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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Thirring-Lense Effekt und Ernst Mach


nancy50
15.12.08, 07:29
Liebe Forumfreunde,

der LT beschreibt die Veränderung des inertialen Bezugssystems (d.h. des frei
bewegten ) bei der Bewegung gravitativ wirkender Massen.
Dabei bleibt die Masse des Probekörpers unverändert, während die
Inertialsysteme unterschiedlich sind in Abhängigkeit von der Anwesenheit und
Bewegung umgebender Körper.
Diesen Effekt beschreibt Einstein so:

Ein Körper muss eine beschleunigende Kraft erfahren wenn man Massen in
seiner Umgebung beschleunigt.
Diese Effekte sind somit in der ART enthalten und wurden expermentell bestätigt.
Sie verändern jedoch nicht die Trägheitseigenschaften des Körpers !´sondern
nur die Inertialsysteme.(also der Einfluss auf die Geometrie der Raum -Zeit)
Damit wird das grundlegende Machsche Prinzip, dass träge Masse von
Wechselwirkungen mit anderen Körpern bestimmt wird nicht erklärt und ist somit nicht in der ART enthalten.
Andererseits schreibt Einstein:
Die Trägheit eines Körpers muss zunehmen, wenn man ponderable Massen in
seiner Umgebung anhäuft.
Aus diesem Widerspruch komme ich nicht raus .

Viele Grüße

N50

P.S.
Nowikow schreibt in seinem Buch die Evolution des Universums als " Beweis"
der Ungültigkeit des Machschen Prinzips:

.. verleiht ein und dieselbe Kraft einer gespannten Feder unabhängig davon ,
ob in der Nähe schwere Massen vorhanden sind oder nicht, einem Körper immer dieselbe Beschleunigung !


Bitte nur ernstgemeinte Zuschriften im Rahmen des Standardmodels der Kosmologie.

Sino
16.12.08, 17:09
Ok, ich bin kein Fachmann, was die ART angeht, aber ich denke, dabei ist von zwei verschiedenen Effekten die Rede, die man nicht in einen Topf werfen kann:

Ein Körper muss eine beschleunigende Kraft erfahren wenn man Massen in
seiner Umgebung beschleunigt.
Diese Effekte sind somit in der ART enthalten und wurden expermentell bestätigt.
Sie verändern jedoch nicht die Trägheitseigenschaften des Körpers !´sondern
nur die Inertialsysteme.

Hier war die Rede von beschleunigten Massen. Laut ART hat eine Beschleunigung den gleichen Effekt wie ein Gravitationsfeld. Die beiden sind äquivalent. Deshalb müsste meiner Meinung nach ein beschleunigter Körper eine gravitative Kraft ausüben bzw. in der ART-Sichtweise müsste eine Beschleunigung einer Masse die Geometrie der Raumzeit beeinflussen, also auch eine rotierende Masse, bei der sich zwar global betrachtet die Anordnung der Körper nicht ändert, aber eine Beschleunigung vorhanden ist.


Die Trägheit eines Körpers muss zunehmen, wenn man ponderable Massen in
seiner Umgebung anhäuft.
Aus diesem Widerspruch komme ich nicht raus .

Da ist von der Anhäufung von Massen die Rede, also quasi eine reine statische Betrachtung. Da jede Form von Energie zur Trägheit beiträgt wegen der Masse-Energie-Äquivalenz, kommt er wohl zu der Aussage.
Allerdings komm ich da auch etwas ins Schlingern, wenn ich mir vorstelle, dass man Massen aus Unendlichen Abstand holt und im Bereich der Probemasse anhäuft, da bei dem Vorgang ja erstmal potentielle Energie abgebaut/umgewandelt wird, die Energiedichte im Bereich der Probemasse dann aber steigt ... Hmm.
Naja, vielleicht kann von hier aus ja mal jemand weiter argumentieren. :)

