Bohmsche Mechanik - pro und kontra
Anlass dieses Themas sind Äusserungen zur Bohmschen Mechanik in anderen Themen, die diskussionswürdig sind, aber den dortigen Rahmen sprengen würden.
So z.B. die Frage, ob die Bohmschen Trajektorien "physikalisch" sind. http://www.quanten.de/forum/showpost...&postcount=133 |
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Hallo richy,
Zitat:
a) die Physik betreffend und ihre Erkenntnisse anwendend b) durch die Gesetze der Physik bestimmt, entstanden In der Original-Interpretation von Bohm werden die Trajektorien durch das Quantenpotential, welches sich direkt aus der Wellenfunktion berechnen lässt, bestimmt. Siehe hierzu auch http://www.mikomma.de/fh/bohm/bohmw1.html Bohmsche Bahnen sind gekrümmt, weil zwar keine klassischen Feldkräfte, sehr wohl aber ein Quantenpotential vorhanden sind. Detlef Dürr ("Bohmsche Mechanik als Grundlage der Quantenmechanik", S.142)schreibt dazu: Sollten wir Bohmsche Bahnen .. ausrechnen. Grob gesagt:Nein! (..) Alles, was wir aus den Bahnen lernen können, ist ja nur, dass zu jeder Zeit t Teilchen vorhanden sind, deren Orte .. mit |Psi|² verteilt sind. Diese Aussage lässt sich mit einigem Aufwand überprüfen. Wiederholt man einen Versuch (z.B. Elektronen am Doppelspalt) hinreichend oft, wird man längs der Bohmenschen Bahnen mit der berechenbaren Wahrscheinlichkeit stets ein Teilchen detektieren; ausserhalb der Bahnen jedoch nie. Es gibt also keinen Grund, Bohmsche Bahnen als "unphysikalisch" zu bezeichnen. |
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Hi Roko
Meine Bewerkung war nicht als explizite Kritik gedacht sondern sollte zeigen, dass man in der QM die "Unverstaendlichkeiten" momentan lediglich umverlagern aber nicht beseitigen kann. Es stellt sich alleine schon die Frage ob unser klassischer Zeitbegriff dort ueberhaupt noch aufrecht erhalten werden kann. Ansonsten ist mir die BM etwas zu mechanisch. Und um den hochdimensionalen Konfigurationsraum kommt sie auch nicht herum. Der gefaellt mir auch bei der VWI nicht. Anscheinend vermeidet man damit aber eingerollte raeumliche Strings oder zeitartige Koordinaten. Rauscher oder Penrose spricht mich in dem Punkt persoenlich eher an. Gruesse |
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Hallo RoKo!
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Die Frage wäre, ob das IF-Muster dabei erhalten bleibt. ... Gruss, Johann |
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Wenn man da jetzt Nebel in den abgeschirmten Kasten reinblaest ? Also ich weiss nicht :-) Ausserdem wird daraus doch gleich Schnee und der plotzt runter. Man koennte unter dem Doppelspalt eine Krippe aufstellen. An Weihnachten waere das dann sicherlich ein sehr schoenes Experiment. |
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Hi richy!
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NACHTRAG: Es muss auch nicht eine Nebelkammer sein. Ein Computertomograph, der über den Spin "rangeht", könnte es vlt. auch richten. Sein Einfluss wäre vlt. sogar theoretisch berechenbar, und damit aus den Resultaten ausfilterbar. ??? Gruss, Johann |
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Hallo zusammen,
Zitat:
Stell dir mal vor, man würde die Kriterien der KD auf die Elektrotechnik anwenden gemäß Wheelers Motto: Nur ein irreversibel registiertes Quantenphänomen ist ein physikalisches Phänomen. Dann darfst du über elektrischen Strom nur sprechen, wenn du ein Amperemeter in deinem Stromkreis hast. Aber wie er dahinkommt ist ein Wunder. Nochmals zu den Bohmschen Bahnen. Wenn man sie als Feldlinien des Führungsfeldes betrachtet, dann wird |Psi|² zur Führungsfelddichte. Zitat:
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Hallo RoKo!
