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-   -   SRT als Spezialfall der ART (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=3057)

TomS 02.12.16 15:30

AW: SRT als Spezialfall der ART
 
[QUOTE=Plankton;83225]
Zitat:

In der allgemeinen Relativitätstheorie wird ein Inertialsystem durch den Lagrange-Formalismus beschrieben: Indem man in der Umgebung eines beliebigen Punktes in der Raumzeit die Raumkrümmung vernachlässigt, erhält man als lokale Näherung einen Minkowski-Raum, der für eine gegebene Weltlinie das Inertialsystem durch diesen Punkt enthält.
Das ist insofern Quatsch, als dies nichts mit dem Lagrangeformalismus zu tun hat. Dieser kann koordinatenfrei sowie ohne Bezugnahme auf Inertialsysteme definiert werden.

Hast du einen Link zu dieser Textstelle?

Zitat:

Zitat von Plankton (Beitrag 83225)
Darüber hinaus gibt es aber technisch gesehen noch andere Bezugssysteme in der ART?

Ja. Insbs. muss es sich nicht um ein Bezugsystem handeln.

Ein bezugsystem impliziert, es gäbe da ein physikalisches Etwas, das dieses System definiert, z.B. einen Beobachter. In der ART ist es möglich, die vierdimensionale Raumzeit mit lokalen Koordinatensystemen auszustatten, ohne sich darüber Gedanken zu machen, ob diese etwas mit Beobachtern zu tun haben.


Zitat:

Zitat von Plankton (Beitrag 83225)
Ein Raumzeitpunkt in der ART ist nicht das gleiche wie ein Inertialsystem in der SRT.

Ein Raumzeitpunkt ist überhaupt kein Bezugsystem, sondern eben ein Raumzeitpunkt.

Plankton 02.12.16 16:39

AW: SRT als Spezialfall der ART
 
Zitat:

Das ist insofern Quatsch, als dies nichts mit dem Lagrangeformalismus zu tun hat. Dieser kann koordinatenfrei sowie ohne Bezugnahme auf Inertialsysteme definiert werden.

Hast du einen Link zu dieser Textstelle?
Das steht bei Wiki --> https://de.wikipedia.org/wiki/Inerti...C3.A4tstheorie

Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 83227)
Ja. Insbs. muss es sich nicht um ein Bezugsystem handeln.

Ein bezugsystem impliziert, es gäbe da ein physikalisches Etwas, das dieses System definiert, z.B. einen Beobachter. In der ART ist es möglich, die vierdimensionale Raumzeit mit lokalen Koordinatensystemen auszustatten, ohne sich darüber Gedanken zu machen, ob diese etwas mit Beobachtern zu tun haben.

Ein Raumzeitpunkt ist überhaupt kein Bezugsystem, sondern eben ein Raumzeitpunkt.

Ich dachte immer, es wäre möglich immer auch in der ART ein Inertialsystem zu definieren (nur lokal). [Auch wenn es quasi nicht sinnvoll ist.] Ich dachte, weil die Lichtgeschwindigkeit immer konstant ist und die "Eigenzeit" AFAIK immer invariant ist. (In dem Sinne --> http://www.quantenwelt.de/klassisch/...paradoxon.html)
Meine Vorstellung, war, dass egal ob ich in einer beschleunigten Kapsel, Rakte fliege, oder im freien Fall bin, in der Kapsel könnte ich ja immer ganz normal auf meine Uhr schauen und es würden die Gesetze der SRT gelten. Auch wenn ich ganz nahe der Sonne bin, meine Eigenzeit, die ich von meiner Uhr am Handgelenk in der Kapsel ablese, verhält sich zu mir immer im Sinne der SRT.
Auch in einer beschleunigten Rakete, die von der Erde abhebt. Und selbst wenn ich im freien Fall in ein SL falle, aus meiner Sicht in der Kapsel gilt normal die SRT. (OK, ab einem gewissen Punkt wäre wohl bei einem SL die Gravitation zu groß und ich schon längst atomarer Brei.)

