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-   -   Unendliches Universum - alles möglich? (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=2244)

Slash 15.06.12 21:05

Unendliches Universum - alles möglich?
 
In verschiedenen Threads las ich immer wieder, dass in einem unendlichen Universum "alles" möglich sei.

Hierzu machte ich mir Gedanken:

Von den natürlichen Zahlen gibt es auch unendlich viele, aber es gibt "mehr" reelle Zahlen, genauer gesagt, die Menge ist mächtiger.
http://de.wikipedia.org/wiki/Unendliche_Menge

Wenn der Raum (oder Raumzeit) ein Kontinuum ist - vorausgesetzt, dies sei so - wie kann dann ein und derselbe Zustand jemals wieder auftreten, sei es auch noch eine einfache Anordnung von 3 Gasmolekülen?

Oder anders ausgedrückt: Wie kann jemals Photon mit genau der Wellenlänge Pi entstehen?

Ich behaupte: Selbst in einem unendlichen Universum sind nicht alle Dinge möglich.

Vielleicht liege ich auch falsch oder hab generell etwas falsch verstanden?

Viele Grüße

Slash

Ich 15.06.12 21:34

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Die Quantenmechanik ist weniger unendlich. Ein gegebenes Volumen mit gegebener Masse kann nur soundso viele verschiedene Zustände annehmen, eine endliche Zahl. Stichwort "Bekenstein-Grenze".

Slash 15.06.12 21:49

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Vielen Dank! Das ist interessant, das wusste nicht!

Slash 15.06.12 23:10

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 68635)
Die Quantenmechanik ist weniger unendlich. Ein gegebenes Volumen mit gegebener Masse kann nur soundso viele verschiedene Zustände annehmen, eine endliche Zahl. Stichwort "Bekenstein-Grenze".

Hallo ich!

Ok, drüber nachgedacht: Wenn aber das Volumen unendlich ist, dann sind es ja wieder unendlich viele Zustände. Ebenso wäre bei einem unendlichen Universum die Masse unendlich. (?) :confused:

Viele Grüße

Marco Polo 15.06.12 23:49

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Slash (Beitrag 68637)
Wenn aber das Volumen unendlich ist, dann sind es ja wieder unendlich viele Zustände. Ebenso wäre bei einem unendlichen Universum die Masse unendlich. (?) :confused:

Interessante Frage. Vom Bauchgefühl her würde ich sagen, dass bei einem aktual unendlichen Universum beides denkbar ist. Sowohl unendlich viel Masse als auch endliche Masse.

Bei einem potentiell unendlichen Universum ist die Masse aber auf jeden Fall endlich. So wie bei unserem Universum, das wohl unendlich weiter expandiert, aber endliche Masse besitzt.

Ein aktual unendliches Universum kann aber nach meinem Verständnis keinen Anfang (Urknall) gehabt haben. Es müsste bereits ewig existieren. Da bliebe für einen Urknall wenig Platz. Höchstens wenn es oszillierend wäre.

Aber dann wäre es lediglich in der Zeit unendlich (ewig) aber nicht vom Volumen her. Und damit auch keine unendliche Masse.

Gruss, Marco Polo

Mureno 16.06.12 05:40

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Was? Quanten steht drauf, geschlossenes Multiversum ist drin? Ich versteh euch ja. ;)

Еще приятные состояния

Timm 16.06.12 08:17

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Marco Polo (Beitrag 68638)
Ein aktual unendliches Universum kann aber nach meinem Verständnis keinen Anfang (Urknall) gehabt haben. Es müsste bereits ewig existieren. Da bliebe für einen Urknall wenig Platz. Höchstens wenn es oszillierend wäre.

Warum eigentlich Marc? Wenn unser Universum unendlich ist, war es auch beim Urknall unendlich. Wenn nicht, war und ist es endlich. Jedenfalls geht man davon aus, daß die Topologie des Universums nicht zeitabhängig ist.
Wir wissen letztlich nur, daß die Wahrscheinlichkeit für den Urknall >0 ist.
Über das 'Warum' wird trefflich spekuliert.

Gruß, Timm

Marco Polo 16.06.12 14:40

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 68640)
Wenn unser Universum unendlich ist, war es auch beim Urknall unendlich. Wenn nicht, war und ist es endlich. Jedenfalls geht man davon aus, daß die Topologie des Universums nicht zeitabhängig ist.

Hi Timm,

bevor wir jetzt aneinander vorbei reden. Was verstehtst du unter "Wenn unser Universum unendlich ist..."?

Meinst du damit die räumliche Ausdehnung oder zeitlich gesehen? Ein oszillierendes Universum, wäre räumlich begrenzt. Es dehnt sich aus und knallt dann wieder zusammen, danach dehnt es sich wieder aus usw.. Jeder dieser Zyklen hätte seinen eigenen Urknall. Zumindest stellt es sich dem Beobachter so dar.

Es könnte aber vielleicht schon ewig oszillieren (ohne Anfang) und wäre dann eben aus zeitlicher Sicht unendlich. Würde ich allerdings nicht kapieren. Für mich muss immer alles einen Anfang gehabt haben, so lange er auch zurück liegen möge.

Ein Universum mit unendlicher Ausdehnung muss deiner Meinung nach bereits beim Urknall unendlich sein. Das verstehe ich nicht. Beim Urknall hat es doch die Ausdehnung Null.

Ein aktual unendliches Universum kann m. E. nicht durch einen Urknall entstehen. Es muss schon immer da gewesen sein. Beim Urknallmodell kann es lediglich unendlich expandieren (potentielle Unendlichkeit).