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http://www.nww-web.at/versuche/elekt...rin-klein1.jpg http://www.nww-web.at/versuche/elekt...yer3-klein.jpg Sieht doch schön nach elektrostatischen Feldlinien aus, oder etwa nicht? :) Zitat:
Oder verstehe ich was nicht? Zitat:
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Und da könnten (theoretische) Definitionen sich unterscheiden. Je nachdem, ob man es klassisch oder qm-isch sieht. Gruss, Johann |
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Darum geht es in diesem Kontext doch gar nicht. Ein elektrisches Feld ist natürlich - etwa im Gegensatz zur quantenmechanischen Zustandsfunktion - messbar oder physikalisch. Die quantenmechanische Zustandsfunktion dagegen ist nicht unmittelbar physikalisch, da sie eine komplexwertige Funktion ist, deren imaginäre Phase prinzipiell keinen Einfluss auf die Beobachtungen hat. |
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Hallo JoAX
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Hallo RoKo!
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ein Bild, eine Vorstellung, eine Denkhilfe, eine "Krücke" (an die wir wohl alle angewiesen sind), die nur in (d)einem Kopf existiert, aber kein! reales Feld? So wie es ein em. Feld (in der Theorie wohl gemerkt!) ist? Zitat:
Zitat:
??? Zitat:
Gruss, Johann |
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Hallo zusammen!
Wenn ich mir dieses Bild: http://upload.wikimedia.org/wikipedi...oppelspalt.jpg so anschaue, und dann auch diesen Text: Zitat:
Ist so eine Aussage überhaupt haltbar? Gruss, Johann |
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Hallo JoAx,
zunächst zu Klarstellung: Zitat:
Wenn du nun hinter einem Spalt eine Lichtschranke aufstellst, dann musst du, um theoretisch konstistent zu bleiben, die Wellenfunktion für den resultierenden Photonenstrom bestimmen. Nach den allgemeinen mathematischen Regeln der Quantentheorie kommt es dann, wenn die Wellenfunktion des Teilchens mit der Wellenfunktion des Photonenstroms zusammentrifft, zu einer neuen, gemeinsamen Wellenfunktion. Aus dieser ließe sich dann der weitere Weg des Teilchens bestimmen (falls man das überhaupt berechnen kann.) Zitat:
Ganz deutlich wird das, wenn man den DS-Versuch zunächst mit einem Elektronenstrahl durchführt. Dann ist |Psi (t)|² stets die Teilchendichte (=Intensität). Vor dem Spalt haben wir dann eine Gaußverteilung, hinter dem Spalt das bekannte IF-Muster (dann aber sofort). Bei einem Elektronenstrahl werden alle Bahnen parallel realisiert. Wird die Intensität des Stahls verringert, dann werden eben nicht mehr alle Bahnen realisiert - aber stets so, dass |Psi (t)|² , nun als Wahrscheinlichkeitsmaß, erhalten bleibt. Deshalb spricht man in der BM auch vom Quantenleichgewicht. Zitat:
"Das Führungsfeld, dargestellt durch eine skalare Funktion der Koordinaten aller beteiligten Partikeln und der Zeit, breitet sich nach der Schrödinerschen Differentialgleichung aus. (..) Man könnte das, etwas paradox, etwa so zusammenfassen: Die Bewegung der Partikeln folgt Wahrscheinlichkeitsgesetzen, die Wahrscheinlichkeit selbst aber breitet sich im Einklang mit dem Kausalgesetz aus." Max Born, Zeitschrift für Physik 38, S.802-827, 1926 - zitiert nach Detlef Dürr (o.a.a) Born war also schon dicht dran. Und deshalb ist in der BM die Wellenfunktion ein Führungsfeld für die Teilchen. |
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Hallo JoAx,
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Hallo richy,
hier meine Antworten zu deinen Fragen aus Zitat:
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In der BM haben die Teilchen nur ihre konstanten Eigenschaften: Masse, Ladung und Spin. (wobei Spin bei einem Elektron nur +/-1/2 bedeutet; also nicht festgelegt ist.) Alle "Messungen", die sich nicht auf diese Konstanten beziehen, sind Preparationen. Zitat:
Darüber hinaus: Den gängigen Begriff "deterministisches Chaos" glaube ich erst, wenn mir jemand die Gleichungen präsentiert, mit denen sich zweifelsfrei ergibt, dass eine Wasserstoffwolke, beschrieben durch die Orte und Impulse ihrer Atome, nach ca. 10 Mrd. Jahren exakt zu einer Supernova, wieder beschrieben durch die Orte und Impulse ihrer Atome, führt. M.E. ergibt sich aus der Thermodynamik, dass ein Umschlag in eine andere Qualität erfolgt. Nicht das Mikroverhalten bestimmt das Makroverhalten, sondern umgekehrt. (das ist aber ein völlig anderes Thema.) Zitat:
M.E. ist das nur eine Frage mathematischer Vereinfachung ohne physikalische Bedeutung. Man muß es auch durch N von einander abhängige Differentialgleichungen darstellen können. Das wäre wiederum für Berechnungen schwer handhabbar. |
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Hi RoKo.
