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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Teilchen oder Welle


nancy50
25.03.08, 10:41
Hallo Freunde,

in der Schrödinger Gleichung tritt der Term -h/2m auf.
m stellt die Masse des Teilchens dar.
Bei de Broglie ist dieses Teilchen der Masse m, real und wird von einem Wellenpaket transportiert.
Bei Schrödinger gibt es dieses reale ! Wellenpaket ja nicht mehr, sondern nur die sog. Wahrscheinlichkeitswolke, als Zahlenpaar für die Berechnung der Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Elektrons.
Alles soweit klar.
Wer kann mir bitte erklären, warum er dann überhaput m als Teilchen in der Formel verwendet ?, wenn es doch nur um Wahrscheinlichkeiten geht.
Könnte das mit der Wellenfunktion des Impulses zusammenhängen, Ortsdarstellung wäre danach der eine Teil der Gleichung und über eine Fouriertransformation in den Impuls (m ist da ja drinn ), umgewandelt käme die Masse vor.
Bitte wenig Formln !!

Danke

N50

Hermes
25.03.08, 14:48
Wer kann mir bitte erklären, warum er dann überhaput m als Teilchen in der Formel verwendet ?, wenn es doch nur um Wahrscheinlichkeiten geht.
N50

Zwar hat die Schrödiger-Gleichung eine Wahrscheinlichkeitsaussage für ein Meßergebnis, hat aber mit der mathematischen Wahrscheinlichkeitsberechnung (Stochastik) nichts zu tun.
Die 'Wahrscheinlichkeiten' der Schrödinger-Gleichung sind deren einzelne Ergebnisse. Und bereits eine Interpretation bzw pragmatische Handhabung der Gleichung.

Nach der Kopenhagener Deutung verschwinden bei Messung die anderen Ergebnisse der Gleichung irgendwie. ("Zusammenbruch der Wellenfunktion")
Nach der Viele-Welten-Interpretation realisieren sich alle Ergebnisse und Folgeregebnisse der Gleichung auch physikalisch, jedes für sich in einem einzelnen 'Raumzeitstrang'.

Das Thema wurde schon oft (und aufgeregt) diskutiert...Zuletzt in "Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt" " ab Seite 4 oder 5...;)

Hamilton
25.03.08, 17:33
Wer kann mir bitte erklären, warum er dann überhaput m als Teilchen in der Formel verwendet ?, wenn es doch nur um Wahrscheinlichkeiten geht.
Ich seh da keinen Widerspruch?!
Wenn ich jetzt nur als Beispiel die Aufenthaltswahrscheinlichkeit von Dir an den Orten "Fitnessstudio" und "Anderswo" angebe, denke ich, dass sie auch von deiner Masse abhängig ist, oder nicht?
-hquer^2/2m ist der Term für die kinetische Energie.
Das Potential kann auch von der Masse abhängig sein.
Warum sollte die Aufenthaltswahrscheinlichkeit nichts mit der Masse zu tun haben? Es ist ja nicht so, dass die völlig unabhängig von den Teilcheneigenschaften ist- das wäre ja auch eine ziemlich unnütze Theorie, wenn das so wäre.

Jogi
25.03.08, 18:39
Hi Hamilton.


-hquer^2/2m ist der Term für die kinetische Energie.

Dann darf die Masse aber nie Null sein, oder?


Gruß Jogi

Hamilton
27.03.08, 18:09
Dann darf die Masse aber nie Null sein, oder?
Da stimme ich einfach mal zu.
Masse = 0, das wäre ja z.B. ein Photon und die werden nicht mit der Schrödingergleichung behandelt.

Mir fallen sonst grad keine masselosen Teilchen ein.
Wenn es sie gibt, dann denke ich, dass man die auch nicht mit Schrödinger erschlagen kann.

Jogi
27.03.08, 18:46
Da stimme ich einfach mal zu.
Masse = 0, das wäre ja z.B. ein Photon und die werden nicht mit der Schrödingergleichung behandelt.
...sondern mit der Hamiltongleichung:

http://upload.wikimedia.org/math/a/9/8/a988842000f91f1483d59d0dcbcc0bd8.png

Und da steckt der Impuls als p drin.

Was ich immer etwas verwirrend finde:

Wie kann ein Teilchen ohne Masse einen (kinetischen) Impuls übertragen?

