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-   -   Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt" (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=499)

AdMo 03.02.08 13:02

Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Hallo allerseits,

dank Wikipedia weiß ich nun, wie man bspw. verschränkte Moleküle erzeugt. ;)

Das Besondere an der Verschränkung ist die Tatsache, dass durch die Messung bspw. des Spins an einem der verschränkten Moleküle der gegenteilige Spin am anderen verschränkten Molekül bestimmt wird.

Aber:

Wie wird denn ausgeschlossen, dass die verschränkten Teilchen bereits bei deren Erzeugung durch irgendein Naturgesetz nicht von Haus aus entgegengesetzte Spins besitzen?

Michael

AdMo 03.02.08 13:09

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Hat sich auch erledigt.

Wird auch in der Profiecke behandelt.

AdMo 03.02.08 13:35

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Also eindeutig wird das auch nebenan nicht erläutert.

Gibt es da vielleicht einen Link, wo das Thema rein wissenschaftlich behandelt und weniger diskutiert wird?

Querkopf 03.02.08 14:02

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Was ist denn dein Wissensstand, d.h. was weißt du z.B. über verschränkte Zustände. Was ein verschränkter Zustand ist, ist eine rein mathematische Definition. Wenn du da Lücken hast, müsste man die erst einmal schließen.
Dann kann man Dichtematrizen diskutieren und mal ein paar Szenarien mit Zwei - Teilchenzuständen durchspielen. Es gibt da recht verblüffende Resultate, z.B. wenn ein zwei - Teilchen Zustand ein reiner Zustand ist, können die Zustände der einzelnen Teilchen durchaus Mischzustände sein.

Wenn man das alles verstanden hat, kann man sich darum kümmern, wie man Zustände mit den gesuchten mathematischen Eigenschaften präparieren kann.

Wenn man da anders anfängt, wird es esoterisch und spukhaft.

Also gib mal ein Briefing, was du so weißt.

Und ohne Englisch ist es immer etwas schwierig.

Querkopf 03.02.08 14:21

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Die Experimentalphysiker haben aber vielleicht einfache Erklärungen parat, die ohne größeren mathematischen Apparat auskommen. Mir ist das aber immer etwas schwammig.

Uli 03.02.08 14:23

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von AdMo (Beitrag 15362)
...
Aber:

Wie wird denn ausgeschlossen, dass die verschränkten Teilchen bereits bei deren Erzeugung durch irgendein Naturgesetz nicht von Haus aus entgegengesetzte Spins besitzen?

Michael

Wieso denn "aber" ?
Das wird keineswegs ausgeschlossen, sondern ist die Voraussetzung der Verschränkung.

Wir wissen z.B., ein Teilchen hat vor dem Zerfall den Spin 0 und es zerfällt in 2 Teilchen mit Spin 1/2. Dann folgt aus dem Gesetz der Drehimpulserhaltung, dass sich die Spins der Zerfallsprodukte zu 0 aufaddieren müssen. Mit anderen Worten, wenn wir wissen, dass das eine Teilchen "Spin Down" ist, dann folgt daraus, dass das andere "Spin Up" ist.

Aber erst eine Messung kann das herausfinden. Und zwar reicht wegen Drehimpulserhaltung bereits eine Messung aus, um den Spin des anderen Teilchens zu bestimmen - selbst dann, wenn das andere bereits Lichtjahre entfernt ist. Diese Korrelation nennt man auch Verschränkung.

Im Formalismus der Quantenmechanik reduziert/kollabiert diese Messung die kombinierte Wellenfunktion der beiden Zerfallsprodukte nicht-lokal, was manch Einen zum Grübeln veranlasst, ob hier nicht eine Wirkung instantan über Lichtjahre hinweg am Werke ist. Ist aber Unsinn.

Gruss, Uli

PS. mit Querkopfs Antwort bin ich auch einverstanden; ihr Verständnis setzt allerdings einige ernsthafte Beschäftigung mit der Quantenmechanik voraus.

AdMo 03.02.08 14:33

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Mein Wissen zum Thema "Verschränkung" ist gering.

Beim Durchforsten von verschiedenenen (Wikipedia)-Themen der Quantenphysik (Doppelspalt, Kopenhagen, Superposition und Wellenfunktion als Beispiele) bin ich auf die faszinierende Verschränkung gestoßen. Und da ist mir aufgefallen, wie ausgeschlossen werden kann, das die unterschiedlichen später gemessenen verschränkten Zustände (sind das Superpositionen?) nicht schon vorher feststehen? In der Profi-Ecke nebenan wurde das Thema zwar diskutiert, aber die unterschiedlichen Position kann ich aus dem Stehgreif nicht beurteilen.

Vermutlich kommt mir da wieder mein normaler Menschenverstand in die Quere und ich habe etwas missverstanden:

Ich kaufe beim Metzger ein Kilo Rind- und ein Kilo Schweinefleisch. Dann schicke ich beides als Pakete zu zwei Freunden in verschiedenen Städten. Und wenn der eine Freund nach Jahren ein Paket öffnet und Rindfleisch vorfindet, weiß er, daß der andere Freund Schweinefleisch finden wird.

Wo liegt da der konzeptionelle Unterschied zu zwei erzeugten Teilchen (Fleischpakete) mit unterschiedlichen Spins (Rind oder Schwein)?

Oder erzeugt gemäß der Quantenmechanik erst der eine Freund durch ein wechselwirkendes Hineinschauen in das Fresspaket die Eigenschaft "Rind"?

AdMo 03.02.08 14:41

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von Uli (Beitrag 15370)
Das wird keineswegs ausgeschlossen, sondern ist die Voraussetzung der Verschränkung.

Und was ist dann das Besondere an der Verschränkung?

Wenn die Teilchen sowieso mit bekannten entgegengesetzten Eigenschaften erzeugt werden wieso stellt man denn dann später verwundert fest, daß das so ist?

Querkopf 03.02.08 14:49

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Um im Fleischbild zu bleiben: (naja, mal ganz grob)
Ein reiner Zustand währe, wenn du Rinderhack und Schweinehack in eine Kiste tust, durchschüttelst und am Ende hast du immer noch in einer Ecke Schweinehack und in der anderen Rinderhack und kannst deren Eigenschaften, also Fettgehalt, Verwesungszustand, etc. feststellen.

Ein Verschränkterzustand wäre, wenn du nach dem schütteln gemischtes Hack hast und Rind und Schwein nicht mehr auseinanderklabüstern kannst. Jetzt wird es mit dem Messen von Eigenschaften der einzelnen Fleischsorten schwierig, da du nur ein Gemenge hast. Wenn du natürlich einen Brocken Rindfleisch misst, hat das keinen Einfluss auf das Schweinefleisch, insofern hinkt der Vergleich.

Ich versuche das aber mal mathematisch aufzubereiten.

Uli 03.02.08 14:57

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von AdMo (Beitrag 15375)
Und was ist dann das Besondere an der Verschränkung?

Wenn die Teilchen sowieso mit bekannten entgegengesetzten Eigenschaften erzeugt werden wieso stellt man denn dann später verwundert fest, daß das so ist?

Da ist eigentlich nichts Verwunderliches, aber Menschen sind leicht zu verwirren.

Es wird wieder einmal Zeit für mein Zitat von Gell-Mann, dem Erfinder der Quarks:

Zitat:

Zitat von Gell-Mann
...
Die wichtigste in den Nachrichtenmedien und in zahlreichen Büchern verbreitete Tatsachenverdrehung besteht in der impliziten oder gar expliziten Behauptung, die Messung der zirkularen beziehungsweise linearen Polarisation eines der beiden Photonen beeinflusse das andere Photon. In Wirklichkeit wird durch die Messung keinerlei physikalischer Effekt von einem Photon auf das andere übertragen. Was geschieht dann ? Wenn an einem bestimmten Geschichtszweig die lineare Polarisation eines Photons gemessen und somit genau angegeben wird, dann ist auf demselben Geschichtszweig auch die lineare Polarisation des anderen Photons genau bestimmt. Wird auf einem anderen Geschichtszweig die zirkulare Polarisation eines der beiden Photonen gemessen, dann ist damit die zirkulare Polarisation beider Photonen genau bestimmt. Der Zustand an jedem Zweig lässt sich mit den "Bertlmannschen Socken" vergleichen, die John Bell in einer seiner Abhandlungen beschreibt. Bertlmann ist ein Mathematiker, der stets eine rosa und eine grüne Socke trägt. Wer nur einen seiner Füße sieht und eine grüne Socke erblickt, weiß sofort, dass an seinem anderen Fuß eine rosa Socke prangt. Und das, obwohl keine Signalübertragung zwischen den Füßen stattfindet. Ebensowenig findet in dem Experiment, das die Quantenmechanik bestätigt, eine Signalübertragung (und damit eine Fernwirkung) zwischen den beiden Photonen statt.
...

aus Gell-Mann: Das Quark und der Jaguar

AdMo 03.02.08 15:06

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Das würde ja bedeuten, das Thema Verschränkung ist völig aufgebauscht!?

(Oder nimmst Du mich auf den Arm)?

Uli 04.02.08 12:32

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von AdMo (Beitrag 15385)
Das würde ja bedeuten, das Thema Verschränkung ist völig aufgebauscht!?

(Oder nimmst Du mich auf den Arm)?

Nein, ich ziehe dich nicht auf; das Zitat ist auch echt.

Es ist einfach ein Faktum, dass die Quantenmechanik Verschränkungen korrekt "behandelt" und keinerlei
Probleme damit hat. Es besteht auch Konsens darüber, dass der nicht-lokale Zusammenbruch einer
Verschränkung aufgrund einer Messung nicht einer instanten Wirkungsausbreitung bedarf (also nicht
im Widerspruch zur Speziellen Relativität ist).

Verwirrender wird es halt, wenn man das eigentliche Kerngebäude der Quantentheorie (Formalismus zur Ableitung von Vorhersagen) verlässt und sich den Interpretationen der Quantenmechanik zuwendet.

