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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Permanentmagnet


Eyk van Bommel
16.01.09, 21:15
Kann mir jemand sagen was passiert, wenn man durch einen Permanentmagneten einen Wechselstrom fließen lässt?

Verliert er mir der Zeit seine Magnetisierung und/oder erzeugt er einen Widerstand?

Gruß
EVB

Lambert
16.01.09, 21:18
Vielleicht hilft Dir dieses:

http://www.energie.ch/at/mag/magnet.htm

Gruß,
Lambert

Eyk van Bommel
16.01.09, 22:20
Naja – nicht ganz.:(

Die Frage die ich mir stelle ist, ob man einen Stromkreis durch Permanentmagnete schließen (und wieder öffnen kann) wobei, anders wie beim Reedkontakt, der Strom durch die Magneten fließen soll.

Bei dem Link bin ich mir a) nicht sicher ob es nur um DC geht (also allgemein nur hohe Ströme) bzw. ob ein AC eine schnellere Entmagnetisierung bewirkt.

Und verlieren Magnete mit hoher Remanenz nie ihre Magnetisierung (also über 10 Jahre) oder nur langsamer (Ist es nur von der Stromstärke abhängig oder von Ah)

Gruß
EVB

Lambert
17.01.09, 12:53
Hallo EvB

bei der Entmagnetisierung wird Energie verbraucht. Diese muss zur Verfügung gestellt werden. Die Energie eines Gleichstroms ist höher als jene eines Wechselstroms gleichen Wertes.

Aber ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich Deine Frage richtig kapiere. Sie lautete ja: Du leitest einen Strom durch einen Permanentmagnet. DC oder AC. Der Entmagnetisierungeeffekt würde dann möglicherweise durch die Erhitzung - also durch den ohmschen Wert des geleitenden Permanentmagneten - entstehen.

Solltest Du jedoch den Strom in einer Spule um den Magneten herum laufen lassen wollen, so spielt die Luftspalt zwischen Magneten und Spule auch eine Rolle. Das ist eine ganz andere Situation. Hier wird nur das AC -Feld etwas beiwirken, denn nur dieses kann über im Magneten einen Strom erzeugen. Siehe z.B. http://www.supermagnete.de/magnetismus/luftspalt

Hilft das weiter?

Gruß,
Lambert

Eyk van Bommel
17.01.09, 21:31
Aber ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich Deine Frage richtig kapiere. Sie lautete ja: Du leitest einen Strom durch einen Permanentmagnet. DC oder AC. Der Entmagnetisierungeeffekt würde dann möglicherweise durch die Erhitzung - also durch den ohmschen Wert des geleitenden Permanentmagneten - entstehen.
Das du meine Frage nicht richtig verstehst, liegt vielleicht auch daran dass es vielleicht auch kein Problem ist?
Ich dachte, dass der ständig wechselnde Stromfluss mit der Zeit, durch das dadurch bedingte ständig wechselnde Magnetfeld, den Magneten entmagnetisiert.

Tausche einfach einmal die Kontaktstifte am Schuko-Stecker durch zwei Neodym- Kontaktstifte. Bleiben diese Neodym- Kontaktstifte auch nach längerer Verwendung (Schuko-Stecker vom Fernseher) noch magnetisch?

Gruß
EVB

Lambert
18.01.09, 11:08
Hallo EvB,

naja, ein Thema ist es schon.

Die deutlichste Erklärung fand ich aiuf die Schnelle unter http://de.wikipedia.org/wiki/Entmagnetisierung

Da wird deutlich, dass ein Gleichstrom in der Tat nicht hilft. Ansonsten entmagnetisieren im Allgemeinen Stöße, Hitze und halt jene magnetische Wechselfeldmethode, wobei man das Feld langsam nach Null bringen muss, damit die Entmagnetisierungskurve mehrfach durchlaufen wird. Gleichstrom hilft da natürlich nicht; man muss ja schließlich die magnetische Ausrichtung ständig ändern, damit diese im Material fixiert, und das geht nur mit einem Wechselfeld. Ich denke , dass es noch mehr Sinn macht, zudem die Ausrichtung des entmagnetisierenden Feldes zu varieren, damit sich der gewünschte Chaos im Permanentmagnet eher einstellt.

Gruß,
Lambert

Eyk van Bommel
18.01.09, 12:09
Hallo Lambert,
eigentlich dachte/hoffte ich, dass diese Frage leichter zu beantworten wäre. :(
Aber Danke für deine Hilfe soweit.

Das Problem an der Erklärung ist ja, dass es sich hier um eine möglichst effiziente Methode zur Entmagnetisierung handelt. Oder?

So wie ich es nun verstanden habe, würde ein 220V Wechselstrom auch mit konstanter Frequenz von 50 Hz zur einer Entmagnetisierung führen (dann aber über einen deutlich längeren Zeitraum), wenn der Strom durch den Magneten fließt.

Kurz: Einen Stromkreis über 2 Magnete zu schließen macht auf dauer keinen Sinn.

Gruß
EVB

Lambert
18.01.09, 12:35
Hallo Lambert,
eigentlich dachte/hoffte ich, dass diese Frage leichter zu beantworten wäre. :(
Aber Danke für deine Hilfe soweit.

Das Problem an der Erklärung ist ja, dass es sich hier um eine möglichst effiziente Methode zur Entmagnetisierung handelt. Oder?