Okay, dies nur nebenbei, hier soll's ja um Schrödinger und massebehaftete Teilchen gehen.

Also:
Wenn die Masse nie Null sein kann, ist auch die Wahrscheinlichkeit nie Null, irgendwo hält sich das Ding also immer auf.


Gruß Jogi

Marco Polo
27.03.08, 19:27
...sondern mit der Hamiltongleichung:

http://upload.wikimedia.org/math/a/9/8/a988842000f91f1483d59d0dcbcc0bd8.png

Und da steckt der Impuls als p drin.

Was ich immer etwas verwirrend finde:

Wie kann ein Teilchen ohne Masse einen (kinetischen) Impuls übertragen?


Hi Jogi,

die obige Formel stellt ja die relativistische Gesamtenergie dar.
Wenn man Photonen betrachtet, kannst du imho in der obigen Formel
auch das pc durch hv ersetzen.

Dann steht da für die relativistische Gesamtenergie eines Photons: H=hv
das man ja auch E=hv schreibt.

Diese Energie ist es, die den Impuls überträgt und bei genügend grosser Frequenz
entsprechende Teilchen-Antiteilchen-Paare erzeugen kann.

Grüssle,

Marco Polo

Uli
27.03.08, 19:46
Da stimme ich einfach mal zu.
Masse = 0, das wäre ja z.B. ein Photon und die werden nicht mit der Schrödingergleichung behandelt.

Mir fallen sonst grad keine masselosen Teilchen ein.
Wenn es sie gibt, dann denke ich, dass man die auch nicht mit Schrödinger erschlagen kann.

Damit hast du ganz sicher recht: die Schrödinger-Gleichung beschreibt ja nur den nichtrelativistischen Grenzfall. Masselose Teilchen sind aber extrem relativistisch.
Neutrinos wären/waren evtl. noch Kandidaten für masselose Teilchen. Allerdings sind die in letzter Zeit nachgewiesenen Neutrino-Oszillationen doch ein Indiz dafür, dass zumindest nicht alle Neutrino-Arten exakt masselos sind.

Uli

Uli
27.03.08, 19:55
Hi Jogi,

die obige Formel stellt ja die relativistische Gesamtenergie dar.
Wenn man Photonen betrachtet, kannst du imho in der obigen Formel
auch das pc durch hv ersetzen.

Dann steht da für die relativistische Gesamtenergie eines Photons: H=hv
das man ja auch E=hv schreibt.

Diese Energie ist es, die den Impuls überträgt und bei genügend grosser Frequenz
entsprechende Teilchen-Antiteilchen-Paare erzeugen kann.

Grüssle,

Marco Polo


Der Impuls eines Photons ist
p = hquer*k
, wobei k der Wellenvektor (http://de.wikipedia.org/wiki/Wellenvektor) des Photons ist. Du kannst also in der Formel p durch hquer*k ersetzen und erhältst dann

E = hquer*k*c

Was du geschrieben hast, ist aber auch richtig, da

hquer*k*c = h*f

Marco Polo
27.03.08, 20:00
Der Impuls eines Photons ist
p = hquer*k
, wobei k der Wellenvektor (http://de.wikipedia.org/wiki/Wellenvektor) des Photons ist. Du kannst also in der Formel p durch hquer*k ersetzen und erhältst dann

E = hquer*k*c

Was du geschrieben hast, ist aber auch richtig, da

hquer*k*c = h*f

Sieh an. Das wusste ich nämlich noch gar nicht.
Vielen Dank, Uli.

Jogi
27.03.08, 20:02
Danke für eure Anteilnahme.:o

Ich wollte das Thema doch hier gar nicht breitreten, aber wenn wir jetzt schon mal dabei sind...

Der Impuls eines Photons ist
p = hquer*k
, wobei k der Wellenvektor des Photons ist.

Ist der Impuls nun ein klassischer, kinetischer Impuls, oder ein Äquivalent hierzu?


Gruß Jogi

Uli
27.03.08, 20:13
Danke für eure Anteilnahme.:o

Ich wollte das Thema doch hier gar nicht breitreten, aber wenn wir jetzt schon mal dabei sind...



Ist der Impuls nun ein klassischer, kinetischer Impuls, oder ein Äquivalent hierzu?


