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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Higgs-Feld


Eyk van Bommel
01.09.08, 16:42
Higgs-Feld

Mal im ernst:
Wo genau ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Higgs-Feld und dem Lorentzäther?

Ich meine Wechselwirkungen mit einem Feld bewirkt Masse. Bewegung in ihm Trägheit?.....

Das ist also durchaus ernst gemeint wenn ich Frage: Kann das Higgs-Feld einen „Äther“ erzeugen? Das wäre zwar ein Äther mit einer Absolutgeschwindigkeit von c, aber wer sagt denn dass der Äther absolut ruhen muss wenn wer auch absolut c haben kann?

Gruß
EVB

Lambert
01.09.08, 17:09
Higgs-Feld

Mal im ernst:
Wo genau ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Higgs-Feld und dem Lorentzäther?

Gruß
EVB

m.E. qualitativ wenig Unterschied, quantitativ jedoch ein enormer Unterschied.
Der quantitative Unterschied ist alles-entscheidend. Und führt zu qualitativen Unterschieden in der Wirkung des gesamten Feld- und Kräftekomplexes.

Immer wieder bescheiden aber frei denkend,

Lambert

Uli
02.09.08, 14:17
m.E. qualitativ wenig Unterschied, quantitativ jedoch ein enormer Unterschied.
Der quantitative Unterschied ist alles-entscheidend. Und führt zu qualitativen Unterschieden in der Wirkung des gesamten Feld- und Kräftekomplexes.

Immer wieder bescheiden aber frei denkend,

Lambert

Sinn des Lorentz-Äthers war es, ein absolutes Bezugssystem zu definieren, in dem die physikalischen Gesetze ihre "wahre Form" haben: in dem die Zeit absolut ist etc. etc..

Ich sehe nicht wieso das Higgs-Hintergrundfeld irgendein Bezugssystem auszeichnen sollte.

Immerhin ist der Higgs-Mechanismus ein Teil der elektroschwachen Theorie, die wiederum eine relativistische Quantenfeldtheorie ist. Wie kann eine relativistische Quantenfeldtheorie, die u.a. auf dem Relativitätsprinzip basiert, zur Vorhersage eines ausgezeichneten Bezugssystems führen ?

Das Higgs-Hintergrundfeld hat mit Lorentz' Vorstellungen von der Existenz eines bevorzugten Koordinatensystems mit Sicherheit nichts zu tun.

Gruß,
Uli

Eyk van Bommel
03.09.08, 19:59
Hallo,
mir geht es darum: Erst durch die Wechselwirkung mit dem Higgs-Feld/den Higss-Teilchen sollen Teilchen (Ruhe-)Masse erhalten. Ich frage mich nun, wie wirkt sich eine Relativgeschwindigkeit aus?
Wird das Higgs-Feld dann auch Blauverschoben? Wenn ja, würde dies zu einer Erhöhung der „Ruhemasse“ führen?
Dasselbe gilt für das Grav.-Feld. Auch hier wäre das Higgs-Feld „Blauverschoben“ .
Kurz: Gibt es eine Beschreibung der Wechselwirkungen von Masseteilchen unter Berücksichtigung der Gschwindigkeit. Gibt es eine Beschreibung für die Auswirkung einer Blau-/Rotverschiebung?

Gruß
EVB

Uli
03.09.08, 21:28
Nach meinem Verständnis ist das einzig Interessante am Higgs-Hintergrundfeld sein nicht-verschwindender Vakuumerwartungswert. Dieser gibt den Teilchen ihre Massen. Dieser nicht-verschwindende Vakuumerwartungswert kann als eine Eigenschaft unseres Vakuumzustandes angesehen werden. Ich sehe nicht, dass da Diskussionen von Relativgeschwindigkeiten und Dopplerverschiebungen irgendeinen Sinn machen.

Die Frage ist: ist das ganze ein brotloser Rechentrick oder hat es wirklich etwas mit den Naturgesetzen zu tun. Falls ja, muss sich das Higgs-Boson (das man nicht mit dem Higgs-Hintergrund verwechseln sollte) bei den LHC-Experimenten zeigen. Denn die Existenz eines physikalischen Teilchens - des Higgs-Bosons - ist ebenfalls eine Konsequenz dieses Higgs-Mechanismus.

Ich finde, das ist eine äußerst fortgeschrittene Thematik, die man sicher nicht ohne eine Grundausbildung in Quantenfeldtheorie verstehen kann.

Uli

Lambert
04.09.08, 09:33
Sinn des Lorentz-Äthers war es, ein absolutes Bezugssystem zu definieren, in dem die physikalischen Gesetze ihre "wahre Form" haben: in dem die Zeit absolut ist etc. etc..

Ich sehe nicht wieso das Higgs-Hintergrundfeld irgendein Bezugssystem auszeichnen sollte.

Immerhin ist der Higgs-Mechanismus ein Teil der elektroschwachen Theorie, die wiederum eine relativistische Quantenfeldtheorie ist. Wie kann eine relativistische Quantenfeldtheorie, die u.a. auf dem Relativitätsprinzip basiert, zur Vorhersage eines ausgezeichneten Bezugssystems führen ?