So wie ich es nun verstanden habe, würde ein 220V Wechselstrom auch mit konstanter Frequenz von 50 Hz zur einer Entmagnetisierung führen (dann aber über einen deutlich längeren Zeitraum), wenn der Strom durch den Magneten fließt.

Kurz: Einen Stromkreis über 2 Magnete zu schließen macht auf dauer keinen Sinn.

Gruß
EVB

Ja, es geht ja nicht um Strom oder Spannung in dem Sinne, sondern um die Erweckung eines wechselnden Magnetfeldes in dem Dauermagnet. Nur dieses Magnetfeld führt zur Entmagnetisierung, falls die abnehmende Kurve bis Null Magenetisierung durchlaufen wird.
Die Größe des wechselnden Magnetfeldes und dessen kontrollierten Abklingen scheinen ausschlaggebend.

Ich denke übrigens, dass die schnellste Methode zur Entmagnetisierung eine heftige Erhitzung ist. Dadurch verschwinden die sogenannten Weiss'sche Bezirke (bei Eisen bei ca. 750°C), die einzelne gepolarisierte Magnetgebiete im Eisen darstellen.

Gruß,
Lambert

Eyk van Bommel
18.01.09, 12:52
Ich denke übrigens, dass die schnellste Methode zur Entmagnetisierung eine heftige Erhitzung ist.
Nun mir ging es ja gerade darum, diese Entmagnetisierung zu vermeiden.
…sondern um die Erweckung eines wechselnden Magnetfeldes in dem Dauermagnet.
Ja, aber würde ein Wechselstrom nicht genau das bewirken? Induziert der Wechselstrom nicht auch ein sich wechselndes Magnetfeld im Dauermagneten? (O.K sehr klein, aber dafür sehr nah?)

Stell dir mal eine Niedervolt-Hallogen-/LED-Lampen Konstruktion vor. Bei der man über verschiedene Magnete (Kugel, Ringe, Würfel…)sich (s)eine Lampe zusammenbaut und darüber den Strom fließen lässt.

Das Problem: Nach 5 Jahren fällt sie dir auf den Kopf.

Gruß
EVB

Lambert
20.01.09, 17:37
Ich habe mal angefragt bei einer Manufaktur für Dauermagnete. Die kennen sich bei solchen praktischen Themen oft noch am Besten aus.

Ich hoffe auf eine schnelle Antwort, die ich hier dann weitergebe.

Gruß,
Lambert

Sino
20.01.09, 20:19
Kannst auch mal den wiki-Link zu Koerzitivfeldstärke anschauen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Koerzitivfeldst%C3%A4rke

Zitat:"Man unterscheidet zwischen der Koerzitivfeldstärke (bHc) der magnetischen Flussdichte und der Koerzitivfeldstärke (jHc) der magnetischen Polarisation. Wird ein Permanentmagnet einer Feldstärke bHc ausgesetzt, verschwindet die magnetische Flussdichte im Magneten. Er ist jedoch nach dem Entfernen aus dem Feld immer noch magnetisch. Erst bei einer entmagnetisierenden Feldstärke jHc verliert der Permanentmagnet seine magnetische Polarisation und somit seine Magnetisierung vollständig

Ich persönlich geh stark davon aus, dass die Felder, die bei "normalen" Strömen durch einen Permanentmagneten entstehen würden, zu schwach sind, um ihn zu demagnetisieren, weil bHc nicht annähernd erreicht wird. Permanentmagnete sind schliesslich dazu gemacht ihre Magnetisierung zu erhalten, im Gegensatz zu Trafoblechen, Ferritkernen usw. ( Wenn ich zwei Stabmagnete verschieden herum gegeneinander drücke, verlieren die ihre Polarisation auch nicht. )

edit: Dass der Permanentmagnet bei normalen Temperaturen und geringen Felstärken schleichend seine Polarisation verliert, halte ich auch für unwahrscheinlich, da die magnetischen Dipole sich doch bis zu einem gewissen Grade gegenseitig in ihrer Ausrichtung/Anordnung stabilisieren. Das ist doch gerade der Witz daran.

nochmal edit: Man könnte natürlich trotzdem fragen, ob die Situation irgendwie anders ist, wenn der Strom direkt durch den Magneten fliesst. Allerdings sind die Elektronen, die den Strom leiten und Elektromagnetismus verursachen, nicht die gleichen Elektronen, deren Spin dem Permanentmagneten seine Eigenschaften geben. Letztere sollten wohl fest im Atom eingebunden sein.


Und noch ein Link, weil mich das Thema gerade interessiert hat:
http://www.wer-weiss-was.de/theme50/article571952.html
Ein paar Posts weiter unten erklärt ein Nutzer namens Stephan Wiese den Magnetismus in Eisen, Nickel und Cobalt.

Lambert
20.01.09, 22:26
Kannst auch mal den wiki-Link zu Koerzitivfeldstärke anschauen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Koerzitivfeldst%C3%A4rke

Ich persönlich geh stark davon aus, dass die Felder, die bei "normalen" Strömen durch einen Permanentmagneten entstehen würden, zu schwach sind, um ihn zu demagnetisieren, weil bHc nicht annähernd erreicht wird.

Dieser Meinung in ich auch, jedoch geht es EvB um sehr lange Perioden. Da kennt sich meistens der Frabrikant sehr gut aus. Jedenfalls in Deutschland.

Gruß,
Lambert