Damit beschäftigen sich professionelle Physiker meiner Erfahrung nach aber nur höchst selten. Solche Überlegungen, die schon das "Philosophische" tangieren, braucht man halt im Job nicht: die Berechnung von Übergangswahrscheinlichkeiten hängt zum Glück nicht ab von der Interpretation, die man bevorzugt.

Gruss, Uli

AdMo 04.02.08 14:13

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Und welcher Sachverhalt der Verschränkung war dann Einstein nicht geheuer (Stichwort "spukhaft")?

Lorenzy 04.02.08 19:42

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
@Uli

Ich kenne dieses Beispiel mit den Socken auch. Aber verwirrt das nicht mehr, als dass es irgendetwas erklärt? Eine quantenmechanische Überlagerung zweier Zustände, ist doch nicht dasselbe, wie die Unkenntnis der Farbe, zweier verschiedenfarbigen Socken. Eine Socke besitzt die Eigenschaft der Farbe schon bevor wir hinsehen. Ganz im Gegensatz zu quantenmechanisch korrelierten Systemen. Als Newbie würde ich aus dem Beispiel der Socken folgern, dass man sich aus Socken einen QC basteln kann (mal übertrieben gesagt), resp. dass eine Verschränkung nur von unserer Unkenntnis der Zustände abhängt (was natürlich aus Sicht der QT wiederum logisch ist, aber aus Sicht der klassischen Welt, mit den Socken, zu falschen Interpretationen führt).

Es ist doch vielmehr der nicht-lokale Charakter der QT, der sich nicht mit unserer Alltagsvorstellung in Einklang bringen lässt, und uns daher "spukhaft" erscheint.

Uli 04.02.08 20:16

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von Lorenzy (Beitrag 15538)
@Uli

Ich kenne dieses Beispiel mit den Socken auch. Aber verwirrt das nicht mehr, als dass es irgendetwas erklärt? Eine quantenmechanische Überlagerung zweier Zustände, ist doch nicht dasselbe, wie die Unkenntnis der Farbe, zweier verschiedenfarbigen Socken. Eine Socke besitzt die Eigenschaft der Farbe schon bevor wir hinsehen. Ganz im Gegensatz zu quantenmechanisch korrelierten Systemen. Als Newbie würde ich aus dem Beispiel der Socken folgern, dass man sich aus Socken einen QC basteln kann (mal übertrieben gesagt), resp. dass eine Verschränkung nur von unserer Unkenntnis der Zustände abhängt (was natürlich aus Sicht der QT wiederum logisch ist, aber aus Sicht der klassischen Welt, mit den Socken, zu falschen Interpretationen führt).

Es ist doch vielmehr der nicht-lokale Charakter der QT, der sich nicht mit unserer Alltagsvorstellung in Einklang bringen lässt, und uns daher "spukhaft" erscheint.

Hi Lorenzy,

wenn man mal ganz genau liest, was Gell-Mann wirklich schreibt

Zitat:

Zitat von Gell-Mann
Wenn an einem bestimmten Geschichtszweig die lineare Polarisation eines Photons gemessen und somit genau angegeben wird, dann ist auf demselben Geschichtszweig auch die lineare Polarisation des anderen Photons genau bestimmt.

dann erkennt man, dass er von verschiedenen "Geschichtszweigen" spricht. Wie es scheint, zieht Gell-Mann die Everettsche Viele-Welten-Deutung der Kopenhagener Interpretation vor. Die Everettsche Deutung hat den Vorteil, dass sie keinen Kollaps der Wellenfunktion benötigt (aber m.E. andere enste Nachteile hat).

Meine Intention mit diesem Zitat war es, deutlich zu machen, dass hier keine instantane Fernwirkung - kein Informationsfluss vom einen Teilchen zum anderen - benötigt wird.

Im Kontext der Kopenhagener Deutung wäre es in der Tat falsch, nun zu folgern, dass die Spins der Elektronen schon beim Zerfall festlagen und wir sie lediglich nicht kannten. Diese Annahme wird ja durch die beobachtete Verletzung der Bellschen Ungleichung widerlegt. Da stimme ich dir zu.

Gruss, Uli

Uli 04.02.08 20:35

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von AdMo (Beitrag 15519)
Und welcher Sachverhalt der Verschränkung war dann Einstein nicht geheuer (Stichwort "spukhaft")?

Einstein hatte bekanntlich ein Problem mit der statistischen Natur der Quantenmechanik ("Gott würfelt nicht"). Wenn man die statistische Bedeutung der Wellenfunktion verkennt und ihren nicht-lokalen Kollaps als ein physikalisches Phänomen versteht, dann würde sich hier ein gewisser Widerspruch zur Speziellen Relativität ergeben, denn in einer relativistischen Theorie pflanzen sich Veränderungen physikalischer Größen maximal mit der Vakuumlichtgeschwindigkeit fort. Der Zusammenbruch der Wellenfunktion geschieht laut Kopenhagener Interpretation aber instantan überall ("nicht-lokal").
So vermuteten EInstein, Rosen und Podolsky, dass ihr Gedankenexperiment eine paradoxe Situation beschreibt, welche darauf hinweist, dass die Quantenmechanik - so wie sie ist - eine unvollständige Theorie ist: die Frage nach den "verborgenen Variablen" (oder "hidden parameters" in der englisch-sprachigen Literatur). Wenn man dieses Wissen hätte - so Einstein - würde die statistsiche Natur der Quantenmechanik nicht mehr benötigt werden. (So habe ich das zumindest verstanden.)

Tatsächlich hat man auch später experimentell nachgewiesen, dass diese Vermutung von Einstein und Co-Autoren falsch ist. Es ist auf den 1. Blick vielleicht erstaunlich, dass solche Experimente überhaupt denkbar sind.
Siehe
Bellsche Ungleichung

Das ist aber eine ziemlich anspruchsvolle Thematik, die sich nicht so ganz leicht verstehen lässt, fürchte ich. Es ist nicht so leicht, diese Thematik verständlich zu erklären und ich überlasse das lieber den Didaktikern der Physik. Auf Franz Embachers Seiten wird die Grundidee ganz gut beschrieben:
EPR-Paradoxon und Bellsche Ungleichung

Gruss, Uli

Lorenzy 04.02.08 21:23

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von Uli (Beitrag 15542)
Meine Intention mit diesem Zitat war es, deutlich zu machen, dass hier keine instantane Fernwirkung - kein Informationsfluss vom einen Teilchen zum anderen - benötigt wird.

Hi Uli,

Das war mir schon klar, dass du darauf hinaus wolltest.

Nur denke ich, sind solche "Erklärungen" zwar gut gemeint sind, führen aber mit Beispielen aus der klassischen Welt, oft auf den falschen (klassischen) Weg bzw. die Quintessenz ist für Laien nicht leicht zu erkennen. Genauso verhält es sich mit dem Beispiel "Schrödingers Katze". Als Laie stellt man sich dieses Gedankenexperiment oft als wirkliches Experiment vor, indem sich die Katze tatsächlich in einer Überlagerung aus tot und lebendig zugleich befinden kann. Auch hier versucht man die QT mit klassischen Begriffen wie "Katze", "tot", "lebendig", zu erklären. Wenn sich dann User wie AdMo am Kopf kratzen, ist das nur allzu verständlich.
Sicher. Wenn man sich mal etwas länger damit ausseinandersetzt, weiss man worauf solche Gedankenexperimente abzielen.

Als ich vor Jahren begonnen habe, mich mit der QT zu beschäftigen, dachte ich, irgendwann würde ich durch die QT verstehen, warum diese Quantenwelt so ist wie sie ist. Bis ich dann mal erkannte (besser spät als nie;)), dass uns die QT zwar hervorragend die Regeln der Quantenwelt erklären kann, aber nicht warum sie nach diesen Regeln funktioniert. Und ich denke, diese Warumfrage wird sich wohl auch nie befriedigend (aus physikalischer Sicht) beantworten lassen. Vielleicht ähnelt diese Frage auch einfach zu sehr, der Frage nach Gott.

Für mich bieten jedenfalls, weder die Kopenhagener Deutung noch die VWT eine befriedigende Antwort auf diese Warumfrage. Aber das ist wohl einfach Geschmackssacke.

Uli 04.02.08 21:36

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von Lorenzy (Beitrag 15564)
Hi Uli,

Das war mir schon klar, dass du darauf hinaus wolltest.

Nur denke ich, sind solche "Erklärungen" zwar gut gemeint sind, führen aber mit Beispielen aus der klassischen Welt, oft auf den falschen (klassischen) Weg bzw. die Quintessenz ist für Laien nicht leicht zu erkennen. Genauso verhält es sich mit dem Beispiel "Schrödingers Katze". Als Laie stellt man sich dieses Gedankenexperiment oft als wirkliches Experiment vor, indem sich die Katze tatsächlich in einer Überlagerung aus tot und lebendig zugleich befinden kann. Auch hier versucht man die QT mit klassischen Begriffen wie "Katze", "tot", "lebendig", zu erklären. Wenn sich dann User wie AdMo am Kopf kratzen, ist das nur allzu verständlich.
Sicher. Wenn man sich mal etwas länger damit ausseinandersetzt, weiss man worauf solche Gedankenexperimente abzielen.

Als ich vor Jahren begonnen habe, mich mit der QT zu beschäftigen, dachte ich, irgendwann würde ich durch die QT verstehen, warum diese Quantenwelt so ist wie sie ist. Bis ich dann mal erkannte (besser spät als nie;)), dass uns die QT zwar hervorragend die Regeln der Quantenwelt erklären kann, aber nicht warum sie nach diesen Regeln funktioniert. Und ich denke, diese Warumfrage wird sich wohl auch nie befriedigend (aus physikalischer Sicht) beantworten lassen. Vielleicht ähnelt diese Frage auch einfach zu sehr, der Frage nach Gott.

Für mich bieten jedenfalls, weder die Kopenhagener Deutung noch die VWT eine befriedigende Antwort auf diese Warumfrage. Aber das ist wohl einfach Geschmackssacke.


Mit dem "warum" ist das so eine Sache in der Physik. Die Frage, warum die Naturgesetze so sind wie sie sind, beantwortet die Physik ja nicht; sie kann bestenfalls mal ein beobachtetes Prinzip von einem grundlegenderen Prinzip ableiten.

Die Quantentheorie enthält einen Formalismus, der es ermöglicht, die beobachteten Phänomene quantitativ korrekt zu beschreiben und testbare Vorhersagen für zukünftige Experimente zu machen. Was will der Mensch noch mehr ?

Ich finde, es gibt interessantere Fragen als die danach, warum in unserem Kopf die Wellenfunktion kollabiert oder warum sich in unserem Kopf in jeder Sekunde Trillionen von neuen Welten bilden. :)

Ich glaube nicht, dass diese Fragen wirklich so viel mit Physik zu tun haben; es sind die Bilder, die wir uns machen.

Gruss, Uli

AdMo 05.02.08 05:40

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
D.h. das Besondere an der Verschränkung ist, dass sich die verschränkten Elekronen nach der Erzeugung bzgl. des Spins in einer Superposition befinden und wenn jemand den Spin eines der beiden Elektronen misst, wird der entgegengesetzte Spin des anderen Elektrons festgelegt?

Uranor 05.02.08 08:42

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
AdMo, du arbeitest dich systematisch IMHO in die Knallharten Problemzonen vor. Habe ich tatsächlich richtig verstanden?:

Im Prozess der Kohärenzerzeugung können die Quantenzustände, hier als Beobachtungsbeispiel der Spin nicht festgelegt worden sein, da in dem Fall die Bellsche Ungleichung verletzt worden wäre.

Bis zur Kontrollmessung bestünde nun Kohärenz. Damit die bestehen bleibt, müssen die Teilchen, die ja nun gem. QT identisch und damit zu einem Teilchen geworden sind, schützend präpariert werden.
Die Präparation wird (Ausnahme für Photonen) eher nicht bis allenfalls für kurze Zeit gelingen. Einblick in die Praxis: Stabile Elektronen-Spins. Ergo, Präparation über eine volle sec war bisher nicht möglich. Man hielt es für eher unwahrscheinlich dass für Fermionen jemals ein dauerhafter Kohärenzzustand erzeugt werden könne.

Nun wird bei der Messung eines Elektrons des Paares auch der Wert des anderen Paar-Elektrons für unser Wissen im Wert festgelegt. Denn eine instantane Fernfestlegung via Signalübertragung fand nicht statt.

Also, bei der Kohärenz-Erzeugung werden keine Werte festgelegt, bei der Kontrollmessung werden die Werte des gemessenen Elektrons festgelegt. Der Wert hat aber nun rein gar nichts mehr mit der vorangegangenen Paarsituation zu tun. Denn das Messergebnis resultiert aus der Situation zwischen Elektron und Messgerät.

Für das zweite ehemalige Paar-Elektron wird irgendwann dto eine Kontrollmessung erfolgen, die mit der anderen Kontrollmessung rein gar nichts zu tun haben kann. Die beiden Vorgänge sind grundsätzlich verschieden.

Es muss also unmöglich sein, eine vorher bestandene Kohärenz überhaupt festzustellen.

Für mich bleibt da die Folgerung, dass in der Natur bzw. unter kontrollierten Bedingungen vielleicht durchaus Kohärenzen entstehen können. Es kann keine Möglichkeit geben, einen bestehenden oder gewesenen Kohärenz-Zustand festzustellen. Von gelungener Fermionen-Kohärenz kann niemals gesprochen werden. Selbst über vielleicht gelungene Verschränkung für einzelne Zustände kann nichts ausgesagt werden.


Für das Photon ist die Situation ansich einfacher, denn das wechselwirkt auf dem Weg ohnehin eher unbedeutend, vernachlässigbar. Doch nach den harten Aussagen kann auch für das Photon niemals eine vielleicht bestanden habende Hohärenz feststellbar sein. Denn auch hier haben die beiden genutzten Mess-Apparaturen zwecks Kontrolle nichts miteinander zu tun. Ich würde für jede Kontrollsituation zufällige Werte erwarten.

Liest man öfter zum Thema, mag man irgendwann erfahren, dass ein Nachweis in der Praxis tatsächlich schwer ist. Es muss hoher Serienaufwand betrieben werden, um an statistische bzw. brauchbare Aussagen zu gelangen.

Quanten-Computer, der große Wunschtraum? So zeigt sich mein derzeitiges Fazit. Sind diverse TV-Spektakel zur Sensation hochstilisiert? Liegen echte Mogelpackungen vor. Schmunzelt der Fachmann, wenn er wieder mal von Gelingnissen hört? Mit Statistiken kann man alles "beweisen", sogar vielleicht gewesene Verschränkungen?

Wie ist die reale Perspektive. Die interessiert.

Gruß Uranor

AdMo 05.02.08 09:15

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von Uranor (Beitrag 15601)
AdMo, du arbeitest dich systematisch IMHO in die Knallharten Problemzonen vor.

Nein, absolut nicht, wenn das so erscheint ist es Zufall. Mir ist gar nicht bewusst, das die Verschränkung innerhalb der Quantenmechanik was Besonderes ist, hier finde ich alles sauschwer zu verstehen.

AdMo 05.02.08 09:27

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von Lorenzy (Beitrag 15564)
Genauso verhält es sich mit dem Beispiel "Schrödingers Katze". Als Laie stellt man sich dieses Gedankenexperiment oft als wirkliches Experiment vor, indem sich die Katze tatsächlich in einer Überlagerung aus tot und lebendig zugleich befinden kann.

Das weis ich heute noch nicht, gut, dass Du es ansprichst:

Ist die Katze tot, lebendig oder in einer Superposition verschmiert, so lange der Deckel zu ist?

Und noch eines:

Was war Schrödingers Intention? Wollte er die Quantenmechanik lächerlich machen oder zeigen, dass sie im Makrokosmos nicht anzuwenden ist?

(Sorry für das OT).

Uranor 05.02.08 11:31

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von AdMo (Beitrag 15603)
Nein, absolut nicht, wenn das so erscheint ist es Zufall. Mir ist gar nicht bewusst, das die Verschränkung innerhalb der Quantenmechanik was Besonderes ist, hier finde ich alles sauschwer zu verstehen.

Logo. :) Das wird wohl allen Interessierten so gehen. "Wer behauptet, er habe die QT verstanden, der hat sie nicht verstanden!" Der Ausspruch wird Niels Bohr nachgesagt.

Schrödinger hat ernsthaft gearbeitet. Aber die Katzenkiste konnte er sich nicht verkneifen. Er hate sich wohl tatsächlich bissele lustig gemacht, so die Legende.
Die Frage erscheint doch naiv: Kann eine Katze / ein Quantenobjekt in 2 Zuständen überlagert sein?
Andere, nicht naive Frage: Kann eine Statistik/Vorhersage/Gleichung Zustandsüberlagerung darstellen?
Weitere Frage: Ist Zustandsüberlagerung wahr, wenn sie in einer Gleichung dargestellt werden kann? Möglichkeit=Wirklichkeit? *dz*, lese ich Mickeymouse oder über die Physik?

Bleibt man in der Logik streng, kann man sich gar nicht verheddern. Statistik und Wirklichkeit sind durch gemeinsame Bezüge verbunden, sind aber vom Wesen her grundsätzlich verschieden. Eine Messung ist Physik. Ist Statistik eine Messung?

Wachsweiche, blödsinnig verkürzende, krass falsche, zur Magie verbindende Aussprache der ansich völlig logisch, klaren Zusammenhänge vermittelte nicht die QT sondern erschuf groben Unfug.

in Andacht schmunzelnd
Uranor

Gandalf 05.02.08 15:00

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Hi!
Zitat:

Was war Schrödingers Intention? Wollte er die Quantenmechanik lächerlich machen oder zeigen, dass sie im Makrokosmos nicht anzuwenden ist?
.. nein, ich denke er wollte nur aufzeigen, was es für Konsequenzen hat, wenn man die QT ernst nimmt.... (und man sollte sie tatsächlich ernst nehmen) ;)

Gandalf 05.02.08 15:20

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
@uli
Zitat:

Meine Intention mit diesem Zitat war es, deutlich zu machen, dass hier keine instantane Fernwirkung - kein Informationsfluss vom einen Teilchen zum anderen - benötigt wird.

Im Kontext der Kopenhagener Deutung wäre es in der Tat falsch, nun zu folgern, dass die Spins der Elektronen schon beim Zerfall festlagen und wir sie lediglich nicht kannten. Diese Annahme wird ja durch die beobachtete Verletzung der Bellschen Ungleichung widerlegt. Da stimme ich dir zu.
..wie das trotzdem zusammenpasst ('keine' Spukhafte Fernwirkung + Verletzung der Bellschen Ungleichungen), hatte ich schon mal hier dargestellt:
(nur benutze ich da keine "Socken" sondern "Schuhe" ;) )

http://home.vrweb.de/~gandalf/Quanten/schuh/hheels3.jpg

http://home.vrweb.de/~gandalf/Quante...chuhkarton.htm


In der VWT wird die kontrafaktische Bestimmtheit (CFD) aufgegeben: Jeder Betrachter hat ein anderes Ergebnis mit der Folge das es eben keine "Fern_Wirkung" gibt und die Verletzung der Bellschen Ungleichungen nur unter falschen Annahmen erfolgt.

Grüße

Marco Polo 05.02.08 19:11

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von AdMo (Beitrag 15605)
Ist die Katze tot, lebendig oder in einer Superposition verschmiert, so lange der Deckel zu ist?

So wie ich das sehe, wird sie aufgrund der Dekohärenz augenblicklich entweder tot oder lebendig sein.

Das System Kiste/Katze tritt immer mit der Umgebung in Wechselwirkung. Es kann sich also unmöglich ein Zustand der Superposition ergeben.

Mich würde mal interessieren: Was heisst hier "augenblicklich".
Gibt es eine verschwindend kleine Zeitspanne, bis es zur Dekohärenz kommt und befindet sich die Katze während dieser verschwindend kleinen Zeitspanne tatsächlich in Superposition? Ich denke ja.

Grüssle,

Marco Polo

Uranor 05.02.08 20:40

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von Marco Polo (Beitrag 15630)
Mich würde mal interessieren: Was heisst hier "augenblicklich".
Gibt es eine verschwindend kleine Zeitspanne, bis es zur Dekohärenz kommt und befindet sich die Katze während dieser verschwindend kleinen Zeitspanne tatsächlich in Superposition? Ich denke ja.

Ich denke auch das ja. Zustand -> Quantenzufall -> Zustand. Jeweils eine Zeitspanne, die nicht messbar sein kann. Das Postulat kann nur logisch und formal überprüfbar sein. Zeit wird nach der Anzahl von Schwingungsfolgen bestimmt. Absolutzeit? Wie soll das gehen?

Gruß Uranor

AdMo 06.02.08 09:05

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von Marco Polo (Beitrag 15630)
Gibt es eine verschwindend kleine Zeitspanne, bis es zur Dekohärenz kommt und befindet sich die Katze während dieser verschwindend kleinen Zeitspanne tatsächlich in Superposition? Ich denke ja.

Ja, so ist das auch in einem Beitrag von Frau Bomfleur erläuert.

Hermes 06.02.08 17:59

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Da sind wir also wieder bei der Interpretation....
Ist eine nicht näher erläuterte oder hergeleitete "verschwindend kleine Zeitspanne" wirklicher ein wissenschaftlicherer bzw logischerer Schritt als vielleicht einfach mal die Viele-Welten-Interpretation heranzuziehen?!

Zumal diese Lösung längst in akzeptierten Gleichungen enthalten ist.
Kein unerklärlicher Zusammenbruch der Wellenfunktion, kein physikalisches Einwirken mathematischer Vorgänge.
Kein ungeheurer Zufall unserer Existenz an sich.

Zitat:

Zitat von Niels Bohr
"Wer behauptet, er habe die QT verstanden, der hat sie nicht verstanden!"

Niels Bohr konnte die Quantentheorie nicht verstehen was konsequenterweise zur Kopenhagener Deutung führte.

Eine Diskussion zu dieser Materie ohne Viele-Welten-Theorie auch nur zu erwähnen ist nicht mehr auf dem Laufenden.

Wozu braucht man "Viele Welten" in der
Quantentheorie?

http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/...ieleWelten.pdf
von H. Dieter Zeh (Prof. em.) (falls das hinreichend 'seriös' ist...)

Gruß
Hermes

Uranor 06.02.08 19:57

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Hmmm,

egal, ob Lausbuben oder wie hier auch mehr oder weniger renomierte Kapazitäten eine Sache toll finden, kann definitiv nichts über den Wahrheitsgehalt einer Behauptung sagen.

Zitat:

Uranor und Lula gehen Hand in Hand im Park spazieren. Auf dem Weg voraus sehen sie eine Schildkröte. Es bestehen nun unter vielen Möglichkeiten die Varianten, achtlos weiter zu gehen oder stehen zu bleiben und das Tierchen zu betrachten. Lula bleibt stehen, es zu betrachten, Uranor bleibt nicht stehen sondern bückt sich im Gehen und hebt das Tierchen auf. Beide ignorierten Weg 1, Lula wählte Weg 2, Uranor wählte Weg 3.

Buhhh, nun gibt es das einst glückliche Paar nicht mehr. Beide sind nun einsam und verfluchen die VWT.
Neee, denkste. :D Nachdem jeder das gemacht hatte, was er momentan für richtig hielt, blieben sie Hand in Hand, gingen munter weiter im Park spazieren, und wenn sie nicht VWT-gesplittet sind, dann spazieren sie noch heute. :p

Gruß Uranor



und versucht, die VWT irgendwie zu beweisen. Kleine Messung oder sowas. Ich oller Uranor erkene darin nur einen unlogisch frommen Wunsch, der bisher nicht mal im Traum funktionieren wollte. Ja ich kann mir nicht mal Determiniertheit als der Natur seiend vorstellen. Die Natur ist doch nicht grad mal hingelagt als Wegeauswahl nach Quantenzufall. Das würde ja alle Strukturen sofort auflösen... für immer.

Ich komme doch ohnehin wieder in die Überlagerung. Uranor befindet sich gleichzeitig auf Weg 0 und Weg 3. Und was ist er dann ab der nächsten Gabel? Ein Äquavilent zur Überkatze?

Jo, vielleicht klappt die Verständigung in lustiger Form besser? Sagt zwanglos, was ihr meint. Dann werden die einzelnen Pukte wirklich bis zu Ende durchleuchtet. So vage, halb,falsch, diffus wie bisher nützt das nur den Schmunzelmuskeln.

criptically 06.02.08 20:45

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von Uranor (Beitrag 15638)
Ich denke auch das ja. Zustand -> Quantenzufall -> Zustand. Jeweils eine Zeitspanne, die nicht messbar sein kann. Das Postulat kann nur logisch und formal überprüfbar sein. Zeit wird nach der Anzahl von Schwingungsfolgen bestimmt. Absolutzeit? Wie soll das gehen?

Gruß Uranor

Was soll dabei schwingen (also, damit die Zeit geht)?

Geht die Zeit auch wenn es nicht schwingt? :confused:

mfg

Uranor 06.02.08 21:03

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von criptically (Beitrag 15706)
Was soll dabei schwingen (also, damit die Zeit geht)?

Geht die Zeit auch wenn es nicht schwingt? :confused:

mfg

Man kann auch sagen, Messung -> Quantenzufall -> Messung.

Versuch das mal anzuhalten. Der absolute Nullpunkt soll nicht formal verboten sein. Doch selbst dort würde Dynamik nicht enden. Nach QT ist das so gefordert, und die bisherigen Versuche weisen darauf hin, dass das Postulat stimmen wird.

In der Tat, wenn ein Teilchen nicht schwingt, wird ja wohl der letzt erreichte Zustand bestehen bleiben. Wäre das bei allen Teilchen des Kosmos so, würde das nicht auffallen. Aber es ginge nicht
Dynamik=NULL = Natur=NULL
Versuche, es hinzubekommen. Alle bekannt gewordenen Naturgesetze schließen genau das aus.

Gruß Uranor

criptically 06.02.08 21:11

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von Uranor (Beitrag 15710)
Man kann auch sagen, Messung -> Quantenzufall -> Messung.

Versuch das mal anzuhalten. Der absolute Nullpunkt soll nicht formal verboten sein. Doch selbst dort würde Dynamik nicht enden. Nach QT ist das so gefordert, und die bisherigen Versuche weisen darauf hin, dass das Postulat stimmen wird.

In der Tat, wenn ein Teilchen nicht schwingt, wird ja wohl der letzt erreichte Zustand bestehen bleiben. Wäre das bei allen Teilchen des Kosmos so, würde das nicht auffallen. Aber es ginge nicht
Dynamik=NULL = Natur=NULL
Versuche, es hinzubekommen. Alle bekannt gewordenen Naturgesetze schließen genau das aus.

Gruß Uranor

Wie wurde gemessen dass absoluter Nullpunkt nicht möglich ist?

Wie weit geht asymptotische Annäherung?

Warum ist Nullpunkt für nichtschwingende Systeme verboten, wenn es bekannt ist dass es nur für Oszillatoren nicht geht?

Was passiert bei Teilchenvernichtung? Bleiben die auch in einem energetischen Zustand ungleich Null? :D

Wie strahlt ein Atom? Was geht da ab? Wo war Photon im Atom versteckt?

mfg

Lorenzy 06.02.08 21:18

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von Hermes (Beitrag 15689)
Da sind wir also wieder bei der Interpretation....
Ist eine nicht näher erläuterte oder hergeleitete "verschwindend kleine Zeitspanne" wirklicher ein wissenschaftlicherer bzw logischerer Schritt als vielleicht einfach mal die Viele-Welten-Interpretation heranzuziehen?!

Zumal diese Lösung längst in akzeptierten Gleichungen enthalten ist.
Kein unerklärlicher Zusammenbruch der Wellenfunktion, kein physikalisches Einwirken mathematischer Vorgänge.
Kein ungeheurer Zufall unserer Existenz an sich.

Die Kopenhagener Deutung sehe ich als Eingeständnis der Physiker nicht zu wissen was da passiert. Man sollte diesen Zusammenbruch, meiner Meinung nach, auch nicht allzu wörtlich bzw. physikalisch nehmen. Ich verstehe den Zusammenbruch in der KD, einfach als den Zusammenbruch unserer Wissbarkeit/Messbarkeit/Erkennbarkeit in Bezug auf die Wellenfunktion nach einer Messung.

Natürlich kann man auch Viele Welten annehmen. Ich sehe darin aber keinen Nutzen, ausser dass man damit eine Hypothese besitzt, wie es sein könnte. Ich sehe auch keinen Nutzen an der Hypothese eines fliegenden Spaghetti-Monsters, ausser dass es ebenfalls so sein könnte. Wie man so eine Hypothese falsifizieren kann, ist mir jedenfalls schleierhaft.

Auch Ausdrücke wie "interferiert mit sich selbst", "befindet sich in einer Überlagerung", sind nur Wortspielereien, um diesen Umständen/Erscheinungen/Beobachtungen, Worte zu verleihen oder um einfach nur Wissen vorzugaukeln.

In Bezug auf das Verstehen der Quantenwelt fehlen mir einfach die Worte. Und selbst wenn mir dazu welche einfallen, bleibt trotzdem immer dieses unbehagliche Gefühl zurück, einfach nur sinnfrei geplappert zu haben.

Uranor 06.02.08 21:43

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von criptically (Beitrag 15711)
Wie wurde gemessen dass absoluter Nullpunkt nicht möglich ist?

Wie weit geht asymptotische Annäherung?

Warum ist Nullpunkt für nichtschwingende Systeme verboten, wenn es bekannt ist dass es nur für Oszillatoren nicht geht?