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Dabei hat sich gezeigt, dass das IF-Muster sich nicht wesentlich verändert wenn man das sichtbare Licht nur durch einen der beiden offenen Spalte schickt. Schließt man den zweiten Spalt, verändert sich das Muster jedoch deutlich. Ergo muß es bei zwei offenen Spalten doch möglich sein, dass das Licht die Mittelebene passieren kann. Man weiß also nach wie vor nicht, welches Photon welchen Spalt passiert hat. Ansonsten hätte man ja die Unschärfe überlistet. Gruß Jogi |
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Hi Hawkind
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Die leidige Frage ist ob vor dem angeblichen Kollaps die Physik aufhoert.Dem Vatikan wuerde das natuerlich gefallen.Mir weniger. Gruesse |
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Hi Roko
Danke fuer deine Infos. Zitat:
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Gruesse |
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Hallo Jogi,
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Schließt man den zweiten Spalt, verändert sich das Muster jedoch deutlich. Ergo muß es bei zwei offenen Spalten doch möglich sein, dass das Licht die Mittelebene passieren kann. Zitat:
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Hallo Hakwind, hallo richy,
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Hallo richy,
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.. das sollten wir aber mal an anderer Stelle diskutieren. |
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Sheldrake's morphogenetische Felder diskutieren? ... wenn, dann nur in der Plauderecke. M.f.G Eugen Bauhof |
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Hi RoKo.
Zitat:
Auch bei asymmetrischer Anordnung (mit sichtbarem Lichtdurchtritt durch nur einen der beiden Spalte) entsteht ein IF-Muster beiderseits des Hauptmaximums. Wenn die Bohmsche Mechanik eine Interpretation zulässt, die es dem Licht verbietet, die Mittelebene zu schneiden, dann ist diese Interpretation widerlegt. Sie muß korrigiert werden. Zitat:
Nur in dem von mir oben beschriebenen Fall, wenn man also den Laser so justiert, dass nur ein Spalt sichtbar bestrahlt wird, kann man behaupten, das sichtbare Licht ist nur durch diesen Spalt gedrungen. Dennoch erscheint eindeutig auch jenseits der Mittelebene das IF-Muster. Zitat:
Und dieser "Wirkungsschwerpunkt" geht eben nur durch einen der beiden Spalte, der Rest geht durch beide Spalte (streng genommen geht der größte Teil sogar durch das Blendenmaterial). Gruß Jogi |
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Zitat:
Vorher hattest du angemerkt: Zitat:
Da wir hier über Bohmsche Mechanik (eine Theorie der Quantenmechanik) reden, sei nochmals erwähnt, dass dies eine Theorie über das Verhalten von (sub)atomaren "Teilchen" ist. In dieser Theorie hat die Wellenfunktion einen physikalischen Status - sie ist das Führungsfeld der "Teilchen". Darüber hinaus besagt die Theorie, dass man letztlich nur den Ort des Teilchens messen kann, alles andere sind nur abgeleitete Größen. (Ein kurzer Blick auf die Schrödingergleichung im Kopf dieses Forums zeigt auch sofort, warum: Psi(r,t)! Zum Vergleich: in der klassischen Mechanik sind die Variablen eines "Teilchens" Ort und Impuls. Als ausgearbeitete Alternative existiert nur die KD, die bei genauerer Betrachtung lediglich eine Theorie über das Verhalten klassisch zu beschreibender Messgeräte in Verbindung mit (sub)atomaren Teilchen ist. Kern beider Theorien sind die Schrödingergleichung und die Bornregel. Letztere ist ohnehin der einzige empirische Zugang. Die BM fügt den genannten Kernelementen der QM nichts hinzu; sie erlaubt sich neben einigen mathematischen Betrachten allerdings die kühne Annahme, dass keine Wunder geschehen und das ein Teilchen, dass seinen Ausgangsort verlässt, nicht erst bei seiner Registrierung wieder ein solches ist, sondern auch zwischendurch. |