Gruß Jogi

Das ist der kinetische Impuls des Photons.
Betrachtest du z.B. Stöße von Photonen und anderen Teilchen ("elastische Streuung"), so gilt ja Impulserhaltung, d.h. Summe der Impulse vor dem Stoß = Summe danach. Wenn du in so einer Bilanz jeweils hquer*k für den Impuls des Photons benutzt, passt alles zusammen. Ist also wirklich ein "ganz normaler" Impuls.

Marco Polo
27.03.08, 20:13
Ist der Impuls nun ein klassischer, kinetischer Impuls, oder ein Äquivalent hierzu?


Hi Jogi,

das ist imho ein rein klassischer, kinetischer Impuls, der durch die dynamische Masse des Photons erzeugt wird.

Die dynamische Masse wäre hier m=hv/c²

Grüssle,

Marco Polo

Marco Polo
27.03.08, 20:16
Mist, der Uli war schneller. :o

Uli
27.03.08, 20:24
Mist, der Uli war schneller. :o

Aber zum Glück haben wir uns ja auch ohne Absprache nicht widersprochen. :)

Jogi
27.03.08, 20:26
Hi.

Also für mich bestätigt das den Teilchencharakter von Photonen.

Innerhalb des Dualismus, versteht sich.
Ohne Welle gibt's ja wohl auch keine Frequenz, zumindest nicht für das einzelne Photon.

Eine Frequenz, die durch periodisches Eintreffen von vielen Photonen entsteht, bleibt davon natürlich unberührt.

Wie seht ihr das?


Gruß Jogi

Marco Polo
27.03.08, 20:32
Der Impuls eines Photons ist
p = hquer*k


Wobei p=hquer*k aber kein klassischer Impuls, sondern doch eher ein quantenmechanischer Impuls sein dürfte. Kann der quantenmechanische Impuls nur diskrete Werte annehmen? :confused:

Uli
27.03.08, 20:40
Hi.

Also für mich bestätigt das den Teilchencharakter von Photonen.

Innerhalb des Dualismus, versteht sich.
Ohne Welle gibt's ja wohl auch keine Frequenz, zumindest nicht für das einzelne Photon.

Eine Frequenz, die durch periodisches Eintreffen von vielen Photonen entsteht, bleibt davon natürlich unberührt.

Wie seht ihr das?


Gruß Jogi


Naja, der Teilchen-Welle-Dualismus ist ja seit der Quantenmechanik längst überholt und ist eher für Wissenschaftshistoriker oder von didaktischem Interesse. Er entstammt noch aus einer Zeit, als man versuchte, Quantenphänomene mittels klassischer Denkweise zu verstehen und führte zu den bekannten Paradoxa ("mal wie Welle, mal wie Teilchen").

Das ist längst überholt und heute wissen wir, dass jedes Quant beide Eigenschaften in sich birgt und die aktuelle Situation entscheidet, ob eher eine Korpuskel- oder eine Wellenbeschreibung angemessener ist. Das gilt für Elektronen genauso wie für Photonen.

Uli

Uli
27.03.08, 20:50
Wobei p=hquer*k aber kein klassischer Impuls, sondern doch eher ein quantenmechanischer Impuls sein dürfte. Kann der quantenmechanische Impuls nur diskrete Werte annehmen? :confused:

Das kann man so allgemein gar nicht beantworten, sondern hängt von den Randbedingungen des Problems ab. Für ein freies Teilchen kann der Impuls beliebige kontinuierliche Werte annehmen. Für ein im Potential gebundenes Teilchen gilt dies aber nicht mehr.

So ist es ja auch für die Energie: nur die Energie gebundener Teilchen durchläuft diskrete, abzählbare Energieniveaus.
Nähert sich die Energie des Teilchens der Potentialschwelle (z.B. Null beim Coulomb-Potential ~-1/r des H-Atoms), so werden die Abstände 2er benachbarter Niveaus immer kleiner um dann für ein freies Elektron (E > 0) in ein kontinuierliches Spektrum überzugehen.

Uli

Marco Polo
27.03.08, 20:54
Das kann man so allgemein gar nicht beantworten, sondern hängt von den Randbedingungen des Problems ab. Für ein freies Teilchen kann der Impuls beliebige kontinuierliche Werte annehmen. Für ein im Potential gebundenes Teilchen gilt dies aber nicht mehr.

