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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gravitationswellen


Peho
05.12.08, 00:03
Die Art und Weise, wie Physiker an den Nachweis von Gravitationswellen gehen, haben bei mir folgende Fragen aufgeworfen.

Wenn ich die RT richtig verstehe, krümmt eine Gravitationswelle die Raumzeit.
Wird die Raumzeit gekrümmt, verkürzen sich die Maßstäbe und die Zeit wird dilatiert. Weiterhin sollte beim Licht der Shapiro Effekt auftreten, der das Licht in höheren GravPotential langsamer werden lässt.

Heben sich nicht alle Effekte gegenseitig auf, so daß die Welle unmeßbar wird?

Mein Vorschlag wäre, für eine Messung das Sternenlicht zu benutzen. Man müßte bei dem Wellendurchgang eine Blauverschiebung messen können, da die Eigenzeit kurzfristig dilatiert wird.

gruß Peho

JGC
05.12.08, 10:56
Hallo Peho,

das sollte gehen. Eine blau/rot Verschiebung wird durch grav.Wellen verursacht. Man müsste mal überschlägig nachrechnen ob dieser Effekt überhaupt im messbaren liegt.

Gruß EMI

Es währe meines Erachtens nach messbar, wenn man daran denken würde, das diese Verschiebungen äußerst kurzfristiger Natur sein könnten und in dem Frequenzbereich oszillieren, wie die Frequenzbänder der entsprechend beobachteten Objekte auch optisch in Erscheinung treten..

Wie schnell könnte denn so eine Rot/Blau-Verschiebung in seinem "Phasenwechsel" aufgelöst werden??

(ich meine das also SO, das ein Lichtstrahl, der uns Rot/Blauverschoben erscheint, tatsächlich in seiner periodischen EM-Schwankungen eben "vermittelt" im Rot oder Blau-Bereich auftauchen kann, während die kurzfristige Schwankung durchaus die gesamte Skala des optischen EM-Bereich durchlaufen könnte)


JGC

Sino
05.12.08, 11:15
Mein Vorschlag wäre, für eine Messung das Sternenlicht zu benutzen. Man müßte bei dem Wellendurchgang eine Blauverschiebung messen können, da die Eigenzeit kurzfristig dilatiert wird.


Ob da die Lichtmenge und die Reinheit des Spektrums ausreicht, ist die Frage.

Angeblich ist aber so etwas mit Pulsaren geplant, deren Rotations-Frequenzen ja extrem stabil sind. Da will man wohl mehrere gleichzeitig beobachten und dann aus den Frequenzverschiebungen langwellige Gravitationswellen schliessen.

Heute benutzt man wohl eine Art Interferometer mit 2 Armen im rechten Winkel, die ein paar hundert Meter bis 3km lang sind. Ich gehe mal aus, dass man das mit der ART korrekt durchgerechnet hat und sich danach ein Effekt ergeben müsste ( die sind ja nicht blöd und stecken da hunderte Mio rein, bevor sie es errechnet haben. )

Die Detektoren, die bisher laufen, sind aber erst an der Schwelle der Genauigkeit, wo es wohl überhaupt erst wahrscheinlich ist, was zu messen. Ich habe gestern erfahren, dass da die Änderung der Armlänge auf weniger als einen Atomdurchmesser gemessen werden muss.

P.S.: Achso, man versucht es wohl auf verschiedenen Frequenzen. So für 2020 plant man wohl auch ein Interferometer im Weltall zu installieren mit Sonden, die um die Sonne kreisen... Aber ich denk mal, bis dahin muss der Effekt wohl schon mal direkt gemessen worden sein. Nicht dass das ganze nachher vergebens ist. ;)
(Hab mir gestern Abend eine Einführungsvorlesung zur ART auf Video angeschaut, da wurde das alles erwähnt, deshalb hab ich's noch im Kopf.)

Peho
05.12.08, 12:54
Angeblich ist aber so etwas mit Pulsaren geplant, deren Rotations-Frequenzen ja extrem stabil sind. Da will man wohl mehrere gleichzeitig beobachten und dann aus den Frequenzverschiebungen langwellige Gravitationswellen schliessen.

