als Gott?
Verstehe ich nicht, aber vielleicht hilfst Du mir weiter?!

maxe

seberta
04.01.08, 16:04
Hallo maxe!

Freut mich, dass Du mit KANT, SCHOPENHAUER und NIETZSCHE was anfangen kannst! Damit befindest Du Dich in bester Gesellschaft, wenn ich das mal so flapsig sagen darf.
Natürlich sind bei KANT "innere" und "äußere" Ordnung "kompatibel", wie Du schreibst.
Zumal es ja nicht nur die "Kritik der reinen Vernunft" und die "Kritik der praktischen Vernunft" gibt - sondern auch die "Kritik der Urteilskraft".
Auch bei KANT hängt "Alles mit Allem irgendwie zusammen."
Über das "irgendwie" müsste man aber in einem Philosophie-Forum diskutieren!

Zum Video:
Vielleicht achtest Du mal auf den Dialogpartner von "GOTT": das ist Helge Schneider!!!!!
seberta

Hermes
04.01.08, 17:34
Zum Video:
Vielleicht achtest Du mal auf den Dialogpartner von "GOTT": das ist Helge Schneider!!!!!
seberta

Oh, so hatte ich das gar nicht betrachtet. Hübsch!
Helge hat sowieso prinzipiell recht.

Könnten wir die Realität von 'höherer Warte' aus sehen, ergäbe das Bild wahrscheinlich auch einen bizarren, den 'gesunden Menschenverstand' überfordernden Humor.
Die Eigenschaft des Schalks und Tricksters hat für mich mystisch-göttliches.
Hermes gefällt so was.
Aber das hat nichts mehr mit Helge zu tun.

Nein, aber der liebe Gott im Helge-Video sollte eine Anspielung auf den bösen Bösling sein, der unserem Moderator das Messer des Herrn an die Kehle setzte...
Hermes kriegt die Vorstellung nicht mehr aus dem Kopf der Bösling ist der liebe Gott aus dem Helge-Video. Gefällt einfach zu gut.:rolleyes:
(den kennt man hier schon eine Weile)

uwebus
05.01.08, 18:55
Hallo seberta,
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OK, ernst: Warum nicht mehrere Götter?
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Die haben einen enormen Vorteil, sie sind bestechlich. Japaner haben das m.W. begriffen, die kaufen sich in ihrenTempeln die Gunst ihrer Götter. Ein Gott läßt sich schwerlich bestechen, er hat ja alle Macht, aber wenn Konkurrenz besteht, treten marktwirtschaftliche Prinzipien und damit Korruption auf. Man kann die Götter gegeneinander ausspielen, ihre Allmacht geht buchstäblich zum Teufel (wo sie auch hingehört). :D

Gruß

seberta
06.01.08, 05:10
Nein, aber der liebe Gott im Helge-Video sollte eine Anspielung auf den bösen Bösling sein, der unserem Moderator das Messer des Herrn an die Kehle setzte...
Hermes kriegt die Vorstellung nicht mehr aus dem Kopf der Bösling ist der liebe Gott aus dem Helge-Video. Gefällt einfach zu gut.:rolleyes:
(den kennt man hier schon eine Weile)

Diese Interpretation ist mir zu kompliziert.
Wenn ich auf den Inhalt dessen achte, was "Der alte Mann mit Bart" zu Helge sagt, lande ich in einer Art geistiger Parallel-Verschiebung wieder bei einem meiner Lieblings-links:
http://www.kosmische-religiositaet.de/
M.a.W.:Aus meiner Perspektive formuliert "Gott" im genannten Video in humorvoll-kabarettistischer Form die im link kosmologisch-philosophisch skizzierte Position "kosmischer Religiosität", die ich in unserer Zeit für wegweisend halte.
seberta:D

seberta
06.01.08, 05:22
Hallo Uwebus!
Deine Interpretation des Polytheismus ist mir zu anthropomorph = nach menschlichem "Abziehbild" projeziert.
Da es bereits genug bestechliche Menschen gibt, nicht nur in Japan, kann ich auf solche "Götter" gerne verzichten.
Da hatte die jüdische Tradition in ihrem Monotheismus schon einmal ein anderes Niveau erreicht - und zwar im "Bilderverbot" des ALTEN Testaments:
"Du sollst Dir kein Bild von Gott machen!"

