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Hawkwind 16.12.21 13:55

AW: Zukunft der Atomenergie
 
Aus meiner Sicht ist die Geschichte der Kernenergie eine Geschichte von Vertuschungsversuchungen von Störfällen und Unfällen, bei denen wir nur die Spitze des Eisbergs sehen. Bei den großen Unfällen hat man zudem gesehen, dass das Personal in solchen Stresssituationen den Problemen nicht gewachsen ist und eher dilettantisch agiert.
Jetzt kommt der nächste Versuch der unsäglichen Atom-Lobby, uns ihren Sch... als grüne Energie zu verkaufen. Wer's glaubt, wird selig.
Angesichts fehlender Endlager, kaum vorhandener Zwischenlager, rostender Atommüllfässer im Meer, etc. ist die Bezeichnung "grün" blanker Hohn.

Atomkraft nee bedankt.

Bernhard 16.12.21 18:27

AW: Zukunft der Atomenergie
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 97192)
Angesichts fehlender Endlager, kaum vorhandener Zwischenlager, rostender Atommüllfässer im Meer, etc. ist die Bezeichnung "grün" blanker Hohn.

Kritisieren allein hilft da nicht weiter; man muss gangbare Alternativen aufzeigen und das wird ja zum Glück auch immer wieder gemacht.

Den nächsten wichtigen Entwicklungssprung bieten scheinbar Perowskite bei Solarzellen.

zB: https://www.pro-physik.de/nachrichte...auf-dem-sprung

sirius 16.12.21 19:29

AW: Zukunft der Atomenergie
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 97192)
Aus meiner Sicht ist die Geschichte der Kernenergie eine Geschichte von Vertuschungsversuchungen von Störfällen und Unfällen, bei denen wir nur die Spitze des Eisbergs sehen.

Da möchte ich Dir nicht widersprechen. Leider haben die Kraftwerksbetreiber bei den Störfällen, die dann auch zum GAU geworden sind, nicht ausreichend Verantwortung bewiesen.


Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 97192)
Bei den großen Unfällen hat man zudem gesehen, dass das Personal in solchen Stresssituationen den Problemen nicht gewachsen ist und eher dilettantisch agiert.

Wäre das nicht ein vernünftiges Einsatzgebiet für KI?

Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 97192)
Jetzt kommt der nächste Versuch der unsäglichen Atom-Lobby, uns ihren Sch... als grüne Energie zu verkaufen. Wer's glaubt, wird selig.
Angesichts fehlender Endlager, kaum vorhandener Zwischenlager, rostender Atommüllfässer im Meer, etc. ist die Bezeichnung "grün" blanker Hohn.

Mir sind aber die Versuche von Teilen der Regierung, das Land mit Windrädern zuzubauen auch nicht wirklich geheuer.
Eben gerade angesichts des fehlenden Endlagers in Deutschland - Gorleben ist ja wohl eher ein Witz als ein vernünftiges Endlager - ist eine Möglichkeit gefragt, die den hochradioaktiven Müll transformiert und dadurch dann eine überschaubare Lagerungszeit erreicht. In dem Fall könnte für den transformierten Müll mE doch dann sogar z.B. das Zwischenlager in Ahaus in Frage kommen.

Die Entsorgung von Müll im Meer ist natürlich untragbar und sollte eigentlich auch entsprechend verfolgt und geahndet werden. Aber darauf werden wir bestimmt vergebens hoffen.

Die Österreicher sind ja nicht im eigenen Land betroffen. Sie haben zwar Zwentendorf gebaut, aber nie ans Netz gelassen.
So haben z. B. Irland, Luxemburg, Polen und Portugal nie Atomkraftwerke gebaut und betrieben.
Die EU ist mit Atomkraftwerken recht unterschiedlich bestückt.

Bernhard 16.12.21 19:55

AW: Zukunft der Atomenergie
 
Hallo sirius,

Zitat:

Zitat von sirius (Beitrag 97194)
Wäre das nicht ein vernünftiges Einsatzgebiet für KI?

KI lohnt sich, wenn Fehler erlaubt sind und sehr viele Daten möglichst schnell verarbeitet werden müssen.

Ersteres verbietet den Einsatz beim autonomen Fahren und damit eigentlich auch bei allen anderen sicherheitsrelevanten Einsatzgebieten.

sirius 16.12.21 20:43

AW: Zukunft der Atomenergie
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 97195)
Hallo sirius,


KI lohnt sich, wenn Fehler erlaubt sind und sehr viele Daten möglichst schnell verarbeitet werden müssen.

Ersteres verbietet den Einsatz beim autonomen Fahren und damit eigentlich auch bei allen anderen sicherheitsrelevanten Einsatzgebieten.

