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-   -   Bisweilen stößt das Nichts auch ab (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=945)

cadrim 14.01.09 14:42

Bisweilen stößt das Nichts auch ab
 
Auf Aristoteles geht die Vorstellung zurück, dass die Natur die Leere scheut, sodass jedes Vakuum bestrebt ist, sich mit Materie aufzufüllen. Während dieser Horror Vacui eine Konsequenz der atomaren Struktur der Materie ist und für uns lediglich historisches Interesse besitzt, hat ihm die Quantentheorie in veränderter Form zu neuem Leben verholfen.
...

Quelle
http://www.faz.net/s/Rub163D8A690801...ml?rss_aktuell

Da letztendlich fast alles untereinander zumindest durch die gravitation verbunden ist, sollte es nicht eher wimmeln an teilchen als dass man von Nichts reden koennte?

Lambert 14.01.09 16:55

AW: Bisweilen stößt das Nichts auch ab
 
Wimmeln von Teilchen und geradezu Nichts decken sich.

Denn Unendlich und Null sind Partner.

Saloppiert.

Gruß,
Lambert

möbius 15.01.09 09:32

AW: Bisweilen stößt das Nichts auch ab
 
Zitat:

Zitat von cadrim (Beitrag 31656)
Auf Aristoteles geht die Vorstellung zurück, dass die Natur die Leere scheut, sodass jedes Vakuum bestrebt ist, sich mit Materie aufzufüllen. Während dieser Horror Vacui eine Konsequenz der atomaren Struktur der Materie ist und für uns lediglich historisches Interesse besitzt, hat ihm die Quantentheorie in veränderter Form zu neuem Leben verholfen.
...

1. Die Kosmologen unterscheiden zwischen "wahrem" und "falschem Vakuum", wenn ich richtig gelesen habe...:confused:
2. Die Philosophen unterscheiden aus guten Gründen zwischen "relativem" und "absolutem Nichts"...
Worüber soll hier diskutiert werden:confused:
(Nur zur Erinnerung: Dies ist ein PHYSIK-Forum...ARISTOTELES gehört in ein Philosophie-Forum, oder irre ich mich da:confused: )
Gruß, möbius

uwebus 15.01.09 11:50

AW: Bisweilen stößt das Nichts auch ab
 
Zitat:

Zitat von möbius (Beitrag 31658)
2. Die Philosophen unterscheiden aus guten Gründen zwischen "relativem" und "absolutem Nichts"...
Worüber soll hier diskutiert werden:confused:

Das absolute Nichts ist nicht denkbar (Parmenides), jeder Gedanke/jede Vorstellung ist ein physisches Gebilde im Hirn und damit "Sein".

Relatives Nichts wäre aus meiner Sicht das materiefreie Vakuum. Dies muß physisch erzeugt sein, da es Volumen aufweist, welches man geometrisch-mathematisch abstrahieren kann. Ein Abstraktum aber erfordert ein physisches Etwas, von dem sich Qualitäten/Eigenschaften abstrahieren lassen. Wenn man nun die ganzen Klimmzüge der Philosophie und der Physik mal beiseite läßt, erklärt ein Feldmodell wie meines am einfachsten sowohl die Materie als auch das Vakuum. Man muß sich nur die Vorstellung abschminken, daß dort, wo man nichts sieht, Leere sei. Das ist das eigentliche Problem bei der Betrachtung des Vakuums.

Gruß

Lambert 15.01.09 12:26

AW: Bisweilen stößt das Nichts auch ab
 
Ein aktives Vakuum hat - wie uwebus richtig schreibt - m,m²,m³ und zudem j, t und Ordnung!

Gruß,
Lambert

Uranor 15.01.09 14:42

AW: Bisweilen stößt das Nichts auch ab
 
Zitat:

Zitat von uwebus (Beitrag 31661)
Man muß sich nur die Vorstellung abschminken, daß dort, wo man nichts sieht, Leere sei.

Wer muss sich denn da schon wieder was abschminken? *Also Leute gibt's, was die alles tun...* :rolleyes: :D

Wo "sieht" man nichts?

Sino 16.01.09 02:36

AW: Bisweilen stößt das Nichts auch ab
 
Hmm, da ist auch vom Gecko die Rede. Also mit dem Gecko bring ich Van-der-Waals-Kräfte in Verbindung. Das wäre für mich erstmal die ganz normale EM-Kraft zwischen den Molekülen.

möbius 18.01.09 15:49

AW: Bisweilen stößt das Nichts auch ab
 
Zitat:

Zitat von uwebus (Beitrag 31661)
1. Das absolute Nichts ist nicht denkbar (Parmenides), ...
2. Relatives Nichts wäre aus meiner Sicht das materiefreie Vakuum.
3. Wenn man nun die ganzen Klimmzüge der Philosophie und der Physik mal beiseite läßt,
4. erklärt ein Feldmodell wie meines am einfachsten sowohl die Materie als auch das Vakuum.
5. Man muß sich nur die Vorstellung abschminken, daß dort, wo man nichts sieht, Leere sei.
6. Das ist das eigentliche Problem bei der Betrachtung des Vakuums.

Gruß

Zu 1.:
Das absolute Sein auch nicht ....(HEGEL: "Wissenschaft der Logik")...
Zu 2.:
Aus philosophischer Perspektive ist es mehr als gewagt, einen philosophischen Begriff ("relatives Nichts") mit einem physikalischen Begriff ("materiefreies Vakuum") zu identifizieren ...(aber wir sind ja hier in einem Physik-Forum...:D )
Zu 3.:
"Klimmzüge" dienen aber der Ertüchtigung:
a) Im Sport sind sie gut für die Armmuskeln
b) In der Philosophie und Physik sind sie sehr oft gut für die begrifflich-theoretische Differenzierung ...
Zu 4.:
Herzlichen Glückwunsch!
Zu 5.:
Welcher Clown:D hatte sich denn derartig geschminkt, dass er sich jetzt so abschminken müsste:confused:
Zu 6.:
Aha!!!
möbius

uwebus 19.01.09 12:56

AW: Bisweilen stößt das Nichts auch ab
 
Zitat:

Zitat von möbius (Beitrag 31795)
Zu 1.:
Das absolute Sein auch nicht (denkbar)....(HEGEL: "Wissenschaft der Logik")...
Zu 2.:
Aus philosophischer Perspektive ist es mehr als gewagt, einen philosophischen Begriff ("relatives Nichts") mit einem physikalischen Begriff ("materiefreies Vakuum") zu identifizieren ...(aber wir sind ja hier in einem Physik-Forum...:D )
Zu 3.:
"Klimmzüge" dienen aber der Ertüchtigung:
a) Im Sport sind sie gut für die Armmuskeln
b) In der Philosophie und Physik sind sie sehr oft gut für die begrifflich-theoretische Differenzierung ...
Zu 4.:
Herzlichen Glückwunsch!
Zu 5.:
Welcher Clown:D hatte sich denn derartig geschminkt, dass er sich jetzt so abschminken müsste:confused:
Zu 6.:
Aha!!!
möbius


Zu 1) aber notwendigerweise zu postulieren!
Zu 2) Philosophie wie Physik werden aus meiner Sicht erst verständlich, wenn sie physisch modelliert werden. Wir denken in Bildern, jeder Begriff muß sich als Physis darstellen lassen, sonst bleibt er Geschwurbel (z.B. Liebe, Gerechtigkeit, Mut etc.; mit jedem dieser Begriffe kann man ganze Bibliotheken füllen, ohne anschließend zu wissen, was er eigentlich aussagt). Recht z.B. läßt sich darstellen in Gesetzen, es ist käuflich (in jeder Beziehung!), Gerechtigkeit hingegen ist ein hohler Begriff, jeder versteht etwas anderes darunter.

Und zum Vakuum: Hier eiert noch das gesamte Fachpersonal der Philosophie und der Physik herum wie ein Traumtänzer: die Fragen nach Raum und Zeit sind bisher noch nicht befriedigend (die Entstehung der Zeit überhaupt noch nicht) beantwortet. Und solange das so ist, ist mein Modell zumindest eine Diskussionsgrundlage, denn der Urknall, das expandierende Universum, die Teilchen- und Feldmodelle der Physik sowie das Licht und die elektrische Ladung sind bisher über eine mathematische Darstellung noch nicht hinausgekommen. Aber erst die Umsetzung der Mathematik in physische Modelle erlaubt ein Verständnis. Das bedingt, daß man sich auf das gedachte oder reale Experiment beschränken muß, und da stößt man z.B. mit dem Urknall an unüberwindbare Hürden.

