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SCR 08.03.10 07:47

Von Bewegungen und Bewegungen ...
 
Hallo zusammen,

wird ein Objekt beschleunigt, wirkt sich die Längenkontraktion dergestalt aus, dass sich für das Objekt alle Abstände in Bewegungsrichtung verkürzen:
Zitat:

Zitat von Marco Polo (Beitrag 44082)
Bei dieser dreidimensionalen Darstellung werden z.B. Abstände zu einem Ziel verkürzt, das sich in Bewegungsrichtung befindet.

Auf der anderen Seite geht aus durchweg als seriös einzustufenden Quellen folgender Sachverhalt hervor:
Ein frei auf ein SL zufallender Beobachter erreicht am EH zwar c, dennoch verkürzt sich für ihn dort nicht - wie man eigentlich auf Grund der erzielten Geschwindigkeit annehmen sollte - der Abstand zur Kernsingularität auf 0.

Mißverständnis oder Widerspruch? :rolleyes:

Evtl. in diesem Zusammenhang interessante/ergänzende Links:
http://www.tempolimit-lichtgeschwind...editionsl.html
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23862/1.html

SCR 08.03.10 10:54

AW: Von Bewegungen und Bewegungen ...
 
In diesem Zusammenhang sei an dieser Stelle auch auf einen Beitrag aus einem anderen Forum verwiesen: http://www.quantenforum.de/viewtopic...p=31933#p31933

SCR 08.03.10 13:11

AW: Von Bewegungen und Bewegungen ...
 
In unserem Universum können (mindestens) zwei Arten von Bewegungen unterschieden werden:
a) Bewegungen, die einer elliptischen Geometrie folgen.
b) Bewegungen, die einer hyperbolischen Geometrie folgen.
In der Realität sind häufig Mischformen beider Bewegungsarten vorzufinden.

SCR 30.03.10 07:37

AW: Von Bewegungen und Bewegungen ...
 
Gerade in einem anderen Kontext darüber gestolpert:
Zitat:

Zitat von http://www.wissenschaft-online.de/astrowissen/lexdt_r06.html
Vielmehr muss man die kosmologische Rotverschiebung als dynamische, expandierende Raumzeit deuten: Die entfernten Galaxien 'schwimmen' mit der sich ausdehnenden Raumzeit mit. Man spricht manchmal auch vom Hubblefluss (engl. Hubble flow). Es ist eine dynamische Raumzeit des Kosmos, die expandiert, und alles im Kosmos muss dieser Dynamik folgen.

= Eine "passive", rauminduzierte Bewegung von Objekten.

Uli 30.03.10 10:05

AW: Von Bewegungen und Bewegungen ...
 
Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 49446)
Hallo zusammen,


Ein frei auf ein SL zufallender Beobachter erreicht am EH zwar c, dennoch verkürzt sich für ihn dort nicht - wie man eigentlich auf Grund der erzielten Geschwindigkeit annehmen sollte - der Abstand zur Kernsingularität auf 0.

Naja, die Längenkontraktion kommt halt aus der SRT; sie ist ein Effekt, den ein gleichförmig bewegter Beobachter im gravitationsfreien Raum feststellt.

Diese Voraussetzungen sind für einen Beobachter, der sich im freien Fall Richtung Ereignishorizont befindet, sicherlich nicht gegeben.

Hier geht es ja um Physik und deshalb frage ich mich, wie denn ein solcher Beobachter seinen Abstand zur Kernsingularität überhaupt messen kann. Über die Messung von Lichtlaufzeiten geht das ja nun sicher nicht.

Ich bin nicht sicher, ob diese Frage nacht dem Abstand zur Kernsingularität aus der Sicht eines Beobachters am Ereignishorzont überhaupt Sinn macht, denn die Singularität ist außerhalb des Bereiches, der ihm via Messungen zugänglich ist.

Gruß,
Uli

SCR 30.03.10 11:38

AW: Von Bewegungen und Bewegungen ...
 
Hi Uli,
Zitat:

Zitat von Uli (Beitrag 50631)
Diese Voraussetzungen sind für einen Beobachter, der sich im freien Fall Richtung Ereignishorizont befindet, sicherlich nicht gegeben.

Jepp.
Zitat:

Zitat von Uli (Beitrag 50631)
Hier geht es ja um Physik und deshalb frage ich mich, wie denn ein solcher Beobachter seinen Abstand zur Kernsingularität überhaupt messen kann. Über die Messung von Lichtlaufzeiten geht das ja nun sicher nicht.

Nun - Beim Freifaller handelt es sich erst einmal um ein IS (Wenn wir seine Masse einmal vernachlässigen + Man kann ihn schließlich als ruhend betrachten) -> Die Konstanz c gilt auch für dieses. Will heißen: Der Freifaller kann problemlos einen Lichtstrahl aussenden, die entsprechenden Photonen bewegen sich mit konstant c von ihm weg. "Konstant c" würde grundsätzlich umgekehrt zunächst auch einmal für Licht, welches dieses IS erreicht, gelten.

Schwierigkeiten bereitet bei einer Lichtlaufzeitmessung in diesem konkreten Beispiel doch nur die Geometrie des Raumes um dieses Bezugssystem herum: Das Licht hat (richtungsabhängig) "Probleme", das entsprechende Gebiet zu "durchqueren".

P.S.: Analog oben kann man IMHO auch den Freifaller als "passiv" / rauminduziert bewegt betrachten. Und rauminduzierte Bewegungen können rechnerisch zu (scheinbarer?) Überlichtgeschwindigkeit führen - Eben hinter den jeweiligen EHs.

Uli 30.03.10 17:18

AW: Von Bewegungen und Bewegungen ...
 
Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 50639)

Schwierigkeiten bereitet bei einer Lichtlaufzeitmessung in diesem konkreten Beispiel doch nur die Geometrie des Raumes um dieses Bezugssystem herum:


Wieso "nur" ?
Diese Probleme reichen ja; die Singularität ist nicht einmal in seinem Koordinatensystem adressierbar.

SCR 30.03.10 17:35

AW: Von Bewegungen und Bewegungen ...
 
Es handelt sich aber doch "nur" um eine Koordinatensingularität -> ? :rolleyes:

SCR 04.04.10 22:19

AW: Von Bewegungen und Bewegungen ...
 
Zitat:

Zitat von http://www.wissenschaft-online.de/astrowissen/astro_sl_kerr.html
Im Fall der Kerr-Lösung treten in Boyer-Lindquist-Koordinaten (einer Standardnotation der Kerr-Metrik) Mischungen zwischen der zeitlichen Komponente (t-Komponente) und der Azimutal-Komponente (Φ-Komponente) auf. [...] Physikalisch ist das mit der rotierenden Raumzeit zu begründen.

Auch hier 'schwimmen' (= rotieren) die betreffenden Körper mit der Raumzeit mit (= frame-dragging) / auf die Singularität zu.

Marco Polo 04.04.10 23:53

AW: Von Bewegungen und Bewegungen ...
 
Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 50666)
Es handelt sich aber doch "nur" um eine Koordinatensingularität -> ? :rolleyes:

Eine Koordinatensingularität ist meines Wissens beim EH in Schwarzschildmetrik gegeben.

Beim Zentrum eines SL´s z.B., reden wir aber nicht von einer Koordinatensingularität sondern von einer Kernsingularität, die nicht koordinatenabhängig ist.


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