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-   -   Die unerklärliche Gravitation (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=1964)

fossilium 20.07.11 21:43

Die unerklärliche Gravitation
 
Hallo zusammen,

nach Einstein kann die Gravitation als Folge der Raumkrümmung interpretiert werden: Massen bewegen sich längs gekrümmter Raumlinien, es hat nur den Anschein, als würden sie von „Kräften“ bewegt. Dennoch wird die Gravitation als eine der vier Grundkräfte bezeichnet.
Meine Fragen sind:

a) liegt hier ein Widerspruch vor ?

b) Wenn Gravitation doch wie eine Kraft wirkt, dann kann sich die Kraftwirkung nur höchstens mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Meines Wissens ist die Gravitation, zum Beispiel die eines beschleunigten Gegenstandes, aber instantan im ganzen Weltall wirksam. Sie kann dann keine Kraft sein, sondern – wie Einstein richtig beschrieb – ein Strukturelement des Universums, wobei in dieser Struktur instantane Veränderungen hervorgerufen werden können. Stimmt das ?

c) Wenn die Beschleunigung einer Masse, z.B. die Trägheit dieser Masse, aber instantane Wirkung im Universum hat, könnte dann nicht z.B. durch modulierte Massenträgheit (Drehbewegung mit pulsierender Rotationsgeschwindigkeit, o.ä.) und einem geeigneten Gravitationsschwankungs-Detektor eine instantane Information über alle Entfernungen übertragen werden ?

Einen in allem schlüssigen Reim kann ich mir aus der Gravitation nicht machen.

Hab ich hier einiges durcheinandergeworfen ?

Grüsse
Fossilum

Jogi 20.07.11 22:18

AW: die unerklärliche Gravitation
 
Hi Fossi, lange nicht gesehen...:)

Zitat:

Zitat von fossilium (Beitrag 61649)

nach Einstein kann die Gravitation als Folge der Raumkrümmung interpretiert werden: Massen bewegen sich längs gekrümmter Raumlinien, es hat nur den Anschein, als würden sie von „Kräften“ bewegt. Dennoch wird die Gravitation als eine der vier Grundkräfte bezeichnet.


a) liegt hier ein Widerspruch vor ?

Nein.
Die Frage ist gut, aber im falschen Unterforum platziert, um sie modellhaft zu behandeln.
"Die Gravitation" zeichnet für Geodäten verantwortlich, entlang derer sich (nicht nur) Massen (beschleunigt) bewegen.
Hierbei sind alle Formen der Energie beteiligt, nicht nur "massive" Materie.


Zitat:

b) Wenn Gravitation doch wie eine Kraft wirkt, dann kann sich die Kraftwirkung nur höchstens mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Meines Wissens ist die Gravitation, zum Beispiel die eines beschleunigten Gegenstandes, aber instantan im ganzen Weltall wirksam. Sie kann dann keine Kraft sein, sondern – wie Einstein richtig beschrieb – ein Strukturelement des Universums, wobei in dieser Struktur instantane Veränderungen hervorgerufen werden können. Stimmt das ?
Das kann man getrost ausschliessen.
Gravitation breitet sich nach ART mit c aus, und die ART ist nach der QCD die am Besten bestätigte physikalische Theorie.

Zitat:

c) Wenn die Beschleunigung einer Masse, z.B. die Trägheit dieser Masse, aber instantane Wirkung im Universum hat, könnte dann nicht z.B. durch modulierte Massenträgheit (Drehbewegung mit pulsierender Rotationsgeschwindigkeit, o.ä.) und einem geeigneten Gravitationsschwankungs-Detektor eine instantane Information über alle Entfernungen übertragen werden ?
Nein, siehe oben.


Gruß Jogi

Eyk van Bommel 20.07.11 22:51

AW: die unerklärliche Gravitation
 
Hallo fossilium,

Also ich halte die Aussage:
Dennoch wird die Gravitation als eine der vier Grundkräfte bezeichnet….

Im Sinne der ART für falsch. Gravitation ist hier keine Kraft mehr. In der QM hingegen, in denen auch die anderen 3 beschrieben werden, wäre sie noch eine. Also die Gravitation ist nur in der QM eine 4. Kraft.

Ich denke man muss auch eine quantenphysikalische Erklärung der Gravitation warten um dies abschließend zu klären.

Zitat:

Meines Wissens ist die Gravitation, zum Beispiel die eines beschleunigten Gegenstandes, aber instantan im ganzen Weltall wirksam.
:confused:
Das Gravitationsfeld breitet sich mit c aus. Änderungen im Gravitationsfeld breiten sich mit c aus. So wie beim E-Feld auch? Aber es wirkt eben lokal an jedem Ort gerade nach dem jeweils vorliegenden Potential.

Sicher ist es aber falsch, dass sich die Gravitationsfeldänderung durch ein beschleunigtes Objekt sich instantan ändert?

Zitat:

Einen.. schlüssigen Reim kann ich mir aus der Gravitation nicht machen.
"Reusper und Glas klopf"

Die Gravitation ist keine Kraft
Die jedoch mit Leidenschaft
Dinge auf den Boden schaffen
:D

Gruß
EVB

EMI 21.07.11 00:58

AW: die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von Eyk van Bommel (Beitrag 61652)
Das Gravitationsfeld breitet sich mit c aus.
Änderungen im Gravitationsfeld breiten sich mit c aus.

