Quanten.de Diskussionsforum

Quanten.de Diskussionsforum (http://www.quanten.de/forum/index.php5)
-   Aktuelle Meldungen (http://www.quanten.de/forum/forumdisplay.php5?f=8)
-   -   Physiknobelpreis 2016 geht an Quantenphysiker - Gravitationswellen gehen leer aus (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=3026)

Plankton 07.10.16 14:37

Physiknobelpreis 2016 geht an Quantenphysiker - Gravitationswellen gehen leer aus
 
Vielleicht will ja jemand was geistreiches dazu sagen!

https://www.google.de/search?q=physi...bm=nws&start=0
Physik-Nobelpreis für Materiezustände in Supraleitern


Ein bisschen Schade für die Gravi-Forscher ist meine Meinung!

PS: Mit den Arbeiten der Leutchen sind auch Hoffnungen verbunden wie: Supraleiter für Raumtemperatur!

TomS 07.10.16 18:45

AW: Physiknobelpreis 2016 geht an Quantenphysiker - Gravitationswellen gehen leer aus
 
Zitat:

Zitat von Plankton (Beitrag 82792)
Vielleicht will ja jemand was geistreiches dazu sagen!

Wir haben in Erlangen vor ca. 25 Jahren 2-dim. QFTs, u.a. die 2-dim. QCD und das Gross-Neveau-Modell, jeweils im large-N-Limes, als Spielzeugmodelle für die 4-dim. QCD untersucht. Obwohl 2-dim. QFTs keine spontane Symmetriebrechung zeigen dürften - Coleman- bzw. Mermin–Wagner-Theorem: http://projecteuclid.org/download/pd...cmp/1103859034 - existiert ein Quark-Kondensat aufgrund der chiralen Symmetriebrechung. Die Prämissen des no-go-Theorems werden durch den large-N-Limes - 't Hooft: http://dspace.library.uu.nl/handle/1874/4601 - ausgehebelt; die unendlich vielen Farben der SU(N) ~ U(N) wirken wie eine effektive zusätzliche Dimension und lassen eine dynamische Symmetriebrechung zu. Daraus resultiert ein Kosterlitz–Thouless-Übergang.

Zitat:

Zitat von Plankton (Beitrag 82792)
Ein bisschen Schade für die Gravi-Forscher ist meine Meinung!

Die Nominierungsfrist endet am 31.01., die LIGO-Ergebnisse wurden erst im Februar publiziert.

Plankton 07.10.16 21:57

AW: Physiknobelpreis 2016 geht an Quantenphysiker - Gravitationswellen gehen leer aus
 
Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 82798)
Wir haben in Erlangen vor ca. 25 Jahren 2-dim. QFTs, u.a. die 2-dim. QCD und das Gross-Neveau-Modell, jeweils im large-N-Limes, als Spielzeugmodelle für die 4-dim. QCD untersucht. Obwohl 2-dim. QFTs keine spontane Symmetriebrechung zeigen dürften - Coleman- bzw. Mermin–Wagner-Theorem: http://projecteuclid.org/download/pd...cmp/1103859034 - existiert ein Quark-Kondensat aufgrund der chiralen Symmetriebrechung. Die Prämissen des no-go-Theorems werden durch den large-N-Limes - 't Hooft: http://dspace.library.uu.nl/handle/1874/4601 - ausgehebelt; die unendlich vielen Farben der SU(N) ~ U(N) wirken wie eine effektive zusätzliche Dimension und lassen eine dynamische Symmetriebrechung zu. Daraus resultiert ein Kosterlitz–Thouless-Übergang.

Kurze persönliche Frage: meinst du mit "Wir" - wir hier in Deutschland als Vorreiter quasi oder meinst du dich als Person damit?
BTW: Habe gelesen, dass Thema soll ziemlich "hart" sein und dass selbst viele gestandene Physiker nur wenig davon verstehen würden.

Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 82798)
Die Nominierungsfrist endet am 31.01., die LIGO-Ergebnisse wurden erst im Februar publiziert.

Ja, viele meinen sie kriegen den Preis beim nächsten mal sicher. Mal abwarten und Tee trinken. :D

TomS 07.10.16 22:19

AW: Physiknobelpreis 2016 geht an Quantenphysiker - Gravitationswellen gehen leer aus
 
Zitat:

Zitat von Plankton (Beitrag 82800)
Kurze persönliche Frage: meinst du mit "Wir" - wir hier in Deutschland als Vorreiter quasi oder meinst du dich als Person damit

Eine Arbeitsgruppe am Lehrstuhl für theoretische Physik III, damals Prof. Lenz, heute Thiemann (LQG). Mein Chef hat das Gross-Neveu-Modell ausgewählt, um verschiedene Methoden zu erproben, die dann auf die QCD angewendet werden sollten. Mein Zimmergenosse hat z.B. kollektive Anregungen im Sinne von Baryonen beschrieben. Ich selbst habe an der zwei-dim. QCD über Quantisierungsmethoden gearbeitet. Da treten auch spannende Phänomene auf, nämlich chirale Symmetriebrechung und masselose, im large-N-Limit näherungsweise wechselwirkungsfreie Mesonen. Wir waren dabei jedoch keine "Vorreiter".

Zitat:

Zitat von Plankton (Beitrag 82800)
Habe gelesen, dass Thema soll ziemlich "hart" sein und dass selbst viele gestandene Physiker nur wenig davon verstehen würden.

Zweidimensionale Theorien sind aus unterschiedlichen Gründen speziell. In vier Dimensionen dominieren Bulk-Effekte, man kann sehr viel mit Störungstheorie arbeiten. In zwei Dimensionen spielen topologische Effekte oft eine dominierende Rolle. Die Theorien sind oft mathematisch einfacher, teilweise gibt es sogar exakte analytische Lösungen. Dafür sind sie sehr weit vom Mainstream entfernt.


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 00:00 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.8 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
ScienceUp - Dr. Günter Sturm