Die Verarbeitung von möglichst vielen Daten in relativ kurzer Zeit mit einer Empfehlung was zu tun bzw. wie zu reagieren ist, ist bestimmt förderlich für eine menschliche Entscheidungsfindung in einer Extremsituation.

Ich würde nie die komplette Kontrolle über mein eigenes Fahrzeug abgeben, sondern natürlich jederzeit bereit sein, einzugreifen, wenn es die Situation erfordert.

Fire_Nuker 28.12.21 14:23

AW: Zukunft der Atomenergie
 
Prizipiell bin ich eher dafür, AKW´s abzuschalten. Aber auf der anderen Seite sollten auch Alternativen gegeben sein.
Eine Wissenschaftliche Nutzung halte ich für sinnvoll, von einer militärischen Nutzung halte ich hingegen gar nichts

Geku 28.12.21 15:03

AW: Zukunft der Atomenergie
 
Mit AKW's sollte es nur weiter gehen, wenn die sichere Endlagerung der radioaktiven Abfälle geklärt bzw. gewährleistet ist.
Militärisch motivierte Forschung und Entwicklung lässt sich nicht abstellen. Ist und war auf anderen Gebieten genauso der Fall. Zum Teil war dieser Zweig auch der Motor des "Fortschrittes".

pauli 28.12.21 22:35

AW: Zukunft der Atomenergie
 
Ich würde sie (und noch einige herkömmliche Kraftwerke) erst abschalten wenn die Versorgung durch Regenerierbare komplett sichergestellt ist, und das kann und wird noch dauern, sonst liefert sich eine Industrienation mit dem Stromkauf anderen Ländern aus die Kohle- und Atomstrom erzeugen, welchen Sinn macht das klimatechnisch.

Aber da man alles den im Wesen wissenschaftsskeptischen grünen Spinnern und Ideologen in die Hände gegeben hat ist der Zug wohl abgefahren.

Bernhard 29.12.21 07:28

AW: Zukunft der Atomenergie
 
Zitat:

Zitat von pauli (Beitrag 97268)
Ich würde sie (und noch einige herkömmliche Kraftwerke) erst abschalten wenn die Versorgung durch Regenerierbare komplett sichergestellt ist, und das kann und wird noch dauern, sonst liefert sich eine Industrienation mit dem Stromkauf anderen Ländern aus die Kohle- und Atomstrom erzeugen, welchen Sinn macht das klimatechnisch.

Immerhin ist man mittlerweile soweit, dass in einigen Pilotanlagen überschüssiger Strom in Wasserstoff zwischengespeichert werden kann. Diese Strategie soll noch deutlich ausgeweitet werden, um das Stromnetz soweit zu stabilisieren, dass es unabhängig von Wind und Sonneneinstrahlung wird. Die großen Gasgeneratoren und BHKWs werden zum Teil auch schon auf Wasserstoffbetrieb umgerüstet. Diese Strategie wird auch von großen Versorgern wie RWE vorangetrieben.

Zitat:

Aber da man alles den im Wesen wissenschaftsskeptischen grünen Spinnern und Ideologen in die Hände gegeben hat ist der Zug wohl abgefahren.
Bleibt zu hoffen, dass das auch innerhalb der Partei eher die Ausnahme bleibt.

Einen gewissen Prüfstein bildet da mMn auch die Genehmigung der Tesla-Fabrik bei Berlin. Auch da wird man sich dann hoffentlich auf einen Kompromiss einigen.

Geku 29.12.21 10:09

AW: Zukunft der Atomenergie
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 97273)
Immerhin ist man mittlerweile soweit, dass in einigen Pilotanlagen überschüssiger Strom in Wasserstoff zwischengespeichert werden kann

Ohne effizenter und zuverlässiger Speicherung wird die Energiewende nicht funktionieren. Bei den Brennstoffen hat dies die Natur für uns übernommen. Einzig die Erzeugung von Energie aus Erdwärme ist halbwegs kalkulierbar. Selbst Flusskraftwerke hängen vom Niederschlag ab.

Sinnvoll wäre es die PKW Ladestationen intelligent zu vernetzen um bei Bedarf den "Strom" wieder ins Netz zurückholen zu können. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass alle Fahrzeuge gleichzeitig genutzt werden. Es geht dabei nicht um die Abdekung der Grundlast, sondern um die rasche Ausregelung des Energiebedarfes.

Die Grundlast muss über Wasserspeicher, "Flüssige" Akkus (hier wird der Elektrolyt aufgeladen), "Flüssige" Salze (Aufladung dirket über die Sonnenenergie) und Wasserstoff gespeichert werden.

Die Speicherung über Wasserstoff hat leider einen schlechten Wirkungsgrad.


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