Nein.
Ja.

Gruß EMI

fossilium 21.07.11 15:08

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Hi zusammen,

ich muss noch mal nachfassen:

Ist es gesicherte Erkenntnis, dass sich ein Gravitationspotential mit c ausbreitet ?
Oder nur eine Interpretation der ART ?

Was ist mit folgendem Gedankenexperiment:

Ich bremse meinen PKW von 100 km/h auf 0 km/h ab, gegen die Trägkeit, dabei erzeuge ich Gravitation, dessen Potential sich mit c ausbreitet. In diesem Potential – welche „Form“ auch immer es hat – können Massen beschleunigt werden, es enthält also Energie.

Ich dachte immer, ich würde bei der Entschleunigung von 100 auf 0 km/h alle Bewegungsenergie in Wärme umwandeln – nun doch einen Teil in Energie eines Gravitationsfeldes ? Enthält die Energiebilanzgleichung bei beschleunigten Bewegungen immer einen „Graviationsterm“ ?

Oder erzeugt Trägheit keine Gravitation ?

Jetzt kommen mir Zweifel, ob man Gravitation überhaupt ohne Massenerzeugung „erzeugen“ kann? Ist die Trägheitswirkung eine Kraftwirkung ohne Gravitationerzeugung ?

Was ist es dann für eine Kraft – eine gravitative Kraft ohne Gravitation ?

Alles sehr rätselhaft.
Grüsse an alle
Fossilium

amc 21.07.11 17:23

AW: die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von EMI (Beitrag 61654)
Zitat:

Zitat von Eyk van Bommel
Das Gravitationsfeld breitet sich mit c aus.
Änderungen im Gravitationsfeld breiten sich mit c aus.

Nein.
Ja.

Gruß EMI

Hi EMI (oder jemand anderes), bitte erläuter kurz was genau falsch ist an Eyk's Aussage: "Das Gravitationsfeld breitet sich mit c aus." Danke

EMI 21.07.11 17:24

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von fossilium (Beitrag 61669)
Ist es gesicherte Erkenntnis, dass sich ein Gravitationspotential mit c ausbreitet ?

Ja, allerdings nur die Änderung, die breitet sich mit c aus.

Wenn Du mit deinem Auto rumfährst, änderst Du ganz klar das grav.Feld der Erde. Und ja diese Änderung trägt Energie davon.
Nur ist die im Verhältnis so gering, das man diesen Anteil getrost vernachlässigen kann. Siehe Link im Link:

http://www.quanten.de/forum/showpost...5&postcount=72

Gruß EMI

Hawkwind 21.07.11 17:30

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von fossilium (Beitrag 61669)
Ist es gesicherte Erkenntnis, dass sich ein Gravitationspotential mit c ausbreitet ?
Oder nur eine Interpretation der ART ?

Das ist keine Interpretation der ART sondern eine ihrer Vorhersagen.
Experimentelle Bestätigung diese Vorhersage steht aber bislang noch aus - insofern ist sie "ungesichert".

Gruß,
Hawkwind

EMI 21.07.11 17:32

AW: die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von amc (Beitrag 61671)
Hi EMI (oder jemand anderes), bitte erläuter kurz was genau falsch ist an Eyk's Aussage: "Das Gravitationsfeld breitet sich mit c aus." Danke

http://www.quanten.de/forum/showpost...postcount=1234

Gruß EMI

EMI 21.07.11 17:40

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 61673)
Experimentelle Bestätigung diese Vorhersage steht aber bislang noch aus - insofern ist sie "ungesichert".

Die gemessene Periheldrehung z.B. am Merkur lässt sich nur mit einer Änderungsgeschwindigkeit der Gravitation von genau c erklären.

Wenn dem nicht so wäre, hätten alle Planeten eine andere Periheldrehung.

Ich denke schon, dass das gesichert ist Hawkwind.

Gruß EMI

Eyk van Bommel 21.07.11 17:43

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
[
Zitat:

Zitat von EMI (Beitrag 61674)

UPS -Verflixt noch mal:mad: Das letzte Mal - Versprochen!:(

EMI hat mit seiner Korrektur (natürlich) völlig recht.

Erkennbar am Ballonmodell. Die Hülle (unser Universum) "ist ja das Gravitationsfeld" bzw. füllt sie aus.

Eyk van Bommel 21.07.11 17:53

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
BTW:
Ich persönlich gehe davon aus, dass es grundsätzlich falsch ist von einer Kraft zu sprechen. Die Gravitationskraft als 4. Kraft hat imho ausgedient. Sowohl makroskopisch (ART) wie auch in der QM. Gravitation funktioniert ohne Impulsübertrag.

Gruß
EVB

EMI 21.07.11 18:10

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von Eyk van Bommel (Beitrag 61677)
Die Gravitationskraft als 4. Kraft hat imho ausgedient.

Die Gravitation ist eine Scheinkraft, da sie sich ganz leicht auf die el.mag.Kraft und damit auf die Farbkraft zurückführen lässt.

Sieh es als Spekulation von EMI an Eyk, mehr werde ich dazu hier nicht schreiben.
Ich bin geheilt davon, hier meine unkonventionellen Theorieentwürfe zur Diskusion zu stellen.

