Quantenphysik in 15 Minuten?
hallo Leute,
ich bin neu hier und ich hoffe, dass diese Frage hier reinpasst.. (: ich halte nächste Woche in meiner Schule eine Präsentation über Quantenphysik, die 10-15 Minuten lang sein soll. Nun stellt sich die Frage, was ich in diese kurze Zeit alles reinpacken soll / was die wichtigsten Grundlagen sind? Ich will auf jeden Fall das Doppelspaltexperiment einbauen, weil ich finde, dass es sehr wichtig und aussagekräftig ist, aber vielleicht auch noch ein paar allgemeine Punkte? |
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der Photoeffekt müsste schon mit rein, denke ich. In welcher Jahrgangsstufe bist du denn? LG soon |
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Hi Neutrino,
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Vielleicht lässt sich mit der, bei dem einen oder anderen Interesse weckenden Frage beginnen, ob unsere Welt wie eine Analog- oder wie eine Digitaluhr funktioniert. Nur ne Idee ... Weckt vielleicht ein Gefühl dafür, um was für Fragen es bei der Quantentheorie geht. Grüße, amc |
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Danke erstmal für die schnellen Antworten!
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Planck (Wirkungsquantum), Photo-Effekt, Welle-Teilchen-Dualismus, Atom-Modell, Unschärferelation (oder Unbestimmtheitsrelation), Doppelspalt, Quantenteleportation, Quantenkryptografie. Wenn man alles kurz anreißt, könnte es passen mit 10-15min. Und es sind alles Begriffe, von denen jeder schon gehört haben könnte - zumindest unbewusst. :) Vielleicht liest du dir mal diesen Text von quanten.de durch, ist möglicherweise hilfreich: http://quanten.de/wassindquanten.html Grüße, amc |
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Ich würde ein oder zwei Experimente vorstellen, bei denen klar wird, dass Quanten sich anders verhalten, als wir erwarten. Z. B.:
http://homepage.hispeed.ch/philipp.w...e_grossen.html oder: Quantenradierer etwas anspruchsvoller: http://homepage.hispeed.ch/philipp.w...nradierer.html Ausserdem solltest du erwähnen, dass die Quantentheorie unseren Alltag vollkommen verändert hat. Die folgenden Entdeckungen basieren auf der Quantentheorie: Die Grundlage der ganzen Mikroelektronik inklusive Computern: Diode und Transistor (entdeckt von theoretischen Physikern, die die Quantentheorie besser verstehen wollten), der Laser (meines Wissens von Einstein erfunden), Elektronenmikroskop und damit die Möglichkeit der Mikrobiologie. Die moderne Chemie und Molekularbiologie, Gentechnologie und Medizin ist ohne Quantentheorie undenkbar. |
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Neutrino, hierüber solltest du dir bewusst sein: Interpretationen der Quantenmechanik. Solltest du vielleicht auch kurz erwähnen. Hol aber nicht zu weit aus, wie bei allem anderen auch. Ist in der Zeit ja aber auch gar nicht möglich. Und ein paar sollen ja auch zuhören und folgen können. :)
Gibt natürlich noch andere Themen zur Quantenmechanik. Wenn dir der Doppelspalt (DS) zusagt, nimm doch einfach überproportional viel Zeit für den DS. Vielleicht lässt sich ja auch ein gutes und knappes Youtube-Video zum DS finden, wenn das erlaubt ist und sich einbauen lässt. Kann vielleicht Arbeit ersparen und die Sache gut darstellen. Oder zeig gleich ein 15min Video ;) Ist aber sicher nicht verkehrt mal nach solchen Videos zu suchen. Dann siehst du, wie die das in 15min packen. Die Darstellung eines Quantenradierers kannst du leicht mit dem Doppelspalt verbinden. Ich empfehle dir da aber als Basis ausdrücklich eher den Wiki-Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Quantenradierer. Ein Drittel des weltweiten Brutto-Sozial-Produktes wird mit auf Quantenmechanik basierender Tehchnologie erwirtschaftet. Wie von Philipp angemerkt, sollte etwas aus dieser Richtung unbedingt erwähnt werden. Grüße, amc P.S.: Wünsche dir schon mal viel Spaß und Erfolg! Und frag nach, wenn dir was unklar ist oder du nicht weißt, wie sich etwas sinnvoll und aussagekräftig zusammenfassen lässt. |
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Hallo Neutrino