Das Higgs-Hintergrundfeld hat mit Lorentz' Vorstellungen von der Existenz eines bevorzugten Koordinatensystems mit Sicherheit nichts zu tun.

Gruß,
Uli

Hallo Uli,

es hat nur mit jenen Vorstellungen etwas zu tun, wenn das Higgs-Hintergrundfeld als Grundfeld für alle weitere Felder daher kommen kann. Diese Sichtweise scheint mir bei ausreichender "Größe", bzw. Kleinheit der Higgs-Bosonen nicht unmöglich. Ein solches Feld wäre dann als Grenzfall ART-gerecht und SRT-gerecht. Es müsste Lorentz genügsam sein. Da wir hierbei an allen Stellen über Grenzfälle der verschiedenen Theorien reden und wir zudem aus dem Experimentellen Bereich in den virtuellen Bereich absacken, ensteht dabei eine neue Sichtweise, die zuerst rein mathematisch ist. Falls ein Higgs-Boson nicht gefunden wird, wovon ich ausgehe, liegt das an obiger quantitativen Grenzüberschreitung.

Gruß,
Lambert

Sebastian Hauk
10.09.08, 20:06
Der Sinn und Zweck des Lorentz-Äthers war folgender:

In der Lorentzschen Äthertheorie (wie auch in der Theorie von Larmor) wird der Widerspruch zum Michelson-Morley-Experiment über die Einführung von Lorentztransformationen aufgelöst. Dabei werden jedoch die Längenkontraktion und Zeitdilatation als Prozesse verstanden, denen relativ zu einem Äther bewegte Maßstäbe und Uhren unterworfen sind, während Raum und Zeit unverändert bleiben. Damit werden diese Effekte als asymmetrisch betrachtet, das heißt, bewegte Maßstäbe sind tatsächlich kürzer und Uhren gehen tatsächlich langsamer. Ein bewegter Beobachter schätzt ruhende Maßstäbe zwar in identischer Weise als kürzer und ruhende Uhren als langsamer ein, diese Einschätzung wird jedoch als Täuschung interpretiert, da sie der bewegte Beobachter unter Verwendung verfälschter Maßstäbe und Uhren gewinnt. Die Symmetrie der Beobachtungen und damit die offensichtliche Gültigkeit des besonders von Poincaré hervorgehobenen, phänomenologischen Relativitätsprinzips wird als Folge einer eher zufälligen Symmetrie der zugrunde liegenden dynamischen Prozesse interpretiert. Sie verhindert jedoch die Möglichkeit, die eigene Geschwindigkeit relativ zum Äther zu bestimmen, und macht ihn damit zu einer prinzipiell unzugänglichen Größe in der Theorie.

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84ther_(Physik)

Eyk van Bommel
10.09.08, 20:36
Hi Sebastian Hauk,
Dabei werden jedoch die Längenkontraktion und Zeitdilatation als Prozesse verstanden, denen relativ zu einem Äther bewegte Maßstäbe und Uhren unterworfen sind, während Raum und Zeit unverändert bleiben.
So sehe ich es auch – nur ohne den/diesen Äther. Um das zu verstehen benötigt man keinen Äther.
Damit werden diese Effekte als asymmetrisch betrachtet, das heißt, bewegte Maßstäbe sind tatsächlich kürzer und Uhren gehen tatsächlich langsamer. Ein bewegter Beobachter schätzt ruhende Maßstäbe zwar in identischer Weise als kürzer und ruhende Uhren als langsamer ein, diese Einschätzung wird jedoch als Täuschung interpretiert, da sie der bewegte Beobachter unter Verwendung verfälschter Maßstäbe und Uhren gewinnt.

Ist doch toll.:) Eigenzeit und die physikalischen Gesetzte bleiben konstant :eek: (wen nur auch scheinbar) sogar die „Raumzeit“.
wird als Folge einer eher zufälligen Symmetrie der zugrunde liegenden dynamischen Prozesse interpretiert.
NEIN nicht zufällig! Aufgrund von Vmax = c! Das ist die Ursache nicht der Zufall! :mad:
Sie verhindert jedoch die Möglichkeit, die eigene Geschwindigkeit relativ zum Äther zu bestimmen, und macht ihn damit zu einer prinzipiell unzugänglichen Größe in der Theorie.
Aus diesem Grund war der Äther falsch (nicht die Mathematik!) aber aus demselben Grund muss man die Raumzeit ablehnen. Denn Physik der Raumzeit ist auch eine unzugängliche Größe. Oder hat jemand eine Formel für irgendeine physikalische Grenze dem die Raumzeit unterliegt?

Gruß
EVB

PS: Ich suche nicht nach einem absolut ruhenden Äther! Aber einer der sich mit c bewegt, wäre nicht schlecht den c ist absolut und konstant.

@ Lambert

Ein solches Feld wäre dann als Grenzfall ART-gerecht und SRT-gerecht.
Nein wäre es nicht weil die reziproke Sichtweise fehlt. Sie wäre nur „Lorentz genügsam“. Was aber nicht schlimm wäre da die Mathematik eh von ihm kommt.
Eine RT ohne Raumzeit wäre eben nur noch Äthermathematik ohne Äther.