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Slash 24.03.18 11:34

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Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 87258)
Wie genau meinst du das?

Gegeben seine zwei Photonen 1 und 2, die aus einem Raumbereich Q (Quelle) stammen. Diese befinden sich zu einem späteren Zeitpunkt in Raumbereichen P1 und P2. Offensichtlich befindet sich Q im Vergangenheitslichtkegel von P1 und P2, d.h. letztere sind von Q kausal beeinflusst. Aber zwischen P1 und P2 besteht kein kausaler Zusammenhang, denn P1 und P2 waren von Q aus nur mittels Lichtgeschwindigkeit erreichbar, d.h. P2 wäre jetzt von P1 aus sich nur mit Überlichtgeschwindigkeit erreichbar.

Diese Photonen 1 und 2 sind also immer kausal voneinander entkoppelt.


Was hat das mit der Kopenhagener Interpretation zu tun?

Hallo Tom,

ich meinte das so (ohne den Anspruch, dass ich keinen Gedankenfehler habe), dass bspw. 2 verschränkte Photonen erzeugt werden im Raumbereich Q.

Diese fliegen mit c in jeweils entgegengesetzter Richtung.

Im Laufe der Zeit und unter Annahme der Raumexpansion (oder Inflation) können sich die Photonen doch weiter voneinander entfernen als lediglich 2 x t x c. (Richtig?)

Jetzt kann ich doch, wenn ich eine Messung an einem Photon vornehme, das Messergebnis des anderen Photons zwar nicht gezielt beeinflussen, jedoch habe ich durch meine Messung festgelegt, wie das andere Photon sich verhalten wird (?)

Anders gefragt: Woher wissen wir, dass alle Messungen, die wir hier vornehmen nicht durch einen Raumbereich beeinflusst werden, der weiter weg ist, als Alter Universum mal c?

Bernhard 24.03.18 11:43

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Zitat:

Zitat von Slash (Beitrag 87265)
Anders gefragt: Woher wissen wir, dass alle Messungen, die wir hier vornehmen nicht durch einen Raumbereich beeinflusst werden, der weiter weg ist, als Alter Universum mal c?

Wenn schon. Es geht dabei doch immer nur um Wahrscheinlichkeiten, die man normalerweise eh nur abschätzt. Die makroskopischen Gesetze bleiben aufgrund des Ehrenfest-Theorems von diesen weit entfernten Experimenten unbeeinflusst. Es ergeben sich dadurch also keine Widersprüchlichkeiten

Bernhard 24.03.18 11:50

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Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 87258)
Was hat das mit der Kopenhagener Interpretation zu tun?

Das ist für den Fall gedacht, dass Slash die Begriffe "Messung" und "Kollaps der Wellenfunktion" synonym verwenden will.

TomS 24.03.18 12:39

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Zitat:

Zitat von Slash (Beitrag 87265)
... ich meinte das so, dass bspw. 2 verschränkte Photonen erzeugt werden im Raumbereich Q.

Diese fliegen mit c in jeweils entgegengesetzter Richtung.

Im Laufe der Zeit und unter Annahme der Raumexpansion (oder Inflation) können sich die Photonen doch weiter voneinander entfernen als lediglich 2 x t x c.

Ja.

Zitat:

Zitat von Slash (Beitrag 87265)
Jetzt kann ich doch, wenn ich eine Messung an einem Photon vornehme, das Messergebnis des anderen Photons zwar nicht gezielt beeinflussen, jedoch habe ich durch meine Messung festgelegt, wie das andere Photon sich verhalten wird

Ja.

Ist dir klar, dass die beiden Photonen mit und ohne Expansion kausal entkoppelt sind?

Zitat:

Zitat von Slash (Beitrag 87265)
Anders gefragt: Woher wissen wir, dass alle Messungen, die wir hier vornehmen nicht durch einen Raumbereich beeinflusst werden, der weiter weg ist, als Alter Universum mal c?

Das verstehe ich nicht.

Ich 24.03.18 12:45

AW: Multiversen 2018
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 87254)
Du kannst doch in jedem makroskopischen Kasten örtlich begrenzte Wellenfunktionen mit einem kontinuierlichen Erwartungswert für den Impuls haben :confused: .

Die wäre auf jeden Fall eine Überlagerung ebener Wellen mit diskreten möglichen Zuständen.

Timm 24.03.18 13:55

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Zitat:

Zitat von Slash (Beitrag 87265)
Anders gefragt: Woher wissen wir, dass alle Messungen, die wir hier vornehmen nicht durch einen Raumbereich beeinflusst werden, der weiter weg ist, als Alter Universum mal c?

Die beiden Photonen sind raumartig voneinander entfernt und wenn das eine gemessen wird steht der Zustand des anderen instantan fest, unabhängig von dem "Raumbereich" zwischen ihnen. Es wird hier keine Information von dem einen zum anderen Photon übertragen.

Wenn dir das gespenstisch vorkommt, liegst du goldrichtig und bist du in allerbester Gesellschaft.

Bernhard 24.03.18 14:09

AW: Multiversen 2018
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 87271)
Die wäre auf jeden Fall eine Überlagerung ebener Wellen mit diskreten möglichen Zuständen.

Trotzdem bleibt die Menge der so konstruierbaren Zustände überabzählbar, weil die Menge der möglichen Entwicklungskoeffizienten überabzählbar ist.

Ich 24.03.18 16:49

AW: Multiversen 2018
 
Ich denke nicht, dass du in einem abgeschlossenen Volumen diese Freiheitsgrade hast. Aber lies doch mal die Links hier durch, das mit dem quantisierten Phasenraumvolumen ist ja keine Idee von mir, sondern statistische Quantenmechanik.

Slash 24.03.18 20:23

AW: Nächste Frage
 
Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 87270)
Ist dir klar, dass die beiden Photonen mit und ohne Expansion kausal entkoppelt sind?

Ja, das war es mir beim Schreiben bereits.

Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 87270)
Das verstehe ich nicht.

Ich auch nicht.

:confused:

Bernhard 24.03.18 23:17

AW: Multiversen 2018
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 87275)
Aber lies doch mal die Links hier durch, das mit dem quantisierten Phasenraumvolumen ist ja keine Idee von mir, sondern statistische Quantenmechanik.

Danke für die Links. Aber auch das kann auch mich noch nicht restlos überzeugen. Bei Photonen mag die Anzahl der Zustände endlich sein (man kennt das ja auch von der Planck'schen Quantisierung der Hohlraumstrahlung her), aber bei Elektronen bin ich mir da nicht so sicher. Ich denke da auch an die Menge der möglichen Anfangszustände innerhalb der schrödingerschen Wellenmechanik. Die Lokalisierung eines Elektrons ist dort auch innerhalb eines Kastens völlig frei wählbar, trotz Quantisierung des Phasenraumes, was ja nur eine andere Formulierung der heisenbergschen Unschärferelation ist.

Es ist aber auch ein relativ spezielles Detail innerhalb dieses Themas. Man sollte dieses Unterthema bei Bedarf wohl in ein neues Thema packen.


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