Dekohärenz in der Quantenmechanik
Hallo zusammen,
eine Diskussion der everettschen Interpretation der QM hatten wir ja bereits: http://quanten.de/forum/showthread.php5?t=3403 . Höchste Zeit, auch mal einen genaueren Blick auf die Dekohärenz zu werfen. Aktuell fallen mir als Empfehlung die folgenden Links auf: https://de.wikipedia.org/wiki/Dekoh%C3%A4renz http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~as3/ , alte Homepage von D. Zeh. Sehr empfehlenswert und daraus dann: http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~as3/FeynmanQT.pdf und daraus dann noch ein weiterer Übersichtsartikel als Niederschrift einer Tagung im Jahr 1957 mit der damaligen Elite, (wie man wohl sagen darf): https://edition-open-sources.org/med...5/Sources5.pdf |
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Kann man nun die alte Frage nach den kleinsten unteilbaren Einheiten der Natur mit der Existenz von wechselwirkenden Quantenfeldern beantworten?
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Ich bin sehr neu hier und weiß entsprechend nicht, welche Konventionen für Antworten in diesem Rahmen existieren. Dennoch bin ich der Meinung, eine spannende Idee zur Dekohärenz beitragen zu können.
Ich denke, es wäre vorstellbar, dass Informationen selbst quantifiziert sind. Unter dieser Bedingung ist in Betracht zu ziehen, dass ein System ausschließlich kohärent sein kann, wenn es die Gesamtheit der zu ihm gehörenden quantifizierten Informationen enthält. Es wäre nun denkbar, dass die Informationsteilchen sich in irgendeiner Form an passierende Messteilchen binden, welche diese anschließend aus dem System transportieren. Demnach geht die Kohärenz verloren. Auf diese Weise wird schnell ersichtlich, weshalb große Systeme von der Kohärenz nie betroffen sind. Die Theorie ist momentan in keiner Weise ausgereift, dennoch bitte ich um Meinungen diesbezüglich. Weiterhin wäre ich froh, wenn weitere Ideen beigetragen werden können. Mit freundlichen Grüßen, 01 :) |
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Darüberhinaus halte ich es deshalb auch für fraglich, ob ausgehend von diesem Begriff eine Diskussion entstehen kann, die in ein naturwissenschaftlich orientiertes Forum passt. |
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Zeilinger hat gezeigt, dass die Kohärenz von C70 Fullerenen mit steigender Temperatur verloren geht. Die abgestrahlten Photonen tragen die Information über den Quantenzustand des Systems - im Falle des Doppelspalt Experiments über die 'welcher Spalt Information' - in die Umwelt. Näheres hier. Es ist demnach einfacher. Die "Informationsteilchen" sind schlicht vom Quantenobjekt abgestrahlte Photonen, die sich nicht "an passierende Messteilchen binden" müssen. Insofern bedarf es keiner neuen Theorie. Makroskopische Systeme sind in keinem kohärenten Zustand. Bose-Einstein-Kondensate als makroskopische Quantenobjekte sind da eine Ausnahme. |
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Die Kohärenz von C70 Fullerenen geht mit steigender Temperatur nicht aprupt verloren, sondern das Muster verschwimmt allmählich. Das Muster nach dem Durchgang durch den Doppelspalt ist die Überlagerung vieler Quantenobjekte. Quantenobjekte, die mit der Umwelt in Wechselwirkung standen leisten keinen Beitrag zur Bildung des Interferenzmusters.
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Oder so: Die Entstehung des Interferenzmusters setzt voraus, dass keine Wechselwirkung mit der Umwelt stattfindet. |
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Für eine "saubere" Interferenz müssen alle Quantenobjekt die gleiche Wellenlänge (Impuls) besitzen. Durch die Wechselwirkung mit der Umwelt wird die Wellenlänge unterschiedlich sein und damit die Interenz, entsprechend der Stärke der Abweichung der Wellenlängen, verschwimmen. |
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Es ist nicht die Wellenlänge, sondern die Phase. Jede Wechselwirkung, die die Phase ändert, verhindert die Interferenz.
