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-   -   Spur eines Positrons in der Nebelkammer (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=4473)

Geku 02.04.24 12:31

AW: Spur eines Positrons in der Nebelkammer
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 105596)
Wie man es nimmt - früher oder später erwischt es das Positron mit Sicherheit.

Aber selbst in den gebundenen Zuständen des Positroniums ("Atom" aus e+ und e-) kann es - je nach Orbital - einige Zeit gut gehen.

Die Frage, ob es wirklich immer dasselbe Positron ist, das die Spur verursacht, ist übrigens müßig: es tragen ja elastisches Streu - Diagramm und Annihilations-Diagramm mit anschließender Paarerzeugung zur Wahrscheinlichkeitsamplitude bei. Laut "Kochrezeptur" zur Berechnung von Feynman-Diagrammen müssen ja die Beiträge beider Diagramme kohärent addiert werden (d.h. bereits vor Bildung des Betragsquadrates). Und Positronen sind ja eh voneinander ununterscheidbare Elementarteilchen.

Das heißt, die Frage ob es das selbe oder das gleiche Teilchen ist, ist sinnlos. Ist die Ununterscheidbarkeit Voraussetzung für den Wellencharakter?

Hawkwind 02.04.24 14:29

AW: Spur eines Positrons in der Nebelkammer
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 105599)
Das heißt, die Frage ob es das selbe oder das gleiche Teilchen ist, ist sinnlos. Ist die Ununterscheidbarkeit Voraussetzung für den Wellencharakter?

Ich würde so sagen: sie ist Voraussetzung für die Wellenmechanik der Quantentheorie so wie wir sie kennen und nutzen. Ohne Ununterscheidbarkeit der Teilchen gleichen Typs würden sich z.B. keine Interferenzen zwischen Materiewellen ergeben.
Diese Ununterscheidbarkeit der Bausteine wurde zum Prinzip erhoben: die quantitativen Voraussagen der Theorie dürfen sich nicht ändern, wenn in der Rechnung zu einem Prozess (d.h. in den Viel-Teilchen-Wellenfunktionen) die Koordinaten zweier gleichartiger Teilchen miteinander vertauscht werden. Das ist auf 2 Arten möglich: die Wellenfunktion bleibt dieselbe unter dieser Vertauschung (Bose-Statistik für ganzzahlige Spins) oder sie flippt ihr Vorzeichen unter dieser Vertauschung (Fermi-Statistik für halbzahlige Spins). Die Konsequenzen dieses Prinzips sind gewaltig: vom Pauli-Ausschließungs-Prinzip der Atomphysik bis hin zum Entartungsdruck entarteter Materie etc.. Aber ich will dich nicht erschlagen und habe das meiste eh längst vergessen. :)


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