So ist es ja auch für die Energie: nur die Energie gebundener Teilchen durchläuft diskrete, abzählbare Energieniveaus.
Nähert sich die Energie des Teilchens der Potentialschwelle (z.B. Null beim Coulomb-Potential ~-1/r des H-Atoms), so werden die Abstände 2er benachbarter Niveaus immer kleiner um dann für ein freies Elektron (E > 0) in ein kontinuierliches Spektrum überzugehen.


Demnach wäre der quantenmechanische Impuls (oder genauer der Wellenvektor) eines Photons nicht quantisiert (alleine schon deswegen, da ein Photon ja jede beliebige Frequenz haben kann).

Bei einem Elektron dürfte dieser Wellenvektor dann allerdings quantisiert sein.

Sehe ich das richtig?

Jogi
27.03.08, 20:56
Kann der quantenmechanische Impuls nur diskrete Werte annehmen?

Das ist echt 'ne gute Frage!

Wenn der Impuls an die Frequenz gekoppelt sein soll, geht's wohl schlecht.

Vielleicht muss man doch zwischen dem kinetischen Impuls (des Teilchens)
und dem Freqenzimpuls (der Welle) unterscheiden.
Oder anerkennen, dass beides zusammenhängt.

Ein einzelnes Photon kann ja keine höhere Geschwindigkeit haben, nur weil es mit höherer Frequenz schwingt.
Aber die Welle kann bei Kopplung eine Wirkung entsprechend ihrer Frequenz entfalten.

Die Frage ist nun:
Würde ein Elektron durch ein hochfrequentes Photon mehr beschleunigt als durch eines mit niedrigerer Frequenz?

Oder würde sich die Geschwindigkeit des Elektrons in beiden Fällen um den selben Betrag erhöhen,
nur die Frequenz des Elektrons wäre hernach unterschiedlich?


Gruß Jogi

Marco Polo
27.03.08, 21:00
Die Frage ist nun:
Würde ein Elektron durch ein hochfrequentes Photon mehr beschleunigt als durch eines mit niedrigerer Frequenz?

Oder würde sich die Geschwindigkeit des Elektrons in beiden Fällen um den selben Betrag erhöhen,
nur die Frequenz des Elektrons wäre hernach unterschiedlich?


Die Antwort liefert der Photoeffekt. Wenn ich mich recht erinnere, werden bei höherer Frequenz der Photonen nur die Anzahl der rausgeschlagenen Elektronen erhöht und nicht die Geschwindigkeit der Elektronen.

Kann aber auch sein, dass ich das falsch in Erinnerung habe.

Uli
27.03.08, 21:13
Demnach wäre der quantenmechanische Impuls (oder genauer der Wellenvektor) eines Photons nicht quantisiert (alleine schon deswegen, da ein Photon ja jede beliebige Frequenz haben kann).

Bei einem Elektron dürfte dieser Wellenvektor dann allerdings quantisiert sein.

Sehe ich das richtig?

Wie gesagt, der Impuls eines Elektrons ist quantisiert, wenn es in einem Potential gebunden ist (z.B. in den Orbitalen eines Atoms). Der Impuls eines "frei durch die Gegend fliegenden Elektrons" dagegen kann beliebige Werte annehmen.
Man kann es sich vielleicht am unendlich hohen Potentialkasten klarmachen. An den unendlich hohen Rändern gibt es die Bedingung, dass die Wellenfunktion zu jeder Zeit verschwinden muss. So erzwingen Randbedingungen, die einer Bindung entsprechen ("Ränder"), dass die Lösungen so etwas wie stehende Wellen sind. Diese existieren aber nicht für beliebige Wellenlängen oder Wellenvektoren. Das ist die Quantisierung.

Beim Photon ist vielleicht so eine Situation einem optischen Resonator (http://de.wikipedia.org/wiki/Optischer_Resonator) eiens Lasers oder einem Hohlleiter (http://de.wikipedia.org/wiki/Hohlleiter) vergleichbar. Auch hier bilden sich aufgrund der Randbedingungen stehende Wellen und es sind keine beliebigen Wellenlängen mehr möglich.
Aber ich bin mir - ehrlich gesagt - nicht sicher, ob dieser Vergleich wirklich so gut ist. Eine Beschreibung mittels Schrödingergleichung und Potentialen ist für Photonen ja nicht möglich.