Das wäre wahrscheinlich die bessere Methode

Heute benutzt man wohl eine Art Interferometer mit 2 Armen im rechten Winkel, die ein paar hundert Meter bis 3km lang sind. Ich gehe mal aus, dass man das mit der ART korrekt durchgerechnet hat und sich danach ein Effekt ergeben müsste ( die sind ja nicht blöd und stecken da hunderte Mio rein, bevor sie es errechnet haben. )

Was macht man nicht alles, um an die Millionen zu kommen :)

Vorraussetzung für diese Art Messung wäre aber eine zweidimensionale Raumzeitkrümmung damit beide Arme unterschiedliches messen. Eine Raumzeitkrümmung ist aber dreidimensional und damit wird der gesamte Raum gestaucht - also beide Arme werden gestaucht. Die Welle ist ja mit c unterwegs und erfasst somit einen 3km Bereich innerhalb von 1/100.000 s

Den Shapiro Effekt halte ich für die eigentliche Raumstauchung relevant. Das muß ja auch eigentlich so sein, damit innerhalb einer größeren Raumzeitkrümmung c konstant ist. Ist die Zeit dilatiert muß der Lichtweg (Raum) gestaucht sein damit c immer gleich ist. Der Shapiro Effekt bestätigt diese Aussage der ART.

gruß Peho

Peho
05.12.08, 19:19
Gravitationswellen entstehen durch Quadrupolschwingungen von Massen und können Probekörper(Empfänger) zu Quadrupolschwingungen anregen.


In erster Linie wird eine Gravitationswelle von jedem System beschleunigter Massen (z. B. einem Doppelsternsystem oder einem sich drehenden Planeten) Gravitationswellen erzeugt. (Wiki)

Die Quadrupolwirkung entsteht dadurch, daß die Welle die Materie sowohl anzieht und dann den Raum auch staucht. Es wird dabei aber keine Energie an die Materie abgegeben so daß von einer nachhaltigen Schwingung der Materie nicht die Rede sein kann.

Lediglich die Geometrie des Raumes verändert sich und davon könnte höchstens ein weit entfernter Beobachter etwas mitbekommen aber nicht wenn der Beobachter selbst in der gekrümmten Raumzeit sitzt.

gruß Peho

JGC
05.12.08, 20:23
Hallo Pheo...


Würde das nicht bestätigen, das eine gravitative Schwankung nur das gesamte EM-technische Prozedere in seiner jeweiligen Optik verschiebt und sich physikalisch gesehen rein gar nichts verändert??

Heißt es nicht von bekannten Philosophen, das die Realität, die wir vermeinen zu sehen, nur Lug und Trug ist??

Eine Illusion?


Ich glaube, das wir noch alle unser "blaues" Wunder erleben werden...


JGC

EMI
05.12.08, 20:51
Es wird dabei aber keine Energie an die Materie abgegeben so daß von einer nachhaltigen Schwingung der Materie nicht die Rede sein kann.

Die Energie der Gravitonen ist:
EGr = h*ω/2π mit ω=√(g*M/a³), g=grav.Konstante(Newton), M=erzeugende Massen, a=Abstand der Massen.

Diese Energie wird sehrwohl übertragen.
Die berühmten Alu-Zylinder von Joseph Weber wurden durch grav.Wellen in Schwingung versetzt, die Energie der Gravitonen wurde auf die Zylinder übertragen.

Gruß EMI

PS:
Zitat von EMI
Passiert eine Grav.Welle mit LG irgend einen Weltpunkt, so wird dort momentan die lokale Schwerkraft geändert.
Im Prinzip können grav.Wellen durch schwingende, rotierende oder allgemein durch beschleunigt bewegte Massen erzeugt werden.
Die emittierte Energie der grav.Wellen ist allerdings außergewöhnlich gering.

Die in der Zeiteinheit abgestrahlte Energie dE/dt (Leistung) eines Doppelsternsystems, das beispielsweise aus 2 Sternen der Masse M besteht, die im Abstand a mit der Winkelgeschwindigkeit ω um den gemeinsamen Schwerpunkt laufen, kann mit der ART berechnet werden:

dE/dt = (4/5*g/c³c²) * M²*a²*a² *ω³*ω³ mit g=grav.Konstante(Newton)

Setzt man ω = 2*Pi/T mit T=1Tag (für den Umlauf der Doppelsterne), für deren Massen 10 Sonnenmassen und für deren Abstand 3Mio km an, errechnet sich eine Stahlleistung von: ~10^20 kW.
Selbst in 10^10 Jahren würde so ein Doppelsternsystem gerade mal ~ 10^-11 % seiner ursprünglichen Masse als grav.Wellenenergieabgestrahlt haben.

Lambert
05.12.08, 21:12
Für denjenigen, der mehr wissen will über Joseph:

http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Weber_(Physiker)

Gruß,
Lambert

Peho
06.12.08, 12:36
Die Energie der Gravitonen ist:
EGr = h*ω/2π mit ω=√(g*M/a³), g=grav.Konstante(Newton), M=erzeugende Massen, a=Abstand der Massen.

Diese Energie wird sehrwohl übertragen.
Die berühmten Alu-Zylinder von Joseph Weber wurden durch grav.Wellen in Schwingung versetzt, die Energie der Gravitonen wurde auf die Zylinder übertragen.

Gruß EMI


Kein sehr überzeugendes Argument
siehe Wikipedia:

"Erste Berichte Webers in den Jahren 1968 und 1969, dass mit zwei unabhängigen Resonanzdetektoren in großer Entfernung tatsächlich zugleich (in Koinzidenz) Gravitationswellen festgestellt wurden, sind vermutlich auf Störeinflüsse zurückzuführen, die auf Grund ungenügender Analyse der Daten nicht als solche erkannt wurden. In späteren Versuchen in verschiedenen Institutionen konnten trotz höherer Empfindlichkeit keine Gravitationswellen nachgewiesen werden. Auch Versuche, mit einem auf die doppelte Umdrehungsgeschwindigkeit des Pulsars im Crabnebel abgestimmten Resonanzdetektor Gravitationswellen von dieser Quelle zu detektieren, waren erfolglos."

Das wäre ja zu schön um Wahr zu sein, schließlich wäre es der Nachweis, daß man Gravitonen die Energie entziehen kann - der erste Schritt zur Gravitationsabschirmung.

So weit sind wir anscheinend noch nicht.

gruß Peho

EMI
06.12.08, 13:23
Das wäre ja zu schön um Wahr zu sein, schließlich wäre es der Nachweis, daß man Gravitonen die Energie entziehen kann - der erste Schritt zur Gravitationsabschirmung.

Das hat mit Abschirmung nix zu tun.
Die Änderung von grav.Feldern erzeugt grav.Wellen, diese werden abgestrahlt und das grav.Wellen strahlende System verliert Energie.
Ein "Empfänger" absorbiert grav.Wellen Energie und ändert entsprechend seine Bewegung.
Diese Bewegungsänderung des "Empfängers" erzeugt wiederum Gravitonen, der "Empfänger" wird zum "Sender". Nix mit Abschirmung.
Das Ganze nennt man Wechselwirkung WW, grav.WW eben.

Es gelang J.Weber damals, Signale(Dauer~1s) mit seinen Zylindern zu registrieren, die das Rauschen um das Fünffache überstiegen und die als Registrierung von grav.Wellen angesprochen wurden.
Als Emissionszentrum der grav.Wellen wurde das Zentrum unserer Milchstraße lokalisiert. Im Kern der Milchstraße spielten sich offenbar unvorstellbare Aktivitäten ab.
Die registrierte Strahlungsintensität von ~10^44 W war nur erklärbar, wenn im Zentrum der Milchstraße minütlich 2 Sonnen verschwunden wären.
Dieses Ergebnis, was damals unerklärlich war, ließ Zweifel an Weber's Messungen aufkommen. Es war also eher das "zuviel" und nicht das "zuwenig" was kritisiert wurde.
Von einem riesigen SL im Zentrum der Milchstraße ging Ende der 60ziger aber noch niemand aus!

Gruß EMI

Uli
07.12.08, 02:55
...
Es gelang J.Weber damals, Signale(Dauer~1s) mit seinen Zylindern zu registrieren, die das Rauschen um das Fünffache überstiegen und die als Registrierung von grav.Wellen angesprochen wurden.
Als Emissionszentrum der grav.Wellen wurde das Zentrum unserer Milchstraße lokalisiert. Im Kern der Milchstraße spielten sich offenbar unvorstellbare Aktivitäten ab.
...
Gruß EMI

Bekanntlich konnten aber die positiven Resultate seiner Experimente in den folgenden Jahren von unabhängigen Gruppen nicht bestätigt werden. So steht ein direkter Nachweis von Gravitationswellen bis heute aus.

Uli

Marco Polo
07.12.08, 03:35
Bekanntlich konnten aber die positiven Resultate seiner Experimente in den folgenden Jahren von unabhängigen Gruppen nicht bestätigt werden. So steht ein direkter Nachweis von Gravitationswellen bis heute aus.


Hi Uli,

ein direkter Nachweis steht tatsächlich noch aus. Das wird auch noch ein paar Jahre dauern, befürchte ich.

Der indirekte Nachweis über den Pulsar PSR1913+16 (Mitglied eines Doppelsternsystems) ist aber bereits erbracht. Es muss sich wegen der Dopplerverschiebung der Pulsfrequenz um ein Doppelsternsystem handeln.

Wenn dann die Bahnenergie beider Partner um exakt den Wert abnimmt, den die ART aufgrund der Abstrahlung von Gravitationswellen vorhersagt, dann ist das für mich eine Art Beweis für die Existenz von Gravitationswellen.

Gruss, Marco Polo

Marco Polo
07.12.08, 12:32
Ich will ja nicht humorlos sein, aber genauso macht man Threads offTopic...... und das vom Moderator.

gruß Peho

Hast Recht. Ich werde das löschen.

Jogi
07.12.08, 14:44
Hi.

Müssen denn Grav.-Wellen zwingend Die Folge einer (erhöhten) Energieabstrahlung sein?

Bei einem solchen Doppelsternsystem nehmen wir das Licht des Sternes, der sich gerade auf uns zu bewegt, als blauverschoben, wenn er sich dann wieder von uns weg bewegt, als rotverschoben wahr.
An der emittierten Energiesumme ändert das doch aber nichts, oder?

Mit der Grav.-Energie soll das anders sein?
Warum?


Gruß Jogi

Uli
07.12.08, 15:24
Hi.

Müssen denn Grav.-Wellen zwingend Die Folge einer (erhöhten) Energieabstrahlung sein?

Bei einem solchen Doppelsternsystem nehmen wir das Licht des Sternes, der sich gerade auf uns zu bewegt, als blauverschoben, wenn er sich dann wieder von uns weg bewegt, als rotverschoben wahr.
An der emittierten Energiesumme ändert das doch aber nichts, oder?

Mit der Grav.-Energie soll das anders sein?
Warum?


Gruß Jogi

Hi Jogi,

nein, das ist nicht anders: beschleunigte Ladungen strahlen elm. Wellen ab, beschleunigte Massen Gravitationswellen. Beides impliziert einen Transport von Energie.

Uli

Jogi
07.12.08, 17:18
Hi Uli.




nein, das ist nicht anders: beschleunigte Ladungen strahlen elm. Wellen ab, beschleunigte Massen Gravitationswellen. Beides impliziert einen Transport von Energie.



Ich dachte eigentlich nur an den Dopplereffekt.

Wenn eine Lichtquelle auf mich zu rast, hat ihr Licht für mich eine höhere Frequenz/Energie.
Rast sie von mir weg, gilt das Umgekehrte.
In Summa bleibt die Lichtfrequenz gleich.
Aber die Umlaufzeit eines Doppelsternsystems stellt eben auch eine Frequenz dar, nämlich die Frequenz der Frequenzänderung.
Ich dachte, diese Frequenz der Frequenzänderung entspräche den gesuchten Grav.-Wellen.


Gruß Jogi

Uli
07.12.08, 17:40
Hi Uli.




Ich dachte eigentlich nur an den Dopplereffekt.

Wenn eine Lichtquelle auf mich zu rast, hat ihr Licht für mich eine höhere Frequenz/Energie.
Rast sie von mir weg, gilt das Umgekehrte.
In Summa bleibt die Lichtfrequenz gleich.
Aber die Umlaufzeit eines Doppelsternsystems stellt eben auch eine Frequenz dar, nämlich die Frequenz der Frequenzänderung.
Ich dachte, diese Frequenz der Frequenzänderung entspräche den gesuchten Grav.-Wellen.


Gruß Jogi


Nach meinem Verständnis kann man die Gravitationswellen, die so ein Doppelsternsystem abstrahlt, in der Elektrodynamik in etwa mit der Synchrotronstrahlung vergleichen - elm. Wellen, die Ladungen in einem Zirkularbeschleuniger abstrahlen. Hat nichts mit dem Dopplereffekt zu tun - beides kostet Energie.

Gruß,
Uli

Jogi
07.12.08, 17:55
Nach meinem Verständnis kann man die Gravitationswellen, die so ein Doppelsternsystem abstrahlt, in der Elektrodynamik in etwa mit der Synchrotronstrahlung vergleichen - elm. Wellen, die Ladungen in einem Zirkularbeschleuniger abstrahlen. Hat nichts mit dem Dopplereffekt zu tun - beides kostet Energie.

Hm.
Das ist natürlich eine vollkommen andere Sichtweise.

Den Elektronen (oder Positronen) im Ringbeschleuniger wird aber von aussen Energie zugeführt.

Zwei sich umkreisende Massen müssten diese Energie aus dem System entnehmen.

Und dann entspräche die Frequenz dieser Grav.-Wellen tatsächlich nicht unbedingt der Rotationsfrequenz des Systems(?)


Gruß Jogi

Uli
07.12.08, 18:22
...
Und dann entspräche die Frequenz dieser Grav.-Wellen tatsächlich nicht unbedingt der Rotationsfrequenz des Systems(?)
...


Die Frequenz der ausgesandten Gravitationswellen so eines periodischen Vorgangs ist gleich der Frequenz dieses Vorgangs oder ein ganzzahliges Vielfaches davon. So steht es zumindest
hier (http://www.pi1.physik.uni-erlangen.de/~katz/ws01/atp/)
(in den PDFs von Thorsten Lisker auf dieser Seite).

Ich hab ja leider keine Ahnung davon.

Gruß,
Uli

Jogi
07.12.08, 18:38
Hi Uli.

Die Frequenz der ausgesandten Gravitationswellen so eines periodischen Vorgangs ist gleich der Frequenz dieses Vorgangs oder ein ganzzahliges Vielfaches davon. So steht es zumindest
hier (http://www.pi1.physik.uni-erlangen.de/~katz/ws01/atp/)
(in den PDFs von Thorsten Lisker auf dieser Seite).
Da steht ein wichtiger Satz:
→Gravitationswellen sind periodische Änderungen der lokalen Metrik
Und genau so sehe ich das auch.

Die Metrik kann gestaucht und gedehnt werden.

Braucht es dazu Energie?
Hat die Raumzeit einen intrinsischen Reibungswiderstand?

Ich hab ja leider keine Ahnung davon.
Wer hat die schon?:)



Gruß Jogi

Uli
07.12.08, 19:14
Hi Uli.


Da steht ein wichtiger Satz:

Und genau so sehe ich das auch.

Die Metrik kann gestaucht und gedehnt werden.

Braucht es dazu Energie?

Gruß Jogi

Physik behandelt, was messbar ist und eine Messung basiert auf einer Wechselwirkung mit der Messapparatur. Ohne Energie-Transfer kommt so eine Wechselwirkung nicht zustande. Da muss z.B. eine von Joseph Webers Blechbüchsen zerbeult werden o.ä. und das kostet Energie. :)

Wenn Gravitationswellen keine Energie übertragen würden, wären sie unnachweisbar und somit per definitionem für die Physik uninteressant.
Ich erwarte, dass die Energie von Gravitationswellen ähnlich wie die von elm. Wellen in ganzen Vielfachen kleinster Paketgrößen auftritt (Gravitonen).

Gruß,
Uli

Peho
07.12.08, 20:15
Die Metrik kann gestaucht und gedehnt werden.

Hi Jogi

Ich denke mal, daß es zwei voneinander verschiedene Sichtweisen gibt. Einmal Gravitationswellen nach der ART über eine Geometrie der Raumzeit und die andere, die nach der QT mit WW von Gravitonen mit Materie funktionieren muß.

M.E. funktionieren beide unterschiedlich, es wäre mal interessant,herauszufinden, welche Theorie ergiebiger ist.

gruß Peho

Jogi
07.12.08, 20:36
Physik behandelt, was messbar ist und eine Messung basiert auf einer Wechselwirkung mit der Messapparatur.
Schon klar.
Wenn ich mich auf meine Badezimmerwaage (Messapparatur) stelle, zeigt sie mir die Stärke der Grav.-WW zwischen meinem Körper und der Erde an.
Und da stelle ich mir auch Gravitonen als Austauschteilchen vor.
Das ist aber wohl noch kein Nachweis von Grav.-Wellen.