Gruß

möbius 19.01.09 15:17

AW: Bisweilen stößt das Nichts auch ab
 
Zitat:

Zitat von uwebus (Beitrag 31816)
Zu 1) aber notwendigerweise zu postulieren!
Zu 2) Philosophie wie Physik werden aus meiner Sicht erst verständlich, wenn sie physisch modelliert werden.
3. Wir denken in Bildern,
4. jeder Begriff muß sich als Physis darstellen lassen, sonst bleibt er Geschwurbel ....
5. Und zum Vakuum: Hier eiert noch das gesamte Fachpersonal der Philosophie und der Physik herum wie ein Traumtänzer:
6. die Fragen nach Raum und Zeit sind bisher noch nicht befriedigend (die Entstehung der Zeit überhaupt noch nicht) beantwortet.
7. Und solange das so ist, ist mein Modell zumindest eine Diskussionsgrundlage,
8. denn der Urknall, das expandierende Universum, die Teilchen- und Feldmodelle der Physik sowie das Licht und die elektrische Ladung sind bisher über eine mathematische Darstellung noch nicht hinausgekommen.
9. Aber erst die Umsetzung der Mathematik in physische Modelle erlaubt ein Verständnis.
10. Das bedingt, daß man sich auf das gedachte oder reale Experiment beschränken muß, und da stößt man z.B. mit dem Urknall an unüberwindbare Hürden.

Gruß

Zu 'zu 1'.:
Warum?
Zu 'zu 2'.:
:confused: Wie kann Philosophie "modelliert" werden? Etwa mit Knete/Plastillin? Es soll Menschen geben, die Philosophie auch ohne sog. "Modellierung", was immer das sein mag, verstehen...Und Physik liefert selbst ständig MODELLE...Bedarf sie einer Meta-Modellierung?
Zu 3.:
Wer sind "wir":confused:
Zu 4.:
Jeder Begriff im naturwissenschaftlichen Kontext bedarf der sinnlichen Erfahrung/Anschauung. I. KANT: "Begriffe ohne Anschauung sind leer".
Reflexions-Begriffe aber nicht ...und transzendentale Ideen wie z.B. Freiheit, Gerechtigkeit usw. erst recht nicht ....Dennoch können sie im jeweiligen Kontext sinn-voll definiert bzw. verwendet werden ...(ohne "Geschwurbel" zu sein ...
Zu 5.:
Das philosophische Fachpersonal eiert schon deshalb nicht damit rum, weil das "Vakuum" kein philosophischer Begriff ist ...Und auch viele Physiker eiern nicht damit rum, sondern bemühen sich, empirische Daten zur Differenzierung von "relativem" und "absolutem" Vakuum zu berücksichtigen ...
Zu 6.:
Das stimmt, zumal die Physik mit einem wahrscheinlich restringierten Zeit-Begriff operiert, was sie aber als empirische Naturwissenschaft auch gar nicht anders kann...:D
Zu 7.:
Über Dein Modell wurde und wird doch unter Physikern intensiv diskutiert, oder?
Zu 8.:
Doch, teilweise gibt es jede Menge empirischer Daten ....Sogar das Urknall-Modell vermag auf solche zu verweisen, um seine Plausibilität zu verstärken ...auch wenn eine kosmologische Hypothese immer auch neue Fragen aufwirft, wenn sie bestimmte andere Fragen für beantwortet hält ...
Zu 9.:
Die Mathematik ist selber eine exakte Wissenschaft der Modell-Produktion...Innerhalb der Physik bedürfen diese Modelle der empirisch-experimentellen Überprüfung, damit sich die Physik als Science von Science fiction zu unterscheiden vermag ...
Zu 10.:
Die Urknall-Hypothese ist nicht die einzige kosmologische Hypothese...
Allerdings scheint sie viele empirische Daten theoretisch gut zu integrieren bzw. zu erklären ...Dass sie noch unbeantwortete Fragen enthält, spricht
f ü r sie ...bis eine Hypothese formuliert wird, die noch mehr Daten noch besser zu erklären vermag ...Aber auch eine Meta-Urknall-Hypothese bleibt eine Hypothese (= Vermutung)...
(Viel Glück beim Versuch, Dein Modell innerhalb der Physiker-Gemeinschaft durchzusetzen ...)
möbius


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