Uli

Marco Polo
27.03.08, 21:19
Wie gesagt, der Impuls eines Elektrons ist quantisiert, wenn es in einem Potential gebunden ist (z.B. in den Orbitalen eines Atoms). Der Impuls eines "frei durch die Gegend fliegenden Elektrons" dagegen kann beliebige Werte annehmen.
Man kann es sich vielleicht am unendlich hohen Potentialkasten klarmachen. An den unendlich hohen Rändern gibt es die Bedingung, dass die Wellenfunktion zu jeder Zeit verschwinden muss. So erzwingen Randbedingungen, die einer Bindung entsprechen ("Ränder"), dass die Lösungen so etwas wie stehende Wellen sind. Diese existieren aber nicht für beliebige Wellenlängen oder Wellenvektoren. Das ist die Quantisierung.

Beim Photon ist vielleicht so eine Situation einem optischen Resonator (http://de.wikipedia.org/wiki/Optischer_Resonator) eiens Lasers oder einem Hohlleiter (http://de.wikipedia.org/wiki/Hohlleiter) vergleichbar. Auch hier bilden sich aufgrund der Randbedingungen stehende Wellen und es sind keine beliebigen Wellenlängen mehr möglich.
Aber ich bin mir - ehrlich gesagt - nicht sicher, ob dieser Vergleich wirklich so gut ist. Eine Beschreibung mittels Schrödingergleichung und Potentialen ist für Photonen ja nicht möglich.


Ah jetzt verstehe ich. Ob quantisiert, hängt also lediglich davon ab ob gebunden (in einem Potentialtopf) oder ungebunden, also frei. Besten Dank.

Jogi
27.03.08, 21:27
Die Antwort liefert der Photoeffekt. Wenn ich mich recht erinnere, werden bei höherer Frequenz der Photonen nur die Anzahl der rausgeschlagenen Elektronen erhöht und nicht die Geschwindigkeit der Elektronen.
Hm.
Wikipedia spricht von höherer kinetischer Energie der herausgeschlagenen Elektronen, aber muss das auch zwangsläufig höhere Geschwindigkeit bedeuten?

Eine höhere Frequenz würde den Elektronen bei der Detektion doch auch eine höhere Wirkung bescheren, oder?


Gruß Jogi

Marco Polo
27.03.08, 21:33
Hm.
Wikipedia spricht von höherer kinetischer Energie der herausgeschlagenen Elektronen, aber muss das auch zwangsläufig höhere Geschwindigkeit bedeuten?

Eine höhere Frequenz würde den Elektronen bei der Detektion doch auch eine höhere Wirkung bescheren, oder?


Wikipedia schreibt hierzu auch:

"Zum Verlassen der Metalloberfläche muss dem Elektron ein vom Material abhängiger Energiebetrag, die Austrittsarbeit, zugeführt werden. Soll dies durch Photonenstoß geschehen, muss also das Photon mindestens diese Energie enthalten. Besitzt das Photon mehr als die Mindestenergie, erhält das Elektron den Überschuss als kinetische Energie. Die maximale kinetische Energie ist somit durch die maximale Lichtfrequenz abzüglich der Austrittsarbeit gegeben."

Uli
27.03.08, 21:46
Hm.
Wikipedia spricht von höherer kinetischer Energie der herausgeschlagenen Elektronen, aber muss das auch zwangsläufig höhere Geschwindigkeit bedeuten?

Eine höhere Frequenz würde den Elektronen bei der Detektion doch auch eine höhere Wirkung bescheren, oder?


Gruß Jogi

Wie ich das in Erinerung habe nach all den Jahrzehnten ...,
Die wesentlichen Beobachtungen beim Photoeffekt sind:
1.) hält man die Intensität des Lichtes konstant und erhöht seine Frequenz, so wird die gleiche Rate Elektronen/Zeit herausgelöst, aber sie sind schneller.
2.) hält man die Frequenz des Lichtes konstant, aber erhöht dessen Intensität, so werden mehr Elektronen/Zeit derselben Geschwindigkeit herausgelöst.

