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TomS 04.03.15 23:54

AW: Betrachter nach der Quantentheorie
 
Zitat:

Zitat von ps05 (Beitrag 76551)
Und was unterscheidet einen Menschen oder irgendeinen anderen Experimentator von einem Teilchen, rein physikalisch gesehen?

Nichts!

Deswegen sehen die meisten Physiker Argumentationen oder Interpretationen, die einem Menschen eine besondere Rolle zuschreiben, als problematisch. Es gibt u.a. folgende Auswege:
  • man versucht, die QM unabhängig von einem bewussten Beobachter zu interpretieren (z.B. Everettsche bzw. Viele-Welten-Interpretation; zumeist basierend auf der Dekohärenz)
  • man interpretiert den Formalismus der QM explizit als Repräsentation von Information bzw. Wissen eines bewussten Beobachters (davon gibt es viele Spielarten)

Plankton 06.03.15 12:58

AW: Betrachter nach der Quantentheorie
 
Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 76555)
Es gibt u.a. folgende Auswege:
  • man versucht, die QM unabhängig von einem bewussten Beobachter zu interpretieren (z.B. Everettsche bzw. Viele-Welten-Interpretation; zumeist basierend auf der Dekohärenz)
  • man interpretiert den Formalismus der QM explizit als Repräsentation von Information bzw. Wissen eines bewussten Beobachters (davon gibt es viele Spielarten)

Ich störe mal.... :D
Ich frage mich manchmal, wofür es so gesehen keinen Anlass gibt, ob man vielleicht auch Sachen noch nicht weiß, so wie ich das kenne ist die "Verschränkung" z.B. immer "instantan". Mach ich die Messung da, ist sie sofort woanders -hier- "sichtbar". Das hat man bisher alles so in "unserem Sonnensysten festgestellt".

Aber was wäre denn, wenn man das Experiment so im "A. Zeilinger-Style" über eine Entfernung von Millionen von Lichtjahren machen würde und dann käme heraus dass die "spukhafte Fernwirkung" plötzlich weg ist ... ??? oder sich anders verhält....

MMn müssen wir bei dem Wissenstand den es bisher gibt von der "1. Interpretation" ausgehen, bis man das widerlegen kann oder "besser weiß".

ps05 23.03.15 03:25

AW: Betrachter nach der Quantentheorie
 
Zitat:

Ich frage mich manchmal, wofür es so gesehen keinen Anlass gibt, ob man vielleicht auch Sachen noch nicht weiß, so wie ich das kenne ist die "Verschränkung" z.B. immer "instantan". Mach ich die Messung da, ist sie sofort woanders -hier- "sichtbar". Das hat man bisher alles so in "unserem Sonnensysten festgestellt".
Natürlich kann es immer sein, dass Physiker Theorien auf falschen Annahmen aufstellen, dass aber physikalische Gesetze nur für unser Sonnensystem gelten, halte ich persönlich für falsch und wüsste auch kein Argument, was für die Aussage spricht.

Ich hätte aber noch eine andere Frage:
Ist es aber theoretisch möglich, dass einzig und allein Lebewesen zu einer Verschränkung der Wellenfunktion führen können?

TomS 23.03.15 06:05

AW: Betrachter nach der Quantentheorie
 
Zitat:

Zitat von ps05 (Beitrag 76755)
Ist es aber theoretisch möglich, dass einzig und allein Lebewesen zu einer Verschränkung der Wellenfunktion führen können?

Nicht nach der Quantenmechanik.

ps05 23.03.15 20:15

AW: Betrachter nach der Quantentheorie
 
Ist es bewiesen, dass die Annahme falsch ist oder ist sie nur nach der Quantenmechanik falsch?

Hawkwind 23.03.15 22:20

AW: Betrachter nach der Quantentheorie
 
Zitat:

Zitat von ps05 (Beitrag 76762)
Ist es bewiesen, dass die Annahme falsch ist oder ist sie nur nach der Quantenmechanik falsch?

Verschränkung ist nunmal ein Konzept aus der Quantenmechanik.

TomS 23.03.15 23:45

AW: Betrachter nach der Quantentheorie
 
Zitat:

Zitat von ps05 (Beitrag 76762)
Ist es bewiesen, dass die Annahme [dass einzig und allein Lebewesen zu einer Verschränkung der Wellenfunktion führen können] falsch ist oder ist sie nur nach der Quantenmechanik falsch?

Natürlich ist das nicht bewiesen.

Da in jedem Experiment, über das du einen Physiker befragen willst, auch ein Physiker zumindest indirekt beteiligt sein muss, kann dir kein Physiker über ein Experiment, an dem kein Physiker beteiligt ist, Auskunft geben. Insofern kann deine Vermutung weder bestätigt noch widerlegt werden.

Die Frage ist, ob du einen sinnvollen Grund hast, diese Vermutung aufzustellen, und ob diese Hypothese einfacher ist als das Gegenteil, dass nämlich Lebewesen exakt den selben Gesetzen gehorchen wie unbelebte Materie.

ingeniosus 24.03.15 10:42

AW: Betrachter nach der Quantentheorie
 
Zitat:

Zitat von ps05 (Beitrag 76326)
Wen kann man bei der Quantentheorie z.B. bei dem Doppelspaltexperiment als Beobachter bezeichnen? Nur Menschen?

Würde schon sagen...aber wesentlicher für einen Beobachter ist doch, dass er nicht in das physikalisch reelle Geschehen eingreift....und das hat nur für ein Wesen mit Sinnen einen Sinn!

Nur ein solcher hat einen Informations-=Erkenntnisgewinn!

soon 24.03.15 16:53

AW: Betrachter nach der Quantentheorie
 
Zitat:

Zitat von ingeniosus (Beitrag 76768)
Würde schon sagen...aber wesentlicher für einen Beobachter ist doch, dass er nicht in das physikalisch reelle Geschehen eingreift....und das hat nur für ein Wesen mit Sinnen einen Sinn!

Nur ein solcher hat einen Informations-=Erkenntnisgewinn!

Nein. Eine Beobachtung und die dazu notwendige Wechselwirkung ist bereits der Eingriff in das Geschehen, - bzw. wird der Beobachter dabei Teil des Geschehens.

Es geht dabei um die Wechselwirkung, die genau so gut von etwas anderem als einem Menschen hervorgerufen werden kann, z.B. von einer Messvorrichtung, die niemals von einem Menschen abgelesen wird.

ps05 25.03.15 05:09

AW: Betrachter nach der Quantentheorie
 
Zitat:

Zitat von soon (Beitrag 76769)
Nein. Eine Beobachtung und die dazu notwendige Wechselwirkung ist bereits der Eingriff in das Geschehen, - bzw. wird der Beobachter dabei Teil des Geschehens.

Es geht dabei um die Wechselwirkung, die genau so gut von etwas anderem als einem Menschen hervorgerufen werden kann, z.B. von einer Messvorrichtung, die niemals von einem Menschen abgelesen wird.

Das Problem an dieser Aussage ist, dass die Dekohärenz ihr widerspricht.
Und zwischen Makrokosmos und Mikrokosmos zu unterscheiden macht für mich genauso viel/wenig Sinn, wie wenn man zwischen Lebewesen und nicht Lebewesen unterscheidet.
Zitat:

Es geht dabei um die Wechselwirkung, die genau so gut von etwas anderem als einem Menschen hervorgerufen werden kann, z.B. von einer Messvorrichtung, die niemals von einem Menschen abgelesen wird.
Ist das durch Experimente bewiesen worden?


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