Gruß EMI

Eyk van Bommel 21.07.11 18:22

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Sieh es als Spekulation von EMI an Eyk, mehr werde ich dazu hier nicht schreiben.
Diese "Deine Spekulation" ist doch genau, dass was ich hier vertrete?
Zitat:

Ich bin geheilt davon, hier meine unkonventionellen Theorieentwürfe zur Diskusion zu stellen.
Aber EMI – lasse doch einen "Schüler von dir" nicht im Regen stehen:eek: :(
Denn ich weis nicht was hier an meiner Interpretation deiner Spekulation falsch ist?:(
Wenn es schon falsch hier in diesem Bereich zu spekulieren – warum dann nicht dort?http://www.smilies.4-user.de/include..._engel_060.gif

Gruß
EVB

amc 21.07.11 19:22

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von EMI (Beitrag 61678)
Die Gravitation ist eine Scheinkraft, da sie sich ganz leicht auf die el.mag.Kraft und damit auf die Farbkraft zurückführen lässt.

Naja, wenn es wirklich so einfach ist... :rolleyes:

Sag mal, Farbkraft, damit ist doch aber die starke Wechselwirkung und nicht die EM-Kraft gemeint, oder? Wie muss man deine Aussage verstehen?

richy 21.07.11 20:22

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Fuer mich ist die Vorstellung befremdlich. Aber es passt dann wenigstens, dass von dern Sternen die wir sehen auch die Gravitation dort angenommen werden kann. Was mich wundert ist, dass trotz dieser Verzoegerung stabile Strukturen im Universum entstehen koennen. Wird c der Gravitation bei Simulationen eigentlich beruecksichtigt ?

Benjamin 21.07.11 21:59

Zitat:

Zitat von EMI (Beitrag 61678)
Die Gravitation ist eine Scheinkraft, da sie sich ganz leicht auf die el.mag.Kraft und damit auf die Farbkraft zurückführen lässt.

Wie geht das?

amc 21.07.11 22:43

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von richy (Beitrag 61681)
Wird c der Gravitation bei Simulationen eigentlich beruecksichtigt ?

Ich habe keine Ahnung, aber ich würde mal sagen: selbstverständlich.

EMI 21.07.11 23:20

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von Benjamin (Beitrag 61684)
Wie geht das?

Indem man sich über das Alltägliche wundert, z.B. über die Analogie einer mechanischen und einer elektrischen Schwingung.

fossilium 21.07.11 23:50

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Hi Emi,

ich glaub ich hab´s jetzt kapiert: die ART beschreibt auch dynamische Gravitationsänderungen, und die Energiebilanz für Systeme mit beschleunigten Bestandteilen muss auch einen Gravitationsterm beeinhalten, der aber total vernachlässigbar ist. So weit so gut.

Was aber ist mit der Atombewegung ? Oszillationen der Atome müssten auch Gravitationswellen erzeugen. Kann die damit wegtransportierte Energie auch vernachlässigt werden ?

Oder konkreter gefragt:

Wenn ein Atomkern oszilliert, dürften die so erzeugten Gravitationswellen gegen die durch die schwere Masse der Kerne erzeugte Gravitation nicht mehr vernachlässigbar sein. Sie müssten einen Beitrag zur Gravitation des Atoms liefern, und damit im Prinzip auch zur Gravitation eines Gegenstandes. Dann aber müsste ein kalter Gegenstand aber weniger Gravitation haben als ein warmer. Da das nicht der Fall ist (oder hat man das schon mal überprüft ?), müssen sich die Gravitationswellen der einzelnen schwingenden Kerne wohl irgendwie statistisch wegmitteln, das geht aber nur, wenn die Gravitationswellen die Fähigkeit zur Superposition haben (ich weiss nicht, was die ART dazu sagt).

Falls ja, könnte man durch Gleichschaltung der Atomschwingungen, also synchrones bzw. koheräntes Schwingen in gleicher Richtung, Gravitation verstärken oder schwächen. Mal abgesehen, dass ich nicht weiss, wie man Atome dazu bringen will, synchron zu schwingen, ist es trotzdem ein faszinierender Gedanke, durch Kohärent-machen der Atomschwingungen einen Gegenstand in seinem gravitativen Verhalten so zu ändern, dass dieser quasi schwerelos abheben kann – na, ja, war nur so eine Science-Fiction Idee.

Oder ist etwas grundsätzlich falsch an diesen Überlegungen ?

Grüsse
Fossilium.

Hawkwind 22.07.11 00:23

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von EMI
Die gemessene Periheldrehung z.B. am Merkur lässt sich nur mit einer Änderungsgeschwindigkeit der Gravitation von genau c erklären.

Wenn dem nicht so wäre, hätten alle Planeten eine andere Periheldrehung.

Ja, EMI; ich sage ja auch, dass die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Gravitation in der ART c ist. Und es ist richtig, dass die ART durch die Periheldrehung des Merkur (und andere Experimente) gestützt wird. Wir erwarten also sicherlich, dass eines Tages eine Messung dieser Geschwindigkeit c ergeben wird.

Tatsache ist aber auch, dass diese Messung derzeit noch aussteht.

Zitat:

Zitat von EMI
Ich denke schon, dass das gesichert ist Hawkwind.