Intensität des Lichtes ist ja so etwas wie die Dichte des Photonenflusses (Anzahl Photonen, die auf eine Einheitsfläche auftreffen oder so).

Interpretation: jedes Photon schlägt sein Elektron aus dem Verbund, wobei die Geschwindigkeit des Elektrons durch die Frequenz des Photons festgelegt wird. Das zeigt, dass die Energie des Lichtes in kleinsten Paketen (Quanten) unterwegs ist. Je höher die Frequenz des Lichtes, desto größer sind die Pakete (h * frequenz).

Uli

Marco Polo
27.03.08, 21:52
Je höher die Frequenz des Lichtes, desto größer sind die Pakete (h * frequenz).


Und je höher die Intensität, desto mehr Pakete sind unterwegs. Ja jetzt ergibt sich ein stimmiges Bild.

Echt erfrischend, wenn sich die Quacksalber mal zurückhalten. :)

Jogi
27.03.08, 21:54
Das zeigt, dass die Energie des Lichtes in kleinsten Paketen (Quanten) unterwegs ist. Je höher die Frequenz des Lichtes, desto größer sind die Pakete (h * frequenz).


Ja, genau so würde ich das auch interpretieren.

Also hat ein Photon höherer Frequenz auch mehr E.-kin., obwohl es immer mit c unterwegs ist.

Danke erst mal, damit hab' ich wieder was zu kauen.


Gruß Jogi

Uli
27.03.08, 22:00
Und je höher die Intensität, desto mehr Pakete sind unterwegs. ...

Die klassische Physik würde sagen, die Intensität ist durch das Amplitudenbetragsquadrat der elm. Welle gegeben. Das entspricht im Quantenbild der Zahl von Photonen pro Fläche.

Querkopf
27.03.08, 22:30
in der Schrödinger Gleichung tritt der Term -h/2m auf.
m stellt die Masse des Teilchens dar.
Bei de Broglie ist dieses Teilchen der Masse m, real und wird von einem Wellenpaket transportiert.
Bei Schrödinger gibt es dieses reale ! Wellenpaket ja nicht mehr, sondern nur die sog. Wahrscheinlichkeitswolke, als Zahlenpaar für die Berechnung der Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Elektrons.
Alles soweit klar.


Du behandelst eine sehr spezielle Darstellung der Quantenmechanik, die Ortsdartellung im Schrödingerbild.

Was heißt überhaupt Ortsdarstellung. Die Information über unser System ist im Zustand zusammengefasst, einem abstrakten Vektor im Hilbertraum. Die Zeitentwicklung meines Systems (also meines Zustandes) wird im Schrödingerbild durch die Schrödingergleichung beschrieben.
Nun wissen wir aus der linearen Algebra, dass man Vektoren in Basen darstellen kann. Eine mögliche Basis für einen solchen Zustand ist die Ortsbasis (eine Basis von Ortseigenzuständen, die im besten Fall eine vollständige Orthonormalbasis ist). Diese Darstellung wird dann Ortsdarstellung genannt.

Merke also: Die Ortsdarstellung ist nur eine unter vielen sinnvollen und unendlich vielen möglichen Darstellungen. Ein Spezialfall, wie das Schrödingerbild auch.

Nun kann ich die Schrödingergleichung als Differentialgleichung darstellen (z.B. in dem ich den fundamentalen Kommutator postuliere, also die Heisenbergsche Unschärfe) und gegebenenfalls auch lösen. Aufgrund der Form meiner Differentialgleichung erhalte ich Wellenlösungen (die nicht aussehen müssen wie man sich üblicherweise wellen vorstellt), weshalb ich die Ortsdarstellung meiner Zustände auch Ortswellenfunktion nennen kann. Nun gibt es nach Born, einen bestimmten Zusammenhang zwischen dieser Funktion und der Wahrscheinlichkeit ein Teilchen an einem bestimmten Ort zu messen.


Wellenpaket ja nicht mehr, sondern nur die sog. Wahrscheinlichkeitswolke, als Zahlenpaar für die Berechnung der Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Elektrons

Zur Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Elektrons lässt sich nichts sagen. Wir können nur eine Aussage machen, wenn wir ein Elektron messen. Ob es sich vor der Messung schon dort aufgehalten hat, oder überhaupt erst durch die Messung seinen Ort erhält ist völlig unklar.