nancy50
17.12.08, 07:08
Hallo Sino,

danke für deine Antwort.
Beim Lense-Thirring Effekt wird ein radial zur Masse hin wirkendes
Beschleunigungsfeld beschrieben, welches sich bei Rotation der Masse
verzerrt und sich zeitlich versetzt mit bewegt. Wir haben dadurch zwei
Beschleunigungen im Feld - eine radiale und eine tangentiale. D. h. in
beiden Richtungen verändern sich Raum und Zeit zueinander. Wenn sich die
Raumzeit nun geometrisch verzerrt wird der radiale Vektor kleiner und ein
Probekörper unterliegt nicht mehr der ursprünglichen radialen
Gravitationswirkung.
Dieser Effekt wurde tatsächlich nachgewiesen.
Beim zweiten Problem, dem Anhäufen von Massen und deren Wirkung auf die Trägheit streiten sich die Wissenschaftler bis heute gewaltig !!! (seit Newton )
Das Prinzip ist nicht in der ART enthalten, obwohl es der Ausgangspunkt für diese war.
Mich wundert eigentlich die geringe Resonanz zu dieser Problematik, ist sie doch von äußerst großer Bedeutung für unser Weltbild und geht aus meiner Sicht über sämtlche Fragen der Quantenmechanik etc. weit hinaus.
(nicht umsonst haben sich Ideologen (Lenin !) damit intensiv auseinandergesetzt.
Na mal sehen, was noch kommt.

N50

Sino
17.12.08, 15:56
Beim zweiten Problem, dem Anhäufen von Massen und deren Wirkung auf die Trägheit streiten sich die Wissenschaftler bis heute gewaltig !!! (seit Newton )
Das Prinzip ist nicht in der ART enthalten, obwohl es der Ausgangspunkt für diese war.

Ja, siehe anderer Bereich dieses Forums "Theorien jenseits der Standardphysik", wo es um die Heim'sche Theorie gilt. Irgendwann wissen wir vielleicht mehr.
Mir kommt es so vor, als ob alternative Theorien genug existieren, aber dass es einfach an Daten mangelt, um zu entscheiden, welches denn nun der richtige Weg ist. ( Deswegen wird im Normalfall wohl auch die meisten mit der ART argumentieren, da sie zumindest in einem gewissen Bereich erwiesenermassen gut funktioniert. Und da, wo sich die Geister streiten, Dunkle Materie, Dunkle Energie usw. ist man sich eh noch uneinig, welche Theorie da einspringen sollte. Das hängt quasi alles noch in der Luft mangels eindeutiger Messdaten, die einem sagen, wie das alles wirklich richtig zusammengehört. )

kawa
17.12.08, 15:58
Mich wundert eigentlich die geringe Resonanz zu dieser Problematik, ist sie doch von äußerst großer Bedeutung für unser Weltbild und geht aus meiner Sicht über sämtlche Fragen der Quantenmechanik etc. weit hinaus.
(nicht umsonst haben sich Ideologen (Lenin !) damit intensiv auseinandergesetzt.
Also wenn sich Ideologen mit naturwissenschaftlichen Problemstellungen beschäftigen, kommt selten etwas gutes dabei heraus (man denke z.B. an den Sozialdarwinismus).

Und die praktische Bedeutung des Machschen Prinzip ist doch ausgesprochen gering. Die QM hat dagegen sehr reale Konsequenzen (praktisch die ganze moderne Technik beruht ja darauf).

Das Prinzip ist nicht in der ART enthalten, obwohl es der Ausgangspunkt für diese war.
Eben. Daher verstehe ich auch die Frage nicht so ganz. Einstein hat ja, als er die ART entwickelte, am machschen Prinzip festgehalten. Erst später stellte sich dann heraus, das die ART es eben doch nicht enthält.

Ich persönlich halte einen absoluten Raum auch nicht für sonderlich problematisch. In der Praxis ist es ja auch so, das über die Entdeckung des Mikrowellenhintergrundes der absolute Raum wieder Einzug in die Physik gehalten hat. Damit ist dann das Machsche Prinzip hinfällig.