Ich hatte ja geschrieben, wie ich "gesichert" verstehe. Du verstehst es halt anders. Von mir aus.

Gruß,
Uli

Hawkwind 22.07.11 00:30

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von Benjamin (Beitrag 61684)
Wie geht das?

Mit Standardphysik wird das kaum etwas zu tun haben.

Hawkwind 22.07.11 00:37

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von fossilium (Beitrag 61688)
Hi Emi,

ich glaub ich hab´s jetzt kapiert: die ART beschreibt auch dynamische Gravitationsänderungen, und die Energiebilanz für Systeme mit beschleunigten Bestandteilen muss auch einen Gravitationsterm beeinhalten, der aber total vernachlässigbar ist. So weit so gut.

Was aber ist mit der Atombewegung ? Oszillationen der Atome müssten auch Gravitationswellen erzeugen.

Was für Oszillationen der Atome?
Die Elektronen nehmen auf ihren Orbitalen um den Kern stationäre Zustände ein.
Vergiss das zu naive Bild, dass die Elektronen um den Kern kreisen; das hat nichts mit der Quantentheorie zu tun.

EMI 22.07.11 00:40

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von fossilium (Beitrag 61688)
Dann aber müsste ein kalter Gegenstand aber weniger Gravitation haben als ein warmer.

So ist es fossilium,

ein erwärmter Gegenstand wiegt mehr.
Freut mich zu sehen, welche Flut von interessanten Schlussfolgerungen Du hier ausführst. Mal sehen wie sich das hier so noch weiter entwickelt.

Leider bin ich nicht sonderlich bewandert in der ART, mein Hobby sind mehr die Elementarteilchen. Sorry.

Gruß EMI

PS: Ich hoffe mal nicht, das Antigravitation existiert.
Ein Nachweis dieser würde mein Bild der Welt derb ins wanken bringen.

EMI 22.07.11 00:45

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 61689)
Gruß, Uli

:) :confused: :)

Gruß EMI

EMI 22.07.11 00:49

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 61690)
Mit Standardphysik wird das kaum etwas zu tun haben.

Alles Neue gehörte erst mal nicht zu der jeweiligen Standardphysik, stand aber auf deren Schultern Hawkwind,

so wird es immer sein, auch wenn wir nicht mehr sind.

Gruß EMI

amc 22.07.11 00:52

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von richy (Beitrag 61681)
Was mich wundert ist, dass trotz dieser Verzoegerung stabile Strukturen im Universum entstehen koennen.

Wäre die Expansion des Universums stärker, hätte die Gravitation keine Chance. Alles passt genau, damit es klappt. Welch Wunder :D

EMI 22.07.11 01:06

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 61689)
Tatsache ist aber auch, dass diese Messung derzeit noch aussteht.

Ich nehme die Gleichung zur Berechnung der Periheldrehung, in diese wird u.a. auch die Ausbreitungsgeschwindigkeit der grav.Änderung eingesetzt.

Nun rechne ich einmal mit v1, dann mit v2, dann mt c, dann mit v4, dann mit v5...die Sache aus.
Meine 5 verschiedene Ergebnisse vergleiche ich mit den Messdaten der Astronomen.

Hmm, 4 Ergebnisse liegen daneben, 1 passt haargenau und zwar das, wo ich für die Ausbreitungsgeschwindigkeit der grav.Änderung c eingesetzt habe.

Für mich ist die Messung der Periheldrehung auch eine Messung der Ausbreitungsgeschwindigkeit der grav.Änderung und die ergibt c.

Gruß EMI

EMI 22.07.11 01:10

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von amc (Beitrag 61695)
Alles passt genau, damit es klappt. Welch Wunder :D

Das ist kein Wunder, wenn's nicht passen würde könntest Du dich nicht drüber wundern.

Benjamin 22.07.11 06:35

Zitat:

Zitat von EMI (Beitrag 61687)
Indem man sich über das Alltägliche wundert, z.B. über die Analogie einer mechanischen und einer elektrischen Schwingung.

Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, wie das die Gravitation zur Scheinkraft der elektrischen Kraft macht. Klär mich bitte auf!

Benjamin 22.07.11 06:54

Zitat:

Zitat von fossilium (Beitrag 61688)
Wenn ein Atomkern oszilliert, dürften die so erzeugten Gravitationswellen gegen die durch die schwere Masse der Kerne erzeugte Gravitation nicht mehr vernachlässigbar sein. Sie müssten einen Beitrag zur Gravitation des Atoms liefern, und damit im Prinzip auch zur Gravitation eines Gegenstandes.

Vergiss das einmal lieber. Gravitationswellen sind so schwach, dass wir sie bis heute nicht einmal für extrem schwere beschleunigte Massen nachweisen konnten. Einstein selbst meinte einmal, dass man Gravitationswellen aufgrund ihrer Schwäche wahrscheinlich nie messen wird können.

Gravitationswellen sind grundsätzlich nicht superpositionierbar, sie überlagern sich nicht ungestört, wie dies Wasser-, Schall- oder Lichtwellen machen. Gerade dieser Aspekt der Gravitation macht es schwer für die ART exakte Lösungen zu finden. Für schwache Gravitationsfelder lassen sich die Gleichungen der ART näherungsweise linearisieren, d.h. wir tun so als ob das Superpositionsprinzip gelte. Das macht die Sache rechnerisch einfacher und dürfte auch für die extrem schwachen Gravitationswellen in sehr guter Näherung zutreffen.