Teilchen oder Welle????
Ketzerisch sage ich es gibt keine Wellenfunktionen! Es gibt Lehrbücher der (fortgeschrittenen) Quantenmechanik in denen der Begriff Wellenmechanik nicht einmal Auftaucht. Ich kann Quantenmechanik auf vielerlei Weise wesentlich allgemeiner und leistungsfähiger betreiben. Der Wellenmechanik kommt keinerlei besondere Bedeutung zu, sie ist redundant (bis auf Einführungsvorlesungen und Spezialfälle wie Quantenbilliard auf Parallelrechnern).
Es gibt nur Teilchen. Möglicherweise keine Teilchen wie man sie sich für gewöhnlich vorstellt, sondern abstrakte Quantenteilchen mit merkwürdigen Eigenschaften. Was ein Teilchen ist sagt uns die Quantenfeldtheorie.


Wieso kommt in der SG die Masse eines Teilchens vor?
Aus pragmatischer Sicht: Schrödinger hat nach einer Gleichung gesucht, deren Lösung im freien Fall de – Broglie - Wellen sind. Da muss ein m drin vorkommen.

Aus etwas abstrakterer Sicht: Das Wort Quantenmechanik enthält den Begriff Mechanik. In der Mechanik ist die Masse von zentraler Bedeutung. Die Mechanik muss in der Quantenmechanik als klassischer Grenzfall enthalten sein. Ein klassisches Elektron hat Masse. Die Bewegungsgleichung eine klassischen Elektrons muss eine Masse enthalten, also muss es die quantenmechanische Gleichung (also z.B. die Schrödingergleichung auch). Die enge Verwandschaft zwischen Mechanik und QM wird allerdings im Heisenbergbild wesentlich klarer, da es sich direkt aus der klassischen Hamiltonschen Mechanik ableitet.

Könnte das mit der Wellenfunktion des Impulses zusammenhängen, Ortsdarstellung wäre danach der eine Teil der Gleichung und über eine Fouriertransformation in den Impuls (m ist da ja drinn ), umgewandelt käme die Masse vor.

Wieso kann das nicht sein? Die Information über mein System (also die Physik) ist im Zustand gespeichert. Ein Vektor ändert sich nicht, wenn ich ihn in einer anderen Basis darstelle. Meine Fouriertransformation ist ein Basiswechsel (in einem Funktionenraum) zwischen der Darstellung des Zustandes in einer Basis aus Ortseigenzuständen und einer aus Impulseigenzuständen. Meine Physik ändert sich nicht, ich stelle sie nur anders dar. Es ist eine Physikerseuche immer Basen einzuführen und so die Allgemeinheit einzuschränken.

JGC
31.03.08, 09:04
Hi...


Das hier

Die Information über mein System (also die Physik) ist im Zustand gespeichert. Ein Vektor ändert sich nicht, wenn ich ihn in einer anderen Basis darstelle. Meine Fouriertransformation ist ein Basiswechsel (in einem Funktionenraum) zwischen der Darstellung des Zustandes in einer Basis aus Ortseigenzuständen und einer aus Impulseigenzuständen. Meine Physik ändert sich nicht, ich stelle sie nur anders dar.

Kann ich nur voll und ganz bestätigen!!! Es findet nur eine raumzeitlich orientierte Spiegelung im Jetzt statt und man meint, verschiedene Vorgänge zu beobachten, obwohl sie aus ein und dem selben Prozess stammen..


JGC

Uli
31.03.08, 09:16
Hi...


Das hier

Die Information über mein System (also die Physik) ist im Zustand gespeichert. Ein Vektor ändert sich nicht, wenn ich ihn in einer anderen Basis darstelle. Meine Fouriertransformation ist ein Basiswechsel (in einem Funktionenraum) zwischen der Darstellung des Zustandes in einer Basis aus Ortseigenzuständen und einer aus Impulseigenzuständen. Meine Physik ändert sich nicht, ich stelle sie nur anders dar.

Kann ich nur voll und ganz bestätigen!!! Es findet nur eine raumzeitlich orientierte Spiegelung im Jetzt statt und man meint, verschiedene Vorgänge zu beobachten, obwohl sie aus ein und dem selben Prozess stammen..