wichtig ist es auch in einem Vortrag Worte zu verwenden, die die Zuhörer aus ihrem Alltag kennen. Falls also der Lehrer oder jemand anders fragt "Was ist denn ein Quant / Quantum?" könntest du den Begriff "Portion", bzw. "das ist die (angeblich) kleinste Portion Energie, die es gibt" verwenden. Das ist die ursprüngliche Erkenntnis der Quantentheorie, dass selbst Licht in Portionen vorkommt. (Plancksches Wirkungsquantum) Im Eiskaffe wäre die kleinste Portion eine Kugel, wenn Zuhörer Begriffe der Quantentheorie mit Begriffen aus ihrem Alltag verbinden können, dann hat man mehr interessierte Zuhörer. (Kommt ein Urknall-Plasma-Teilchen bei der Urknall-Eisdiele vorbei und sagt: "Ich hätte gern 5 Kugeln Energie-Eis, sagt ein anderes "Ääh?, Was willst du denn mal werden?, ich brauch für später 1025 Kugeln") Die Welt scheint aus kleinsten Portionen zu bestehen, viel kleiner als Atome und kleiner als Atomteilchen sind, die aber keine festen Körper sind, sondern Energieportionen. Planck selber hat daraus noch die interessanten Planck-Einheiten abgeleitet: kleinste Länge, kleinstes Volumen, kürzeste Zeitspanne usw. http://de.wikipedia.org/wiki/Planck-Einheiten Er hat sinngemäß selber geäußert, (und das im vorletzten Jahrhundert): dass diese Skala selbst für Außerirdische wichtig sei. So ein Satz kommt auch immer gut in Referaten, moment ich such das Zitat raus... Zitat:
Auch wenn du erklärst, dass selbst die Zeit "geqauntelt" ist, das heißt "Kürzer oder schneller als die Planck-Zeitspanne ( 5,39106 · 10−44 s) geht nicht", mit dem Wissen kannst du die Zuhörer den Begriff "Gegenwart" mal selber neu definieren lassen. Naja, erstmal soviel, ich hoffe das alles war nicht zuviel. Gruß Merman |
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Eine etablierte Theorie der Quantengravitation gibt es aber noch nicht. Diese Planck-Größen geben also Größenordnungen an, unterhalb derer die bekannten Standardtheorien keine zuverlässigen Aussagen machen können. Meines Wissens ist nicht so klar, ob Raum und Zeit überhaupt gekörnt oder gequantelt sind. Nach der Standardquantenmechanik ist die Wirkung gequantelt und somit für gebundene Probleme (z.B. Atome) auch die Energie. Gruss, Hawkwind |
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Grüße, amc |
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Gruss, Uli |
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Grüße, amc |
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100% d'accor.
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Hallo,
ein pädagogischer Tipp: nicht zuviel. In 15 Minuten kann man drei Gadanken vortragen. hier ein gutes Beispiel "Einstieg mit Bombe" |
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Und Neutrino, haben wir mehr verwirrt als geholfen? :)
Um die Sache besser einschätzen zu können - was hängt für dich von der Präsentation ab? Hast du Vorgaben bekommen, wie z.B. "Quantenphysik in 15 Minuten", oder kannst du Thema und Inhalt frei gestalten? Sollst/willst du einen Gesamteindruck vermitteln, was man sich unter Quantenphysik vorzustellen hat oder ist es ok, bzw. favorisierst du es, sich eher auf bestimmte Dinge zu konzentrieren? Du solltest dir also die Frage des Ziels bzw. des Themas klar stellen. Wie gesagt, wenn dir der Doppelspalt besonders zusagt, setze vielleicht hier an. Der "Einstieg mit Bombe", ist auch sehr gut geignet. Dazu findet man auch viel Material. Vielleicht solltest du dazu auch diesen Wiki-Artikel lesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Wechsel...Quantenmessung. Und vielleicht hilft es dir auch, nochmal nach der "Entstehung der Quantenmechanik" o.ä. zu suchen. Damit du ein besseres Gefühl für die Chronologie und die Zusammenhänge bekommst. Wie fit fühlst du dich denn "in der Materie"? Die Zeit (bis nächste Woche) ist ja nun auch nicht mehr sehr lang. Daher macht es vielleicht wirklich Sinn, sich überwiegend auf eine Sache (ein Experiment) zu beschränken und ansonsten nur einen ganz groben Überblick zu geben, wenn überhaupt - auch mit Blick auf die Zeitvorgabe von 10-15min. Was passiert eigentlich, wenn du erst nach 20min fertig bist? Auch nicht ganz unwichtig: Wie fit "in der Materie" ist denn die Lehrerin / der Lehrer, die/der dich ggf. bewertet? Grüße, amc |
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Grüße, amc |
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Gruß, Timm |
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Danke euch allen erstmal für die tollen Antworten! haben mir schon sehr weitergeholfen!
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Ich glaube, dass ich es in diese 4 Punkte gliedere: 1. Quantenphysik Einführung (Begrifferklärung, Max Planck, evtl. wichtige Physiker) 2. Unterschied Klassische-/Quantenphysik (Neues Weltbild; Nichtlokalität, Unschärferelation, Welle/Teilchen, Wahrscheinlichkeiten usw. möglichst oberflächlich) 3. Doppelspaltexperiment (evtl. mit Kurzvideo, Weiterführung -> 'Der Mond ist nur da wenn man ihn betrachtet') evtl.4. Quantenphysik im Alltag (Beispiele) Ich bin natürlich offen für Ideen/Veränderungen :) Zitat:
Den Elitzur-Vaidman-Bombentest habe ich aus dem Grund nicht eingebaut, weil ich persönlich das Doppelspaltexperiment anschaulicher finde. (Das DSE kenn ich auch besser) Zitat:
Aber mit den Grundlagen kenn ich mich jetzt, glaube ich, schon relativ gut aus. Zitat:
Ich will es nur nicht zu lange machen, weil sonst keiner mehr aufpasst ;) Der Physiklehrer kennst sich auf jeden Fall sehr gut damit aus, aber wie gesagt, Benotung gibt es hier garnicht, nur so einen Feedback-Bogen für mich selber. Nochmal danke für eure Hilfe, heute oder morgen werd ich sicher noch ein paar Fragen reinstellen. :) Grüße, Neutrino |
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Was haltet ihr von dem Aufbau?
Zwei Fragen noch: 1.Was genau beschreibt die Nichtlokalität? Ist das der Gedanke, dass durch den Urknall alle subnuklearen Teilchen verschränkt sind? 2. Was ist genau damit gemeint, dass alles nur mit Wahrscheinlichkeiten beschrieben wird, steht das mit der Unschärferelation in Zusammenhang? Gruß, Neutrino |
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Will denn keiner mehr antworten? ;)
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Wenn z.B. ein Atom Energie in Form von zwei Photonen abgibt, können diese verschränkt sein. Verschränkt bedeutet hier, sie müssen voneinander abhängige, bzw. zueinander korrelierte Eigenschaften aufweisen, wenn man sie misst. Um die Erhaltungssätze zu erfüllen, müssen sie diese Korrelationen aufweisen und sie tun es tatsächlich, egal wie weit sie sich voneinander entfernt haben. Es scheint ein instantaner Austausch stattzufinden. Zum Besipiel kann es sein, dass, wenn man die Polarisation des einen Teilchens misst, automatisch klar ist, welche Polarisation das andere Photon aufweisen wird. Und das obwohl die Polarisationen vorher unbestimmt waren und der Zufall im Moment der Messung erst entscheidet. Das bedeutet nun offenbar, dass ein Vorgang der "hier" stattfindet, nicht nur lokalen Einfluss hat, also nicht nur Einfluss auf die unmittelbare Umgebung hat, sondern dass auch das Verhalten weit entfernter Teilchen (eben das der verschränkten Partnerteilchen) von diesem Vorgang abhängig sein kann. Das Verhalten dieser Teilchen weißt einen nichtlokalen Charakter auf. Diese Quantenphänomene stehen aus dem Grund nicht im Widerspruch zum Kausalitätsprinzip und widersprechen Einstein deshalb nicht, weil dabei niemals Informationen übertragen werden können, und so niemals Situationen entstehen, die unklare kausale Zusammenhänge erzeugen. Zur Wahrscheinlichkeit: Ja, das steht auch im Zusammenhang mit der Unschärferelation. In der klassischen Physik ging man davon aus, dass Ort und Impuls eines Teilchens mit theoretisch beliebiger Genauigkeit bestimmbar wären. Heisenberg hat hier Grenzen gesetzt. Es ist auch so, dass Ort und Impuls offenbar nicht nur nicht beliebig genau bestimmbar sind, sondern sie sind auch offenbar tatsächlich nicht bestimmt, bis man sie misst (unter Einhaltung der nicht zu umgehenden Unschärferelation natürlich), bzw. bis sie in Wechselwirkung mit der Umgebung treten. Es lassen sich auf Quantenebene nur noch Wahrscheinlichkeiten für zu erwartende Ereignisse angeben, der strikte Determinismus ist hier ausgehebelt und es regiert der Zufall, so wird dies üblicherweise gesehen. In der Quantenphysik wurde die Wellenfunktion eingeführt, mit der sich die Wahscheinlichkeiten für die verschiedenen zu erwartenden Ereignisse ausdrücken lassen. Die Schrödinger-Gleichung beschreibt, wie sich diese Wahrscheinlichkeiten im Laufe der Zeit verändern. Das faszinierende ist nun der Zusammenhang zwischen der Wellenfunktion (den Wahrscheinlichkeiten) und der Nichtlokalität. Wenn ein Vorgang "hier" dazu führt, dass sich Änderungen in den Wahrscheinlichkeiten ergeben, sich also die Wellenfunktion verändert, dann scheinen alle verschränkten "Partner", egal wo sie sind, von dieser Veränderung stets und instantan zu "wissen". Du musst bedenken, dass die Wellenfunktion üblicherweise als reines mathematisches Werkzeug betrachtet wird, zu dem es keine reale Entsprechung in unserer Welt gibt. Es ist in jedem Fall so, dass die Nichtlokalität und die Wellenfunktion Fragen aufwerfen, die bisher nicht geklärt sind und es teilweise eine Frage der Interpretation ist. Man könnte sagen, die ontologische Aussage bleibt offen. Aber wir können ja bereits so beindruckend viel Quantenphysik anwenden, obwohl man nicht alles versteht. Und es ist klar, dass die Quantenphysik recht hat, sie wird gebraucht. Und man kann sie als am besten und widerspruchsfreiesten bestätigte physikalische Theorie bezeichnen. Grüße, amc |
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Gut das hab ich jetzt verstanden, danke amc!
Ich hätte nur noch ein paar Frage zu Planck: Wie kommt Planck auf den Wert des Wirkungsquantums und was genau hat es für einen Nutzen in der Quantenphysik? Wie kann ich das möglichst einfach erklären / ist es überhaupt so wichtig, das zu erwähnen? Grüße, Neutrino |
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Eine relativ gute Einführung findest Du hier, bei Wikipedia natürlich auch, Gruß, Timm |
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Super danke!
Ab welcher Größeneinheit beginnt eigentlich die Quantenmechanik? Ich würde schätzen ab dem Molekül, also das Molekül ausgeschlossen (ab 10^-4 m), stimmt das? |
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So weit ich weiss, ist das Problem bei noch größeren Objekten die Isolation von der Umgebung und damit das Ausschliessen von Wechselwirkungen mit ebendieser. Stichwort: Dekohärenz. http://de.wikipedia.org/wiki/Dekoh%C3%A4renz Grüsse, Marco Polo |
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Es lässt sich auch meistens nur über das gut referieren, was man selber versteht (zumindest halbwegs). Sonst wird man unsicher. Wenn du versuchst, dich darauf zu konzentrieren und dies gut darstellst, ist es vermutlich schon mehr als ausreichend. Ich denke auch, konzentriere dich überwiegend auf ein Experiment (vielleicht mit Varianten - aus dem DS lässt sich schnell ein Quantenradierer machen), und nehme dies evtl. auch als Thema. Dann ist klar, worum es geht. Und an RoKo's Hinweis anlenend - lege dabei vielleicht drei (+-) wesentliche Punkte fest, die du herausarbeiten möchtest und die nach Möglichkeit bei dem einen oder anderen Zuhörer danach in Erinnerung bleiben sollen. Und wenn du dies als Hauptteil bestimmst, kannst du deine Präsentation hiervon ausgehend strukturieren. Du siehst dann, wie viel Zeit du dafür brauchst und wie viel Zeit dir für den "Rest" bleibt, bzw. an welcher Stelle (während du das Experiment darstellst) es möglicherweise sinnvoll erscheint, einzuhaken und ein paar Hintergrundinformationen zu liefern. Und du erkennst dann vielleicht auch, welche Dinge du vor dem Experiment kurz darstellen solltest, damit es verstanden werden kann, und welche Dinge hier nur stören und dann ggf. nach dem Experiment erst vorkommen sollten, wenn überhaupt. Falls du den DS nimmst, ist sicher ein entscheidender Punkt der Welle-Teilchen-Dualismus und die Frage, ob Licht aus Teilchen oder Wellen besteht. Hierzu kannst du kurz die Geschichte erwähnen. Z.B. hat Thomas Young zur Klärung dieser Frage 1802 erstmals einen DS-Versuch durchgeführt. http://de.wikipedia.org/wiki/Welle-T...e_Anf.C3.A4nge Und diese Fragestellung mündet dann bei Planck und Einstein (ja, es gibt Lichtteilchen), bei de Broglie (ja, auch bisher nur als Teilchen gedachte Objekte besitzen Wellencharakter), und in der quantenmechanischen Deutung dieses Dualismus. http://de.wikipedia.org/wiki/Welle-T...uantenmechanik Bei allem ist natürlich das Wichtigste, dass du es so machst, wie es für dich richtig bzw. sinnvoll erscheint, und womit du dich sicher fühlst. Hast du noch ein paar Tage oder macht ihr das jetzt schon Anfang dieser Woche? Zitat:
http://de.wikipedia.org/wiki/Welle-T...he_Betrachtung Zitat:
Es gibt auch die Ansicht, dass "Realität" erst im menschlichen Bewusstsein stattfindet. Somit wäre der Mond nicht da, wenn niemand hinsieht. Das sind aber meist extreme Ansichten. Grüße, amc |
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Ich glaub, dass es vielleicht etwas zum Verständnis weiterhilft ein Beispiel im Makrokosmos zu nennen. Tatsache ist ja, dass auch die Teilchen vom Mond vor einer Messung nur Wahrscheinlichkeitswellen sind, oder? Aber ich würde natürlich sagen, dass es ein extremer Vergleich ist. Eine Frage hätte ich noch zu einem Gedankenexperiment, das ich mir ausgedacht habe, also ob das funktionieren würde: Ich nehme eine kleine Kiste, in die ich ein Elektron lege. Ich verschließe die Kiste und Teile sie in dier Mitte ohne das Elektron zu betrachten/messen. (nun ist es in beiden als Wahrscheinlichkeitswelle 50/50) Dann nimm ich eine Kiste mit auf die andere Seite der Erde und egal welche Kiste man zuerst öffnet, man wird immer das Elektron finden, weil man dann die Welle kollabieren lässt und erst dann den Standort festlegt. Stimmt das? Grüße, Neutrino |
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Übrigens gibt es auch eine Wahrscheinlichkeit, das Elektron außerhalb der Kiste nachzuweisen; das ist der quantenmechanisch Tunneleffekt. Teilchen können in der Quantentheorie Barrieren durchtunneln, die in der klassischen Physik unüberwindbar sind: http://de.wikipedia.org/wiki/Tunneleffekt Wäre vielleicht auch eine Erwähnung wert. |
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Hi Uli,
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Mal anders gefragt: Ist die Wellenfunktion relativ oder absolut? Zum Beispiel, könnte eine Wand der Kisten nicht schon längst "wissen" ob das Elektron "hier" ist? Welche Rolle spielt das bei der Anwendung der Wellenfunktion? Müssen wir die Kisten irgendwie in die "Wellenbeschreibung" mit aufnehmen, um die Situation (Zustand des Elektrons), wie sie sich uns darstellt, korrekt ausdrücken zu können? Grüße, amc |
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Leider (ich finde das aber ganz gut) sagt uns die Quantenphysik, das die Frage, was mit den Teilchen vor der Messung "passiert", eine Frage ist, die wir uns so leicht nicht mehr stelllen können. Die Quantenmechanik verträgt sich nicht mit den alltäglichen bzw. "klassischen" Vorstellungen von den Dingen. Es ließe sich also auch nicht so leicht mit Berechtigung sagen: "Das Elektron fliegt durch beide Schlitze des DS". Das sind "klassische" Bilder, die so erstmal nicht mehr zutreffen. Es ist ein Bisschen wie mit Gott, mach dir vielleicht lieber kein Bild davon. ;) Grüße, amc P.S. Das wäre jetzt sicher Futter für Richy. Er fehlt. |
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"Die Wellenfunktion besteht aus Information" solltest du so lapidar nicht sagen, wenn es um (Standard-) Physik geht. Du erhebst hier etwas (du sagst Information) in den Status etwas real Seiendes. Wir wissen gar nicht, ob die Wellenfunktion real existiert und aus etwas besteht. Grüße, amc |
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Und eine Frage hab ich noch zu 'QP im Alltag':
In welcher Hinsicht beruhen diese Punkte auf die QM? Kernenergie (Protonen von Neutronen getrennt, starke Kernkraft genutzt (?)) Sonnenenergie (Photoelektrischer Effekt (?)) Laser (Theorie von Einstein, sehr kurze Frequenz (?)) Röntgenstrahlen (Beschleunigung von geladenen Teilchen, Bremsstrahlung (?)) Festplatte (magnetische Codierung (?)) Digitale Displays (mhhh (?)) Transistoren (verstärken bzw. schalten von elktr. Signalen, wichtig für PC (?)) Mikrowellen (mhhh (?)) Nano-Technologie (mhhh (?)) Chemie (Atom-Modell (?)) Pharmazie (mhhh (?)) Wäre super falls ihr mir noch helfen könntet diese Punkte zu ergänzen, inwiefern das zusammenhängt mit der QP. Danke schonmal im voraus, Grüße, Neutrino |
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Hi Neutrino,
vielleicht ist dir auch dieser Gedanke nützlich, der etwas zu kurz kam, zumindest bei mir: Die Quantenphysik zeigt uns, dass wir, um den Zustand eines verschränkten Teilchens zu beschreiben, es nicht mehr isoliert betrachten dürfen. Wir müssen die verschränkten Partner mit einbeziehen und alles irgendwie als eine Einheit betrachten/beschreiben. Ein Teilchen, dass mit einem anderen verschränkt ist, kann nicht mehr einzeln beschrieben werden, wir müssen die Teilchen mithilfe der Quantenmechanik als ein Gesamtsystem beschreiben, auf das man auch nur noch als Gesamtsystem einwirken kann. Das dies so ist, wissen wir recht sicher. Warum genau, das wissen wir nicht. Zumindest für mich persönlich stellt sich dann die Frage, ob man hier überhaupt von irgend einem Austausch (und und von irgend einer Geschwindigkeit > Lichtgeschwindigkeit) ausgehen sollte. Vielleicht sollte man fragen: Warum ist hier kein Austausch notwendig? Darum schrieb ich auch von einem "scheinbaren Austausch". Ist aber meine Meinung. Die offensichtliche Unmöglichkeit einer Informationsübertragung im Sinne einer Kausalitätsverletzung ist hierbei ein entscheidender Punkt, auf den man sich konzentrieren kann. Der "Objektive Zufall" der QM sorgt bei der Quantenteleportation dafür, dass es keine instantanen "Quantentelegramme" geben kann, ohne zusätzlich auch