Aber dass du mithilfe von Gravitationswellen die Schwerkraft neutralisieren kannst, und dies noch mit der Bewegung auf atomarer Ebene, halte ich für ausgeschlossen, weil die kinetische Energie der Materie verschwindend gering im Vergleich zu ihrer Ruheenergie mc² ist.
Freilich speichert ein warmer Körper mehr Energie als ein kalter, und steuert somit auch mehr zur Gravitation bei, weil jede Form von Energie Gravitation verursacht. Nur, wie gesagt, ist dieser Anteil wirklich vernachlässigbar. Das wäre so, also ob du versuchtest eine Veränderung der Planetenbewegung in unserem Sonnensystem festzustellen, wenn du auf der Erde in die Luft springst.

Benjamin 22.07.11 07:01

Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 61691)
Was für Oszillationen der Atome?
Die Elektronen nehmen auf ihren Orbitalen um den Kern stationäre Zustände ein.
Vergiss das zu naive Bild, dass die Elektronen um den Kern kreisen; das hat nichts mit der Quantentheorie zu tun.

Dennoch gibt es stationäre Zustände, in denen den Elektronen ein Drehimpuls zugeordnet wird, insofern kreisen sie ja doch um den Kern.

Benjamin 22.07.11 07:02

Zitat:

Zitat von EMI (Beitrag 61697)
Das ist kein Wunder, wenn's nicht passen würde könntest Du dich nicht drüber wundern.

Das ist nicht erwiesen.

Hawkwind 22.07.11 10:33

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Dennoch gibt es stationäre Zustände, in denen den Elektronen ein Drehimpuls zugeordnet wird, insofern kreisen sie ja doch um den Kern.
Man kann ihnen zwar Drehimpulsquantenzahlen zuordnen; dennoch liegt gemäß Quantentheorie ein statischer Zustand vor. Vom Analogon einer Kreisbewegung würde ich sprechen, wenn der Erwartungswert des Ortes eine zeitlich periodische Kreisbewegung ausführen würde. So ist es etwa bei den Elektronen in einem Zirkularbeschleuniger. Bei stationären Zuständen sind die Erwartungswerte jedoch zeitunabhängig; ich halte es deshalb nicht für sinnvoll, in so einem Fall, wo alles statisch ist, von "Bewegung" zu sprechen. Ein Elektron, das eine beschleunigte Bewegung (z.B. einen Orbit) ausführt, würde auch elm. Strahlung abgeben. Das ist bei den Elektronen in den Atomorbitalen - im Gegensatz zu denen in einem Zirkularbeschleuniger - auch nicht der Fall.

Gruß,
Hawkwind

Hawkwind 22.07.11 10:37

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von EMI (Beitrag 61696)
Ich nehme die Gleichung zur Berechnung der Periheldrehung, in diese wird u.a. auch die Ausbreitungsgeschwindigkeit der grav.Änderung eingesetzt.

Nun rechne ich einmal mit v1, dann mit v2, dann mt c, dann mit v4, dann mit v5...die Sache aus.
Meine 5 verschiedene Ergebnisse vergleiche ich mit den Messdaten der Astronomen.

Hmm, 4 Ergebnisse liegen daneben, 1 passt haargenau und zwar das, wo ich für die Ausbreitungsgeschwindigkeit der grav.Änderung c eingesetzt habe.

Für mich ist die Messung der Periheldrehung auch eine Messung Ausbreitungsgeschwindigkeit der grav.Änderung und die ergibt c.

Gruß EMI

Ja, so ist das, wenn man Korrektheit der ART voraussetzt, denn dieser entstammt ja die Gleichung zur Berechnung der Periheldrehung.

fossilium 22.07.11 14:12

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Hallo Emi,

was meinst Du mit „ein erwärmer Gegenstand wiegt mehr“ ? Es gibt wohl einen Betrag zur Graviation durch die höhere innere Wärme, bzw. Energie, der Atombewegung in einem erwärmten Gegenstand nach dem Prinzip: Energie äquivalent Masse.

Aber dieser Beitrag zur Graviation war von mir nicht gemeint – sondern der aus der Trägheit, die die Atome bei jedem Hin- und Herschwingen im Rahmen der (brownschen) Bewegung, also der Wärmebewegung, in einem Kristall überwinden müssen. Diese Trägheit müsste auch einen erheblichen Betrag zur Gravitation der Ruhemasse leisten.

Die Wärmebewegung ist ohnehin ein Fascinosum an sich.

Was mich aber echt in Aufregung versetzt ist die Tatsache, dass wohl doch bei jeder mikro- und makroskopischer Be- und Entschleunigung aus der überwundenen Trägheit Graviation „entsteht“. Also wie immer das vonstatten geht, dies scheint mir jedenfalls ein irreversibler Vorgang zu sein, denn der umgekehrte Vorgang, dass sozusagen sich die Gravitation vermindert, ist wohl nicht zu beobachten – wie soll der umgekehrte Vorgang zu einer beschleunigten Bewegung denn auch aussehen, bei posit. wie neg. Vorzeichen der Beschleunig. wird immer pos. Gravitation frei.