Sino
17.12.08, 16:50
Ich persönlich halte einen absoluten Raum auch nicht für sonderlich problematisch. In der Praxis ist es ja auch so, das über die Entdeckung des Mikrowellenhintergrundes der absolute Raum wieder Einzug in die Physik gehalten hat. Damit ist dann das Machsche Prinzip hinfällig.

Ich sehe es primär so, dass der Raum keine Bühne ist. In der ART lassen sich Raum, Zeit, Energie und Wechselwirkungen nicht voneinander trennen und das sehe ich genauso, da Zeit und Ort immer durch Messung ermittelt werden, wobei da immer die physikalischen Wechselwirkungen mit im Spiel sind, die alles miteinander verknüpfen. Somit ist alles, was man misst und eine physikalische Einheit trägt, erstmal eine physikalische Grösse, die relativ zu etwas anderem ermittelt wird inklusive der Messung von Zeit- und Raumgrössen.

Wenn ich eine Bühne wollte, bräuchte ich wohl einen einbettenden Raum, der unabhängig existieren würde, aber der dann wohl auch keinen physikalischen Sinn hätte.

Lambert
17.12.08, 17:28
Vom Machschen Prinzip halte ich gar nichts.

Gruß,
Lambert

nancy50
17.12.08, 18:35
na, da haben wir schon den Schlamassel.

Also lieber kawa, vonwegen unbedeutend.
Immerhin wird damit deine Trägheit, sprich träge Masse festgelegt, mehr geht wohl nun wirklich nicht !!!!
Bitte, welches Prinzip greift tiefer in unser Dasein ein, wenn nicht dieses.
Es geht hier schlicht und ergreifend um die wichtigste Frage´der Naturwissenschaft, ...

woher kommt unsere Trägheit !!! (also nicht die beim morgentlichen aufstehen )

Grüße
N50

zeitgenosse
17.12.08, 19:12
Vom Machschen Prinzip halte ich gar nichts. Im Kern richtet sich das Machsche Prinzip gegen Newtons absoluten Raum. Newton war der Meinung, dass sich am Beispiel des Eimerexperimentes immer eine Bewegung gegenüber dem absoluten Raum belegen liesse. Nach Newton sollte der absolute Raum auch dann existieren, wenn man sich sämtliche Massen wegdachte. Immerhin konnte de Sitter - zumindest theoretisch - eine Kosmologie ohne Massen beschreiben. Nach Mach hingegen - an Ideen von Leibniz anknüpfend - ist die Existenz des Raumes untrennbar mit derjenigen der Körper verbunden. Mach kritisierte also, dass Newton nicht den Einfluss der übrigen Massen im Universum berücksichtige. Mach behauptet damit zudem, dass die Trägheit eines Körpers auf die Anwesenheit anderer Massen zurückzuführen sei. Würde man diese aus dem Universum entfernen, gäbe es keine Fliehkraft usw. Selbst betrachte ich das Machsche Prinzip als Stilblüte eines vergangenen Jahrhunderts. Ersetzt man das gebeutelte Machsche Prinzip durch ein kosmologisches Hintergrundfeld vom Higgs-Typus, ergibt sich wie von selbst, dass Trägheit und Beharrungsvermögen (also Eigenschaften eines ponderablen Körpers) eine Folge der Kopplung zwischen Masse und Feld sind. Andere Massen werden zur Begründung nicht benötigt. Gr. zg

Peho
17.12.08, 21:20
Ersetzt man das gebeutelte Machsche Prinzip durch ein kosmologisches Hintergrundfeld vom Higgs-Typus, ergibt sich wie von selbst, dass Trägheit und Beharrungsvermögen (also Eigenschaften eines ponderablen Körpers) eine Folge der Kopplung zwischen Masse und Feld sind. Andere Massen werden zur Begründung nicht benötigt. Gr. zg

Hallo

wo soll der Unterschied zwischen einem HiggsFeld und dem Gravitationsfeld sein? Über Gravitonen wechselwirkt die gesamte Materie miteinander. Damit hat jede Masse im Universum einen Einfluß auf einen Probekörper.
Schwere und träge Masse sind äquivalent und wirken über das gleiche Teilchen; dem Graviton.
Wechselwirken also Gravitonen mit einem Atom von allen Seiten gleichstark, so wird sich das Atom gegen eine Veränderung seiner Lage wehren - und das bewirkt seine Trägheit.