JGC

Was hat denn ein Wechsel der Darstellung in der Quantenmechanik - z.B. Fourier-Transformation - mit Beobachtungen zu tun ?

JGC
31.03.08, 14:34
Was hat denn ein Wechsel der Darstellung in der Quantenmechanik - z.B. Fourier-Transformation - mit Beobachtungen zu tun ?

Lass mich raten....


Vielleicht deren jeweilig in Betracht gezogenen zeitlichen Verläufe der jeweiligen Transformation??

Die Mathematik hat keine Probleme, Geschwindigkeiten jenseits der LG zu berechnen, die Beobachtung aber sehr wohl...(sie müsste nämlich dann bestimmte Vorgänge als rückwärts in der Zeit ablaufend betrachten können und genau das will sie ja nicht)

Lasst den Quark mit der Relativität weg und ihr erhaltet korrekte Ergebnisse..

Zumindest meine unqualifizierte Meinung...


JGC

Uranor
31.03.08, 15:22
Die Mathematik hat keine Probleme, Geschwindigkeiten jenseits der LG zu berechnen, die Beobachtung aber sehr wohl...(sie müsste nämlich dann bestimmte Vorgänge als rückwärts in der Zeit ablaufend betrachten können und genau das will sie ja nicht)
Du bürdest der Mathe gewaltige, unlösbare Probleme auf. Im relativistischen Bereich ist die relativistische Mathe unabdingbar. Das ergibt für die masselosen Objekt c, für Fermionen kannst du nur auf v<c kommen.

Ein Symmetriebruch wäre nutzlose Illusion. Welche Alternative soll es zum Licht geben? Massen würden mit max Power und ohne Gegenbeschleunigung (was immer das dann sein sollte) in der Kausalität rückwärts jagen?

Welche Mathe unterstützt sowas? Feuer sie in den Ofen. Sowas braucht und nutzt niemand.

Gruß Uranor


NachPS.: Aprospos:
Lasst den Quark mit der Relativität weg und ihr erhaltet korrekte Ergebnisse..

Zumindest meine unqualifizierte Meinung...
Hast du jemals beobachten trainiert? Begnüg dich erst mal mit Ampel und Gegenampel. Betrachte beide von verschiedenen Positionen. Wirst du tatsächlich einen festen Bezugswinkel un d tatsächlich immer beise Ampeln sehen können?

richy
31.03.08, 15:31
Hat jetzt weniger etwas mit dem Thema zu tun.
Aber beim Spaltversuch stellt das Beugungsbild scheinbar die Fouriertrsansformierte der Spaltform dar. Bei einem rechteckfoermigen Spalt der Breite l zum Beispiel eine sin(a*x)/(a*x) Funktion. a=2*Pi/l
Ist das allgemeingueltig und hat jemand einen Link zu einer mathematischen Herleitung parat ?

JGC
31.03.08, 19:33
Hi Uranor...


zu:

Ein Symmetriebruch wäre nutzlose Illusion. Welche Alternative soll es zum Licht geben? Massen würden mit max Power und ohne Gegenbeschleunigung (was immer das dann sein sollte) in der Kausalität rückwärts jagen?

Und dadurch, daß das Licht eben nur 300 000/km/s zurücklegt werden die Momentan-Informationen immer stärker räumlich UIND zeitlich verbogen, je weiter sie vom "Hier und Jetzt" entfernt zu beobachten sind...

Was glaubst du, was du wohl in einer von innen verspiegelten Hohlkugel(geistiger Ereignishorizont) zu sehen kriegtest, wenn du dich dabei selber in der Mitte befinden und dazu auch noch "Leuchten"(Bewusstwerden" würdest....



(Wenn du tatsächlich auf LG beschleunigen könntest, so würdest du quasi den Raum so weit um dich krümmen, das du selbst zum Raum wirst und dich mit dem Kosmos verschmilzt..

Was denkst du..?

Findet bei der Inbetriebnahme des LHC´s dann sowas wie ein Bewusstwerdungsprozess statt?

Äh.. bischen abgeschweift.. :D )

Aber trotzden..

Denk mal über Laufzeitunterschiede zwischen Gravitation und EM_Auswirkung Ein und des selben Augenblicks-Geschehens nach...

JGC