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Hallo Jogi,
Zitat:
Ohne genauere Informationen über die genaue Geometrie der Anordnung und die intensitätsverteilung des Laserstrahls vor den Spalten lässt sich nicht mehr dazu sagen. Im übrigen würde mich auch interessieren, wie ein analoger Versuch z.B. mit Elektronen aussieht. (Nach meinen persönlichen Überlegungen müsste die EM-Welle ausgedehnter sein als die Verteilung (Dichte) ihrer Wirkungsschwerpunkte. |
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Hallo Hawkwind,
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Was für eine Aussage macht denn die Bohmsche Mechanik zum Wechselwirkungspotential der Trajektorien? Gilt für die so was wie das Paulische Ausschliessungsprinzip? Gruß Jogi |
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Hallo Jogi,
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Hi RoKo.
Zitat:
Das sie es nicht in einem Punkt (1D) können, ist klar. Zitat:
Natürlich gilt nach Standardmodell für Photonen beliebige Überlagerung. Also theoretisch unendlich dichte Packung im Strahl. Elektronen hingegen sind Fermionen, sie dulden kein weiteres Fermion an dem Ort, den sie selbst einnehmen. Nun gesteht das Standardmodell dem einzelnen Elektron aber keine räumliche Ausdehnung zu. Tatsächlich ist es so, dass ein Elektronenstrahl, je energiereicher er ist, um so weniger neigt er zum "Auseinanderlaufen", obwohl doch laut Standardmodell die abstossende Wirkung der gleichnamigen Elementarladungen gleich bleiben soll. Hmm... ab wann hat ein Elektron so viel kinetische Energie dass sein Wirkungsquerschnitt ähnlich klein wird, wie der eines hochenergetischen Photons? Gruß Jogi |
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@ Jogi
Zitat:
@Roko x7,x8 waere die von Sheldrake oder Zeilinger gesuchte Information. In Sheldrakes morphogenem Feld (Informationsfeld) wirkt die Information global. Was in einer globalen Welt kein Wunder waere. @Hawkwind Zitat:
Die Komplexwertigkeit fuehrst du als Gegenargument der Physikalitaet ein. "ist nicht unmittelbar physikalisch,..."Das haengt doch davon ab wie diese Komplexwertigkeit zustande kommt. Diese selbst ist ja keine allgemeine physikalische Groesse sondern nur ein mathematisches Hilfsmittel. Ein Elektroniker wird selbstverstaendlich mit komplexen Impedanzen rechnen. In dem Fall koennen sogar komplexwertige Ausdrueck reale Operationen darstellen. j*w zum Beispiel eine Differentation. Dementsprechend wird niemand meinen dass ein Kondensator oder Spule nicht physikalisch sei, nur weil eine komplexwertige Beschreibung dafuer existiert. Mir wird anhand deines Argumentes im Moment nur eines klar. Aufgrund der Betragsbildung geht ein Teil der Information der Loesung verloren. Ich haette dazu noch Fragen : -Wie berechnet sich in der SGL die Phase ? -Was wuerde arctan(Im(PSI)/Re(PSI)) darstellen ? Oder macht der Ausdruck in dem Fall keinen Sinn ? -Ist Schroedinger die imaginaere Einheit zugeflogen ? Oder basiert diese auf einer Integraltransformation? Dann entspraeche das j auf der linken Seite einer Hilbert Transformation.Gibt es solche Ansaetze ? Wenn ausgerechnet das Betragsquadrat eine einfach interpretierbare Funktion darstellt muss doch die SGL einer Integraltrasformaton (ueber Ereignisse) entsprechen. Dass r und t einem Urbereich entsprechen ist mir klar, ueber die wird nicht integriert. Gruesse |