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Entscheidend ist, dass abgestrahlten Photonen Information in die Umwelt tragen, weniger, wie genau das geschieht.
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willkommen im Forum und Danke für diese Frage. Wenn dich hier eher Wissen interessiert, so wie es in Lehrbüchern und an Universitäten vermittelt wird, bist du mit deinem Beitrag in der richtigen Rubrik. Wenn du eher eigene Gedanken diskutieren willst, die über das Lehrbuchwissen hinausgehen, wäre wohl die Rubrik "Theorien jenseits der Standardphysik" besser geeignet. Allerdings wird dort dann auch vorausgesetzt, dass du das Lehrbuchwissen bereits ausreichend gut kennst. |
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https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schw...ude%20aufweist. |
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Einige Physiker sind ja der Auffassung, dass die Wechselwirkung der Quanten(teilchen/wellen) mit der Umgebung Ursache für den Kollaps der Wellenfunktion ist, und somit auch eine Antwort auf das Messproblem liefert. Dabei stellt sich mir folgende Frage:
Auf der Wikiseite wird die Dekohärenzeit eines Elektrons unter Normaldruck 10e-12s angegeben. Wenn sich ein Elektron mit Lichtgeschwindigkeit auf einen Doppelspalt mit beispielsweise 10cm Distanz fortbewegt, wird dazu annähernd folgende Zeit dafür benötigt: t = x / c = 0,1m / 3e8 m/s =3,33e-10s Da diese Zeit länger als die Dekohörenzzeit ist, dürfte sich doch eigentlich dann kein Interferenzmuster mehr bilden, oder? |
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Man hantiert auch nicht unter Luft mit Elektronen.
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Die Reichweite von Betastrahlung in der Luft hängt von der Energie der Beta-Teilchen ab. Im Durchschnitt beträgt die Reichweite, abhängig von der Energie der Strahlung, Luftdruck und Luftfeuchte , ein paar Meter. https://www.lanuv.nrw.de/umwelt/stra...%20in%20Gewebe. Bild 10 (Video) zeigt "Elektronenstrahlung" sehr eindrucksvoll in einer Nebelkammer: https://www.theoretische-psychologie...härferelation Die Nebelkammer ist mit Luft und übersättigtem Alkoholdampf gefüllt. |
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Im Falle der Fullerene werden Photonen emmitiert, die mit Wellenlängen im Infrarotbereich schwingen. Ist das dann nicht als klassische Wärmestrahlung anzusehen, wobei die Teilchenwelle dabei Energie verliert, was dann auch die Wellenlänge beeinflusst? |
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Das sagt ChatGPT dazu, das Quantenradierer Experiment mit der Dekohärenz zu beantworten:
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Angenommen es wäre so, dass das Doppelspaltexperiment (egal ob mit Elektronen oder Photonen) nur im Vakuum funktioniert, dann bleibt dennoch die Frage offen, wie sich der "Quantenradierer" mit der Dekohärenz erklären ließe.
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Anstelle des Beobachters wirkt auch die Dekohärenz, die ihre Ursache in der Wechselwirkung des Quantenobjekts mit der Umgebung hat. Daher ist für das Gelingen des Experiments wichtig diese Wechselwirkung möglichst gering zu halten. Die Wechselwirkung und damit der Störeinfluß wird mit zunehmenden Vakuum reduziert. |
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Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Quantenradierer Zitat:
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Gemäß diesem Video von Sabine Hossenfelder sind 29% der Physiker wohl der Meinung, die Dekohärenz löst das Messproblem (1:12) (https://www.youtube.com/watch?v=igsuIuI_HAQ) |
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Und auch dieses noch einmal: Interferenz tritt bei einer kohärenten Wellenfunktion auf. Dekohärenz bedeutet, dass die Wellenfunktion nicht mehr kohärent ist, also gibt es keine Interferenz. Ende. Solange ein Quantenradierer funktioniert, ist noch keine unumkehrbare Dekohärenz eingetreten. |
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