Wenn Gravitationswellen keine Energie übertragen würden, wären sie unnachweisbar und somit per definitionem für die Physik uninteressant.
Ich erwarte, dass die Energie von Gravitationswellen ähnlich wie die von elm. Wellen in ganzen Vielfachen kleinster Paketgrößen auftritt (Gravitonen).
Okay.
Und der Energietransfer der "ganz normalen" Grav.-WW?
Der ist ja wohl um einige Größenordnungen größer.
Die Grav.-Wellen sehe ich nur als Schwankungen innerhalb dieses Energietransfers.


Gruß Jogi

JGC
07.12.08, 22:55
Hallo Jogi...


Da hast du mal die richtige Frage in den Raum geworfen...


Ich sehe das nämlich auch so...

Die Energien, die wir hier auf der Erdoberfläche beobachten, bei ihrer Umsetzung in Form von Arbeit und Leistung der erosiven und evolutionären Tätigkeit, dem Wettergeschehen, den Wasserkreislauf,der Sedimentation und Schichtung, dem vulkanischen Geschehen und den kristallinen Wandelprozesse im Erdinnern....

Sie müssen ja schließlich irgendwo herkommen...

Liefert denn nicht die Sonne die Energien, die all dem Medien wie die der Erde, des Feuers, des Wassers, und der Luft, und all der daraus entstandenen Verbindungen??

Was macht denn die Wärme...

Sie beschleunigt die elektronen in ihren Wegen und "Tätigkeiten" und verändern dadurch das Volumen eines jeglichen Mediums... Mal mehr, mal weniger..

Jede Substanz nach seinem ihm zugehörigen Regelwerk....

Und wie passiert das?

Durch kinetische Aufladung. Wärmeenergie wird zugeführt und die Atome schwingen in ihren Orbitalen entsprechend schneller in ihrem dadurch "vergrösserten" Raumvolumen...

Ganz je nach übertragener Temperatur, der jeweiligen Medien-Leitfähigkeit und deren jeweiligen Wärmespeicher-Kapazität, die sich wiederum in den jeweiligen Eigenschaften eines jeden Mediums äußern!

Das bedeutet im Grunde, das die Erwärmung eines Mediums nur dessen Raumvolumen(Dichte) verändert...(die höhere Temperatur in Form von kinetischer Geschwindigkeits-Zunahme der Orbitalbewegungen der Elektronen)

Dabei wird so ein Atom also nicht etwa leichter, es verdrängt nur mehr Volumen und übt einen Druck auf die entsprechend umgebenden Substanz-Teilchen ab. Dadurch kommt es zu gegenseitigen Verdrängungen..

Dabei werden die kleineren Substanzteilchen(kühlere Teilchen/Atome) wiederum weniger verdrängt wie die wärmeren Teilchen..(Separierungsprozess) und trennt die wärmeren von den kälteren Teilchen ab...

Fazit... warme Luft steigt z.B. meistens nach oben.(nach unten geht ja nur begrenzt bis zur Erdoberfläche)

Wird aber die Luft besonders feucht,(hohe Felddichten) so kann sich ab einem bestimmten Feuchte/Temperatur/Dichte-Verhältnis der gegenteilige Effekt ausbilden...(magnetisch/elektrisches/gravitatives Komplementärverhalten)

Die Konfektions-Richtungen kehren um...

Naja....

Wer jetzt sich mal umsieht und überlegt, welche Kräfte z.B. der Schwerkraft entgegen wirken, der wird nicht um die kapillaren Kräfte wie auch um die Fliehkräften nicht herum kommen.. (Im Zentrum eines rotierenden Objektes "flüssigen" (ein Stern/echter Planet kann ja durchaus als Flüssigkeitstropfen betrachtet werden) entsteht automatisch eine nach außen hin stärker wirkende Kraft wie die nach innen wirkende.. Ab einem bestimmten Verhältnis zur Rotation und der Dichte entsteht eine fixe Grenzschicht, an der sich Fliekräfte und Druckkräfte gegenseitig aufheben)

Verborgen im Mikrokosmos(dem INNEN) weisen sie dann genau das gegenteilige Verhalten auf wie im normalen Seh- und Messbereichbereich..(von AUßEN)

Stichwort....