Anders gesagt, das Graviton verleiht durch diesen Mechanismus einem Teilchen träge Masse. Das ganze kann man auch getrost HiggsMechanismus nennen. Verleiht man einem Graviton entsprechende Energien (im LHC), wird man es detektieren können und "Higgs"nennen.

gruß Peho

nancy50
17.12.08, 21:29
Also der Higgsmechanismus liefert "lediglich " eine Erklärung dafür, warum Teilchen Masse besitzen und nicht nur Energie.
Zu Beginn der Inflation hatten alle Teilchen die Masse Null, die Schwerkraft hatte sich schon abgekoppelt und existierte neben den drei anderen Kräften, die noch vereint waren. (GUT Zeit)
Am Ende der Inflation bricht die GUT Symetrie, und es beginnt die Epoche der elektroschachen und starken Wechselwirkung.
Teilchen besitzen keine Masse, natürlich Energie.(und i.ü. Gravitation, ist wichtig, sehr wichtig für die Gesamtenergiebilanz des Universums, die NULL ist.
Darum funktioniert es eben, das ein Universum mit 10 Exp 28 Sonnenmassen aus 25 Gramm entstehen kann !!!!! (die Unschärferlation lässt grüßen)
Das Universum ist dann i.ü. ca. 10 cm groß. (nach Guth).
Alle Energie ist "erschaffen", nichts kommt später hhinzu.
Nach dem Ende der Inflation kühlt das Universum weiter aus und nach 10 Exp -10 sec nach dem Urknall bricht auch die elektroschwache Wechselwirkung und der Raum wird von nun an mit dem Higgsfeld erfüllt.
(niedere Symetrie= Energiegewinn im Higgsfeld).
Jetzt und erst jetzt ! bekommen Teilchen ihre Masse.(LEP-LHC Physik)
Wir alle besitzen nur Masse, weil wir mit diesem Feld wechselwirken.(Photonen nicht ).
Würde man es abschalten würden wir wieder zu Energie und Teilchen ohne Masse verschwinden.
Aber bitte nicht denken, das Masse so etwas wie Reibung der Teilchen am Higgsfeld bedeutet.
Im Higgsfeld Raum bewegen sich ALEE ! Teilchen gleich schnell.
Nur die Wechselwirkung der Teilchen mit Ihm vereihen ihm die Masse.
So nun kommts !
All das hat nichts , überhaupt nichts mit der Trägheit von Massen zu tun.
Das ist das Problem und ich betone noch mal, keiner hat bisher darauf eine Antwort gefunden, warum Körper träge sind.
Die ART auch nicht.
Ist doch spannend denke ich.

N50

kawa
17.12.08, 21:59
Also lieber kawa, vonwegen unbedeutend.
Immerhin wird damit deine Trägheit, sprich träge Masse festgelegt, mehr geht wohl nun wirklich nicht !!!!
Jain. Wir brauchen so oder so einen Mechanismus, welcher die träge Masse festlegt. Ob das Machsche Prinzip nun gilt oder nicht. Und auch die ART kann das ja nicht klären sondern nutzt es nur um die Gravitation zu beschreiben.

Momentan scheint es mir halt so, das der Raum absolut ist und damit das Machsche Prinzip ausgedient hat. Alle Versuche, es zu berücksichtigen sind ja meines Wissens nach bisher gescheitert. Das ist natürlich kein Beweis - aber zumindest ein Hinweis.

Natürlich ist die Frage nach der Herkunft der trägen Masse interessant. Aber ich sehe bisher noch nicht, das das zwingend etwas mit der ursprünglichen Frage zu tun hat. In einem absoluten Raum sollte die Frage zumindest einfacher zu beantworten sein.