Übrigens wäre ein randloses Universum in gewisser Hinsicht auch unendlich.

Grüsse, MP

Timm 16.06.12 15:59

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Hi Marc,

Ich meinte schon die räumliche Ausdehnung unseres Universums. Wenn es lokal flach ist, wie es scheint, kann das FL-Universum global (je nach seiner Topologie) trotzdem endlich oder unendlich sein. Die Topologie ist nicht bekannt aber sie ändert sich nicht abhängig vom Entwicklungszustand. Mir scheint, daß überwiegend von einem unendlichen Universum ausgegangen wird.

Wenn Letzteres so ist, war das sichtbare Universum beim Urknall > 0 (von einer punktförmigen Singularität geht man ja nicht mehr aus) und global unendlich.
Sollte es endliche Größe haben, war es natürlich auch beim Urknall global endlich.

Ich denke nicht, daß es bei einem zyklischen Universum anders ist. Auch da hängt endlich|unendlich von der Topologie ab.

Meines Wissens gilt das alles auch mit lambda aber sicher bin ich nicht.

Gruß, Timm

Marco Polo 16.06.12 18:10

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 68642)
Mir scheint, daß überwiegend von einem unendlichen Universum ausgegangen wird.

Wenn Letzteres so ist, war das sichtbare Universum beim Urknall > 0 (von einer punktförmigen Singularität geht man ja nicht mehr aus) und global unendlich.

Vielleicht kannst du mir hier nochmal auf die Sprünge helfen, Timm.

Meinetwegen war das Universum beim Urknall >0, also z.B. so gross wie ein Atomkern. Wie kann es da aber gleichzeitig global unendlich sein? Wie muss man sich das vorstellen? Was bedeutet global in diesem Zusammenhang? Ein Atomkern ist doch nicht unendlich gross. :confused:

Grüsse, MP

Timm 16.06.12 20:32

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Marco Polo (Beitrag 68643)
Meinetwegen war das Universum beim Urknall >0, also z.B. so gross wie ein Atomkern. Wie kann es da aber gleichzeitig global unendlich sein? Wie muss man sich das vorstellen? Was bedeutet global in diesem Zusammenhang? Ein Atomkern ist doch nicht unendlich gross. :confused:

Es ist da von der Planck-Ära die Rede, also viel kleiner als ein Atomkern. Diese Aussage bezieht sich auf eine Region, die sich zum sichtbaren Universum aufblähte. Jenseits dessen geht es aber weiter. Wenn das Universum unendlich groß ist, dann enthält es heute unendlich viele Regionen der Größe des sichtbaren Universums, die alle aus einer winzigen Urknall-Region entstanden. Oder anders, unendlich viele solcher Urknall-Regionen ergeben ein schon beim Urknall unendlich großes Universum.
Es spricht auch nichts dagegen, daß ein unendlich großes Universum expandiert.

Gruß, Timm

Marco Polo 16.06.12 20:48

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 68644)
Wenn das Universum unendlich groß ist, dann enthält es heute unendlich viele Regionen der Größe des sichtbaren Universums, die alle aus einer winzigen Urknall-Region entstanden. Oder anders, unendlich viele solcher Urknall-Regionen ergeben ein schon beim Urknall unendlich großes Universum.

Verstehe ich das richtig, dass du von unendlich vielen Urknall-Ereignissen sprichst, die zusammen dann ein unendliches Universum ergeben?

Zitat:

Es spricht auch nichts dagegen, daß ein unendlich großes Universum expandiert.
Das ist klar.

Grüsse, MP

Timm 16.06.12 21:38

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Marco Polo (Beitrag 68645)
Verstehe ich das richtig, dass du von unendlich vielen Urknall-Ereignissen sprichst, die zusammen dann ein unendliches Universum ergeben?

Ja, wenn es tatsächlich unendlich ist, wäre es so. Es könnte auch endlich sein, nicht ausgeschlossen, daß verfeinerte Analysen des Mikrowellenhintergrunds Licht in diese Frage bringen.

Gruß, Timm

Ich 16.06.12 22:15

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Slash (Beitrag 68637)
Ok, drüber nachgedacht: Wenn aber das Volumen unendlich ist, dann sind es ja wieder unendlich viele Zustände. Ebenso wäre bei einem unendlichen Universum die Masse unendlich. (?)

Ja, keine Frage. Ich weiß nicht, worauf du eigentlich hinauswolltest in deinem ersten Beitrag, meine Antwort galt diesem Teil:
Zitat:

Wenn der Raum (oder Raumzeit) ein Kontinuum ist - vorausgesetzt, dies sei so - wie kann dann ein und derselbe Zustand jemals wieder auftreten, sei es auch noch eine einfache Anordnung von 3 Gasmolekülen?
Das ist so ein Standardszenario für ein "Multiversum erster Ordnung": Du selbst, bzw. jede nur denkbare Abwandlung von dir und deinem Schicksal, kommt unendlich oft in unserem Universum vor, weil
1) Die Anzahl möglicher verschiedener Zustände von Dir endlich ist und
2) Das unendliche Universum, einigermaßen homogene Anfangsbedingungen vorausgesetzt, jeden dieser Zustände unendlich oft hervorbringen wird.

Also: ein und derselbe Zustand kann in der Tat exakt so wieder auftreten, die Wahrscheinlichkeit dafür ist endlich. Deswegen wird das zwangsläufig auch unendlich oft passieren, wenn man es unendlich oft probiert. Ein unendlich großes homogenes Universum probiert's unendlich oft.

Marco Polo 16.06.12 22:31

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 68646)
Ja, wenn es tatsächlich unendlich ist, wäre es so.

Angenommen es wäre so. Ergäben dann aber die unendlich vielen Urknall-Ereignisse nicht unendlich viele voneinander getrennte eigenständige Universen anstelle von einem zusammenhängenden unendlichen Universum?

Pro Urknall kann es nach meinem Verständnis nur ein Universum geben und nicht aus unendlichen vielen Urknall-Ereignissen ein unendliches Universum.

Aber gesetzt den Fall auch das wäre möglich. Müsste dann nicht jede aus einem eigenen Urknall-Ereignis hervorgegangene Region dieses unendlichen Universums seine eigenen Naturgesetze haben?

Würde man also gedanklich nur weit genug reisen, käme man irgendwann in eine Region mit anderen Naturgesetzen. Wie würde sich wohl dieser Übergang darstellen? Fragen über Fragen.

Grüsse, MP

RoKo 17.06.12 03:06

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Hallo Ich,

Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 68647)
..Das ist so ein Standardszenario für ein "Multiversum erster Ordnung": Du selbst, bzw. jede nur denkbare Abwandlung von dir und deinem Schicksal, kommt unendlich oft in unserem Universum vor, weil
1) Die Anzahl möglicher verschiedener Zustände von Dir endlich ist und
2) Das unendliche Universum, einigermaßen homogene Anfangsbedingungen vorausgesetzt, jeden dieser Zustände unendlich oft hervorbringen wird.

Menschen können nicht auf ihre aktuellen physikalischen Zustände reduziert werden, sie sind zugleich ein Produkt ihrer Geschichte und ihrer Umwelt; wozu auch ein unendliches Universum gehören würde.

Timm 17.06.12 07:48

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Marco Polo (Beitrag 68648)
Pro Urknall kann es nach meinem Verständnis nur ein Universum geben und nicht aus unendlichen vielen Urknall-Ereignissen ein unendliches Universum.

Ja. genauso sehe ich es auch. Ein räumlich unendlicher Urknall. Und aus irgendeiner winzigen Region dieses Urknalls ging unser sichtbares Universum hervor.

Wenn wir über wie auch immer separierte Urknall Ereignisse reden, sind wir bei Multiversumphantasien. Vielleicht variieren dann die Naturgesetze, wer weiß? Vielleicht gibts auch Doppelgänger mit denselben Naturgesetzen.

Gruß, Timm

Bauhof 17.06.12 08:52

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 68650)
Ja. genauso sehe ich es auch. Ein räumlich unendlicher Urknall. Und aus irgendeiner winzigen Region dieses Urknalls ging unser sichtbares Universum hervor. Gruß, Timm

Hallo Timm,

wie soll man einen räumlich unendlichen Urknall mathematisch beschreiben? [1] Eine unendliche Entität mit nichtabzählbaren Ur-Elementen? Unser sichtbares Universum wäre dann eines dieser nichtabzählbaren Ur-Elemente? Und die Elemente unseres sichtbaren (unendlichen) Universums wären dann abzählbar oder nicht abzählbar?

Aus deiner Spekulation entstehen Fragen über Fragen, die m.E. letztendlich in die Irre führen. Ich folge da eher David Hilbert.

M.f.G. Eugen Bauhof

[1] Wenn man diesen schon nicht physikalisch beschreiben kann, dann müsste man ihn wenigstens mathematisch beschreiben können.

Slash 17.06.12 12:56

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Hallo Marco,

ich dachte immer (ist ernst gemeint), dass das Universum beim Urknall unendlich groß war, aber auch unendlich dicht und es sich ins Unendliche ausdehnt, aber diese Vorstellung (des Unvorstellbaren ;) ) auch falsch sein, aber deswegen finde ich die Diskussion interessant.

Gruß
Slash

Slash 17.06.12 13:02

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Hallo ich,

danke. Im Prinzip war / ist dann meine Annahme der Kontinuität (also vergleichbar der reellen Zahlenachse im 1-Dimensionalen) falsch.

Raum, Masse, Energie, Zeit, alles ist gequantelt und es gibt endlich viele Kombinationen (in einem abgeschlossenen Volumen).

Stimmt, meine Entgegnung war dann nicht völlig richtig Ich meinte es so, dass wenn das Universum unendlich groß ist, dann "fliegt" doch bspw. das eine Quant (Photon oder Teilchen) unendlich weit weg und kommt nie wieder, um den einen Zustand in diesem Universum wieder herzustellen.

Aber mir half deine Antwort und habe sie hoffe ich auch soweit mir möglich verstanden.

Viele Grüße
Slash

Slash 17.06.12 13:09

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Hallo Bauhof,

ja, mich beschäftigte dabei auch die Frage, ob es sich bei der Raumzeit wie bspw. bei der reellen Zahlenachse im 1-Dimensionalen um ein "Kontinuum" handelt und/oder ob bzw. was passiert, wenn der Raum gequantelt ist / wäre.

Gruß
Slash

RoKo 17.06.12 13:35

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Hallo Zusammen,

Zitat:

Zitat von Slash (Beitrag 68653)
..Raum, Masse, Energie, Zeit, alles ist gequantelt und es gibt endlich viele Kombinationen (in einem abgeschlossenen Volumen)...

Aber was wäre in einem unendlichen Universum ein abgeschlossenes Volumen?

Bauhof 17.06.12 13:47

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Slash (Beitrag 68654)
Hallo Bauhof, ja, mich beschäftigte dabei auch die Frage, ob es sich bei der Raumzeit wie bspw. bei der reellen Zahlenachse im 1-Dimensionalen um ein "Kontinuum" handelt und/oder ob bzw. was passiert, wenn der Raum gequantelt ist / wäre. Gruß Slash

Hallo Slash,

Raum und Zeit sind untrennbar miteinander verbunden. Falls der Raum gequantelt ist, dann ist auch die Zeit gequantelt. Falls der Raum ein Kontinuum ist, dann ist auch die Zeit ein Kontinuum. Die Raumzeit-Elemente (falls es solch überhaupt dann gibt) wären nicht abzählbar.

Und ob Raum und Zeit aktual-unendlich sind, werden wir niemals wissen können.

M.f.G. Eugen Bauhof

RoKo 17.06.12 16:12

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Hallo Bauhof,

Zitat:

Zitat von Bauhof (Beitrag 68656)
..Raum und Zeit sind untrennbar miteinander verbunden. Falls der Raum gequantelt ist, dann ist auch die Zeit gequantelt. Falls der Raum ein Kontinuum ist, dann ist auch die Zeit ein Kontinuum.

Das erscheint logisch, ab ist das wirklich zwingend? Woraus leitest du diese Aussage ab?

Slash 17.06.12 18:49

Verschränkte Quanten in einem unendlichen Universum
 
Jetzt hab ich noch eine Frage.

Quantenverschränkungen gehen ja über Lichtgeschwindigkeit.

Sind in einem unendlichen Universum alle Quanten miteinander verschränkt? :confused:

Viele Grüße

Slash

Ich 17.06.12 18:55

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von RoKo (Beitrag 68649)
Hallo Ich,

Menschen können nicht auf ihre aktuellen physikalischen Zustände reduziert werden, sie sind zugleich ein Produkt ihrer Geschichte und ihrer Umwelt; wozu auch ein unendliches Universum gehören würde.

Freilich können sie. Egal was im Vergangenheitskegel passiert ist, am Schluss gibt es nur endlich viele Möglichkeiten für das, was rauskommt.

Timm 17.06.12 19:28

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Hallo Eugen,

Zitat:

Zitat von Bauhof (Beitrag 68651)
wie soll man einen räumlich unendlichen Urknall mathematisch beschreiben? [1] Eine unendliche Entität mit nichtabzählbaren Ur-Elementen? Unser sichtbares Universum wäre dann eines dieser nichtabzählbaren Ur-Elemente? Und die Elemente unseres sichtbaren (unendlichen) Universums wären dann abzählbar oder nicht abzählbar?

Aus deiner Spekulation entstehen Fragen über Fragen, die m.E. letztendlich in die Irre führen. Ich folge da eher David Hilbert.

Bist Du nicht der Meinung, daß die Frage endlich/unendlich sich an der Topologie des Universums entscheidet?

Weshalb stört Dich die Nicht-Abzählbarkeit im Falle eines unendlichen Urknalls? Ich kann das nicht nachvollziehen.

Es ist nicht meine Spekulation. Mit etwas Mühe finde ich Belege.

Gruß, Timm

P.S. Eugen, vielleicht hilft eine einfache Frage weiter:
Heute wird ein unendliches Universum favorisiert, zB. die 3-Ebene. Wie erklärst Du, daß ein randloses räumlich unendliches Universum in endlicher Zeit aus einem räumlich endlichen Urknall ensteht?

Ich 17.06.12 23:06

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Bauhof (Beitrag 68656)
Hallo Slash,

Raum und Zeit sind untrennbar miteinander verbunden. Falls der Raum gequantelt ist, dann ist auch die Zeit gequantelt. Falls der Raum ein Kontinuum ist, dann ist auch die Zeit ein Kontinuum. Die Raumzeit-Elemente (falls es solch überhaupt dann gibt) wären nicht abzählbar.

Ich möchte da auf eine weitere Möglichkeit aufmerksam machen: Weder Raum alleine noch Zeit alleine sind gequantelt, sondern erst ihre Kombination, in Verbindung mit Energie.
Die Unschärferelation besagt, dass Ortsunschärfe mal Impulsunschärfe einen Mindestwert nicht unterschreiten können. Deswegen kann man sich die dreidimensionale Position durchaus beliebig genau bestimmt (ungequantelt) denken, ebenso den dreidimensionalen Impulsraum.
Aber ihr Produkt, der sechsdimensionale Phasenraum, ist gequantelt. Der hat nur endlich viele mögliche Zustände bei begrenzter Energie.

amc 17.06.12 23:07

AW: Verschränkte Quanten in einem unendlichen Universum
 
Zitat:

Zitat von Slash (Beitrag 68658)
Quantenverschränkungen gehen ja über Lichtgeschwindigkeit.

Wie meinst du das?

Gruesse, AMC

Slash 17.06.12 23:21

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Hallo AMC,

ich meinte es im Sinne der Nicht-Lokalität.

aus Wikipedia:
Eine instantane Ursache-Wirkung-Ausbreitung konnte bisher nicht gemessen werden. Es kann sich nach Einsteins Relativitätstheorie eine Wirkung nur maximal mit Lichtgeschwindigkeit auswirken. Allerdings gibt es in der quantenmechanischen Theorie das Phänomen der Quantenverschränkung, welches eine im weitesten Sinne probabilistisch mögliche Fernwirkung darstellt, allerdings ohne die deterministische Kausalität zu verletzen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fernwirkung_%28Physik%29
http://de.wikipedia.org/wiki/Lokalit...t_%28Physik%29

Mir kam der Gedanke, dass wenn das Universum unendlich ist und auch bspw. unendlich viele Quanten enthält, diese doch alles sozusagen die oben als "probabilistisch mögliche Fernwirkung" aufeinander haben.

Als weiteren Gedankenschritt, dachte ich, dass die Verschränkung "unendlichen Ausmaßes" der Grund für die Unvorhersagbarkeit von quantenphysikalischen Vorgängen ist. Aber das ist vielleicht ein wirrer Gedanke.

Grüße
Slash

RoKo 18.06.12 03:39

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Hallo Ich,

Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 68659)
Freilich können sie. Egal was im Vergangenheitskegel passiert ist, am Schluss gibt es nur endlich viele Möglichkeiten für das, was rauskommt.

Sorry, dass ist naiver Physikalismus, der Menschen auf ihre Biomasse reduziert.

Zur Erinnerung. Du hattest den Artikel von Texmark zitiert, in dem dieser behauptet, es gäbe (unter der Annahme von Paralell-Universen Level I) in 10^10^26m eine identische Kopie von jedem Leser dieses Artikels, also auch von mir. Gegen diese naive Annahme argumentiere ich hier.

Um eine identische Kopie von mir zu sein, muss man nicht nur meinen aktuellen physikalischen Gehirnzustand reproduzieren; er muss auch eine identische Bedeutung erhalten. Diese Bedeutung ist ohne eine identische Umwelt nicht zu haben.

Nur ein simples Beispiel. Das Wissen um das "Hubble deap field" ist in meinem Kopf nur recht wage gespeichert; ich weiss aber exakt, wo das entsprechende Buch in meinem Bücherregal steht. Eine identische Kopie von mir in 10^10^26m Entfernung setzt also die Existenz dieses Buches und damit wiederum die Existenz des "Hubble deap field" und damit eines identischen Universums voraus. Texmarks Hypothese ist also nicht aufrecht zu erhalten.

Ich 18.06.12 10:30

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
"naiver Physikalismus", ich fass es nicht. Wenn du ein Problem damit hast, dass bei der "Biomasse" die 21 g Seele nicht mit dabei sind, dann kanst du das gerne diskutieren. Aber nicht hier und nicht mit mir.

Was deine "Widerlegung" angeht: offensichtlich bist du einfach mit den großen Zahlen überfordert. Probier' es mal mit einer Variante, bei der sich das Objekt in einem von gerade mal 10 möglichen Zuständen befinden muss. Wie wichtig ist es dann, welche von 10^10^120 möglichen Variationen des Universums das Objekt umgibt? Es hat trotzdem nur zehn mögliche Zustände.

Bauhof 18.06.12 13:04

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 68660)
Hallo Eugen, Bist Du nicht der Meinung, daß die Frage endlich/unendlich sich an der Topologie des Universums entscheidet?

Hallo Timm,

nicht unbedingt.
Im Spektrum war mal ein Artikel, bei dem ein hyperbolisches Universum trotzdem endlich sein könnte. Soll ich den Artikel suchen?

Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 68660)
Eugen, vielleicht hilft eine einfache Frage weiter:
Heute wird ein unendliches Universum favorisiert, zB. die 3-Ebene. Wie erklärst Du, daß ein randloses räumlich unendliches Universum in endlicher Zeit aus einem räumlich endlichen Urknall ensteht?

Ein unendliches Universum favorisiere ich nicht. Ich favorisiere immer noch das Einsteinsche geschlossene Universum, auch wenn die momentanen Messungen dagegen sprechen.

Ein randloses räumlich unendliches Universum kann m.E. in endlicher Zeit nicht aus einem räumlich endlichen Urknall enstehen.

M.f.G. Eugen Bauhof

Bauhof 18.06.12 16:19

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 68661)
Ich möchte da auf eine weitere Möglichkeit aufmerksam machen: Weder Raum alleine noch Zeit alleine sind gequantelt, sondern erst ihre Kombination, in Verbindung mit Energie.
Die Unschärferelation besagt, dass Ortsunschärfe mal Impulsunschärfe einen Mindestwert nicht unterschreiten können. Deswegen kann man sich die dreidimensionale Position durchaus beliebig genau bestimmt (ungequantelt) denken, ebenso den dreidimensionalen Impulsraum.
Aber ihr Produkt, der sechsdimensionale Phasenraum, ist gequantelt. Der hat nur endlich viele mögliche Zustände bei begrenzter Energie.

Hallo ICH,

ich denke, das Slash bei den Begriffen "Raum" nicht an irgendwelche mathematischen Phasenräume, sondern an den gewöhnlichen Anschauungsraum gedacht hat. Deshalb habe ich so an Slash geantwortet.

Aber ich stimme dir insofern zu, dass Raum und Zeit nur gemeinsam in Form einer (hypothetisch) gequantelter Raumzeit gequantelt sein können und nicht jede Komponente extra für sich allein.

M.f.G. Eugen Bauhof

Timm 18.06.12 16:37

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Hallo Eugen,

Zitat:

Zitat von Bauhof (Beitrag 68666)
Im Spektrum war mal ein Artikel, bei dem ein hyperbolisches Universum trotzdem endlich sein könnte. Soll ich den Artikel suchen?

Wäre auch interessant, nur die Frage ist eben offen. In den Details des Mikrowellenhintergrunds wird auch nach kompakten Topologien (3-Torus, Dodekaeder ...) gefahndet. Außer der Empirie bleibt einem da wenig. Die Einstein'schen Gleichungen sagen etwas über die Entwicklung des Universums in Abhängigkeit von der Krümmung und von lambda, aber nichts über die Topologie.

Aber Du hast mich auf eine Idee gebracht. Im Spektrum Heft Mai 2005 gab es den Artikel "Der Urknall - Mythos und Wahrheit". Da steht S. 41: "... Dementsprechend ist die Vorstellung, das Universum sei beim Urknall klein gewesen, irreführend. Die Gesamtheit des Weltraums kann unendlich groß sein. Lässt man einen unendlichen Raum um einen beliebigen Faktor zusammenschrumpfen, so bleibt er immer noch unendlich groß". Darum ging es in der vorangegangenen Diskussion.

Gruß, Timm

RoKo 18.06.12 18:07

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Hallo ich,

Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 68665)
.. ich fass es nicht. ..

Ob du es fassen kannst oder nicht, in meinem Gehirn sind jedenfalls Informationen über die Geschichte der Menschheit und die Geschichte des Universums gespeichert. Und diese Informationen haben eine materielle Ursache und einen materiellen Träger.
Sollte es in einem unendlichen Universum tatsächlich einen identischen Doppelgänger von mir geben, dann setzt dies eben nicht nur eine Identität der Biomasse, sondern auch des physikalischen Gehirnzustandes und damit eine sehr weitgehende Identität der Vorgeschichte voraus - wodurch die von Texmark vorgenommene Wahscheinlichkeitsrechnung schlicht nicht mehr stimmt.

Deine Polemik kannst du dir also sparen.

RoKo 19.06.12 02:44

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 68665)
..Was deine "Widerlegung" angeht: offensichtlich bist du einfach mit den großen Zahlen überfordert. Probier' es mal mit einer Variante, bei der sich das Objekt in einem von gerade mal 10 möglichen Zuständen befinden muss. Wie wichtig ist es dann, welche von 10^10^120 möglichen Variationen des Universums das Objekt umgibt? Es hat trotzdem nur zehn mögliche Zustände.

OK. Nehmen wir z.B. eine Prüfziffer, die durch die 10^10^120 möglichen Variationen des Universums gebildet wird. Und nun?

RoKo 19.06.12 06:09

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Hallo ich,

damit du meine Argumentation besser verstehst,hier nochmals ganz ausführlich.
Ich beziehe mich dabei auf den von dir eingeführten Text von Max Tegmark "The Multiverse Hierarchy"

dort schreibt er auf Seite 4, dass im Mittel alle 10^10^26m eine identische Kopie von mir existieren müsste und das im Mittel alle 10^10^115m ein mit dem unsrigen identisches Hubble-Volumen existieren sollte. Diese Rechnung basiert auf der begründeten Annahme, dass es in einem Hubble-Volumen nur 10^115 'slots' für Protonen gibt.

Mal abgesehen davon, dass zu einem physikalischen Zustand auch die Veränderungsdynamik dieses Zustandes gehört, kritisiere ich dieses zu Recht als "naiven Physikalismus", weil es ausser Acht lässt, dass Lebewesen informationsverarbeitende Wesen sind. Daraus folgt, dass es nicht nur auf den aktuellen physikalischen Zustand des Gehirns ankommt, sondern auf dessen Bedeutung. Der aktuelle physikalische Zustand eines Datenspeichers enthält in der Regel die Inhalte von Variablen. Es kommt aber nicht nur auf den Inhalt, sondern auf die Bedeutung dieser Variablen an; und der ergibt sich aus den Umweltbezügen.

Damit eine tatsächliche Kopie von mir existiert, müssen mindestens die Erde in ihrer aktuellen Form einschliesslich ihrer derzeitigen Geografie, alle meine über den Globus verteilten Freunde und Bekannten einschliesslich des Quantenforums und eines Users nahmens "ICH", der bekannte Sternenhimmel und das Hubble diep field existieren. Das sind also eine ganze Menge Bedingungen mehr als meine akteuelle Protonenverteilung. Sofern die Tegmarksche Rechnung anwendbar ist, dürfte eine Kopie von mir eher 10^10^110 entfernt sein.

Ich 19.06.12 08:58

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Ob du es fassen kannst oder nicht, in meinem Gehirn sind jedenfalls Informationen über die Geschichte der Menschheit und die Geschichte des Universums gespeichert.
Genau. Informationen über die Geschichte, im Wert von wasweißich 100 Petabyte. In deinem Gehirn ist weder die Geschichte der Menschheit noch des Universums gespeichtert, beides hätte da nämlich beweisbar (Bekenstein) keinen Platz. Und wenn ich dich kopieren will, dann muss ich diese Informationen über die Geschichte mitkopieren (die sind eh im Hirn drin), und nicht die Menschheitsgeschichte oder das Universum.
Zur Polemik: da bist du eh glimpflich weggekommen, wenn man bedenkt, dass du dich noch nicht einmal ausreichend mit der Sache beschäftigt hast, um den Namen des Autors richtig wiederzugeben, aber natürlich aufgrund deiner herausragenden philosophischen Kenntnisse das Ganze als Uninn entlarvt hast. Sowas macht deine Position sehr, sehr angreifbar.
Zitat:

OK. Nehmen wir z.B. eine Prüfziffer, die durch die 10^10^120 möglichen Variationen des Universums gebildet wird. Und nun?
Dann ist die Prüfziffer 7 irgendwo anders eine exakte Kopie der Prüfziffer 7 hier. Egal in welchem Mikrozustand das Universum dort ist.
Zitat:

Daraus folgt, dass es nicht nur auf den aktuellen physikalischen Zustand des Gehirns ankommt, sondern auf dessen Bedeutung. Der aktuelle physikalische Zustand eines Datenspeichers enthält in der Regel die Inhalte von Variablen. Es kommt aber nicht nur auf den Inhalt, sondern auf die Bedeutung dieser Variablen an; und der ergibt sich aus den Umweltbezügen.
Was soll das für eine Argumentation sein? Wenn ich eine exakte Kopie des Datenspeichers anlege, ist das dann eine exakte Kopie des Datenspeichers oder nicht? Und wenn irgendwo eine exakte Kopie von dir existiert, ist das eine exakte Kopie von dir oder nicht? Was hat das damit zu tun, was da für "Umweltbezüge" herrschen? Wenn die anders sind, dann wird sich deine Kopie eben in der Zukunft anders entwickeln als du.

Slash 19.06.12 20:33

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Hallo,

wenn ich mich in die Diskussion einschalten darf:

Wie es ist bspw. dann mit der Quantenverschränkung.

Wären die Quanten von Kopie und "Original" jeweils auch miteinander verschränkt?

Viele Grüße

Slash

RoKo 19.06.12 21:10

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Hallo ICH,

Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 68674)
Was soll das für eine Argumentation sein? Wenn ich eine exakte Kopie des Datenspeichers anlege, ist das dann eine exakte Kopie des Datenspeichers oder nicht? Und wenn irgendwo eine exakte Kopie von dir existiert, ist das eine exakte Kopie von dir oder nicht? Was hat das damit zu tun, was da für "Umweltbezüge" herrschen? Wenn die anders sind, dann wird sich deine Kopie eben in der Zukunft anders entwickeln als du.

In einem Datenspeicher sind die Inhalte von Variablen gespeichert. Wenn dort z.B. irgendwo "42" steht, dann kann dies das Alter eines Freundes, eine Hausnummer, ein Buchstabe oder auch der Sinn des Universums sein. Ein physikalisch exakt gleicher Datenspeicher kann in einem anderen Kontext eine völlig andere Bedeutung haben bzw. völlig bedeutungslos sein.

Das gilt auch umgekehrt. Ein Datenspeicher mit exakt inhaltlich gleicher Bedeutung kann auf physikalisch völlig unterschiedliche Weise realisiert sein. (Die Möglichkeiten sind nahezu das Quadrat der Speicherbits)

Zitat:

.. eine exakte Kopie von dir ..
Ich bitte darum, bei einer exakten Kopie von mir tätsächlich exakt zu sein und mich nicht nur als Besetzungsmuster von Protonen-'slots' zu einem Zeitpunkt T zu betrachten. So lange ich lebe, gehört zu meinem physikalischen Zustand auch meine Dynamik: Meine Gehirn- und Nervenströme, meine Blutzirkilation, meine Atmung, meine Verdauung - und nicht zu vergessen - die Aktivität meiner Leber bei der Bewältigung meines Bierkonsums. Auf der gewählten Betrachtungsebene drückt sich dies in Änderungsgeschwindigkeiten der Besetzungszustände meiner potentiellen Protonen-Slots aus; womit sich die Variationsmöglichkeiten erheblich potenzieren. Und wenn ich mich im Sinne der klassischen Mechanik auf meinen Schwerpunkt reduziere, dann kann mein Impulsvektor in unendlich viele Raumrichtungen zeigen.

Ich 19.06.12 21:11

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Wären die Quanten von Kopie und "Original" jeweils auch miteinander verschränkt?
Nö, die wären vollkommen unabhängig voneinander. Die haben nichts miteinander zu tun, außer dass sie zufällig identisch sind.

Slash 19.06.12 23:02

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von RoKo (Beitrag 68677)
Und wenn ich mich im Sinne der klassischen Mechanik auf meinen Schwerpunkt reduziere, dann kann mein Impulsvektor in unendlich viele Raumrichtungen zeigen.

Das trifft genau die Ausgangsfrage, die unendliche Möglichkeit von Raumpositionen, Raumrichtungen, Zeitpunkten auch auf einem abgeschlossenen (Raumzeit-) Bereich.

RoKo 20.06.12 06:00

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Hallo Shlash,

nach reichlicher Überlegung komme ich zu dem Schluss, das entgegen den Darlegungen von ICH (der sich auf Tegmark bezieht) deine Anfangsüberlegung auf jeden Fall dann richtig ist, wenn wir nicht von Raum- und Zeitquanten ausgehen. Zu letzterem sind wir nach derzeitigem anerkannten Stand unseres Wissens auch nicht gezwungen. Dies zwingt mich nun allerdings dazu, den Fehler in den Überlegungen von ICH/Tegmark aufzuzeigen.

Die Berechnung der Anzahl der Protonen-'Slots' in einem Hubble-Volumen geht auf Bekenstein und dessen Betrachtungen der Entropie eines schwarzen Loches zurück. Richtig ist, dass in einem Hubble-Volumen maximal 10^115 Protonen sein können, sonst käme es zu einer Verletzung des Pauliprinzips. Die Schlussfolgerung, dass es dann auch nur 10^115 Protonen-'Slots'gibt, die besetzt sein können oder auch nicht, ist aber nur unter der impliziten Annahme, dass das Volumen in eben diese Protonen-'slots' gequantelt ist, richtig. Geht man nicht von einer Rumquantelung aus, dann gibt es eben unendlich viele Möglichkeiten.

Slash 20.06.12 08:04

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von RoKo (Beitrag 68680)
Hallo Shlash,

nach reichlicher Überlegung komme ich zu dem Schluss, das entgegen den Darlegungen von ICH (der sich auf Tegmark bezieht) deine Anfangsüberlegung auf jeden Fall dann richtig ist, wenn wir nicht von Raum- und Zeitquanten ausgehen. Zu letzterem sind wir nach derzeitigem anerkannten Stand unseres Wissens auch nicht gezwungen. Dies zwingt mich nun allerdings dazu, den Fehler in den Überlegungen von ICH/Tegmark aufzuzeigen.