BTW: Klasse, gerade entdeckt --> http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=2682 ;)

TomS 02.12.16 18:10

AW: SRT als Spezialfall der ART
 
Das bestreite ich alles gar nicht.

Aber ein Raumzeitpunkt definiert dennoch kein Bezugsystem. Ein Raumzeitpunkt ist z.B. die invariante und eindeutige Beschreibung eines Ereignisses, z.B. <der Raumzeitpunkt, an dem bzw. zu dem der von Götze geschossene Ball die Torlinie überquerte> (im Finale 2014).

Um diesen jetzt in Bezug zu anderen Raumzeitpunkten zu setzen, kann es sinnvoll sein (muss aber nicht) ein Koordinatensystem einzuführen, z.B. mit Urspung am Anstoßkreis (räumlich) zum Anpfiff (zeitlich). Das war Götze aber egal. Man kann natürlich auch ein mitbewegtes Koordinatensystem einführen, in dem der Ball den (räumlichen) Ursprung definiert. Egal wie, es ändert nichts am Titel.

Plankton 02.12.16 18:34

AW: SRT als Spezialfall der ART
 
Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 83229)
Das bestreite ich alles gar nicht.

Aber ein Raumzeitpunkt definiert dennoch kein Bezugsystem. Ein Raumzeitpunkt ist z.B. die invariante und eindeutige Beschreibung eines Ereignisses, z.B. <der Raumzeitpunkt, an dem bzw. zu dem der von Götze geschossene Ball die Torlinie überquerte> (im Finale 2014).

Um diesen jetzt in Bezug zu anderen Raumzeitpunkten zu setzen, kann es sinnvoll sein (muss aber nicht) ein Koordinatensystem einzuführen, z.B. mit Urspung am Anstoßkreis (räumlich) zum Anpfiff (zeitlich). Das war Götze aber egal. Man kann natürlich auch ein mitbewegtes Koordinatensystem einführen, in dem der Ball den (räumlichen) Ursprung definiert. Egal wie, es ändert nichts am Titel.

OK :D

Ich habe nur mal den wichtigen Satz gelesen, dass die ART mit ihrer Raumkrümmung eben etwas ist, dass man nicht "wegtransferieren" kann. Und das ist wohl doch sehr wichtig. Mal angenommen ich starte mit einer Rakete von der Erde, wirklich 100% richtig kann ich den Vorgang wohl nur mit der ART beschreiben. Das Gravitationsfeld, Raumzeitkrümmung erfordert dies einfach.
Selbst wenn auch hier immer als Grenzfall die SRT "irgendwie" enthalten ist.

Plankton 03.12.16 09:28

Gleichzeitigkeit bei gravitativer Zeitdilatation
 
Um nicht extra ein neues Thema zu eröffnen, schreibe ich das hier. Ist fast OT.
Man kennt die Relativität der Gleichzeitigkeit vom Zwillingsparadoxon, wie ist das aber eigentlich genau bei der gravitativen Zeitdilatation.

Ich z.B. auf der Erde sehe definitiv Ereignisse von der Sonne, die ich als jetzt bezeichne, aus der Vergangenheit. Nicht nur (?) weil die Signale mit c mich maximal erreichen. Wie ist das aber umgekehrt, wenn ich auf der Sonne wäre?

TomS 03.12.16 09:40

AW: Gleichzeitigkeit bei gravitativer Zeitdilatation
 
Zitat:

Zitat von Plankton (Beitrag 83239)
Man kennt die Relativität der Gleichzeitigkeit vom Zwillingsparadoxon, wie ist das aber eigentlich genau bei der gravitativen Zeitdilatation.

Ich z.B. auf der Erde sehe definitiv Ereignisse von der Sonne, die ich als jetzt bezeichne, aus der Vergangenheit. Nicht nur (?) weil die Signale mit c mich maximal erreichen. Wie ist das aber umgekehrt, wenn ich auf der Sonne wäre?

Das ist m.E. kein hilfreicher Ansatz.