Uranor
17.12.08, 22:05
Das ist das Problem und ich betone noch mal, keiner hat bisher darauf eine Antwort gefunden, warum Körper träge sind.
Die ART auch nicht.
Ist doch spannend denke ich.
Darum haben Rueda und Huisch versucht, die Gravitation als druckbasiert zu erkunden. Die Basis wäre der Vakuum-Druck (Fluktuationen). Vielleicht mussten sie scheitern. Man hört nichts mehr.

Gruß Uranor

nancy50
17.12.08, 22:17
dann bitte noch mal meinen Beitrg zum LT Effekt lesen,
da wird eben das Machsche Prinzip mit Ergebnissen belegt.
Zitat :
Mit den Arbeiten von Thirring und Lense war bestätigt, dass die Allgemeine
Relativitätstheorie zwei Typen Machscher Effekte voraussagt: die Mitführung lokaler
Inertialsysteme (d.h. die Präzession kräftefrei aufgehängter Kreisel) und Mitführung der
Bahnebenen von Satelliten. Sie sind unter dem gemeinsamen Namen Thirring-Lense-
Effekt bekannt. Vierzig Jahre lang galten sie als unbeobachtbar klein.
Ein von Mach vorhergesagter Effekt gilt also !!
( Messung an LAGEOS (= Laser Geodynamics Satellite, seit 1976 im Umlauf)
Nur das Problem ponderabler Massen , also ohne Bewegung ist noch nicht bewiesen.
Wenn das bewiesen wird, und es sieht danach aus, hätte Mach gesiegt.
Von wegen , keine Bedeutung des Machschen Prinzips.

N50

Peho
17.12.08, 23:24
Wenn das bewiesen wird, und es sieht danach aus, hätte Mach gesiegt.
Von wegen , keine Bedeutung des Machschen Prinzips.

N50

genau - und wie ich das mit Gravitonen beschrieben habe, entspricht es genau dem Machschen Prinzip.

gruß Peho

nancy50
18.12.08, 07:59
ok, deine Meinung, ich hatte aber um Antworten im Rahmen des Standardmodells der Kosmologie gebeten, oder schau doch einfach mal bei Wikipedia nach.
Übrigens verwechselst du elementare Begriffe.
Materie und Masse sind zwei verschiedene Dinge.
Materie hat tatsächlich keine Trägheit, sie ist eine philosophische Kategorie.
Ist eben alles nicht so einfach.

N50.

nancy50
18.12.08, 08:44
Hallo Uranor,

habe dummerweise deine Antwort erst jetzt gelesen, genau dahin geht die Forschung.
Bleibe da drann und melde mich wieder, sobald Neues in Sicht ist.


Bis dahin

N50

Lambert
18.12.08, 08:51
@zeitgenosse

dann reduziere die Higgs-Teilchen zu geordneten virtuellen t,m-Teilchen mit grenzwertige ART-Eigenschaften und schon entsteht das SRT-konforme sqt-Feld der kleinsten Minkowskiräume, das der Natur galaxienweis zugrunde liegt.

Gruß,
Lambert

PS. ein paar Definitionen aus obigem Satz bedürfen der theoretischen Ausarbeitung

Sino
18.12.08, 10:49
Trägheit entsteht ja zum Teil auch durch innere Dynamik.
Bei dem Thread über die Simulation der QCD, wo gezeigt wurde, dass sich der allergrösste Teil der Masse eines Nukleons auf Bewegung zurückführen lässt, wurde es ja überdeutlich.

D.h. letztendlich wäre davon auszugehen, dass selbst ein Bündel Photonen, das in einem verspiegelten Würfel rumreflektiert, diesen Würfel mit Trägheit ausstatten würde.

Man könnte das besser errechnen, in dem man zum Beispiel einen Resonator mit 2 Spiegeln nimmt, in dem Photonen eingesperrt sind. Nun müsste man schauen, was passiert, wenn man ihn der Längsachse nach beschleunigt.
Der Strahlungsdruck auf der einen Seite würde vermutlich höher sein, als auf der anderen durch Rot/Blau-Verschiebung.
Damit hätte dann auch der Resonator Trägheit und das durch Objekte wie Photonen mit der Ruhemasse Null !