Definiert das dann eine Zeitrichtung ? Also ganz unabhängig von der Entropie ?

Auf den ersten Blick müsste der Energieerhaltungssatz nicht tangiert sein, denn Energie kann wenigstens grundsätzlich auf- und abgegeben werden, wobei über die äquivalente Ruhe- oder träge Masse die Gravit. zu und abnehmen kann.

Grüsse
Fossilium

Benjamin 22.07.11 18:19

Zitat:

Zitat von fossilium (Beitrag 61710)
Was mich aber echt in Aufregung versetzt ist die Tatsache, dass wohl doch bei jeder mikro- und makroskopischer Be- und Entschleunigung aus der überwundenen Trägheit Graviation „entsteht“.

Nein, Gravitation entsteht nicht, genauso wenig wie Energie entsteht.
Gravitation ist immer vorhanden, sie lässt sich weder erzeugen, noch vernichten. Man kann sie lediglich im Raum umverteilen.

Auch die Beschleunigung von Masse schafft kein neues Gravitationspotential. Es können höchsten Gravitationswellen entstehen.

fossilium 23.07.11 12:07

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Hi Benjamin,

Zitat:

Zitat von Benjamin (Beitrag 61724)
Nein, Gravitation entsteht nicht, genauso wenig wie Energie entsteht.
Gravitation ist immer vorhanden, sie lässt sich weder erzeugen, noch vernichten. Man kann sie lediglich im Raum umverteilen.


Damit sind wir wieder beim Ausgangspunkt meiner ersten Frage:

Erfolgt die Umverteilung der Graviation instantan oder höchstens mit c ?

Wenn Graviation nicht neu entsteht oder vergeht, sondern nur einfach ist, dann hat sie keine Ursache.
Ihre Verteilung ist dann auch nicht verursacht und die Umverteilung ebenfalls nicht.

Umverteilungen sind aber real. Wenn sie keine Ursache haben, dann müssen instantan im ganzen Universum wirksam sein.

Oder im Bild der ART zu bleiben: wenn eine Masse den Raum zu einem Trichter beult, der sich durch den Raum hindurchbewegt, verzieht sich dann der ganze Raum instantan ? Oder spürt das andere Ende des Universums die Bewegung erst nach Jahrmilliarden ?


Grüsse
Fossilium

Benjamin 23.07.11 12:57

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von fossilium (Beitrag 61740)
Erfolgt die Umverteilung der Graviation instantan oder höchstens mit c ?

Wenn Graviation nicht neu entsteht oder vergeht, sondern nur einfach ist, dann hat sie keine Ursache.
Ihre Verteilung ist dann auch nicht verursacht und die Umverteilung ebenfalls nicht.

Umverteilungen sind aber real. Wenn sie keine Ursache haben, dann müssen instantan im ganzen Universum wirksam sein.

Nein. Die Änderung des Gravitationsfeldes geschieht mit Lichtgeschwindigkeit, das Feld ist aber immer vorhanden, und die Ursache des Feldes ist Energie.
Analog ist es mit der Ladung. Die Ladung ist immer vorhanden, genauso ihr elektrisches Feld. Man kann das elektrische Feld nicht erzeugen. Eine Änderung des E-Feldes geschieht mit c.

fossilium 23.07.11 13:57

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Hallo Benjamin,

Zitat:

Zitat von Benjamin (Beitrag 61743)
Nein. Die Änderung des Gravitationsfeldes geschieht mit Lichtgeschwindigkeit,...

Das kann nicht sein, denn nur Wirkungen pflanzen sich mit c fort, und die haben bekanntlich eine Ursache. Die Graviation hat aber keine Ursache und ihre Änderungen folglich auch nicht.

Nach Deinen Ausführungenentstehen entstehen hier Wirkungen, die sich mit c fortpflanzen, buchstäblich aus dem Nichts.

Oder die Kausalität kann man auch in der ART vergessen.

Grüsse
Fossilium

JoAx 23.07.11 14:13

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von Benjamin (Beitrag 61743)
das Feld ist aber immer vorhanden, und die Ursache des Feldes ist Energie.

Was ist - Energie?
Ist es nicht auch eine Abstraktion = methematischer Hilfsgriff? :)


Gruß

Marco Polo 23.07.11 15:02

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von fossilium (Beitrag 61749)
Das kann nicht sein, denn nur Wirkungen pflanzen sich mit c fort, und die haben bekanntlich eine Ursache. Die Graviation hat aber keine Ursache und ihre Änderungen folglich auch nicht.

Nach Deinen Ausführungenentstehen entstehen hier Wirkungen, die sich mit c fortpflanzen, buchstäblich aus dem Nichts.

Oder die Kausalität kann man auch in der ART vergessen.

Sorry, aber das ist doch Unsinn im Quadrat. Änderungen im Gravitationsfeld pflanzen sich mit c fort.

Diese Änderungen erfolgen doch nicht aus dem Nichts. Diese sind die Folge von Umverteilungen von Massen.

Bei zwei sich umkreisenden Massen verändert sich zeitabhängig deren Gravitationsfeld. Ist das wirklich so verwunderlich?