max. lichtschnell zusätzliche Daten schicken zu müssen, um das "Quantentelegramm" zu entschlüsseln und die Informationen des "Telegramms" für uns zugänglich zu machen. Auch noch dies: Es lässt sich bei der Frage nach dem "Weg" eines Teilchens durch den DS auch beim Quantenradierer durchaus oft eine objektive "klassische" Aussage machen, ob z.B. links durch den Spalt / rechts durch den Spalt, und dieses Teilchen lässt sich dann auch mit einiger Berechtigung wie eine "Gewehrkugel" vorstellen. Allerdings bei entsprechenden Versuchen auf sonderbare Weise erst "rückwirkend". Eben dann, wenn der "Teilchencharakter" durch entsprechende Messungen / Wechselwirkungen erst nachdem das Teilchen den DS eigentlich schon passiert haben müsste zum Vorschein kommt / festgelegt ist. Und dieses, nach klassischer Sicht rückwirkend erscheinende Phänomen, ist auch ein Faszinosum der Nichtlokalität. Es ist so, als hätte man z.B. beim Quantenradierer eine Art "Galgenfrist", bis zu der man noch entscheiden kann, ob der Weg des Teilchens festgelegt sein soll oder bis in alle Ewigkeit unbestimmbar. Grüße, amc P.S.: Ich glaube, zu der "QP im Alltag"- Frage, können dir andere besser helfen. |
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http://www.youtube.com/watch?v=jz7e3LG9zrg Grüße, amc |
AW: Quantenphysik in 15 Minuten?
Hallo Neutrino,
ich habe nicht alles durchlesen können, daher wiederhole ich evtl. etwas, was schon weiter oben erwähnt wurde. Du könntest die Bereiche Alltag (USB-Stick) und QM über das Phänomen des Tunneleffektes miteinander verbinden. http://de.wikipedia.org/wiki/Tunnele...Flash-Speicher Grüße, Merman |
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So, ich bin jetzt so ziemlich fertig mit dem Referat und möchte mich ganz herzlich bei euch allen bedanken, dass ihr mir so viele hilfreiche Antworten geben konntet!
Besonders an amc, du hast dir echt viel Arbeit angetan, danke! Also ich glaube man kann den Thread jetzt schließen. Grüße, Neutrino :) |
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Grüße, amc |
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Und, wie liefs'? Irgendwelche praktischen Tipps, falls mal jemand in Zukunft vor einer ähnliche Aufgabe steht und diesen Thread liest?
Grüße, amc |
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Lief alles super! Ich glaube sogar, dass die meisten verstanden haben, was ich ihnen erzählt habe. ;)
Tipps: 1. Sehr gut vorbereiten und auf eventuelle Fragen gefasst sein. Ich wurde z.B., während ich über die Unschärferelation gesprochen habe, gefragt, auf welche Art man den Impuls bzw. den Ort eines Teilchens misst. Ich hab mir das zum Glück am Tag davor noch angeschat, also auch auf mögliche Fragen vorbereiten. 2. Ich hab mir zwar Moderationskarten vorbereitet, hab sie allerdings nach den ersten paar Sätzen weggelegt, weil sie mich egtl nur irritiert haben. Es ist auch viel angenehmer für das Publikum zuzuhören, wenn man nicht verkrampft versucht, die Sätze so zu bilden, wie man sie einstudiert hat, sondern versucht möglichst frei zu reden. Da ist es auch nicht schlimm, wenn man den ein oder anderen kleinen rhetorischen Fehler macht. 3. Bei wichtigen oder komplizierten Punkten langsam sprechen und evtl. wiederholen. 4. PowerPoint: Nur die wichtigsten Punkte, keine ganzen Sätze. Außerdem ist PPT auch super, weil man dann nicht so leicht durcheinander kommt und es, meiner Meinung nach, eine gewisse Sicherheit gibt. 5. Nicht zu viel Stoff. Überhaupt wenn man über ein eher komplexes Thema spricht, sollte man am besten die Zuhörer/Innen nicht mit zu viel Informationen vollstopfen. Besser, man erklärt weniger, dafür umso genauer. Grüße, Neutrino |
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Btw.: Bist du Österreicher/Schweizer ... oder bevozugst du nur diesen Begriff? Grüße, amc |
AW: Quantenphysik in 15 Minuten?
Danke dir!
Ich bin Österreicher, genauer noch Salzburger. ;) Grüße, Neutrino |
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