Ich vermute hinter diesem Bilderverbot die intelligente Einsicht, dass jedes "Bild" eben nur ein Bild ist, das sich von dem, was es abbilden will, ontologisch unterscheidet. Anders gesagt: Die Speisekarte ist nicht das Menü - die Landkarte nicht das Land. Wer die Speisekarte an Stelle des Menüs ißt, sollte mal einen Psychiater aufsuchen.
Wer an GOTTES-BILDER (= Projektionen) glaubt, sollte ernsthaft über sich nachdenken.
Gruß, seberta

uwebus
06.01.08, 13:28
Hallo seberta,
----
Wer an GOTTES-BILDER (= Projektionen) glaubt, sollte ernsthaft über sich nachdenken.
----
Alles was wir denken, sind Vorstellungen, denn Denken erfolgt in Begriffen. Wenn ich also einen Gott denke, dann muß ich eine Vorstellung dessen entwickeln, was der Begiff beinhalten soll.

Nehmen wir jetzt einen göttlichen Warenkorb:

Liebe, Güte, Wohlwollen, Redlichkeit, Verläßlichkeit, Zufluchtsort, Schutzgeber und meinethalben auch Schöpfer der Welt,

dann besteht dieser Warenkorb aus menschlichen Bedürfnissen, einmal solchen des Individuums Mensch und zum anderen solchen der Spezies Mensch.

Was also projizieren wir in einen Gott hinein? Unsere menschlichen Vorstellungen einer heilen Welt, wir konstruieren ein Gedankenmodell, eine überphysische Traumgestalt, welche der Empirie nicht entspricht, weil uns die Empirie, d.h. unser eigenes Leben nicht gefällt. Gott ist nichts weiter als eine Fluchtburg, in die sich Menschen zurückziehen, wenn´s draußen blitzt und donnert. Der wahre Gott heißt Universum, es gibt kein Darüber. Und das Universum manifestiert sich mit einem Haufen Ecken und Kanten, die einem blaue Flecken verursachen und an denen man sich auch den Schädel einrennen kann.

Gruß

Hermes
06.01.08, 14:22
Anders gesagt: Die Speisekarte ist nicht das Menü - die Landkarte nicht das Land
Gruß, seberta

...die Philosophie ist nicht das direkte Wahrnehmen des vermeintlich Erkannten....
Sag ich doch: Man kann die Braut nicht nur anschauen!


Der wahre Gott heißt Universum, es gibt kein Darüber. Und das Universum manifestiert sich mit einem Haufen Ecken und Kanten, die einem blaue Flecken verursachen und an denen man sich auch den Schädel einrennen kann.

Das meint es aber nicht so...
:o

maxe
06.01.08, 16:53
Hi Uwebus

Nehmen wir jetzt einen göttlichen Warenkorb:
Liebe, Güte, Wohlwollen, Redlichkeit, Verläßlichkeit, Zufluchtsort, Schutzgeber und meinethalben auch Schöpfer der Welt,


Da wären noch: Logik, Erbarmen, Optimismus, Gerechtigkeit, Verständnis, und, und und.

Da muss ich dem Irrwisch Nietzsche beistimmen:
Der Übermensch!
Soll heissen: Eigenverantwortung, Loslösung von jeglicher Religion, Demut, Verständniss und Glauben an die Zukunft.

Die abgrundtief blöden Nazis haben das ja völlig falsch verstanden, "Übermensch = Arier!"

Nochmals: Wir müssen für unser Tun Verantwortung übernehmen, so schwer es uns fällt.
Dieses ganze Gebräu von Religionen ist "Opium für das Volk". Der einzige Satz von Karl Marx, dem ich zustimmen kann. (Oder war es ein anderer Kommunist? :eek: )

Ok. Lassen wir uns überraschen.

PS. Wie würde sich die Entdeckung einer Ausserirdischen Zivilisation auf die Erdreligionen auswirken? Jesus auf diversen anderen Planeten?

Nööö!

maxe

seberta
07.01.08, 11:11
Volle Zustimmung zu Deiner Interpretation des "Übermenschen".
Auch damit befindest Du Dich wieder in "bester Gesellschaft".
Vgl. auch Martin HEIDEGGER,"Wer ist Nietzsches Zarathustra?", in: Vorträge und Aufsätze, Teil I, Pfullingen 1967, S. 93 - 118.
M.E. die beste NIETZSCHE-Interpretation, die es gibt (aber das ist natürlich ein subjektives "Geschmacks"-Urteil).
Gruß, seberta

seberta
08.01.08, 09:29
[QUOTE=Hermes;14042]
...die Philosophie ist nicht das direkte Wahrnehmen des vermeintlich Erkannten....
Sag ich doch: Man kann die Braut nicht nur anschauen!
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Natürlich hat auch die PHILOSOPHIE als Reflexion der Reflexion eine Grenze:
Sie vermag den Grund ihrer Möglichkeit nicht begrifflich zu bezeichnen.

"Man kann die Braut nicht nur anschauen!" -
Man kann sie auch - lieben!: