Warum das Interferenzmuster im Doppelspaltversuch
Hallo ich bin der neue hier :). Nach der Berechnung einer sehr originellen Aufgabe habe ich mich erfolgreich registriert und freue mich über konstruktive Diskussionen zur verrückten Quantenwelt. Meine Motivation ist es der Frage nachzugehen, ob die Welt, die wir als real betrachten so real ist, wie sie zu sein scheint :). Mein Anspruch ist es aber immer Thesen wissenschaftlich zu be- oder widerlegen.
Eine der vielen Fragen, die ich habe, möchte ich an dieser Stelle gleich als erstes diskutieren: Warum zeigt sich beim Doppelspaltversuch ohne Beobachtung ein Interferenzmuster und keine zwei Streifen? Ich habe den Doppelspaltversuch höchstpersönlich Zuhause ausprobiert und sehe ein Interferenzmuster. Wenn sich das Photon als Welle und als Teilchen verhalten kann, warum verhält es sich im Doppelspaltversuch als Welle? Gibt es irgendeinen Grund, dass es sich als Welle verhalten muss und nicht als Teilchen verhalten darf? Ich finde aktuell nur Gründe warum sich das Photon als Teilchen verhalten müsste (bsp. Wechselwirkung mit Luftmolekülen etc.), aber keine Gründe, warum es sich als Welle verhalten muss... Mein hoch gestecktes Ziel ist es, den Wellenkollaps auch in der Makrowelt zu beobachten. Daher muss ich jetzt erst mal klären, warum es überhaupt ein Interferenzmuster im Doppelspaltversuch gibt :). Ich freue mich auf eure Antworten. |
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Hallo Simon,
welche Vorkenntnisse bringst du denn mit? Du solltest wissen, dass sich Quantensysteme exakt weder wie ein klassisches Teilchen, noch wie eine klassische Welle verhalten. In der Quantenmechanik spielt dagegen die Wellenfunktion eine wichtige Rolle und zwar mit ganz unterschiedlichen Darstellungen, wie zB im Ortsraum, Impulsraum, Energieraum usw.. Mit ihr kann man statistische Aussagen über das System und deren Messwerten machen. |
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Naja im Doppelspaltversuch verhält sich doch das Licht wie eine Welle sofern man nicht schaut, durch welchen Spalt das Photon geflogen ist und wie ein Teilchen sobald man eine Messung daran durchführt. Ich finde den Versuch deshalb so faszinierend, da es der einzige Versuch ist den ich kenne, in dem man die Superposition sichtbar machen kann. Falls ihr noch mehr Versuche kennt, gerne her damit.
Würde es in dem Versuch einfach immer nur zwei Streifen auf der Projektionsfläche geben, wäre der Versuch kaum so berühmt. Aber zum Glück gibt es das Interferenzmuster. Die Frage ist nur, warum???? |
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Ein Beispiel, wo Superposition eine wichtige Rolle spielt, sind die Qubits beim Quantencomputer. Die Eigenzustände des Spin-Operators in z-Richtung sind Superpositionen der beiden Zustände des Spin-Operators in x- oder in y-Richtung. Zitat:
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Das huygenssche Prinzip besagt, dass jeder Punkt einer Wellenfront als Ausgangspunkt einer neuen Elementarwelle betrachtet werden kann. Im vorliegenden Fall betrachtest du die beiden von den Spalten ausgehenden Zylinderwellen als Elementarwellen und erhältst durch deren Superposition das Interferenzmuster. Wie sonst? Hier einige sehr schöne Darstellungen: https://de.m.wikibooks.org/wiki/Phys...renzphänomene |
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Der Bezug zu quantemechanischen Zuständen mit Superposition wird hier nicht zwingend benötigt. |
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Vielleicht kann mir das ja jemand beantworten, der Physik studiert hat und sich damit auskennt…. |
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Hallo sirius,
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Es geht eher um Statistiken, Interferenz und Wellenausbreitung, bzw. Welleninterferenz. Letzteren Aspekt kann man auch an einem möglichst ruhigen See mit zwei Steinen nachbilden, die man gleichzeitig in's Wasser fallen lässt. |
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Grundsätzlich ist es aber doch so, daß Quanten verschränkt sind. Muß dann nicht auch noch ein weiterer Effekt, wo oder wie auch immer auftreten? |
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https://de.wikipedia.org/wiki/Superposition_(Mathematik) Unter dem Superpositionsprinzip versteht man in der Mathematik eine Grundeigenschaft homogener linearer Gleichungen, nach der alle Linearkombinationen von Lösungen der Gleichung weitere Lösungen der Gleichung ergeben. https://de.wikipedia.org/wiki/Superposition_(Physik) Unter Superposition versteht man in der Physik eine Überlagerung gleicher physikalischer Größen gemäß den Regeln einer Superposition in der Mathematik. Das Prinzip lässt sich in vielen Bereichen der Physik und für verschiedene Größen nutzen. So werden etwa in der linearen Wellentheorie Amplituden an einem Ort zu einem Zeitpunkt überlagert, um Interferenzmuster zu erklären ... So können sich beispielsweise mehrere elektromagnetische Wellen gegenseitig überlagern, wodurch sich ihre Amplituden zur gleichen Zeit an manchen Punkten gegenseitig verstärken und an anderen gegenseitig abschwächen. |
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Es werden etliche grundlegende Aspekte hinsichtlich Welle und Teilchen angesprochen und es wird auch auf bedeutende Physiker und ihre Einstellungen und Arbeiten zur Quantenphysik verwiesen. https://www.wissenschaft-x.com/niels...phy-of-physics |
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Hier noch zwei Links
Zusammenfassung von Spaltexperimenten für’s Abi https://youtu.be/KUJg_Fc1KbI und “Quantenphysik auf dem Küchentisch” findet sich innerhalb der ersten sechs Minuten dieses Videos, dem ein Vortrag aus dem Jahr 2015 von Prof. Anton Zeilinger folgt https://youtu.be/9bmJabWAj5s |
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Danke euch für die Anregungen.
@ Sirus Danke für die weiteren Quellen. Habe mir beide Videos angeschaut. Was mir beim Zeilinger sehr gut gefällt, ist, dass es die reine Neugier ist, die ihn soweit gebracht hat. Ist auf alle Fälle eine sehr interessante Zusammenfassung der quantenpysikalischen Erkenntnisse. Die Videos von SimpleClub sind auch immer prima. In dem Fall wird nochmal sehr schön gezeigt, wie man Berechnungen an den Wellen durchführt und so die Minimas etc. bestimmt. Aber eine Antwort auf meine Frage konnte ich bislang noch keine finden. Die Nuss ist denke ich auch gar nicht so einfach zu knacken, aber dafür gibts ja das Schwarmwissen von diesem Forum :) und wir müssen uns nicht mühsam wie Bohr und Einstein auf einem Spaziergang austauschen :). Schließlich würde mit der Antwort auf diese Frage evtl. auch eine Antwort auf das immer noch ungelöste "Messproblem der Quantenmechanik" einhergehen. Der Doppelspaltversuch ist immer das erste, was im Zusammenhang mit Quantenphysik genannt wird. Eben weil sich hier die Superposition in Form des Interferenzmusters zeigt. Ihr kennt auch keine anderen Versuche, oder? Bei Schrödingers Katze konnte mir noch keiner sagen, ob die Katze nun wirklich tot und lebendig zugleich ist --> Bei allen Versuchen (außer eben dem Doppelspaltversuch) die ich kenne ist immer erst das Resultat nach dem Wellenkollaps zu sehen und damit ist die Superposition weg... @ Sirius ich habe aktuell keine Hinweise darauf, dass Quantenverschränkung dabei eine Rolle spielt. |
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Verschränkung kann es dann geben, wenn mehrere Quanten eine gemeinsame "Entstehungsgeschichte" haben. Z.B. 2 Photonen, die beim Zerfall eines neutralen Pi-Mesons entstehen, unterliegen wegen Drehimpulserhaltung der Bedingung, dass sich ihre Drehimpulse zu Null (dem Drehimpuls des zerfallenen Pi-Mesons) addieren. Wenn du also den Drehimpuls eines Photons misst, dann kennst du in diesem Moment auch den des anderen - selbst dann, wenn es mittlerweile 100 km entfernt ist. Darin zeigt sich die Verschränkung. Das Besondere ist, dass die erwähnte Messung den quantenmechanischen Zustand des vermessenen Photons erst festlegt, d.h. sie legt somit auch nichtlokal und instantan des Zustand des anderen Photons fest ("Spukhafte Fernwirkung"). Ansonsten wäre es exakt wie in der klassischen Physik und nicht der Rede wert. |
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Daher verhält es sich wie immer: die Berechnung der Wahrscheinlichkeiten für die Detektionsereignisse erfolgt mittels der Wellenfunktion. Diese gilt so ziemlich bei allen Experimenten zur Quantenphysik. |
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Hmm, ist das wirklich so? Ich sehe den Zusammenhang zwischen Superposition und Interferenzmuster momentan zumindest nicht. Mal kurz besinnen - was bedeutet "Superposition"? Wenn |psi> eine Lösung einer linearen Differentialgleichung (hier der Schrödingergleichung) ist und |phi> ebenfalls eine Lösung ist, dann ist auch a*|psi> + b*|phi> (das nennt man auch "Linearkombination") eine Lösung. Für |psi> und |phi> wählt man dabei Eigen-Vektoren (in der QM sind das Lösungen zu scharfen Messwerten ("Eigenwerten")). Bei der Superposition geht es also darum, die Lösungsmenge als Linearkombination unterschiedlicher, elementarer Lösungen ("Eigenvektoren") darzustellen. Diese Linearkombinationen führen dann in der QM in der Regel zur Vorhersage unscharfer Messwerte. Ich kann nicht erkennen, welche Rolle das beim Doppelspaltexperiment spielen soll. Dort geht es doch lediglich im Interferenzen von Wahrscheinlichkeitswellen; es geht darum, dass sich die Auslenkungen der 2 Wahrscheinlichkeitswellen - ausgehend von den beiden Spalten - an einem Punkt hinter den Spalten additiv überlagern. Das hat m.E. nichts mit der Superposition unterschiedlicher Eigenvektoren zu tun. Oder sehe ich das falsch? |
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Danke für die mathematischen Erläuterungen zum Thema Superposition.
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Wenn die Teilchen einzeln durch den Doppelspalt fliegen, könnte sich, sofern man die Teilchen als Teilchen betrachtet kein Interferenzmuster bilden, sondern nur zwei Streifen. Betrachtet man das Teilchen nicht als Teilchen, sondern als Welle kann sich ein Interferenzmuster bilden. Die (schwer vorstellbare) Voraussetzung dafür ist aber, dass das Teilchen alle möglichen Wege gleichzeitig geht und sich somit wie eine Welle ausbreitet und daher das Interferenzmuster bildet. Das nennt man doch Superposition, oder? Und ohne Superposition gäbe es kein Interferenzmuster, sondern nur zwei Streifen. Daher ist meine Schlussfolgerung, dass das Interferenzmuster die Superposition, wenn auch indirekt (@Tom da stimme ich Dir zu) sichtbar macht. Hier noch ein knapp 4min langes Video dazu, worauf diese Annahmen beruhen: https://www.youtube.com/watch?v=TiXfAs0Wf_E Angenommen, es würde sich im Doppelspaltversuch auch ohne Beobachtung kein Interferenzmuster zeigen, sondern zwei Streifen. Gegen welche pysikalischen Gesetze würde das Teilchen dann verstoßen ? |
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https://youtu.be/v1ESrVPJzSo |
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Danke für das teilen des Videos. Den Kanal habe ich gleich mal aboniert.
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Meine Frage ist, ob es einen Quantenphysiker gibt, der sagt, es muss sich im unbeobachteten Zustand ein Interferenzmuster bilden. Gäbe es an dem Detektorschirm zwei Streifen wäre das eine Verletzung der quantenphysikalischen Gesetze.... |
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Ich glaube, es ging Geku darum, dass das Interferenzmuster auf dem Schirm auch dann aus den einzelnen Dots entsteht, wenn niemand den Schirm beobachtet.