Bei der Zeitdilatation geht es nicht darum, dem eigenen sowie entfernten Orten Koordinatenzeiten zuzuschreiben und diese zu vergleichen; Koordinatenzeiten sind sowieso nur mathematische Hilfsmittel. Es geht vielmehr darum, konkret messbare Eigenzeiten auf konkreten Uhren für konkrete physikalische Beobachter zu vergleichen, und zwar wenn möglich am selben Ort [wenn praktisch nicht möglich, dann kann man auch einen mathematischen Trick anwenden, um den Transport einer Uhr von einem Ort zum anderen in Nullzeit zu realisieren]

Plankton 03.12.16 11:41

AW: Gleichzeitigkeit bei gravitativer Zeitdilatation
 
Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 83240)
Das ist m.E. kein hilfreicher Ansatz.
[...]

Das hast du sicher recht. Mir gehts nur um einen Vergleich. Das Beispiel mit dem Sl, wo ich als ferner Beobachter niemals sehen kann wie irgendetwas reinfällt. Das versuche ich mir nun aus der Perspektive von jemanden vorzustellen der in ein SL fällt und dabei, sagen wir einen entferntes Sonnensystem beobachtet, oder Signale von dem empfängt. Weil das Beispiel so extrem ist, von mir aus auch: Alien auf der Sonne beobachtet Erde, und umgekehrt, bzw. empfangen Signale mit LG.

SCI-FI ;)

PS: Kann ich eigentlich die Eigenzeit immer mit Mitteln der SRT ermitteln, oder brauche ich bei bestimmten Problemen die ART?

TomS 03.12.16 12:07

AW: SRT als Spezialfall der ART
 
Das kann man empfangen und berechnen (und auch beobachten; es gibt da kein prinzipielles Hinderniss)

Aber was genau ist deine spezifische Fragestellung? Wie sich der zeitliche Abstand für verschiedene Beobachter verhält? Z.B. bzgl. eines ruhenden Beobachter B und bzgl. dessen Eigenzeit tau zeitlich äquidistante Lichtblitze zu einem frei ins SL fallenden Beobachter B' und der zeitlichen Distanz gemessen bzgl. dessen Eigenzeit tau'? Und umgekehrt?

Marco Polo 03.12.16 12:35

AW: Gleichzeitigkeit bei gravitativer Zeitdilatation
 
Zitat:

Zitat von Plankton (Beitrag 83239)
Man kennt die Relativität der Gleichzeitigkeit vom Zwillingsparadoxon, wie ist das aber eigentlich genau bei der gravitativen Zeitdilatation.

Versuch doch erstmal nachzuvollziehen, was es mit der Relativität der Gleichzeitigkeit auf sich hat und welchen Zusammenhang es zwischen der Relativität der Gleichzeitigkeit und der Längenkontraktion gibt.

Schnapp dir dazu am besten ein Lehrbuch zur SRT, wäre mein gut gemeinter Vorschlag. :)

Plankton 03.12.16 12:39

??????
 
Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 83242)
Aber was genau ist deine spezifische Fragestellung?

Kann ich eigentlich die Eigenzeit immer mit Mitteln der SRT ermitteln, oder brauche ich bei bestimmten Problemen die ART?
Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 83242)
Wie sich der zeitliche Abstand für verschiedene Beobachter verhält? Z.B. bzgl. eines ruhenden Beobachter B und bzgl. dessen Eigenzeit tau zeitlich äquidistante Lichtblitze zu einem frei ins SL fallenden Beobachter B' und der zeitlichen Distanz gemessen bzgl. dessen Eigenzeit tau'? Und umgekehrt?

Ja, so in etwa. Mich interessiert ungefähr der Sachverhalt: Ein frei ins SL fallender Beobachter B erhält Signale von einem ruhenden Beobachter C. Wenn B ein Signal empfängt (von mir aus kann auch die Signalgeschwindigkeit vernachlässigen) und das als jetzt definiert, wie ist das dann bei C.

Ich kann mir einfach den umgekehrten Fall schwer vorstellen. Beobachte ich als C -> B, dann sehe ich klar alles aus der Vergangenheit. Alles was ich C jetzt empfange kommt aus der Vergangenheit. Nur bei dem umgekehrten Fall da bin ich irgendwie :confused: .


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