Umkehrung diverser Prozederes in der Quantenmechanik


Alle Energien wie Wärme, Licht und Schall(Gravitationsdruck & Lichtdruck) kommen im Grunde genommen von außen auf die Erdoberfläche und verdichten den Planeten unmerklich...(Kristallisationsprozesse im Erdinneren, die dazu führen, das die "normalen" Mineralien in "Hochdruck"-Mineralien verwandelt werden und dabei einen kleineren Raum einnehmen. Währenddessen kühlen sie sich ab und die freiwerdende Wärme heizt das Magma im Mantel auf...


Fließen aus dem inneren Mantel dann Plumen in Richtung Oberfläche, so wandeln sich die Hochdruck-Mineralien wieder um in die üblichen Kristall-Gitterstrukturen der "Normaldruck"-Mineralien um und nehmen die Wärme wieder auf.. sie steigen dann wiederum als Lava in den oberen Mantel.

Die innere Wärme der Erde, verursacht durch die Druckwirkung der Gravitation und den Umwandelprozessen der Gesteinsmassen im Erdinneren ebenfalls eine Gegenströmung, in Form vom Wärmekonvektion und wirkt der Flussrichtung der Gravitation entgegen.

Und jetzt stellt euch mal vor, dieser Prozess-Kreislauf findet auch in der Atmosphäre statt, dem Wettergeschehen...

Ebenfalls durch die elektromagnetische Strahlung und dem Gravitationsdruck/Strahlungsdruck der Sonne und den restlichen Massen um uns...

Oder in evolutionären Lebensprozessen...

Immer werden vorige Zustände durch kinetischem Energieverbrauch(Strahlung) und Strukturwandel(entsprechende Frequenz- und Potentialveränderungen) in nachfolgende Zustände umgewandelt..

Und das kostet jedesmal Energie.... Einmal ein bisschen EM-Energien und einmal ein bisschen Gravitationsfluß, ständig im Wechsel...

Die Energien im Mikrokosmos, oder besser gesagt die "inneren Energien" stammen im Grunde direkt von den "äußeren" Energien ab, die eben in den jeweiligen Wirkzentren durch ihre jeweilig verursachten Prozederes in ihrer angestammten vektoriellen Eigenschaftumgekehrt wurden...

Ich finde, diverse physikalische Vorgänge muss man sich mal wirklich auf der Zunge zergehen lassen. um plötzlich die verborgenen Mechanismen zu entdecken, die hinter all dem "schalten und walten" stehen...


JGC

Peho
07.12.08, 23:48
Das hat mit Abschirmung nix zu tun.
Die Änderung von grav.Feldern erzeugt grav.Wellen, diese werden abgestrahlt und das grav.Wellen strahlende System verliert Energie.
Ein "Empfänger" absorbiert grav.Wellen Energie und ändert entsprechend seine Bewegung.
Diese Bewegungsänderung des "Empfängers" erzeugt wiederum Gravitonen, der "Empfänger" wird zum "Sender". Nix mit Abschirmung.
Das Ganze nennt man Wechselwirkung WW, grav.WW eben.

Hi EMI

Prinzipiell sehe ich das auch so. Allerdings halten wir in unserem Stringthread nichts davon, Gravitonen zu absorbieren und dann wieder zu emmitieren. Das ist ein unnötiger Umweg um die WW zu erklären. Gravitonen bleiben bei der ww erhalten und tauschen lediglich Energien mit der Materie.
Dazu müßte man natürlich erstmal akzeptieren, daß die "Quanten" Strings sind, die die Energie tragen.

gruß Peho

Uranor
08.12.08, 09:50
Gravitonen zu absorbieren und dann wieder zu emmitieren.
Als Quasiteilchen werden die Phonon (http://de.wikipedia.org/wiki/Phonon) beschrieben. Damit hatte ich mich vor kurzem etwas befasst. Ich versuche halt, die Nichtlokalität besser verstehen zu lernen. Doch es muss schwierig bleiben. Beobachtbar sind immer nur "angeregte" Fermionen-Situationen.

So lange keine gravitative Obejktanregung festgestellt werden kann, wird mich hier erst mal die geforderte energetische Größenordnung interessieren. Hat Gravitationsanregung sofern vorhanden feststellbar zu sein oder nicht?

Letztendlich dürfte für den Gravitationseffekt Impulskopplung genügen. Virtuelle Teilchen als mögliche Koppler würden ja grundsätzlich den Job leisten können. Nachdem die G-Energie derzeit ohnehin unmessbar schwach ist...

Gruß Uranor