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Will man den Weg (statistisch) betrachten, dann kann man den Schirm in Richtung Doppelspalt vorrücken und erhält ein 3d Muster in der Ebene der Ausbreitung (zusätzlich zum Muster senkrecht zur Ausbreitung). Messung erfolgt immer über die Auswirkung von Teilchen. Sei es die Schwärzung einer Fotoplatte, eine Spur im Nebel oder die chemische Reaktion in den Sehzellen unserer Augen. |
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https://www.youtube.com/watch?v=R-6St1rDbzo Ich hab das mal bei mir ausprobiert, hat aber nicht gescheit funktioniert :). Zitat:
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Meiner Meinung ist nur die Wechselwirkung mit anderen Quantenobjekten hierfür die Ursache. Solange das Quantenobjekt sich ungehindert ausbreitet erscheinen es als Welle, erst wenn es mit anderen Quantenobjekten wechsel wirkt, tritt der Teilchencharakter zutage. Photonen werden vielfach absorbiert und wieder abgegeben. Zwischen Emission und Absortion liegt das Photon als Welle vor. Bei der Emission und Absortion wird die Energie in Portionen E=mc², als Teilchen bzw. Quanten, abgegeben und aufgenommen. Wesentlich ist, dass der Kollaps der Welle instantan erfolgt, dass trotzt räumlich Ausdehung keine Zeit in Anspruch genommen wird. Zitat:
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Papier mit Schnitt als Spalt und Laserpointer sind untauglich. Der Laserstrahl muss auf beide Spalte aufgeweitet sein. Mit der Polarisation im Experiment wird nicht der Ort des Teilchens gemessen, sondern die Teilchen der Polarisation nach aussortiert. Die Teilchen werden markiert. Wellen mit ortogonalen Schwingungsrichtungen interferieren nicht miteinander. Der Umstand wird auch beim SAT TV verwendet um auf einer Frequenz zwei verschiedene Programme übertragen zu können. Oder bei der Schallplatte durch die orthogonale Schnittrichtung der beiden Stereokanäle zwei Informationen speicherbar gemacht. Eine Drehung der Antenne bzw. des Tonabnehmers macht die Trennung zunichte und es tritt Vermischung und Interferenz auf. Ähnliches zeigt das Experiment. |
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Das war mein Versuchsaufbau. Habe mit einem Laser eine Halterung für Doppelspalt und Laserpointer (verschiedene Breiten zwischen 1mm und 2,5mm) gefertigt. Mein Ergebnis ist, dass ich eigentlich immer ein Interferenzmuster sehe. Egal ob mit Doppelspalt ohne Polfilter, Doppelspalt mit Polfiler (direkt am Spalt). Sogar wenn ich nur einen einzelnen Spalt habe sehe ich ein Interferenzmuster: http://www.quanten.de/forum/attachme...1&d=1666457777 Was ich jedoch mit Erfolg zu Hause testen konnte, ist, dass mit drei Polfiltern mehr Licht durch kommt als mit zwei: http://www.quanten.de/forum/attachme...1&d=1666458362 Theorie dazu siehe hier: <https://www.youtube.com/watch?v=zcqZHYo7ONs&t=846s Zitat:
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Ich würde für den Aufbau einen dünnen Draht spannen und von links und rechts Rasierklingen heran rücken. Draht und Rasierklingen haben eine sauber Kante, mit Papier wird's nichts. Zitat:
Im untersten Bild des Linkes sieht man die Spaltbreite 0,002mm. Es kann auch ohne Doppelspalt mehrere Maxima und Minima geben. |
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Was mich nur wundert: In dem Video (https://www.youtube.com/watch?v=R-6St1rDbzo) ist die Spaltbreite und der Abstand von Spalt zu Spalt deutlich größer und einfach mit einer Nadel in einem Stück Papier eingeritzt und totzdem scheint der Versuch zu funktionieren. Naja aber unabhängig ob der Versuch Zuhause klappt oder nicht zweifle ich nicht an den wissenschaftlichen Erkenntnissen aus dem Doppelspaltversuch. Zitat:
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Wie misst man die Geschwindigkeit und den Impuls eines Teilchens ohne großer Wechselwirkung? Ist die Polaristion oder ein halbdurchlässiger Spiegel ein Messinstrument oder selektiert er die Teilchen nur nach einer Eigenschaft? Welchen Einfluß hat der Spalt auf die Polarisation des Teilchens? |
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https://youtu.be/hxw6aT6_sRw bei 23:15 (min:sec) |
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Ich würde jetzt gerne nochmal den Zusammenhang Superposition und Interferenzmuster diskutieren. Zitat:
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a) dem hier geschilderten Zusammenhang von Interferenzmuster und Superposition zustimmen könnt b) Meine Beschreibung der Superposition, neben der bereits erwähnten mathematischen und physikalsichen Beschreibung ebenfalls korrekt ist. |
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https://www.studysmarter.de/schule/p...m-einzelspalt/ Auch der Einzelspalt hat zwei Komponenten, nämlich zwei Kanten. Bei der Beugung der Welle an den Kanten gehen neue Wellenfronten von diesen aus. Die beiden Wellenfronten an den Kanten haben zu jedem Punkt im dahinter liegenden Raum eine unterschiedlich Laufzeit, da die Entfernungen zu den Kanten unterschiedlich ist. Dadurch ist die Phasenlage unterschiedlich, es bilden sich Interferenzen mit unterschiedlicher Gesamtstärke am jeweiligen Ort. Interferenzmuster entstehen. Nun zur Betrachtung einzelner Photonen bzw. Elektronen Spricht man einzelnen Teilchen eine Wellennatur zu, dann kann jedes Teilchen, egal ob Photon oder Elektron, eine Wellenfront an beiden Kanten hervorrufen. Daher müßte ein einzelnes Teilchen Interferenz entsprechend dem Absatz nach dem Link oben ausbilden. Der Ort an dem (an welcher Kante) das Teilchen gebeugt wurde kann nicht bestimmt werden. Das ist die charakteristische Eigenschaft der Wellennatur. Wenn man wüßte an welcher Kante das Teilchen gestoßen ist, dann ginge das Interferenzmuster verloren. |
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Nachtrag
Ist der Abstand der beiden Kanten beim Einzelspalt, aber auch beim Doppelspalt, genügend groß (>Wellenlänge), dann gibt es zusätzlich auch eine Interferenz mit der ursprünglichen Wellenfront. Es reicht sogar eine Kante zur Bildung von Interferenzmuster aus: http://www.mikomma.de/optik/kreuzg/kante.htm Eingebetten Link Spalt beachten! Dieser Effekt ist bei optischen Geräten wie, (Elektronen)Mikroskop, Teleskop, Bildröhre ..., unerwünscht. |
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Man beachte, es interferieren Wahrscheinlichkeitswellen. Um Effekte dieser wahrzunehmen, braucht es ein statistisches Ensemble einfallender Teilchen. Bei einem einzeln einfallenden Teilchen wirst du nur einen Punkt auf dem Schirm sehen (imho). |
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Danke für den Hinweis!
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Was ist hier statisisch verteilt? Der Impuls? Die zeitliche Abfolge? ... Gerade bei einem Laserlicht haben alle Photonen die gleiche Energie. Elektronen besitzen schon beim Austritt aus der Kathode eine unterschiedliche Austrittsgeschwindigkeit. Kathodenrauschen https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%BChkathode https://www.forphys.de/Website/qm/exp/v02.html |
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Viele - nicht alle - Physiker gehen davon aus, dass die Quantenmechanik teilweise nur auf Ensembles anwendbar ist.
Dieser Auffassung zufolge bestimmt die Schrödingergleichung die Wellenfunktion deterministisch zu allen Zeiten, mit Ausnahme der Messung. Im Zuge der Messung liefert die Wellenfunktion keine Beschreibung des Messvorgangs sondern letztlich nur Wahrscheinlichkeiten für Messergebnisse an Einzelsystemen. Unter einem Ensemble versteht man dann identisch präparierte Einzelsysteme, an denen die jeweiligen Messungen vorgenommen werden. Im Falle dass Doppelspaltes repräsentiert die Wellenfunktion das vollständige Wissen über das Ensemble identisch präparierter „Teilchen“ - Photonen, Elektronen. Dabei „haben“ die einzelnen Teilchen keinen festen Impuls, den man nur nicht kennt, es ist gewissermaßen sinnlos, diese Eigenschaft „Impuls“ auf Ebene der einzelnen Teilchen zu suchen. Alles was wir haben ist eben die Wellenfunktion, und diese liefert rein mathematisch (im Falle von Laserlicht) eine (sehr scharfe) Impulsverteilung für ein Ensemble. Aber wie gesagt, es ist nicht so, dass jedes einzelne Photon einen exakt scharfen Impuls hätte. Das quantenmechanische Ensemble verhält sich anders als ein klassisches, die Wellenfunktion ist ein anderes mathematisches Werkzeug als eine entsprechende Funktion für ein klassisches Ensemble. https://en.m.wikipedia.org/wiki/Ensemble_interpretation |
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Ein einzelnes Teilchen bildet noch kein Muster. Es kann irgendwo auf dem Schirm auftreffen. Erst ein Ensemble von Teilchen offenbart die Gesetzmässigkeit. Auch beim Galtonbrett kann mit einer Kugel keine Aussage getroffen werden wo jede einzelne Kugel landet. Erst ein Esemble von Kugeln offenbart die Verteilung. Siehe Animation im Link: https://www.elektroniktutor.de/fachm...ik/galton.html Je mehr Teilchen im Spiel, desto stärker tritt die Welleneigenschaft in den Vordergrund und es tritt die Gesetzmässigkeit zu tage. Die Wellenfunktion hat keinen Einfluß auf das einzelne Teilchen, sondern auf das Esemble. https://scienceblogs.de/hier-wohnen-...nd-realitat/4/ Der Begriff ESEMBLE spielt in der QM eine wichtige Rolle! |
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Deswegen glauben Vertreter der Ensemble-Interpretation, dass die meisten Gesetze der Quantenmechanik letztlich nur auf Ebene eines Ensembles greifen. Die Bornsche Regel gilt ja auch nicht wirklich für eine einzelne Messung, denn sie besagt ja, dass für einzelne Messungen gewisse Wahrscheinlichkeiten gelten, was implizit voraussetzt, dass es eine gewisse Entsprechung zwischen diesen berechneten Wahrscheinlichkeiten und den tatsächlich beobachteten Häufigkeiten gibt. Diese Interpretation ist in sich schlüssig, jedoch insofern unbefriedigend, als wir eben tatsächlich nur über Ensembles reden können. Zitat:
Je mehr Teilchen im Spiel, desto stärker tritt die Welleneigenschaft in den Vordergrund und es tritt die Gesetzmässigkeit zu tage. Die Wellenfunktion hat keinen Einfluß auf das einzelne Teilchen, sondern auf das Esemble. |
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Oder unterliegen diese auch einer statistischen Verteilung. Wäre alles determiniert, dann würden alle Kugeln immer ins gleiche Fach fallen, oder? Die Simulation selbst geht von einer 50% Wahrscheinlichkeit aus, dass die Kugel den Nagel des Galtonbrettes links oder recht passiert. Die Beobachtung eines Kugellaufes lässt außer Zufall keine Gesetzmässigkeit erkennen. Erst eine Vielzahl von Wiederholungen zeigt eine Binomialverteilung. Zitat:
Liegt das "Übel" nIcht an der Wurzel. Gerade die Anfangsbedingen entziehen sich unserer Kenntnis, egal ob Mikro- oder Makrokosmos. Darin steht auch die Bedeutung einer guten Zufallsgenerierung. Welche Anfangsbedingung und vor allem wie setzt man diese bei einem Pseudozufallszahlengenerator. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zufa...ahlengenerator |
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Unter der Annahme, dass die Anfangsbedingungen vollständig und exakt bekannt sind, folgt
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Bei der dritten Aussage der Heisenbergsche Unschärferelation: «Die Messung des Impulses eines Teilchens ist zwangsläufig mit einer Störung seines Ortes verbunden, und umgekehrt» müsste zumindest rechnerisch eine Korrektur dieser Störung der die Messung möglich sein, oder liege ich mit dieser Annahme falsch? https://de.m.wikipedia.org/wiki/Heis...ation#Aussagen |
AW: Warum das Interferenzmuster im Doppelspaltversuch
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Deswegen schrieb ich "wären die Anfangsbedingungen für alle Kugeln identisch, dann ja, weil alles exakt determiniert ist". Also genauer "unter der Voraussetzung, dass die Anfangsbedingungen für alle Kugeln identisch und exakt bekannt sind ..." Und damit kommt der Schmetterlingseffekt eben unter diesen Voraussetzungen nicht zum Tragen. Zitat:
Nochmal zurück zu den essentiellen Punkten: Erstens: Zitat:
Zweitens: Zitat:
**) diese Eigenschaften sind gerade keine klassischen Eigenschaften wie ein scharfer Impuls |
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Kannst du nicht den Text einfach kopieren, so dass er ohne Verlinkung hier sichtbar ist? Zitat:
Während beim klassischen Galton-Brett die Kugel mit Wahrscheinlichkeit p bzw. 1-p nach rechts bzw. links fällt, wird beim Beamsplitter das Photon mit Wahrscheinlichkeit p bzw. 1-p transmittiert bzw. reflektiert und damit wiederum rechts bzw. links laufen. Mit |a|² = p und |b|² = 1-p haben wir vor dem ersten Beamslplitter |0> nach dem ersten Beamsplitter |1> = a|R1> + b|L1> nach dem zweiten Beamsplitter |2> = a( a|R1, R2> + b|R1, L2> ) + b ( a|L1, R2> + b|L1, L2> ) usw. Ich sehe aber noch nicht, wie man daraus ein interessantes Experiment konstruieren kann. |
AW: Warum das Interferenzmuster im Doppelspaltversuch
Irgendwie wurde mir selbst mein letzter Beitrag nicht mehr angezeigt. Daher ging ich davon aus, dass mein letzter Beitrag nicht abgeschickt wurde. Daher habe ich ihn hier nochmal verfasst und die spannenden Punkte detailierter ausformuliert....
