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-   -   Kritik des ontologischen Weltbildes (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=1319)

Hermes 27.11.09 16:32

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Hallo Bauhof!
Zitat:

Zitat von Bauhof (Beitrag 45044)
Hallo Hermes,

warum trägt dein Beitrag die Unterschrift von Möbius?

M.f.G. Eugen Bauhof

Erklärung: War'n Witz. http://www.greensmilies.com/smile/sm...schiefguck.gif

Man beachte den feinen Unterschied, der dem einmaligen Original subtilen Respekt zollt: moebius -> möbius
Jetzt isser tot. (der Witz)
http://www.greensmilies.com/smile/sm...cons_segen.gif

Gruß Hermes

PS: Gibts Meinungen zum Sachteil?

RoKo 27.11.09 20:06

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
@Bauhof

Danke für den Lesetipp. Deiner Rezension entnehme ich, dass ich vermutlich Gedankengänge finden werden, die den meinigen ähnlich sind.

An einer fundierten Debatte habe ich Interesse - aber zuerst werde ich das Buch lesen.

Gandalf 27.11.09 22:37

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Hallo!"

Zitat:

Zitat von Bauhof (Beitrag 44998)
Ein "heißes" erstes Thema wäre z.B. der Punkt (5) meiner Rezension:
(5) Der Disput um die Viele-Welten-Theorie verlangt somit überhaupt nicht nach einer logischen Auseinandersetzung mit dieser. Sie beruht bereits in ihrer Bezugnahme auf ontologisierten Wahrscheinlichkeitswellen auf einer unzulässigen Abstraktion und ist somit von vornherein als hinfällig auszuweisen.

Selten so einen Schwachfug gelesen. Der Autor phantasiert sich da was zusammen, was einer näheren Prüfung nicht Stand halten kann. Eine VWI "ontologisiert" niemals als eine "Wahrscheinlichkeitswelle"! Die Ontologie zeigt sich allein bei den (messbaren) 'physikalische Eigenschaften'. Wellen- (Teilchen-) und Interferenzerscheinungen sind die Epiphänomene (Beschreibungsebenen) dieser Eigenschaften. Genausogut könnte man einer Wasserwelle eine "ontologische Existenz" jenseits der Wassermoleküle zuschreiben und mittels (Pseudo-)Fachbegriffen verblenden und erhält damit pseudowissenschaftliches Geschwafel, verkleidet unter einem Deckmantel einer Aufklärung. Genau dieses Geschwafel in Zusammenhang mit "Wahrscheinlichkeitswellen" hat dem Wissenschaftsbetrieb schon (viel zu) viel Schaden zugefügt.

Zitat:

(6) Es gibt keinen Grund, die sich zerstreuenden Wellenfunktionen der Schrödinger-Gleichung als wirklich aufzufassen. Sie sind nur ein subjektiver Ausdruck der quantenmechanischen Unbestimmtheit und der Akausalität, die bei dem Prozess der Dekohärenz in Erscheinung tritt.
Unbestimmtheit und Akausalität sollen bei Dekohärenz auftreten?
Gerade der Vorgang der Orthogonalisierung (Dekohärenz) legt (subjektiv) unbestimmte physikalische Eigenschaften 'für das Subjekt' in Relation zu seiner Umwelt fest! Zudem scheint der Autor mit 'Akausalität' wohl mit 'Indeterminiertheit' verwechselt zu haben? Die Behauptung, dass die Gesetze der Quantenmechanik akausal sein sollen, ist ja dann wirklich wohl nur noch lachhaft und ich frage mich allein schon aus diesem Grund, warum diese "metaphysiksche Prosa" überhaupt hier zur Diskussion steht? (und was daran "5 Sterne" wert sein soll? Die Sachaussagen bezüglich der Quantenphysik können es nicht gewesen sein. - Many words?)

Zitat:

(9) Die Irreversibilität ist die Grundlage unserer Welt und die Reversibilität ist nur eine Folge der abstrakten Paradigmen der Physik. Vielmehr ist ihr Postulat nach Reversibilität ein Hinweis darauf, dass ihre derzeitigen Paradigmen die Prozesse der Welt äußerst ungenügend erfassen.
Aha! - klar: Nicht erklären können, wie wir zu irreversiblen Erfahrungen gelangen, aber wissen, das es am derzeitigen "Paradigma" (und nicht am eigenen Fehlverständnis elementarer Zusammenhänge) liegt. - Ein "typischer Philosoph" eben ;):D

Zitat:

Zitat Hermes: PS: Gibts Meinungen zum Sachteil?
Zitat:

(1) Es gibt kein beständiges Sein in der Raumzeit, sondern nur prozesshafte Energiekonzentrationen des Raumzeitfeldes. Dies setzt ein Verhalten voraus, welches eine beständige, selbstbezügliche Aktualisierung dessen ermöglicht, was in der Welt als stabil erscheint.