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Zitat:
Psi(x) -> exp(i*phase) * Psi(x) multipliziere, dann hat das keinen Einfluss auf die Vorhersagen. Das ist beispielsweise in der Elektrodynamik anders; dort kann ich Phasen messen: E sei elektr. Feld, k=Wellenvektor, E0 reell und sei E(x) = E0 * exp(i*k*x) eine Lösung der Maxwell-Gln (hier eine ebene Welle), dann ergibt sich die wirklich messbare el. Feldstärke E' über den Realteil (Euler-Identität) E'(x) = Re{E0 * exp(i*k*x)} = E0 * cos(k*x) Eine Transformation wie oben E(x) -> exp(i*phase) * E(x) = E0 * exp(i*(x+phase)) führt nun zu einem Realteil E'(x) = E0 * cos(k*(x+phase)) Der Phasenfaktor ist in der Elektrodynamik also messbar, in der Quantentheorie hat er aber keine Bedeutung, da er aus dem Betragsquadrat herausfällt und der Realteil der Zustandsfunktion selbst keine Messgröße ist. Zeitabhängigkeiten habe ich der Einfachheit halber ignoriert - sie beeinflussen das Argument nicht. |
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Zitat:
gibt es experimentelle Belege daür, dass ein Teilchen auch "zwischendurch" wieder "ein solches" ist? Wenn zwischendurch das Teilchen als solches identifiziert werden solll, dann muss eine Wechselwirkung mit einem Messgerät stattfinden. Und das ist wieder eine Registrierung. M.f.G. Eugen Bauhof |
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Hi richy.
Zitat:
Zitat:
Kreuze die Strahlen eines grünen und eines roten Lasers. Biegt dann der jeweilige Strahl am Kreuzungspunkt ab? - Das wäre ja ein schönes Schlamassel. Wir könnten uns überhaupt nicht mehr darauf verlassen, dass das was wir direkt vor uns sehen, auch direkt vor uns ist. Es könnte ja auch viel weiter links oder rechts oder oben oder unten sein. Gruß Jogi |
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Hi Hawkwind
Zitat:
Zu deinem Beispiel : Ich kann den Einfluss vorhersagen. Das neue Psi(x) ist um phase gegenueber dem alten verschoben. Zitat:
z=|z|*exp(j*arg(z)), arg(z)=arctan(Im(z)/Re(z)) Ein sehr schoenes Beispiel ist wiederum das Gehoer.Es bildet das Betragsquadrat einer Fouriertransformierten des Schallsignals. Und darum kann der Mensch (bei reinen Sinussignalen) keine Phaseninformation wahrnehmen. Zum Richtungshoeren wendet es einen Trick an, indem es die Signale des linken und rechten Ohres addiert und die Kammfilterspektren auswertet. Aus zwei Betragsquadraten rekonstruiert es somit rechnerisch die Phase, daraus das Delay und daraus die Richtung. Das koennte man vielleicht auch auf die QM anwenden. Die Rekonstruktion funktioniert aber nicht bei reinen harmonischen Schwingungen. Einen reinen Sinus koennen wir daher mit der Methode auch nicht orten. Je mehr Obwerwellen das Signal besitzt um so besser ist es ortbar. (Kann ich gerne nochmal rechnerisch darstellen) Zitat:
Beispiel : Ich betrachte ein Kosinussignal : in(t)=cos(k*t) Es durchlaeuft eine quadratische Kennlinie (hat nichts mit dem Betragsquadrat zu tun) out(t)=(cos(k*t))^2 Jetzt rechne ich mit einem komplexen Exp-Signal : in(t)=cos(k*t)+j*sin(k*t) out(t)=(cos(k*t))^2 +2*j*cos(k*t)*sin(k*t) - (sin(k*t))^2 Re(out(t))=cos(k*t))^2 - (sin(k*t))^2 UNGLEICH (cos(k*t))^2 Zitat:
Mein Kochtopf ist rot und wiegt 2 Kilo. Leider habe ich keine Waage. Ich kann daher nur sehen dass er rot ist. Wird man annhemen der Kochtopf hat kein Gewicht ? Zitat:
"und die Phase der Zustandsfunktion selbst keine Messgröße ist." Und jetzt stimmen wir vielleicht ueberein. Gibt es keinerlei Bedeutung die man dem arctan(Im/Re) der theoretischen Loesung dem physikalischen Vorgang zuordnen koennte ? (Bin kein Physiker) Das waere in der Tat seltsam. Ich vermute hier spielt eher der Zufall eine Rolle. Gegenargument : Man koennte die Phase aus zwei Messpunkten des Betragsquadrates rekonstruieren. Genauso wie es das Gehoer beim Richtungshoeren berechnet. Argument 2 Betrachtet man die SGL bezueglich der Phasen so hat die Multiplikation der linken Seite mit j lediglich bei einem Expo Ansatz den Aussagegehalt, dass in i*d/dt*Psi(r,t) ein um 90 Grad verschobenes Psi zu betrachten ist, denn i=exp(j*Pi/2). Denkt man sich eine Integraltrasformation angewendet, so kurzen sich j und d/dt, so dass im Bildbereich eine rein relle Gleichung vorliegt. Gruesse |
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Hi Jogi
Zitat:
http://home.arcor.de/richardon/2008/feldlinien.gif Ich bin kein BM Spezialist, aber ich meine in der BW wird dieses Wellenkonzept uebertragen auf ein Teilchen uebernommen. Das Teilchen scheint mir in der BM eigenschaftslos : Zitat:
In der E-Dynamik muss es so sein. Bei der BM bin ich mir nicht sicher. Gruesse |
AW: Bohmsche Mechanik - pro und kontra
Hi richy.
Zitat:
Und ich kenne auch die Graphik dazu, die hatten wir in einem anderen Zusammenhang schon mal. Zitat:
Das ist halt auch nur eine Modellvorstellung. Ich dachte eigentlich, die Bohmsche Mechanik wäre ein Teilchen/Quanten Modell, das auch die Felder quantisiert. Und in einem Feldquantenmodell würden diese abbiegenden Feldlinien Occams Razor zum Opfer fallen. Weil man da sonst einen WW-Mechanismus zwischen den Photonen braucht, ähnlich der Comptonstreuung. Zitat:
Es ist viel einfacher, die Photonenstrahlen sich WW-frei kreuzen zu lassen. Gruß Jogi |
AW: Bohmsche Mechanik - pro und kontra
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Absolute Phasen spielen in der Quantenmechanik keine Rolle. Zitat:
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AW: Bohmsche Mechanik - pro und kontra
@Jogi
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Ansonsten hatte ich schon bemerkt, dass es in den Interpretationen nichts umsonst gibt : Zitat:
Du kannst der BM nicht zum Vorwurf machen, dass sie an der Stelle eine etwas eigentuemlich anmutende Erklaerung anbietet. Denn du musst dabei in Betracht ziehen, dass man sich dadurch interferierende Paralellwelten spart oder die Gedankengeister der KD. Bezueglich der Dekohaerenz berufe ich mich auf den Standpunkt von Herrn Zeh. Diese ist nicht kompatibel zur KD.In dem Sinne gibt es nur die harte und keine neue KD mit einer Viele Welten Dekohaerenzoption. Halb schwanger. Es gibt ganz einfach keine in allen Punkten realistische nichtglobale Loesung. Ausser ich picke mir unsachgemaess von jeder Interpretation etwas heraus und stelle mir damit einen bunten inkonsistenten Mix zusammen. Herr Zeilinger ist diesbezueglich sehr lobenswert konsequent. Die KD vertritt keinen Realismus ! Gruesse |
AW: Bohmsche Mechanik - pro und kontra
Hi Hawkwind
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Kommt diesem Ausdruck dann keine physikalische Bedeutung zu oder ist er wegen dem Zufall unerheblich ? Oder ist der Zeitbegriff vor der Messung fuer das (angeblich unphysikalische) System in dem sich PSI, damit |PSI|^2 befindet nicht definiert ? Sorry fuer die einfache Frage aber ich bin kein Physiker. Zitat:
In der KD kollabiert die Welle wenn ich sie messe. Dazu z.B. an einem zufaelligen Ort auf einem Detektor. Da gibt es ja keine Dynamik mehr. Und lausche ich an zwei "beliebigen" Auftrittspunken oder Bereichen wird es aufgrund des Zufalls keine Korrelation zwischen diesen beiden Messorten mehr geben. Ich dachte an eine Stereomesseung :D Macht aber wohl keine Sinn. Gibt es wenigstens vor dem Kollaps irgendeine Interpretation fuer arctan(Im/Re) ? Der Ausdruck muesste irgendetwas mit einem Wahrscheinlichkeitskennwert zu tun haben. Zitat:
Die Information ueber den Realteil hat man in der QM doch scheinbar auch nicht, sondern nur die Information ueber das Betragsquadrat. Haette ich die Information ueber den Raelteil und das Betragsquadrat koennte ich daraus den Imaginaerteil berechnen. Ich verstehe hier soundso etwas noch nicht : Was setzt man z.B. bei einer numerschen Simulation fuer den komplexwertigen Anfangswert Psi(x,t=0) ? Oder rechnet/simuliert man von Anfang mit dem Betragsquadrat ? Es haben doch weder Realteil noch Imaginaerteiol eine interpretierbare Bedeutung. Nur das Betragsquadrat. Oder irre ich mich ? Nochmal zu Argument zwei. Damit wollte ich ausdruecken dass die imaginaere Einheit lediglich ein allgemeines mathematisches Hilfsmittel ist. Wenn ich 2 Aepfel und 3 Aepfel sowie 2 Birnen und 4 Birnen addieren soll kann ich dies in einer komplexen Apfel/Birnen Ebene tun : komplexer Obstkorb=2A + 3 A + j*2*B+j*4*B= 5A+j*6B Ich verwende j um simultan beide Groessen zu addieren. Eine komplexwertige Gleichung, dennoch sind Birnen und Aepfel real. Gruesse |
AW: Bohmsche Mechanik - pro und kontra
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Wenn du sagen willst, sie ist nicht messbar, dann stimme ich zu. Sie ist aber andererseits berechenbar, geht aber eben nicht in die Berechnung von Vorhersagen für Messwerte ein. Zitat:
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In einigen typischen Problemen (abgeschlossene Systeme) der Quantentheorie löst du die zeitunabhängige Schrödingergleichung. Du setzt für V das ortsabhängige Potenzial ein (z.B. Coulomb für das Wasserstoffatom, oder ~r^2 für den harmonischen Oszillator). Eine Variable t (Zeit) gibt es dabei nicht. Das ist dann ein sog. Eigenwert-Problem; du suchst die Eigenfunktionen und zugehörige Eigenwerte. Dann bekommst du die Lösungen: dies ist (für gebundene Zustände) ein diskreter, abzählbarer (aber unendlicher) Satz von Eigenfunktionen zu den ebenfalls berechenten diskreten Energie-Eigenwerten. Das sind die sog. stationären Lösungen zu konstanten Energien (abgeschlossenes System). Das Zeitverhalten all dieser Lösungen ist einfach ein zusätzlicher Faktor exp(i*(En)/hquer)*t) also Psi(x,t) = exp(i*(En)/hquer)*t) * Psi(x) En ist dabei der Energieeigenwert der n-ten Lösung. Wenn du mit so einem Separationsansatz in die zeitabhängige SG gehst, bekommst du die zeitunabhängige SG. http://upload.wikimedia.org/math/b/a...7d797157d1.png Du setzt keine Anfangsbedingungen (falls du das sagen wolltest). Vielleicht schaust du mal unter http://de.wikipedia.org/wiki/Schr%C3%B6dingergleichung Dann wird vielleicht einiges klarer. So weit erst mal. Gruß, Hawkwind |
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Hallo Bauhof,
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Hallo Hawkwind,