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Da sind ja mal wieder sehr schöne Beiträge dabei. Das Beispiel mit dem Galtonbrett gefällt mir sehr gut. Dabei handelt es sich um den subjektiven Zufall. Im Gegensatz zur Quantenpysik folgt die Kugel dem Prinzip von Ursache und Wirkung. Auf folgender Seite ist der Unterschied von subjektiven und objektiven Zufall ganz gut beschrieben: www.forphys.de/Website/qm/gloss/g15.html Ich würde das Beispiel des Galtonbretts gerne zu "Schrödingers Galtonbrett" wie folgt erweitern: Das Galtonbrett befindet sich in einer Box, von oben wirft man die Kugel ein. Welchen Weg die Kugel wählt bzw. an welcher Position die Kugel am Ende liegen bleibt, sieht man erst, wenn die Box geöffnet wird. Nach unserer (normelen) Realitätsvorstellung müsste bereits vor dem Öffnen der Box feststehen, wo die Kugel nun am Ende gelandet ist. Wir wissen es nur noch nicht. Ich halte jedoch folgende Situation ebenfalls für nicht ausgeschlossen: Solange die Box nicht geöffnet wird, ist die Kugel in einem Überlagerungszustand von allen Möglichkeiten, also in Superposition. Erst wenn die Box geöffnet wird, ist definiert, wo die Kugel gelandet ist. Oder wie Werner Heisenberg sagt:„Die Beobachtung wählt von allen möglichen Vorgängen den aus, der tatsächlich stattgefunden hat.“ Warum lautet der Titel dieses Threads "Warum das Interferenzmuster im Doppelspaltversuch?" Wie ich bereits geschrieben habe, ist das das einzige Experiment, das ich kenne, welches die Superposition (indirekt) sichtbar macht. Ich bin auf der Suche nach einem weiteren Experiment, welches die Superposition (sofern sie denn existiert) sichtbar macht. Allgemein gesagt halte ich es für nicht ausgeschlossen, dass bei Mangel an Information nicht nur einach die Information fehlt, sondern für den jeweiligen Beobachter das Resultat bis zur Beschaffung der Information (Beobachtung, Messung...) undefiniert ist. Im Beispiel von dem oben erwähnten "Schrödingers Galtronbrett" will ich also nachweisen, dass die Position der Kugel in der Box nicht nur der Beobachter nicht weiß, sondern die Position der Kugel für den Beobachter noch gar nicht definiert ist. |
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Ist die Kugel, bevor man die Box öffnen dann in Superposition soll heißen, die tatsächliche Position der Kugel existiert vor der Beobachtung noch nicht, oder existiert die Position der Kugel, aber ich weiß es nur nicht? Ich messe ja in diesem Fall auch Werte gemäß einer Wahrscheinlichkeitsverteilung. Dass es sich in dem Beispiel nicht um ein Quantensystem handelt ist übrigens Absicht. |
AW: Warum das Interferenzmuster im Doppelspaltversuch
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Klar, wenn du eine Münze wirfst, hast du eine Wahrscheinlichkeit von 50:50 für Kopf und Zahl. Die Münze existiert aber offensichtlich auch bevor sie geworfen wurde. :) Natürlich spielen auch in der klassischen Physik Wahrscheinlichkeiten eine Rolle; man denke nur an die klassische statistische Mechanik. Aber in der klassischen Mechanik gibt es keine Wahrscheinlichkeitswellen, keinen Hilbert-Raum mit Eigenzuständen und deshalb auch keine Superpositionen von Eigenzuständen. In der Quantenmechanik dagegen ist jede Messung probabilistischer Natur. |
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