Die Berechnung der Anzahl der Protonen-'Slots' in einem Hubble-Volumen geht auf Bekenstein und dessen Betrachtungen der Entropie eines schwarzen Loches zurück. Richtig ist, dass in einem Hubble-Volumen maximal 10^115 Protonen sein können, sonst käme es zu einer Verletzung des Pauliprinzips. Die Schlussfolgerung, dass es dann auch nur 10^115 Protonen-'Slots'gibt, die besetzt sein können oder auch nicht, ist aber nur unter der impliziten Annahme, dass das Volumen in eben diese Protonen-'slots' gequantelt ist, richtig. Geht man nicht von einer Rumquantelung aus, dann gibt es eben unendlich viele Möglichkeiten.

Hallo RoKo,

ja, das war die Anfangsfrage, ob Raum bspw. gequantelt ist.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Quantenmechanik einem dennoch einen Strich durch die Rechnung macht : Dass Raum bspw. nicht gequantelt ist und dennoch nur so und so viel Information aus einem System herauszuholen ist, wie bspw. wenn ich eine Perlenkugeln aus einem Glas fische.

In diesem Zusammenhang frage ich mich allerdings, inwiefern auch der Beobachter dann aber einen Einfluss auf das ("abgeschlossene") System hat und nicht durch die Messung ebenfalls das System beeinflusst. Deshalb kam mir an anderer Stelle die Frage der Verschränkung bzw. Dekoheränz. Aber ich bin viel zu wenig bewand in diesen Gebieten als das ich vermutlich selbst die Frage richtig stellen könnte.

Viele Grüße
Slash

Ich 20.06.12 08:52

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von RoKo
nach reichlicher Überlegung komme ich zu dem Schluss, das entgegen den Darlegungen von ICH (der sich auf Tegmark bezieht) deine Anfangsüberlegung auf jeden Fall dann richtig ist, wenn wir nicht von Raum- und Zeitquanten ausgehen. Zu letzterem sind wir nach derzeitigem anerkannten Stand unseres Wissens auch nicht gezwungen. Dies zwingt mich nun allerdings dazu, den Fehler in den Überlegungen von ICH/Tegmark aufzuzeigen.

Mir reicht's jetzt endgültig. Die Bekensteingrenze steht nun mal und ist Stand der Physik. Wenn jemand an Verblendung und Selbstüberschätzung leidet, dann mag er ohne entsprechendes Grundwissen diese Grenze in einem deutschsprchigen Amateurforum in Frage stellen, einfach aufgrund seiner Vorurteile, ohne einen Hauch Mathematik und ohne auch nur im Ansatz zu verstehen, worum es da geht. An so etwas habe ich mich gewöhnt, und ich ignoriere derlei Phantastereien einfach.

Aber ohne überhaupt auf die Bekenstein-Grenze einzugehen die eigene Privatphilosophie höher zu stellen als alle Physik und anhand der auf dem Sofa erworbenen Eingebung, dass der Rum nicht gequantelt sei (wobei dieser bei der Eingebungsfindung durchaus mitgeholfen haben mag) einfach per Behauptung einen Fehler bei Tegmark "aufzuzeigen", das ist nochmal eine Stufe arroganter. Sowas geht nicht.

Hawkwind 20.06.12 09:26

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 68682)
Mir reicht's jetzt endgültig. Die Bekensteingrenze steht nun mal und ist Stand der Physik. Wenn jemand an Verblendung und Selbstüberschätzung leidet, dann mag er ohne entsprechendes Grundwissen diese Grenze in einem deutschsprchigen Amateurforum in Frage stellen, einfach aufgrund seiner Vorurteile, ohne einen Hauch Mathematik und ohne auch nur im Ansatz zu verstehen, worum es da geht. An so etwas habe ich mich gewöhnt, und ich ignoriere derlei Phantastereien einfach.

Aber ohne überhaupt auf die Bekenstein-Grenze einzugehen die eigene Privatphilosophie höher zu stellen als alle Physik und anhand der auf dem Sofa erworbenen Eingebung, dass der Rum nicht gequantelt sei (wobei dieser bei der Eingebungsfindung durchaus mitgeholfen haben mag) einfach per Behauptung einen Fehler bei Tegmark "aufzuzeigen", das ist nochmal eine Stufe arroganter. Sowas geht nicht.

Ich habe allerdings auch den Eindruck, dass dieser Thread in pure Sabbelei entartet - meinen eingeschränkten Horizont (ein bisschen Quantenmechanik, ein bisschen SRT) hat er sowieso schon lange überschritten.

EMI 20.06.12 10:04

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Ruhig Blut Männer!!!

EMI

Slash 20.06.12 11:20

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 68682)
die Bekenstein-Grenze.

Eine Frage zu der Bekenstein-Grenze von einem Laien (ich verstand es so
Entropie enstpricht Information entspricht Fläche der Kugel):

Ist Entropie eine gequantelte Größe?

-------
Edit:

Habe die Antwort gefunden. Ja.

Gruß

Slash

RoKo 21.06.12 06:51

AW: Unendliches Universum - alles möglich?
 
Hallo ICH,

nun mal ruhig Blut.

Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 68682)
Mir reicht's jetzt endgültig. Die Bekensteingrenze steht nun mal und ist Stand der Physik.

Habe ich die Bekensteingrenze in Frage gestellt? Nein! Ich habe Schlussfolgerungen von Tegmark dahingehend kritisiert, dass diese implizit von einer Quantelung des Raumes in Protonen-slots ausgehen, diese Quantelung aber nach derzeitigem Kenntnisstand nicht zwingend angenommen werden muss.


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