Was passiert bei Teilchenvernichtung? Bleiben die auch in einem energetischen Zustand ungleich Null? :D

Wie strahlt ein Atom? Was geht da ab? Wo war Photon im Atom versteckt?

mfg

salve criptically,

hast du zumindest schon 1 Physikbuch gelesen?

Für die laufenden Erkenntnisse können u.a. populär empfohlen werden:

spiegel.de wissenschaft,
wissenschaft.de NEWS.
Vorsicht, es ist für den Mainstream geschrieben. Buissenes ist Trumpf. Nicht die Goldwaage anlegen.

Physikwissen sammeln, Zusammenhänge erkennen lernen, vor allem nicht tricksen, Wunschdenken haben, lügen.

Wikipedia hat sich in den Rang einer Referenz hochgearbeitet.

Gruß Uranor

Hermes 06.02.08 23:12

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von Uranor (Beitrag 15698)
Hmmm,
egal, ob Lausbuben oder wie hier auch mehr oder weniger renomierte Kapazitäten eine Sache toll finden, kann definitiv nichts über den Wahrheitsgehalt einer Behauptung sagen.

Kindermund tut Wahrheit kund!:D

Aber bevor wieder alles im Herumalbern erstickt:
Les Dir den Text doch einfach mal von mir aus heimlich durch und erzähl mir nichts von der Schildkröte.
Das Geschriebene in dem Link verdient mehr als das.
http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/...ieleWelten.pdf

Du drückst Dich!
Du bist mir physikalisch mit aller Wahrscheinlichkeit um viele Längen voraus, also stell Dich nicht so begriffsstutzig an.
Die Schrödinger-Gleichung scheint doch hervorragend zu funktionieren; was spricht dagegen sich ernsthaft mit ihrer Bedeutung zu beschäftigen?
Wissenschaftliche Gründe jedenfalls nicht, im Gegenteil.

Zitat:

und versucht, die VWT irgendwie zu beweisen. Kleine Messung oder sowas. Ich oller Uranor erkene darin nur einen unlogisch frommen Wunsch, der bisher nicht mal im Traum funktionieren wollte. Ja ich kann mir nicht mal Determiniertheit als der Natur seiend vorstellen. Die Natur ist doch nicht grad mal hingelagt als Wegeauswahl nach Quantenzufall. Das würde ja alle Strukturen sofort auflösen... für immer.
Quatsch.
Nach "unlogischem frommen" Wunschdenken lesen sich die Argumente im Link eben nicht.
Es sieht doch eher so aus, als wünscht man sich, daß die Natur doch bitte schön etwas 'seriöser' wäre, und belästigt deshalb die Schrödingergleichung mit irgendwelchen Wurmfortsätzen um ihr die 'Phantastereien' auszutreiben.
Die Glaubensstrukturen an das, was uns ein wissenschaftliches Weltbild vermitteln kann lösen sich auf, mehr nicht.
Geistige Trägheit sollte nicht als nüchternes, rationales Denken kaschiert werden.

Uranor 07.02.08 00:40

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von Hermes (Beitrag 15719)
Les Dir den Text doch einfach mal von mir aus heimlich durch und erzähl mir nichts von der Schildkröte.
Das geschriebene in dem Link verdient mehr als das.
http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/...ieleWelten.pdf

Heimlich lesen? Betreibst du Verschwörung?

Ich stehe freihändig dazu, dass ich kein bischen von dem verstehe, was der Autor schreibt. Schreibt er klar, oder vermischt er Betrachtungen? Meine Kapazität ist überfordert. Ich konnte nicht mal irgendwo den Ansatz einer Quintessenz erkennen. Einleitung und Herleitungen sind üblich und wertvoll. Aber die Theorie soll irgendwann klar am Stück präsentiert werden. Ich bin kein Prof, das beschriebene ist nicht meine Welt. Bis dahin werde ich noch sehr viele Jahre brauchen.

Zitat:

Du drückst Dich!
Soll man lügen? Du kannst drauf eingehen, was ich schrieb, also habe ich mich der Thematik gestellt.

Zitat:

und erzähl mir nichts von der Schildkröte.
Somit interessiert dich eine ernsthafte, offene Diskussion gar nicht.

Zitat:

Du bist mir physikalisch mit aller Wahrscheinlichkeit um viele Längen voraus, also stell Dich nicht so begriffsstutzig an.
Zuckerbrot und Peitsch. Versuche es bei einem Profi gar nicht erst.

Zitat:

Die Schrödinger-Gleichung scheint doch hervorragend zu funktionieren; was spricht dagegen sich ernsthaft mit ihrer Bedeutung zu beschäftigen?
Wissenschaftliche Gründe jedenfalls nicht, im Gegenteil.
Komm einfach zum Kern.

Zitat:

Quatsch.
Nach "unlogischem frommen" Wunschdenken lesen sich die Argumente im Link eben nicht.
Hut mir leid. Auf den Link kan ich mich gar nicht beziehen. Ich versteh doch nichts. Krätter nicht, versuche, es zu vermitteln. Tatsache ist, aus der Ecke vernahm ich noch nie Logik, Klarkeit und Argumentation. Du startest bereits massiv mit der bekannt, üblichen Polemik ohne Hintegrund.

Zitat:

Es sieht doch eher so aus, als wünscht man sich, daß die Natur doch bitte schön etwas 'seriöser' wäre, und belästigt deshalb die Schrödingergleichung mit irgendwelchen Wurmfortsätzen um ihr die 'Phantastereien' auszutreiben.
Genau die Sprache ist es. Was wolltest du ausdrücken? Sag am besten nicht, was nicht ist, das interessiert niemanden. Was ist, interessiert.

Zitat:

Die Glaubensstrukturen an das, was uns ein wissenschaftliches Weltbild vermitteln kann lösen sich auf, mehr nicht.
Werde konkret. Worauf willst du hinaus? Solche Vorgeplänkel zeigen für mich auf nichts. Ich verstehe die rationelle, direkte Sprache.

Zitat:

Geistige Trägheit sollte nicht als nüchternes, rationales Denken kaschiert werden.
Nun, wer die Gravitation als Anziehungskraft schon als Kind so beigebracht bekam, wird als alter Zottelbock nicht mehr aus seiner Haut rauswollen. Leute wie ich stellen da die seltenen Ausnahmen. Sei also nicht überrascht, wenn ich bei klarer, aussagender Sprache recht zügig mitdenken kann. Ich kene mich als möglichst eiskalten Realisten.

Gruß Uranor

Hermes 07.02.08 18:19

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Hallo Uranor,
ich will darauf hinaus, daß eine Viele-Welten-Auslegung der Quantenmechanik die einzige logisch einwandfreie Erklärung der quantenmechanischen Gleichungen ist.
Was Du Polemik nennst ist Frustration darüber, das diese Anschauung immer noch zu oft als halbesoterische 'Phantasterei' mißverstanden und nicht als einzig logisch konsequente Sichtweise erkannt werden will.

Ich weiß nicht, wo Dein Problem liegen soll zu verstehen worum es geht.
Daß Du den Text im Link nicht verstehst kann ich nicht ganz glauben.
Wenn das so ist - und das ganz ohne 'Polemik' - an welcher Stelle?!

Die Viele-Welten-Sichtweise bietet eine erweiterte Sichtweise der Realität mit der wir uns auseinandersetzen müssen.
Wir selbst in unendlich vielen Variationen - jede denkbare Möglichkeit genauso real wie der Augenblick den wir erleben - das ist ganz einfach was zum geistigen Verdauen.
Und das ist nötig zu einem tieferen Verständnis und notwendig, wenn die Entdeckungsreise der Wissenschaft irgendwie weitergehen soll.
Jede Erklärung die das umgehen will benötigt zusätzlich Ergänzungen ('Wurmfortsätze') die Wissenschaftlern eigentlich zuwider sind.
Und das noch bei einer im Experiment sehr erfolgreichen und bestätigten Gleichung, die schon so wie sie ist funktioniert.
V-W ist keine neue Theorie in Konkurrenz zum bekannten.
Aber eine Erklärung der ansonsten unverständlichen Quantenmechanik.

Die Katze ist nicht 'überlagert' zwischen Leben und Tod, sondern existiert in beiden Formen, jeweils in einem eigenen 'abgespalteten' Universum für sich.
Diese Aufteilung passiert ständig, in jedem Augenblick und mit allem.
Für unser Alltagsleben sprechen wir von 'Wahrscheinlichkeiten' eines Ereignisses, tatsächlich realisieren sich alle dieser Möglichkeiten - jede in ihrer eigenen 'Raumzeit'.

Der Gravitation will soweit ich weiß niemand ans Leder im Zusammenhang mit V-W.

Falls Du mich verblödeln willst, tuts mir leid um die vertane Zeit....
Ansonsten entschuldige ich mich aufrichtig, wenn Du die 'Vielen-Welten wirklich nicht verstehst; dann beschreibe doch einfach mal genauer, wo das Problem liegt..

Uranor 07.02.08 20:14

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Hallo Hermes,

Zitat:

ich will darauf hinaus, daß eine Viele-Welten-Auslegung der Quantenmechanik die einzige logisch einwandfreie Erklärung der quantenmechanischen Gleichungen ist.
Gut. Etwas logisch einwandfreies sollte sich mühelos näherbringen lassen. Vielleicht ist aber die Thematik ansich sehr schwer und nicht unbedingt verstehbar?

Für mich z.B. ist die Wahrscheinlichkeitswelle best verstehbar, wenn ich sie einfach akzeptiere. Ohne sie wäre ja eine determinierte Welt. Könnte eine solche erhalten sein? Bei "nein" ist die Welle ultimativ zu fordern.

Zitat:

Was Du Polemik nennst ist Frustration darüber, das diese Anschauung immer noch zu oft als halbesoterische 'Phantasterei' mißverstanden und nicht als einzig logisch konsequente Sichtweise erkannt werden will.
Nun, das sind die anderen. Bist ja nur für dich verantwortlich. Von mir erfuhrst du nun, dass ich die Welle als unumgänglich betrachte und sie daher gar nicht interpretieren muss. Sie ist Bestandteil der Natur.

Zitat:

Ich weiß nicht, wo Dein Problem liegen soll zu verstehen worum es geht.
Es gibt für meine Orientierung ja auch kein Problem.

Zitat:

Daß Du den Text im Link nicht verstehst kann ich nicht ganz glauben.
Macht doch nix. Ich erlebe, dass es so ist. Das ganze wirkt auf mich wie hin- und hergesprochen, ohne dass ich es "fassen" kann.

Zitat:

Wenn das so ist - und das ganz ohne 'Polemik' - an welcher Stelle?!
Ei, der ganze Text. Was will die Schrift sagen? Ich habe nur weit unten die Aussage verstanden, dass der Autor die Welten mit Okhams Rasiermesser abschneiden will. Sie wären ohnehin nicht erfahrbar. Also, einfach weglassen, was nicht erfahrbar ist. Wir merken Entscheidung bis runter zum Quantenzufall, merken aber keine Verzweigungen, Trennungen. So ist die Erfahrung. Darauf soll dann eine Beschreibung ansetzen.

Zitat:

Wir selbst in unendlich vielen Variationen - jede denkbare Möglichkeit genauso real wie der Augenblick den wir erleben - das ist ganz einfach was zum geistigen Verdauen.
Das ist eine Vorstellung. Ein Beweis kann nicht erbracht werden. Da sich jedes Lebewesen, jedes Objekt als einmalig zeigt,und da wir sogar stolz sein dürfen auf unsere Einmaligkeit, die unverwechselbare Persönlichkeit, stellt sich die Multibeschreibung für den Erfahrungsraum als falsch heraus.

Es hat noch niemand versucht, mir darzulegen, worauf er die Multieistenz folgert. Im ersten Schritt interessiert mich nur die Naturbeobachtung. Wie drückt sich das behauptete erkenbar aus?

Zitat:

Und das ist nötig zu einem tieferen Verständnis und notwendig, wenn die Entdeckungsreise der Wissenschaft irgendwie weitergehen soll.
Die Wissenschaft kann nur weiter kommen, wenn etwas beschreibbares entdeckt wird. Was wurde konkret entdeckt?

Zitat:

Jede Erklärung die das umgehen will benötigt zusätzlich Ergänzungen ('Wurmfortsätze') die Wissenschaftlern eigentlich zuwider sind.
Also erlegt man sich doch mit dem ewigen Erklärungszwang Schwierigkeiten auf. Hier geht es um Quantenzufall, wenn auch im kausalen Zusammenhang. Baue ich einen Schwingkreis für 43,7 MHz auf, und es wird dann f=43,684 MHz gemessen, muss doch nicht rumgeknobelt werden, wieso ausgerechnet genau der Wert gemesen wurde.

Zitat:

Und das noch bei einer im Experiment sehr erfolgreichen und bestätigten Gleichung, die schon so wie sie ist funktioniert.
V-W ist keine neue Theorie in Konkurrenz zum bekannten.
Gut. Das sind Möglichkeiten. Man gestaltet den Versuchsaufbau so, dass möglichst das genötigte realisiert wird. Sinnvolle Umsetzung der Elektrodynamik ist wichtig. Man arbeitet im Erfahrungsraum für den Erfahrungsraum. Oder etwa nicht?

Zitat:

Aber eine Erklärung der ansonsten unverständlichen Quantenmechanik.
Was ist an der Qm unverständlich? Sowa kann man ruhig genau betrachten. Vielleicht stellen sich Orientierungs- oder Erwartungsfehler heraus?


Zitat:

Die Katze ist nicht 'überlagert' zwischen Leben und Tod, sondern existiert in beiden Formen, jeweils in einem eigenen 'abgespalteten' Universum für sich.
Dazu besteht eine Beobachtung? Immerhin wurden nur eine Kiste und eine Katze bereit gestellt. Kiste und Katze können bestenfalls in verschiedenen Welten existieren. Voraussetzung: Sie wurden dorthin verbracht.

Zitat:

Diese Aufteilung passiert ständig, in jedem Augenblick und mit allem.
Beobachtest du das? Ich beobachte es nicht.

Zitat:

Für unser Alltagsleben sprechen wir von 'Wahrscheinlichkeiten' eines Ereignisses, tatsächlich realisieren sich alle dieser Möglichkeiten - jede in ihrer eigenen 'Raumzeit'.
Wollen wir uns mit Glaubensangelegenheiten befassen, oder kannst du zeigen, wovon du sprichst?

Zitat:

Der Gravitation will soweit ich weiß niemand ans Leder im Zusammenhang mit V-W.
Bisher weiß ich überhaupt nicht, welche Beobachtung die Leute beschreiben wollen.

Zitat:

Falls Du mich verblödeln willst, tuts mir leid um die vertane Zeit....
Jetzt kommen schon wieder solche Mätzchen. Du bist der jenige, der unbeweisbares behauptet. Ich billige dir aber mildernde Umstände zu. Du fühlst dich bissele verfolgt, wie gehetzt, oder? Versuche, zu verstehen. Versuche, grundsätzlich nicht zu interpretieren. Kannst du dich noch frei orientieren, wird sich die Not lindern.

Zitat:

Ansonsten entschuldige ich mich aufrichtig, wenn Du die 'Vielen-Welten wirklich nicht verstehst; dann beschreibe doch einfach mal genauer, wo das Problem liegt.
Na ja, bisher gibt es die vielen Welten nicht. Der Autor des Artikelswollte sie als nicht erfahrbar abschneiden. Wieso ist es für dich so eminent wichtig, dass andere deine Mission anerkennen. Wer Esoterik betreibt, kann sich in unerträgliche Zwänge hineinmanövrieren. Du verhältst dich, als wüsstest du genau, dass du gar keine wissenschaftlichen Zusammenhänge darlegst. Soll ich das jetzt auch als Ersatzwahrheit annehmen und genau so ein bissele im Niveau gelinde gesagt fragwürdig auftreten? Das muss doch gar nicht sein. Komm zu dir Verstehe die Welt als was natürliches. Genau das ist sie.

Gruß Uranor

Gandalf 07.02.08 20:48

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
@Hermes

bemüh Dich nicht weiter: 'Gläubige" (an "Wahrscheinlichkeitswellen") haben regelmäßig wenig mit Logik am Hut. (geschweige denn, mit dem zu tun was Naturwissenschaft ausmacht)

Lorenzy 07.02.08 20:50

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
@Hermes
Was ich auch nicht kapiere ist, wozu man eine VWT braucht. Die QT bleibt trotzdem immer noch QT. Sie gibt uns zu jederzeit hervorragende Ergebnisse. Ob man jetzt einen Zusammenbruch der Wellenfunktion postuliert oder Viele Welten. Ändert sich irgendetwas in der Physikpraxis? Nein. Alles bleibt beim alten. Die VWT ist eine wunderbar konsistente Theorie, das bezweifelt niemand. Nur was könnte deiner Meinung nach der Nutzen einer VWT sein?

Uli 07.02.08 21:34

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von Lorenzy (Beitrag 15770)
@Hermes
Was ich auch nicht kapiere ist, wozu man eine VWT braucht. Die QT bleibt trotzdem immer noch QT. Sie gibt uns zu jederzeit hervorragende Ergebnisse. Ob man jetzt einen Zusammenbruch der Wellenfunktion postuliert oder Viele Welten. Ändert sich irgendetwas in der Physikpraxis? Nein. Alles bleibt beim alten. Die VWT ist eine wunderbar konsistente Theorie, das bezweifelt niemand. Nur was könnte deiner Meinung nach der Nutzen einer VWT sein?

Der wichtigste Vorteil ist die Vermeidung der nicht-lokalen Reduktion der Wellenfunktion.

Das Schlusswort zur Everettschen Interpretation aus einer Vorlesung von Prof. Dieter Suther:

Zitat:

Zitat von Suther
Der Messprozess hat aber auch in diesem Bild eine spezielle Funktion: das System spaltet hier auf in voneinander unabhängige Realisierungen, welche jeweils eines der möglichen Messresultate realisiert. Auch der Beobachter wird dabei multipliziert, wobei jede Kopie nur einen Ausgang der Messung beobachten kann, da er nicht mit den anderen Realisierungen (d.h. relativen
Zuständen) kommunizieren kann. Während Everett selbst diesen Aspekt relativ
knapp diskutiert wurde er von anderen umso detaillierter kommentiert. Die übliche (und relativ plakative) Interpretation ist die, dass in dieser Interpretation bei jedem Messprozess das Universum in so viele Kopien aufspaltet wie die Observable Eigenwerte besitzt. Sie wird im angelsächsischen Sprachraum deshalb als "many-world interpretation"
bezeichnet.
Diese Interpretation ist wiederum konsistent und die Voraussagen stimmen mit den experimentell beobachteten Resultaten überein. Gegenüber der Kopenhagener Interpretation, die Everett als "externer Beobachter" Interpretation bezeichnet, hat sie den großen Vorteil, dass sie kein ad-hoc Postulat zur Zustandsreduktion benötigt. Everett zeigt außerdem, dass im Rahmen seiner Theorie auch imperfekte und approximative
Messungen konsistent diskutiert werden können. Sie verletzt allerdings ein philosophisches Prinzip, nämlich Ockham's Regel (essentia non sunt multiplicanda praeter necessitatem) auf die stärkste mögliche Art: zusätzlich zu einem beobachtbaren Universum erfordert es eine enorm große Zahl von nicht beobachtbaren Universen. ...

aus
http://e3.physik.uni-dortmund.de/~su..._Messungen.pdf

Ich glaube, das hatte ich in einem anderen Thread schon einmal.

Gruss, Uli[/QUOTE]

Gandalf 07.02.08 21:52

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Was ich auch nicht kapiere ist, wozu man eine VWT braucht. Die QT bleibt trotzdem immer noch QT.
... ?

Was soll diese Frage?
Muss ein Bauer, der seine Felder bestellt darum wissen, ob die Sonne sich um die Erde dreht, oder die Erde um die Sonne? (Die Frage hat es durchaus 'in sich')

So läuft Naturwissenschaft nicht!

Zitat:

In Bezug auf das Verstehen der Quantenwelt fehlen mir einfach die Worte.
.. sorry, - aber dann sollte man dazu schweigen

Grüße

Hermes 07.02.08 21:55

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Hallo,
entschuldigt den inflationären Platzverbrauch.:o
Möchte halt auf möglichst vieles antworten...

Zitat:

Hallo Hermes,
Für mich z.B. ist die Wahrscheinlichkeitswelle best verstehbar, wenn ich sie einfach akzeptiere. Ohne sie wäre ja eine determinierte Welt. Könnte eine solche erhalten sein? Bei "nein" ist die Welle ultimativ zu fordern.
Das ist kein Verstehen, sondern Pragmatismus. Die Bedeutung von 'determiniert' verwischt sich angesichts quasi-unendlich vieler Möglichkeiten.

Zitat:

Von mir erfuhrst du nun, dass ich die Welle als unumgänglich betrachte und sie daher gar nicht interpretieren muss. Sie ist Bestandteil der Natur.
Eben!
Und was glaubst Du was diese Welle exakt beschreibt? Viele Welten!
Ohne V-W läßt man die Beschreibungen der anderen Welten fallen und sagt, sie hätten sie nur mathematische Bedeutung. Und ob sie die Natur beschreibt!
Selbst das Wort 'Wahrscheinlichkeit' in 'Wahrscheinlichkeitswelle' ist bereits eine Interpretation.

Zitat:

Ich habe nur weit unten die Aussage verstanden, dass der Autor die Welten mit Okhams Rasiermesser abschneiden will. Sie wären ohnehin nicht erfahrbar. Also, einfach weglassen, was nicht erfahrbar ist. Wir merken Entscheidung bis runter zum Quantenzufall, merken aber keine Verzweigungen, Trennungen. So ist die Erfahrung. Darauf soll dann eine Beschreibung ansetzen.
Da hast Du zu früh aufgehört zu lesen....

auch an Uli:"Man wendet Occams Argument allerdings gewöhnlich auf die Naturgesetze und nicht auf die sich daraus ergebenden Tatsachen an."
weiter:
"...gilt die Wellenfunktion heute vielfach immer noch als nur ein theoretisches Instrument zur Berechnung von Wahrscheinlichkeiten für das Auftreten von "Ereignissen". Operationalistisch kann man weder das Innere Schwarzer Löcher noch die anderen "Welten" nachweisen. In einem operationalistischen Weltbild existieren sie daher nicht. Das ist eine zwar konsistente aber ungewöhnliche Auslegung des Begriffes "Existenz", die zudem die Universalität der Naturgesetze verletzen würde – also im Sinne dieser Gesetze unökonomisch ist. Das Konzept einer Realität als "what you can kick and what kicks back",
das insbesondere Experimentatoren naheliegt, greift hier offenbar zu kurz."

Zitat:

Da sich jedes Lebewesen, jedes Objekt als einmalig zeigt,und da wir sogar stolz sein dürfen auf unsere Einmaligkeit, die unverwechselbare Persönlichkeit, stellt sich die Multibeschreibung für den Erfahrungsraum als falsch heraus.
Das sind die ersten philosophischen Abgründe, die sich auftun...Viele Vorstellungen müssen 'transzendiert' werden wenn man über Viele-Welten nachdenkt.
Ich glaube wir sind viel mehr als wir bisher annehmen konnten, nicht weniger.. Wenn Du so willst ein 'Über-Ich', die (durchaus auch in einem materiellen, aber 'hochdimensionalen' Sinn) Summe aller unserer Möglichkeiten.

Zitat:

Es hat noch niemand versucht, mir darzulegen, worauf er die Multieistenz folgert. Im ersten Schritt interessiert mich nur die Naturbeobachtung. Wie drückt sich das behauptete erkenbar aus?
http://www.quanten.de/forum/showthre...5?t=106&page=7
In Beitrag #68 habe ich einen Versuch beschrieben.

Zitat:

Die Wissenschaft kann nur weiter kommen, wenn etwas beschreibbares entdeckt wird. Was wurde konkret entdeckt?
Beschrieben wird das längst in den bekannten Gleichungen.
Es wurde mit wissenschaftlichen Mitteln entdeckt, daß 'die Welt' und alles nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ viel, viel größer und 'seltsamer' ist als wir angenommen haben.
Vielleicht wie vor ein paar hundert Jahren die Erde als Kugel wie ein verrückter Gedanke erschien.

Zitat:

Dazu besteht eine Beobachtung? Immerhin wurden nur eine Kiste und eine Katze bereit gestellt. Kiste und Katze können bestenfalls in verschiedenen Welten existieren. Voraussetzung: Sie wurden dorthin verbracht.
Kiste, Katze, alles ist hochdimensional (mehr dimensionale Ausdehnungen als Raum & Zeit)
Die ganzen unterschiedlichen 'Stränge' sind tatsächlich ein einziges, für diese Betrachtungsstufe 5-dimensionales 'Multiversum'.
Unser Universum ist ein Ausschnitt des Multiversums, wie geometrisch gesehen eine Fläche Ausschnitt eines Volumens ist.

Zitat:

Bisher weiß ich überhaupt nicht, welche Beobachtung die Leute beschreiben wollen.
Es geht eigentlich um eine Erklärung der Beobachtung.
Ohne Viele-Welten hat man nur die funktionierende Gleichung, ohne die Logik dahinter zu verstehen oder ein Weltbild das daraus folgt.

Zitat:

Jetzt kommen schon wieder solche Mätzchen. Du bist der jenige, der unbeweisbares behauptet. Ich billige dir aber mildernde Umstände zu. Du fühlst dich bissele verfolgt, wie gehetzt, oder? Versuche, zu verstehen. Versuche, grundsätzlich nicht zu interpretieren. Kannst du dich noch frei orientieren, wird sich die Not lindern.
Obligatorischer Mätzchen-Austausch?!
Ich verstehe schon, wovon ich spreche. Um Verständnis für das Wesen der Wirklichkeit geht es mir. Diese Interpretation ist ein Verstehen der Quantenphysik, nicht davon wie ein Laser funktioniert, aber ein Verstehen der Welt die sie beschreibt.


Zitat:

Wer Esoterik betreibt, kann sich in unerträgliche Zwänge hineinmanövrieren. Du verhältst dich, als wüsstest du genau, dass du gar keine wissenschaftlichen Zusammenhänge darlegst.
Esoterik?! Ich beziehe mich vor allemauf den Text im Link, Herr Uranor! Hömpf!:mad:


Zitat:

Verstehe die Welt als was natürliches. Genau das ist sie.
Gruß Uranor[/QUOTE]

Volle Zustimmung!
Gruß Hermes

Lorenzy 07.02.08 22:03

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von Gandalf (Beitrag 15776)
Was soll diese Frage?
Muss ein Bauer, der seine Felder bestellt darum wissen, ob die Sonne sich um die Erde dreht, oder die Erde um die Sonne? (Die Frage hat es durchaus 'in sich')

Hi Gandalf,

Gegenfrage. Muss ein Physiker, der in der Praxis die QT anwendet wissen, ob die Wellenfunktion beim Messprozess kollabiert oder sich in Viele Welten aufspaltet?

Zitat:

.. sorry, - aber dann sollte man dazu schweigen
Ich habe bereits gesagt, dass ich mich weder KD anschliesse noch der VWT. Und so gesehen, kann man das auch als Schweigen betrachten.;)

Gruss
Lorenzy

Gandalf 07.02.08 22:50

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Hallo Lorenzy!
Zitat:

Gegenfrage. Muss ein Physiker, der in der Praxis die QT anwendet wissen, ob die Wellenfunktion beim Messprozess kollabiert oder sich in Viele Welten aufspaltet?
Genau das wollte ich (mit 'meiner Gegenfrage') implizieren: Ein Ingenieur muss das nicht wissen, - für eine Naturwissenschaftler der (wie das Wort sagt) "Wissen_schafft" ist es eine Frage der Daseinsberechtigung (als "Wissen_schaffender").

Galileo Galilei konnte damals mit seinen Mitteln auch nicht beweisen, das die Erde sich um die Sonne dreht, - genauso wie es für mathematische Berechnungen von Umlaufbahnen unerheblich war (/ist!). Hätte er sich damit zufrieden gegeben und nicht gleichzeitig ein 'Weltbild' vorgestellt, - gäbe es keine Naturwissenschaft (und der Pabst hätte sich nicht vor wenigen Jahren entschuldigen müssen).

Grüße
P.s. Ein 'Weltbild vorstellen' bedeutet ja noch lange nicht, dass es "absolut und ewig richtig" ist! - Das Heliozentrische Weltbild von Galilei ist ja auch schon lange widerlegt, ohne das die Naturwissenschaft dadurch eine Schaden davon getragen hat. Schaden für die Naturwissenschaft entsteht regelmäßig dann, wenn die experimentelle Testbarkeit von einer Erklärung getrennt wird (das war es, was die Inquisistion von Galileo verlangte). Es sind also 'Entscheidungen' gefordert - und kein "Schweigen" ;)

pauli 07.02.08 23:10

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
@Gandalf
Zitat:

Galileo Galilei konnte damals mit seinen Mitteln auch nicht beweisen, das die Erde sich um die Sonne dreht, - genauso wie es für mathematische Berechnungen von Umlaufbahnen unerheblich war (/ist!). Hätte er sich damit zufrieden gegeben und nicht gleichzeitig ein 'Weltbild' vorgestellt, - gäbe es keine Naturwissenschaft (und der Pabst hätte sich nicht vor wenigen Jahren entschuldigen müssen).
Ob GG selbst seine Arbeiten als "Weltbild" gewertet hat weiß ich nicht, auf jeden Fall hinkt der Vergleich gewaltig, er konnte Planeten beobachten, sogar ihre Monde, vieles deutete darauf hin, dass ihre Bahnen um die Erde hätten abenteuerlich aussehen müssen.