(2) Das, was uns als Bewegung erscheint, ist in Wirklichkeit eine wandernde Energiefluktuation des Raumzeitfeldes selbst
.

Eine VR?


Grüße

möbius 28.11.09 03:45

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Zitat:

Zitat von Gandalf (Beitrag 45138)
.....




.

Eine VR?


Grüße

Hallo Gandalf!
Was ist eine VR:confused:
Gruß, möbius

Bauhof 28.11.09 10:27

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 45082)
Kannst Du erläutern, was der Autor mit einem "Zustand außerhalb der Raumzeit" genau meint? Was stellst Du Dir darunter vor?

Hallo Timm,

das ist natürlich keine Vorstellung, die physikalisch zu begründen wäre. Deshalb kann hier nur eine philosophische Betrachtung in Frage kommen.

Aus der "Sicht eines Photons" [1] schrumpfen alle räumlichen und zeitlichen Entfernungen auf Null zusammen. Es gibt somit in der "Wirklichkeit" des Photons nichts, dem unsere Vorstellung von Raum und Zeit entsprechen könnte.

Der Autor Christian Zippel schreibt dazu:

Zitat:

Eine Entfernung, dessen Überwindung keine Zeit in Anspruch nimmt, kann nur null betragen. Emission und Absorption eines jeden e-mWiPro [2] erfolgt aus dessen Sicht außerhalb von Raum und Zeit. Dieser Zustand soll von nun an als ARZ abgekürzt werden. Die Charakterisierung, die Mephistopheles in Goethes Faust über Göttinnen [3] trifft, kann auf diesen Zustand der ARZ von e-mWiPro trefflich übertragen werden.
Ich werde nun demnächst den Autor zur Diskussion einladen, denn ich will an seiner Arbeit nichts verschlimmbessern. Ich hoffe, dass er Zeit dafür hat, trotz der Arbeit zu seiner Promotion. Dann kann er zu seiner Arbeit selbst Stellung nehmen.

Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof

[1] Diese Sicht gibt es in der Standardphysik nicht, weil es in der SRT kein lichtschnelles Inertialsystem gibt. Darauf hatte ich schon mehrmals in anderen Beiträgen hingewiesen.

[2] e-mWiPro = elektromagnetischer Wirkprozess.

[3] "Um sie kein Ort, noch weniger eine Zeit; Von ihnen sprechen ist Verlegenheit."
(Goethe: Faust. Eine Tragödie. Faust. Anthologie einer deutschen Legende)

Bauhof 28.11.09 10:33

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Zitat:

Zitat von RoKo (Beitrag 45125)
@Bauhof Danke für den Lesetipp. Deiner Rezension entnehme ich, dass ich vermutlich Gedankengänge finden werden, die den meinigen ähnlich sind. An einer fundierten Debatte habe ich Interesse - aber zuerst werde ich das Buch lesen.

Hallo RoKo,

da bin ich gespannt, ob du darin ähnliche Gedankengänge findest. In meiner Rezension konnte ich natürlich bei weitem nicht die "Essenz" der Arbeit des Autors erfassen. Ich konnte nur meine subjekte Sicht wiedergeben.

M.f.G. Eugen Bauhof

zeitgenosse 28.11.09 10:50

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Zitat:

Zitat von Bauhof (Beitrag 45159)
Aus der "Sicht eines Photons" schrumpfen alle räumlichen und zeitlichen Entfernungen auf Null zusammen.

Diese Sichtweise ist stark anzuzweifeln; denn wäre es so, dann müsste das Photon an jedem Ort zugleich anzutreffen sein. Bereits ein kohärenter Quantenzustand widerspricht diesem Gebot. In meinen Augen handelt es sich um eine philosophische Forderung, die keine physikalische Relevanz besitzt.

p.s.
Es gibt philosophische Aspekte, die zugleich auch physikalische sind.

Gr. zg

möbius 28.11.09 11:33

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Zitat:

Zitat von zeitgenosse (Beitrag 45162)
.......

p.s.
Es gibt philosophische Aspekte, die zugleich auch physikalische sind.

Gr. zg

Welche beispielsweise...?

Gruß, möbius

zeitgenosse 28.11.09 11:37

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Zitat:

Zitat von möbius (Beitrag 45169)
Welche beispielsweise...?

Z.B. würde man im 'Logischen Empirismus' davon ausgehen, dass der Mond auch dann um die Erde kreist, wenn gerade niemand hinschaut.

Gr. zg

möbius 28.11.09 11:42

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Das ist eine sehr plausible Annahme...:D

Dem steht philosophiegeschichtlich leider ;) die Annahme von George BERKELEY (1684 - 1753) entgegen:
"esse est percipi" = "Sein ist Wahrgenommenwerden."
Gruß, möbius


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