Warum kann man deswegen die Kausalität vergessen? :confused:

fossilium 23.07.11 15:38

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Hallo Marco Polo,

Du schreibst:

Zitat:

Zitat von Marco Polo (Beitrag 61752)
Sorry, aber das ist doch Unsinn im Quadrat. Änderungen im Gravitationsfeld pflanzen sich mit c fort.

Diese Änderungen erfolgen doch nicht aus dem Nichts. Diese sind die Folge von Umverteilungen von Massen.

:confused:

Es ging aber um Folgendes:

Entweder die Graviation ist einfach nur (so habe ich Benjamin verstanden) und hat keine Ursache, dann haben auch Änderungen keine Ursache. Was nur ist, kann sich aber nur instantan als Ganzes ändern, also schneller als mit c.

Oder die Gravitation hat Masse (egal was das ist) als Ursache, dann führen Änderungen der Masse - auch Ortsveränderungen derselben - zu einer Wirkung, z.B. zu einer Änderung des Feldpotentials, und diese Wirkung breitet sich mit c vom Ursprung der Wirkung aus, und führt zwangsläufig Energie mit sich.

Ich war ja schon so weit, das Letztere zu akzeptieren. Aber dann würde auch die Beschleunigung einer Masse – und eben nicht nur eine Ruhemasse – eine Feldänderung hervorrufen, die sich mit c ausbreitet (und sei sie noch so klein). Und diese würde auch einen (vielleicht äusserst winzigen) Energiebetrag mit sich fortführen. Könnte man ja in der Energiebilanzgleichung berücksichtigen.

Das letztere wäre dann aber irreversibler Prozess und würde unabhängig von der Entropie eine Zeitrichtung definieren.

Vielleicht kannst Du mir weiterhelfen, was hier verkehrt ist ?

Grüsse
Fossilium

Marco Polo 23.07.11 16:49

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von fossilium (Beitrag 61754)
Es ging aber um Folgendes:

Entweder die Graviation ist einfach nur (so habe ich Benjamin verstanden) und hat keine Ursache, dann haben auch Änderungen keine Ursache. Was nur ist, kann sich aber nur instantan als Ganzes ändern, also schneller als mit c.

Hmmm... Gemäß ART ist die Quelle der Gravitation der Energie-Impuls-Tensor. Die Frage nach der Ursache für die Gravitation ist aber davon abgesehen nicht physikalischer sondern eher philosophischer Natur. Sie ist nun mal vorhanden und wir können sie lediglich beschreiben.

Beschrieben wird diese durch die Krümmung der Raumzeit. Wir sprechen hier also von einer geometrischen Eigenschaft der Raumzeit. Energie jedweder Art vermag diese zu krümmen.

Zitat:

Oder die Gravitation hat Masse (egal was das ist) als Ursache, dann führen Änderungen der Masse - auch Ortsveränderungen derselben - zu einer Wirkung, z.B. zu einer Änderung des Feldpotentials, und diese Wirkung breitet sich mit c vom Ursprung der Wirkung aus, und führt zwangsläufig Energie mit sich.

Ich war ja schon so weit, das Letztere zu akzeptieren. Aber dann würde auch die Beschleunigung einer Masse – und eben nicht nur eine Ruhemasse – eine Feldänderung hervorrufen, die sich mit c ausbreitet (und sei sie noch so klein). Und diese würde auch einen (vielleicht äusserst winzigen) Energiebetrag mit sich fortführen. Könnte man ja in der Energiebilanzgleichung berücksichtigen.
Das ist ja auch so. Beschleunigte Massen bewirken Gravitationswellen. Diese transportieren Energie. Folglich werden sich umkreisende Massen irgendwann miteinander verschmelzen.

Gruss, Marco Polo

Hawkwind 23.07.11 19:10

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Wir waren mal zu der Erkenntnis gekommen, dass frei fallende Massen keine Gravitationswellen abstrahlen. Sich umkreisende Objekte, deren Bewegung lediglich der Schwerkraft folgt, sollten das dann auch nicht tun, oder?

Jogi 23.07.11 20:09

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 61759)
Wir waren mal zu der Erkenntnis gekommen, dass frei fallende Massen keine Gravitationswellen abstrahlen. Sich umkreisende Objekte, deren Bewegung lediglich der Schwerkraft folgt, sollten das dann auch nicht tun, oder?

Es sind nicht die Objekte, die Energie verlieren, sondern das rotierende Gesamtsystem.
Das verliert kinetische Energie, die Rotation wird langsamer, die Objekte "fallen" aufeinander zu.
Wobei dann wieder der Pirouetteneffekt der Verlangsamung der Rotation entgegenwirkt.
Die Rotationsfrequenz kann sich dabei also durchaus erhöhen, und das System verliert trotzdem Energie, weil die Radien kürzer werden und die Bahngeschwindigkeit der Objekte abnimmt.


Gruß Jogi

Marco Polo 23.07.11 20:54

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 61759)
Wir waren mal zu der Erkenntnis gekommen, dass frei fallende Massen keine Gravitationswellen abstrahlen. Sich umkreisende Objekte, deren Bewegung lediglich der Schwerkraft folgt, sollten das dann auch nicht tun, oder?

Ein ganz entschiedenes NEIN muss ich dir hier entgegenschmettern. :) Jogi hat es ja bereits korrekt angedeutet: Dem rotierenden System wird Energie entzogen.