Zitat:

P.s. Ein 'Weltbild vorstellen' bedeutet ja noch lange nicht, dass es "absolut und ewig richtig" ist! - Das Heliozentrische Weltbild von Galilei ist ja auch schon lange widerlegt, ohne das die Naturwissenschaft dadurch eine Schaden davon getragen hat. Schaden für die Naturwissenschaft entsteht regelmäßig dann, wenn die experimentelle Testbarkeit von einer Erklärung getrennt wird (das war es, was die Inquisistion von Galileo verlangte). Es sind also 'Entscheidungen' gefordert - und kein "Schweigen"
Ich würde sagen, Galileos "Weltbild" ist eher erweitert worden, wie auch immer, ich kann mir keinen Fall vorstellen, bei dem Naturwissenschaft einen Schaden bei einer Wiederlegung welcher Art auch immer erleiden könnte, warum sollte sie?

Lorenzy 07.02.08 23:36

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von Gandalf (Beitrag 15784)
Genau das wollte ich (mit 'meiner Gegenfrage') implizieren: Ein Ingenieur muss das nicht wissen, - für eine Naturwissenschaftler der (wie das Wort sagt) "Wissen_schafft" ist es eine Frage der Daseinsberechtigung (als "Wissen_schaffender").

Galileo Galilei konnte damals mit seinen Mitteln auch nicht beweisen, das die Erde sich um die Sonne dreht, - genauso wie es für mathematische Berechnungen von Umlaufbahnen unerheblich war (/ist!). Hätte er sich damit zufrieden gegeben und nicht gleichzeitig ein 'Weltbild' vorgestellt, - gäbe es keine Naturwissenschaft (und der Pabst hätte sich nicht vor wenigen Jahren entschuldigen müssen).

Grüße
P.s. Ein 'Weltbild vorstellen' bedeutet ja noch lange nicht, dass es "absolut und ewig richtig" ist! - Das Heliozentrische Weltbild von Galilei ist ja auch schon lange widerlegt, ohne das die Naturwissenschaft dadurch eine Schaden davon getragen hat. Schaden für die Naturwissenschaft entsteht regelmäßig dann, wenn die experimentelle Testbarkeit von einer Erklärung getrennt wird (das war es, was die Inquisistion von Galileo verlangte). Es sind also 'Entscheidungen' gefordert - und kein "Schweigen" ;)

Hi Gandalf,

Damit kann ich leben. :) Die VWT ist bisher eine Interpretation, wie damals das Weltbild von Galilei, welche noch nicht beweisbar resp. falsifizierbar ist.

Wie gesagt, sehe ich persönlich nicht die Möglichkeit der Falsifizierbarkeit der VWT. Das soll aber nicht heissen, dass ich dies grundsätzlich als unmöglich annehme. Zu solchen Behauptungen bin ich schlicht und einfach nicht qualifziert. Es ist einfach mein Standpunkt, aufgrund meines bescheidenen Wissens über das Thema. Aber ich bin ja auch kein Wissenschaftler, der sich noch dazu intensiv mit diesem Thema beschäftigt, sondern einfach ein interessierter Beobachter der Wissenschaftsszene und daher auch nicht zu Entscheidungen qualifiziert, sondern zu Schweigen verpflichtet.

Das Ziel lautet Falsifizierbarkeit. Wenn dies von den VWT'lern angestrebt wird, bin ich zufrieden.:cool:

Gruss Lorenzy

P.S
Ich sollte öfters mal meine Signatur lesen.:o

Lorenzy 07.02.08 23:42

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
Zitat:

Zitat von Uli (Beitrag 15774)
http://e3.physik.uni-dortmund.de/~su..._Messungen.pdf

Ich glaube, das hatte ich in einem anderen Thread schon einmal.

Gruss, Uli

Hi Uli,
Danke für den Link. Das wichtigste zusammengefasst auf einer Seite. Das findet man selten.

Gruss Lorenzy

Uranor 08.02.08 04:44

AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"
 
salve Hermes,

Zitat:

Das ist kein Verstehen, sondern Pragmatismus. Die Bedeutung von 'determiniert' verwischt sich angesichts quasi-unendlich vieler Möglichkeiten.
Es ist akzeptiert, dass wir von den vielen Möglichkeiten nur eine als realisiert erfahren. Lässt sich vorhersagen, welche der vielen Möglichkeiten die realisierte sein wird? Doch nein. Also behält die Vorhersage statistischen Charakter. Eine Interpretation mag sich für die Vorhersage in viele Welten verteilen lassen. Jede Welt nimmt eine Möglichkeiten-Situation auf. Das macht toll transparent. Doch über den Ausgang der kausalen Quantenzufals-Situation ist für unsere Welt vorab gar nichts aussagbar.

So betrachtet bleibt @Lorencys Fragestellung voll berechtigt: Welcher Nutzen besteht? Durch @Gandalfs Einwand wird die Frage nicht weggewischt, sie wird auch nicht beantwortet. Was gewonnen wurde, ist eine transparente Multi-Situation. Wer sie benötigt, OK, wer sie nicht benötigt, dgl. OK.

Es steht niemandem zu, einen Nutzer danach zu bewerten, ob er etwas benötigt oder eben nicht. Ein Händler mag mir durchaus nahelegen wollen, dass ich sein angebotenes Produkt benötige. Lehne ich dankend ab, akzeptiert er das. Einem hysterisch beleidigenden Hinterherbeffer kann es passieren, dass ich ihm die Faust in voller Kraft in die Magengrube ramme, je nachdem, wie wütend er mich gemacht hat, anstatt ein vornehmer Händler in gegenseitiger Hochachtung zu sein.

Zitat:

Eben!
Und was glaubst Du was diese Welle exakt beschreibt? Viele Welten!
Ohne V-W läßt man die Beschreibungen der anderen Welten fallen und sagt, sie hätten sie nur mathematische Bedeutung. Und ob sie die Natur beschreibt!
Selbst das Wort 'Wahrscheinlichkeit' in 'Wahrscheinlichkeitswelle' ist bereits eine Interpretation.
Oh nein. Es ist geduldiges Abwarten. Bei der Entscheidung werden alle nicht realisierten Welten von allein ungültig. Der Versuchsaufbau war für eine bestimmte Kausalerwartung ausgelegt. So benötigt es der Praktiker. Wer die volllständige Informationspalette vorab benötigt, der schreibt z.B. als Programmierer eine sog. Wahrheitstabelle. Die kann man nun als Multiwelt auffassen.

Ich bat im konkretes. Nun brachte ich konkretes, nachdem niemand sonst in der Lage war, etwas konkretes zu einer konkreten Situation zu sagen. Ich weiß durchaus, was zu tun ist, wenn ich etwas benötige. Nenne also bitte nicht mich den Pragmatiker sonden die nicht zur Antwort befähigten Verfechter als bissele unbeholfen. Ich seid nicht in der Lage oder gewillt, eure Mission sinnvoll zu vermitteln. Das ist definitiv nicht mein Problem, stört mich auch nicht, so lange ihr dezent bleibt.

Zitat:

Da hast Du zu früh aufgehört zu lesen....
Du spinnst wohl?!!! Wo steht, dass ich aufhörte, zu lesen? Nimm daher den dezenten Schlag in die Magengrube. Du sprichst ohne Wissen in Aufdringlichkeit. Geht das vielleicht auch kultiviet? Ich bestehe auf Kultur.

Zitat:

Das sind die ersten philosophischen Abgründe, die sich auftun...Viele Vorstellungen müssen 'transzendiert' werden wenn man über Viele-Welten nachdenkt.
Die Frage bleibt, ob das jemand tun möchte. Ist es norwendig, sich mit Abgründen und Transzendierungen zu beschäftigen?

Zitat:

Ich glaube wir sind viel mehr als wir bisher annehmen konnten, nicht weniger.. Wenn Du so willst ein 'Über-Ich', die (durchaus auch in einem materiellen, aber 'hochdimensionalen' Sinn) Summe aller unserer Möglichkeiten.
Genau so gesprochen mag das angehen. Welche Möglichkeiten habe ich in einer Entscheidungssituation? Genau das interessiert in garade wichtigen, mitunter echt lebenswichtigen Entscheidungen, etwa in Gefahrsituationen. Man kennt solche Situationen. Wer würde sich über Multiwelten Gedanken machen und darob die Möglichkeit verjubeln, nur die relevanten Möglichkeiten zu erfassen und das Maximum aus der Situation rauszuholen?

Zitat:

Kiste, Katze, alles ist hochdimensional (mehr dimensionale Ausdehnungen als Raum & Zeit)
Die ganzen unterschiedlichen 'Stränge' sind tatsächlich ein einziges, für diese Betrachtungsstufe 5-dimensionales 'Multiversum'.
Unser Universum ist ein Ausschnitt des Multiversums, wie geometrisch gesehen eine Fläche Ausschnitt eines Volumens ist.
Ich bin nicht dagegen. Es ist legitim, die Überlagerung aufzulösen. Vor dem öffnen des Deckels habe ich aber keine Möglicheit, irgendwie zu wissen, welche Situation nun zur realen wird. Ich ziehe somit keinen Nutzen aus dem aufgelösten Gesamtwissen. Der Quantenzufall bleibt ehern und unumschiffbar. Ich weiß darum und akzeptiere die Natur, wie sie nun mal ist.

Zitat:

Es geht eigentlich um eine Erklärung der Beobachtung.
Die findet in einer Welt statt, nicht in vielen. Genaudas ist der entscheidende Punkt.

Dein :mad: ist nicht angemessen. Meine Worte bezogen sich auf dein Benehmen = ich fühlte Betroffenheit. Übe Selbsterkenntnis und Selbstkritik. Ich will hier über Physik diskutieren und bin es gewohnt, knochenhart zu dreschen, wenn an mir Drückermethoden geprobt werden. Nicht mit mir. Das ist Gesetz. Wer das missachtet, kostet. Und nun gut, du übst ja menschenwürdige Sprache. Mehr braucht es in einer gesunden Umgebung nicht.

Gruß Uranor


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