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Bernhard 08.12.21 16:14

AW: Marsmissionen
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 97147)
Was per se schon zeigt, dass Strahlung im Allgemeinen und Radioaktivität im Besonderen keine dominante Rolle spielen bei der Krebsentstehung. Sonst wären die Effekte absolut augenfällig - man hat ja Stichproben in den Hunderttausenden, wenn es um hundertfach erhöhte Werte handelt.

BTW: Offensichtlich ist es bei den ganz großen Katastrophen wie Tschernobyl. Radioaktivität kann also schon eine dominante Rolle spielen.

Dazu kommt natürlich der Hinweis, dass ein Vergleich von Tschernobyl mit möglichen Marsmissionen aufgrund der ungleich höheren Dosen nur schwer vergleichbar ist.

Geku 08.12.21 18:27

AW: Marsmissionen
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 97148)
Dazu kommt natürlich der Hinweis, dass ein Vergleich von Tschernobyl mit möglichen Marsmissionen aufgrund der ungleich höheren Dosen nur schwer vergleichbar ist.

Es macht auch einen Unterschied ob die Strahlung von außen in den Körper gelangt, oder mit Nahrung oder Einatmen aufgenommen wird. Zweiters wird beim Flug zum Mars nicht auftreten.

Aufgenommene radioaktive Partikel, wie z.B. Plutonium, Cäsium und Jod lagern sich auf den Schleimhäuten und in der Schilddrüse an und bestrahlen permanent die gleiche Stelle. Dadurch kann auf Dauer Krebs entstehen.

Ich 08.12.21 20:42

AW: Marsmissionen
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 97148)
BTW: Offensichtlich ist es bei den ganz großen Katastrophen wie Tschernobyl. Radioaktivität kann also schon eine dominante Rolle spielen.

Das ist so in der öffentlichen Wahrnehmung. Wenn man hingegen den Stand des Wissens heranzieht, sieht es anders aus:
Zitat:

Zitat von Wikipedia
Chernobyl's health effects to the general population are uncertain. An excess of 15 childhood thyroid cancer deaths were documented as of 2011.[13][14] A United Nations committee found that to date fewer than 100 deaths have resulted from the fallout.[15]

Also m. E. nur ein weiteres Beispiel für diese krasse Diskrepanz, die ich meine.

Bernhard 09.12.21 07:35

AW: Marsmissionen
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 97151)
Also m. E. nur ein weiteres Beispiel für diese krasse Diskrepanz, die ich meine.

Gut möglich, dass da in den Medien auch mal andere Zahlen genannt wurden. Ich denke aber, dass die genaue Zahl an Todesopfern vielleicht gar nicht so entscheidend ist.

Bernhard 09.12.21 07:42

AW: Marsmissionen
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 97150)
Es macht auch einen Unterschied ob die Strahlung von außen in den Körper gelangt, oder mit Nahrung oder Einatmen aufgenommen wird. Zweiters wird beim Flug zum Mars nicht auftreten.

Guter Punkt.

Aber zurück zum Thema. Laut YouTube wird bei dem nächsten angedachten Flug zum Mond mit dem Starship von SpaceX als Strahlenschutz lediglich ein beweglicher Schirm vor den Fenstern eingesetzt. Scheinbar lassen sich damit dann auch größere Sonnenstürme ausreichend gut abschirmen. Ob das für eine Marsmission ebenfalls ausreicht, weiß ich nicht. Ich gehe nur davon aus, dass es für eine bemannte Mission zum Mars aktuell keinen Zeitdruck gibt.

Hawkwind 09.12.21 07:56

AW: Marsmissionen
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 97150)
Es macht auch einen Unterschied ob die Strahlung von außen in den Körper gelangt, oder mit Nahrung oder Einatmen aufgenommen wird. Zweiters wird beim Flug zum Mars nicht auftreten.

Aufgenommene radioaktive Partikel, wie z.B. Plutonium, Cäsium und Jod lagern sich auf den Schleimhäuten und in der Schilddrüse an und bestrahlen permanent die gleiche Stelle. Dadurch kann auf Dauer Krebs entstehen.

Das ist sicher auch der Grund, warum beim medizinischen Screening wie CT weit geringere Dosen schon bedenklich sind; da wird das Zeug ja als radioaktives Kontrastmittel gespritzt.

Ich 09.12.21 10:44

AW: Marsmissionen
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 97152)
Ich denke aber, dass die genaue Zahl an Todesopfern vielleicht gar nicht so entscheidend ist.

Das ist für mich eine verblüffende und nicht nachvollziehbare Aussage. Wenn man Wissenschaft statt Aberglauben verwenden will, um sich in der Realität zurechtzufinden, sind natürlich die Zahlen das entscheidende. Evidenzbasierte Medizin z. B. existiert nicht ohne Zahlen.
Und natürlich geht es nicht um genaue Zahlen, sondern darum, dass in diesem Fall aufgrund der niedrigen Effektstärke eben keine messbaren Zahlen existieren. Inklusive den ganz großen Katastrophen. Selbst da ist eben gar nichts offensichtlich, von einer dominanten Rolle ganz zu schweigen (mit der Ausnahme von Schilddrüsenkrebs vielleicht). 4000 zusatzliche Todesopfer sind in einer Grundgesamtheit von vielleicht 40 Millionen Todesfällen natürlich nicht messbar.

Bernhard 09.12.21 13:06

AW: Marsmissionen
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 97156)
4000 zusatzliche Todesopfer sind in einer Grundgesamtheit von vielleicht 40 Millionen Todesfällen natürlich nicht messbar.

Mit 4.000 Todesopfern macht sich in einem fortschrittlichen, bzw. demokratischen System eine Technologie meiner Meinung nach unmöglich.

Mir geht es hier also schon auch um die Tatsache, dass bei Tschernobyl Menschen (angeblich) um's Leben gekommen sind und bekanntermaßen zahlreiche Beeinträchtigungen an Lebensqualität in Kauf genommen werden mussten. Im Prinzip reicht da auch ein einzelnes Menschenleben, um sich über die Ursachen Gedanken machen zu können, falls man weitere Opfer vermeiden will.

pauli 10.12.21 02:18

AW: Marsmissionen
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 97157)
Mit 4.000 Todesopfern macht sich in einem fortschrittlichen, bzw. demokratischen System eine Technologie meiner Meinung nach unmöglich.

Was hat das mit Demokratie zu tun, das ist eine Risikoabwägung, nichts anderes machen Lebensversicherer. Als Motorradfahrer habe ich jahrelang einen Zuschlag bezahlt weil Mototradfahrer halt bei Unfällen einem hohen Sterberisiko unterliegen, damit kann die Demokratie und Gesellschaft bestens leben, ich sehe da überhaupt kein Problem darin.

Bernhard 10.12.21 07:53

AW: Marsmissionen
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 97157)
Mit 4.000 Todesopfern macht sich in einem fortschrittlichen, bzw. demokratischen System eine Technologie meiner Meinung nach unmöglich.

Ja, letztlich ist das eben nur eine Zusammenfassung der öffentlichen Meinung.

In dieser Hinsicht ist es eine gute Nachricht, dass in Belgien ab 2030 hoffentlich ein Transmutationsreaktor in Betrieb gehen soll: https://de.wikipedia.org/wiki/MYRRHA


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