Beschleunigte Massen strahlen Energie in Form von Gravitationswellen ab.

Du wirst sicherlich nicht abstreiten wollen, dass wir bei einem Doppelsternsystem (also Sterne die sich umkreisen) von beschleunigten Massen ausgehen dürfen.

Wir erinnern uns an das Jahr 1974. Genauer an das damals entdeckte Mitglied des Doppelsternsystems PSR1913+16. Ein Pulsar der in schöner Regelmäßigkeit Radiowellen ausstrahlt (natürlich durch die Umsetzung von Rotationsenegie).

Der aufgrund der Rotation verursachte Energieverlust in Form von Abstrahlung von Gravitationswellen macht dieses System zu einer Art Labor für ART-Forscher.

Und wer hätte es gedacht. Die Umlaufperiode verringert sich exakt gemäß den Vorhersagen der ART bezüglich der Gravitationstrahlung. Ein indirekter Nachweis für die Existenz von Gravitationswellen.

Googel in diesem Kontext mal nach den Herren M. Weisberg, Joseph H. Taylor und Lee A. Fowler. Ich bin zuversichtlich, dass du dort fündig wirst.

Grüsse, Marco Polo

fossilium 23.07.11 21:29

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Hi Marco Polo,

wenn Beschleunigung (auf Grund von gravitativer Anziegung) Energie erzeugt, wo geht die hin ? Wird sie zur Dunklen Energie im Weltall, oder zur Dunklen Masse ? Oder verstärkt sie nur die bekannte kosmologische Gravitation im Mittel, sodass - statt Ausgleich, wie der Entropiezuwachs und weis macht - letzlich doch die Anziehung untereinander überwiegt und alles in einen neuen Urknall zurückfällt ?

Die Entropie sorgt für die Richtung der Zeit in abgeschlossenen Systemen, die Gravitationszunahme für die Richtung der Zeit im Universum selbst.


Grüsse
Fossilium

Jogi 23.07.11 21:58

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Hallo Fossi, bitte verzeih' wenn ich Marco Polo zuvorkomme:


Zitat:

Zitat von fossilium (Beitrag 61764)

wenn Beschleunigung (auf Grund von gravitativer Anziegung) Energie erzeugt,

dann geb' ich einen aus!:D

Gravitative Beschleunigung erzeugt keine Energie, sie kann nur welche aus dem System entführen, siehe oben.
Diese Gravitationswellen verzerren periodisch die Raumzeit, was sich theoretisch auf alles, was sich darin befindet, auswirkt.
Deshalb hofft man ja auch, irgendwann mal Grav.-Wellen detektieren zu können. Die Energien, um die es hierbei geht, sind seeeeeehr klein...


Zitat:

[...] und alles in einen neuen Urknall zurückfällt ?
Danach sieht's halt überhaupt nicht aus.


Zitat:

Die Entropie sorgt für die Richtung der Zeit in abgeschlossenen Systemen, die Gravitationszunahme für die Richtung der Zeit im Universum selbst.
Die Gravitation nimmt aber global nicht zu, eher ab.
Sonst wär's mit der Expansion schon von vorneherein nix geworden, das Universum wäre sofort wieder in sich zusammen gestürzt.


Gruß Jogi

Marco Polo 23.07.11 22:05

AW: Die unerklärliche Gravitation
 
Zitat:

Zitat von fossilium (Beitrag 61764)
wenn Beschleunigung (auf Grund von gravitativer Anziegung) Energie erzeugt, wo geht die hin ? Wird sie zur Dunklen Energie im Weltall, oder zur Dunklen Masse ?

Weder noch, fossilum. Zum einen kann Energie nicht erzeugt werden (sie wird gemäß des 1. Hauptsatzes der Thermodynamik lediglich umgewandelt und bleibt damit erhalten) und zum anderen trägt diese bei der Rotation fortgetragene Energie keineswegs zur dunklen Energie oder gar dunklen Materie bei. Das sind verschiedene Paar Schuhe.

Zitat:

Oder verstärkt sie nur die bekannte kosmologische Gravitation im Mittel, sodass - statt Ausgleich, wie der Entropiezuwachs und weis macht - letzlich doch die Anziehung untereinander überwiegt und alles in einen neuen Urknall zurückfällt ?
Hier kann ich nicht ganz folgen. Na ja. Die Gesamtenergie des Universums bleibt dann wohl erhalten. Die Frage ist halt: Ist das Universum ein abgeschlossenes System? Angeblich ja nicht.

Ich stelle mir als Laie die Abstrahlung von Gravitationswellen wie bei einem Stein vor, den man ins Wasser wirft. Es werden Wellen erzeugt, die dann irgendwann abebben. Eine sehr zweifelhafte Analogie muss ich zugeben. :o

Zitat:

Die Entropie sorgt für die Richtung der Zeit in abgeschlossenen Systemen, die Gravitationszunahme für die Richtung der Zeit im Universum selbst.
Man liest tatsächlich immer wieder vom entropischen Zeitpfeil. Aber von der von dir angesprochenen "Garavitationszunahme" habe ich noch nie gehört. Und schon dreimal dürfte diese nichts mit der Richtung der Zeit zu tun haben.

Grüsse, Marco Polo


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