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Mir ging es nur darum klarzustellen, dass die Phase einer elm. Welle im Gegensatz dazu so etwas nicht ist. Die mathematische Struktur einer elm. ebenen Welle ist ja als Funktion von Ort und Zeit völlig analog zu einem quantenmechanischen ebenen-Wellen-Zustand. Aber man kann die Analogie eben nicht zu weit treiben, wenn es um Physik geht. |
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Hallo Jogi,
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Hallo Hawkwind,
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Ole Hawkwind (Hochzeit waren Spanier :-)
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Koennen wir uns so einigen : PSI(r,t) sei a(r,t)+j*b(r,t) Dann laesst sich PSI(r,t) darstellen als : PSI(r,t)=|PSI(r,t)|*exp[j*artan(arg(PSI)) mit http://upload.wikimedia.org/math/9/b...ca8c60ff12.png arg stellt den (reellen) Phasenwinkel von Psi dar. Als Ing nenne ich arg einfach Phase. Diese laesst sich nicht messen. Das PSI einen komplexen Phasenfaktor aufweist liegt am komplexen Exponentialansatz und dass in der SGL auf der linken Seite die imaginaere Einheit steht. Das macht die Sache etwas komplizierter und dazu haette ich im naechsten Thread noch eine Frage. Zitat:
Anmerkung am Rande (in Bezug auf das i der SGL auf der linken Seite) : Wobei man sich im klaren darueber sein sollte, dass zum Beispiel der Ferquenzgang eine Groesse des Bildbereiches ist. Bei einem Uebertragungssystem g(t) erhaelt man im Bildbereich einen Frequenzgan |G(jw)|. Im Zeitbereich muesste man die Eigenschaft des Systems ueber die Impulsantwort angeben mit dem man die Eingangsfunktion faltet. Zitat:
Wie sieht es aus wenn ich mich in ein hypothetisches Beobachtersystem in deren Welt begebe. Die KD geht ja sogar nur von einer Gedankenwelt aus. Wie soll hier denn dann noch derphysikalische Zeitbegriff eine Rolle spielen ? Und selbst wenn ich argumentiere, dass ich diese Gedankenwelt nur relativ von meinem physikalischen makroskopischen Beugssystem aus beobachte, muesste es gemaess den Prinzipien der Physik Transformationsgleichungen geben (aehnlich dem Reynoldsfaktor) die mir gestatten den Vorgang von einem beliebigen Beobachtersysten aus zu beobachten. Dazu muesste ich den Zeitbegriff im Quantensystem kennen. In der reinen Gedankenwelt gibt es aber keinen Zeitbegriff. Da ist alles raum und zeitlos. Aber ok, auf jeden Fall ist die Phase nicht direkt messbar. Wobei ich meine, dass man vorsichtig sein muss ob dies prinzipiell gilt. Die moderne Experimentalphysik hat sich immer wieder raffinierte indirekte Messmethoden ausgedacht. Wobei manche nicht einmal das Interferenzmuster als Messung der Welleneigenschaft akzeptieren. Zitat:
Fehlt mir gerade das physikalische Wissen ob Betrag oder nicht. Im Grunde aber egal, denn man kann "dein" Psi(x,t) Auf die Form Psi(x,t)= exp(i*arg(t,x)) * |Psi(x)| umrechnen. Ah, deine Version muss wegen arg(x,t) richtig sein. Wuerde ich aber erst gerne klaeren. Zitat:
Hier steht aber auch : http://de.wikipedia.org/wiki/Schr%C3%B6dingergleichung Zitat:
Zitat:
Zitat:
Der einfachere Fall wuerde mir natuerlich schon genuegen. Ich muss erstmal deinen Link durcharbeiten, sonst verzettele ich mich. Ausserdem habe ich noch konkrete Fragen die ich bisher fuer mich nicht loesen koennte. ... Im naechsten Beitrag :-) Vielleicht mache ich auch einen neuen Thread dazu auf, obwohl das alles natuerlich auch fuer die BM relevant ist. Ole :-) |
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