P.S.: Natürlich gibt es keinen masselosen Resonator, also braucht man andere Wechselwirkungen, die masselose Teilchen an einen Ort bzw. in einem Volumen binden, so dass bei Beschleunigung des Gesamtsystems eine statistische Asymmetrie der Impulsänderungen bei Richtungsänderung der einzelnen ruhemasselosen Teilchen auftritt zwischen Vorder- und Rückseite. (edit: Ob das zum Ziel führt, keine Ahnung, ging mir nur gerade so durch den Kopf ;) )

Uranor
18.12.08, 11:44
Sämtliche Materie hat Trägheit!
Interessant. Dazu fällt mir ein: Jedes Quantenobjekt verhält sich träge.

Äh ja, das Photon folgt der Geodäte. Also völlig genullt in Sachen Energie-, Masse-, Trägheits-Äquavilenz verhält es sich nicht. Auf c0 ergibt sich offenbar keine Ignoranz des Äquavilenzprinzips.

Ist der Effekt also tatsächlich absolut vernachlässigbar gering? Immerhin: Das Photon folgt der Geodäte. ;) :D

Gruß Uranor

Lambert
18.12.08, 12:41
All das hat nichts , überhaupt nichts mit der Trägheit von Massen zu tun.
Das ist das Problem und ich betone noch mal, keiner hat bisher darauf eine Antwort gefunden, warum Körper träge sind.
Die ART auch nicht.
Ist doch spannend denke ich.

N50

Hallo N50,

die sqt zeigt, dass alle Materie mit dem Raum in einer Grundordnung zum Raum verbunden ist. Daraus entsteht die Trägheit.

Ist ohne Zweifel sehr spannend.

Gruß,
Lambert

Uranor
19.12.08, 13:47
Materie hat tatsächlich keine Trägheit, sie ist eine philosophische Kategorie.
Der Punkt bremst meine Überlegungen auch immer wieder aus, will incl. der womöglich radikal falschen Schulvorstellungen offenbar dauerhaft auf's Glatteis führen.


Ole, Trägheit wird nicht als Eigenschaft von Quantenobjekten beobachtet, aber sie wird beobachtet. Damit zeigt sie sich nicht als philosophische sondern als pühysikalische Kategorie.


Gleichförmig Bewegung ergibt sich rein auf Impulserhaltung bzw. quantisiert permanenten Impulsausgleich.

Wieso kann sich etwas nach einmaligem Impulstausch gleichförmig bewegen?
Antwort: Gar nicht. Da sich jedes Quantenobjekt unausweichbar immer im sich durchkreuzenden G-Feld befindet, kann/muss geschlossen werden, dass es ständig Impuls tauscht.

Wenn etwas mit c0 durch's All jagt und dabei zumindest "indirekt" (vielleicht nur via Polarisierungs-Auswirkung) (Photon) permanent dem G-Feld ausgesetzt ist, wird es überall und stets zum aktuell resultierend dominanten Objekt hingebeugt. Es reagiert nur sehr schwach, mit seinem e-Äquavilent auf das G-Feld.

Im Kugelschalen-Umblick erscheint das G-Feld quasi ausgeglichen zu sein (vgl. analog die 3K-Strahlung). Bei c0 ist die frontal wirkende Gravitation stark blauverschoben. Heckseitig wirkt keine G-Kraft (wegen v(G)=c0).

An dem Punkt wären Mathematiker gefragt. Ein Photon hat immerhin Entstehungs-Impuls. Wie groß ist er? Welcher Widerstand stellt sich ihm entgegen? Dass c0 nicht zu <c0 gestaucht wird, ergibt sich aus der Beobachtung. Was bleibt, wäre ein frontaler Beugungseffekt (wie auch immer, nur so kann ich es erkennen und darstellen). Immerhin wird unser Photon niemals das Kontinuum unseres Kosmos verlassen.

