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Niklas 13.01.19 20:30

AW: Gedankenexperiment Heisenberg
 
Zitat:

Zitat von Wolfgans (Beitrag 90049)
Könnte man dann nicht das Heisenberg Experiment komplett auf das Doppelspaltexperiment 'herunterbrechen'? Für den Fall dass man entgegengesetzte Richtungen als verschiedene Richtungen versteht, ist es ja eh schon passiert, so dass man die Frage zwischen Heisenberg und Grete Herrmann nur noch am Beispiel des Doppelspaltes diskutieren müsste.?

Zitat:

Zitat von Hawkwind
Wieso "herunterbrechen"?
In der Diskussion geht es nach meinem Verständnis genau um das Doppelspaltexperiment, aber für massive Teilchen, welches damals für Elektronen(...)

Aber kommt man dann nicht in den Widerspruch, dass bei einem Doppelspaltexperiment Auslöschung UND Verstärkung eintritt? Heisenberg sagt aber, dass man mit absoluter Sicherheit vorhersagen könne, dass das Elektron definitiv nicht in eine bestimmte Richtung abgegeben wird. Das würde bedeuten, dass in diese Richtung ausschließlich Auslöschung der Wahrscheinlichkeitswelle auftreten darf, da es sonst durch die Verstärkungen, die durch den Doppelspalt erzeugt werden, wieder das Potential dazu hat, in diese Richtung abgegeben zu werden.
Oder redet ihr davon, dass es das gleiche Prinzip ist wie am Doppelspalt, in der Hinsicht, dass man nicht vorher sagen kann welchen Weg das Photon oder das Elektron geht?

Ok das DCQE Experiment bestätigt also den Satz von Heisenberg, dass das Elektron seine Welleneigenschaft verlieren würde, wenn man vorhersagen kann welchen Weg es nimmt und somit auch keine Interferenz auftreten würde, die aber experimentell nachgewiesen werden würde.

Wolfgans 13.01.19 22:01

AW: Gedankenexperiment Heisenberg
 
Heisenberg hat in dem Text der diesem Thread zu grunde liegt von der Interferenz zwei entgegengesetzten Teilen der 'Materiewelle' Elektron gesprochen. Bei einem Doppelspalt Versuch werden Elektronen von der Quelle in eine Richtung auf den Doppelspalt 'geschossen und es geht da um die Frage, welchen Weg durch die beiden Spalten nehmen sie als einzelne Quantenobjekte nehmen.
Interpretiert man 'entgegengesetzte Richtungen' als 'verschiedene Richtungen' dann wäre wir sofort beim Doppelspalt, denn offensichtlich werden ja beide Spalte benutzt sonst gäbe es keine Interferenzmuster nach dem Doppelspalt.

Wolfgans 13.01.19 22:35

AW: Gedankenexperiment Heisenberg
 
Zitat:

Zitat von Niklas (Beitrag 90051)
Oder redet ihr davon, dass es das gleiche Prinzip ist wie am Doppelspalt, in der Hinsicht, dass man nicht vorher sagen kann welchen Weg das Photon oder das Elektron geht?

Ja, ich habe die Aussage Heisenbergs so verstanden. Gäbe es weitere Bestimmungsstücke (Ursachen) für eine bestimmte Richtung, dann wäre die Quantentheorie unvollständig, da sie anders als die klassische Mechanik, in der Geschosse immer einen wohldefinierten Weg zurücklegen, diesen Weg für einzelne Quantenobjekte nicht vorhersagen kann, also weitere Bestimmungen für die jeweiligen Richtungen nicht enthält.
Diesen Unterschied kann man sehr gut in der Muthsam Simulation sehen
http://www.muthsam.de/doppelspalt.htm
wenn man Kugeln und Farbspray oder Elektronen und Photonen wählt.

TomS 14.01.19 07:09

AW: Gedankenexperiment Heisenberg
 
Zitat:

Zitat von Wolfgans (Beitrag 90053)
Gäbe es weitere Bestimmungsstücke (Ursachen) für eine bestimmte Richtung, dann wäre die Quantentheorie unvollständig, da sie anders als die klassische Mechanik, in der Geschosse immer einen wohldefinierten Weg zurücklegen, diesen Weg für einzelne Quantenobjekte nicht vorhersagen kann, also weitere Bestimmungen für die jeweiligen Richtungen nicht enthält.

Genau.

Und die Untersuchungen zu sogenannten verborgenen Variablen, die diese Bestimmungslücke schließen könnten, zeigen nach Bell et al., dass eine große Klasse von Theorien mit verborgenen Variablen ausgeschlossen werden muss, da diese explizit im Widerspruch zum Experiment stehen. Dies gilt insbs. für lokale verborgene Variablen.

Dies wissen wir heute; Heisenberg wusste es noch nicht, sondern konnte dies lediglich glauben.


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