Gründet c0 auf dem Wellenwiderstand des virtuellen Hintergrundes (QV) oder des G-Feld-Hintergrundes?

Reicht die virtuella Aktivität des QV, unter Berücksichtigung maximaler Blauverschiebung beim Impulstausch mit dem Photon? Wegen des Pauliprinzips dürfte hier nur die indirekte gegenseitige Beeinflussung via Vakuum-Polarisierung infrage kommen.


Es ergeben sich also konkrete Beobachtungen und Fragestellungen. Meine derzeitige Amateurbaby(:))-Schlussfolgerung ergibt, dass auf Basis ziehender Gravitation die Zusammenhänge nicht !!! verstanden werden können. Wieso wird die Druckgravitation wie pauschal anmutend ausgeschlossen.

Ja, mal wirklich vorbahaltlos rechnen. Überschlagend betrachtet sollte aus druckbasierter Gravitation keine der relavanten Fragen bis hin zur beschleunigten!! Expansion unbeantwortet bleiben.


habe dummerweise deine Antwort erst jetzt gelesen, genau dahin geht die Forschung.
Bleibe da drann und melde mich wieder, sobald Neues in Sicht ist.
Offenbar zeigt sich die Arbeit extrem schwer, wenngleich Physiker (z.B. @Joachim) sofort die Wirksituation nachvollziehen können. Wir werden Geduld trainieren dürfen.

Gruß Uranor

nancy50
08.01.09, 20:38
so, nach gründlicher Recherche am MPI, ergibt sich folgendes Bild.

Mach hatte sein Prinzip sehr scharf formuliert.(wird Ihm zumindest unterstellt)
Dieses scharfe Machsche Prinzip (MP), dass ponderable Massen für sich allein, die Trägheit von Körpern beeinflusst, gilt nicht.
Dieser Effekt tritt mit ponderablen Massen zwar auf, es ist aber nur ein verstecktes Koordinatenproblem, also ein LT Effekt.
Einstein wollte es erst in seine ART einbauen, was nicht gelang.
Das eigentliche MP, gilt aber trotzdem und wurde im Thirring-Lense Effekt (LT)nachgewiesen, eben als Koordinateneffekt.

Damit steht fest, dass die Trägheit eben doch von den Fixsternen bewirkt wird, aber eben nur in bewegten Systemen, was sie ja sind.


Grüße

N50

EMI
09.01.09, 01:09
Dieses scharfe Machsche Prinzip (MP), dass ponderable Massen für sich allein, die Trägheit von Körpern beeinflusst, gilt nicht.
Das eigentliche MP, gilt aber trotzdem und wurde im Thirring-Lense Effekt (LT)nachgewiesen, eben als Koordinateneffekt.

Damit steht fest, dass die Trägheit eben doch von den Fixsternen bewirkt wird, aber eben nur in bewegten Systemen, was sie ja sind.

Genau, sagte ich doch.

Die Ursache der Trägheitskraft Ft ist die Änderung einer gleichförmigen Bewegung(Beschleunigung) durch eine Kraft. Trägheit ist keine Eigenschaft der Materie.

Trägheit(träge Masse) ist für mich die "Gegeninduktion" einer schweren Masse, welche im Gravitationsfeld(aller nicht mit beschleunigten Massen) eine Beschleunigung erfährt.
Diese "Gegeninduktion" wirkt der Ursache(Kraft die die Geschwindigkeitsänderung dv in der Zeitdifferenz dt verursacht) entgegen.
Somit wird auch die Ursache der Äquivalenz von träger und schwerer Masse klar.

Ft = 8π Sr K * dv/dt
Ft = mt*a
mt = ms

Sr (Schwarzschildradius) = ms*g/c²
ms (schwere Masse)
mt (träge Masse)
a (Beschleunigung)
g (Newtonkonstante)
c (Lichtgeschwindigkeit)
K = 1/Xc²
X (Einsteinkonstante) = 8πg/c²c²


Gruß EMI