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Eyk van Bommel 27.07.22 21:24

Kulturelle Aneignung
 
Würde mich mal interessieren, wer die Kritik der kultureller Aneignung unterstützt.

Ich kann verstehen, dass Menschen die Repressionen unter einer fremden Herrschaft erlitten haben, nun Probleme damit haben, wenn diese (ursprünglichen) Repressoren nun die kulturellen Eigenheiten, in die eigene Kultur aufnehmen.
Andererseits führt diese kulturelle Aneignung ja dazu, dass die Kultur nicht verloren geht und im Grunde gestärkt daraus hervorgeht.
Überhaupt gibt es nichts gutes oder schlechtes an einer Kultur. Kein Patent und aus meiner Sicht keine ethische Pflicht für den Schutz kultureller Eigenheiten.
Zumindest wenn es keine stattliche Anordnung gibt bestimmte kulturelle Eigenheiten zu verbieten.
Oder anders: Eine kulturelle Eigenheit ist nicht schützenswert, solange die Veränderungen freiwillig erfolgt. Sie evoliert und die Kritik der kulturellen Aneignung steht dem entgegen.
Ich sehe Reggae spielende Weiße alte Männer mit Dreadlocks absolut unkritisch und die Kritik daran als nicht nachvollziehbar.

best
evb

sirius 28.07.22 05:50

AW: Kulturelle Aneignung
 
Zitat:

Zitat von Eyk van Bommel (Beitrag 100365)
Ich sehe Reggae spielende Weiße alte Männer mit Dreadlocks absolut unkritisch und die Kritik daran als nicht nachvollziehbar.

Bin ganz Deiner Meinung.

Heli 28.07.22 10:09

AW: Kulturelle Aneignung
 
Hallo Eyk van Bommel!

Wie schon so oft frage ich zuerst nach der Bedeutung der Worte. Unter Kultur verstehe ich - vom Menschen geschaffene Werte. Meiner Meinung nach ist die Kultur etwas das uns von anderen Lebewesen unterscheidet. Sie unterliegt nicht der Notwendigkeit für den Fortbestand der Art.
Weil sich die Kultur in Gruppen entwickelt hat sie vorerst etwas trennendes und über die Tradition kann sie auch einen bestimmenden Charakter bekommen. Bestimmen und abgrenzen schaffen den Druck der oft zur Eskalation von Konflikten führt. Kulturelle Aneignung baut diesen Druck ab.
2. Grundsatz: „Wer das Trennende sucht will Streit, wer nach dem Gemeinsamen sucht will Frieden.“ Dabei unterliegt der Zweck einer Kultur auch dem 2. Grundsatz.
Aber die Suche nach dem Trennenden ist eine Suche nach Identität.
1.Grundsatz: „Identität ist der Motor der Entwicklung“.
Also, wenn wir verstanden haben, dass ein „anders“ sein bereichert und ausschließlich nur dann einer Regelung bedarf wenn es die Entwicklung von Individuen der Gemeinschaft bedroht oder verhindert, werden wir den wesentlichen Schritt zum Erhalt der Gesellschaft getan haben.
Wie immer entscheidet die Dosis ob etwas hilfreich oder giftig ist. So entscheidet der Wert einer Kultur auch über die Wirkung. Aneignung von hochwertigem Kulturgut kann als Diebstahl gesehen werden.
3. Grundsatz: „Die Achtung und der Respekt vor dem Individuum jeder Gesellschaft ist die Basis für menschliche Existenz.“
Evolution ist die Folge von fehlerhafter Reproduktion.
4. Grundsatz: „Toleranz ist eine Notwendigkeit die sich aus den Fehlern der Geschichte ergibt.“
5. Grundsatz: „Werte sind Tauschbar.“
Abschließend würde ich die Worte „kultureller Austausch“ den Worten „kulturelle Aneignung“ vorziehen obwohl mir klar ist das die Anfrage sicher auch so gemeint war.

Mit freundlichen Grüßen Heli

Bernhard 28.07.22 11:07

AW: Kulturelle Aneignung
 
Zitat:

Zitat von Eyk van Bommel (Beitrag 100365)
Ich sehe Reggae spielende Weiße alte Männer mit Dreadlocks absolut unkritisch und die Kritik daran als nicht nachvollziehbar.

Die europäische Kolonialgeschichte ist leider nicht frei von Taten, die aus heutiger Sicht der allgemeinen Menschenrechte zu verurteilen sind.

Deshalb muss die Diskussion eigentlich von den Leidtragenden geführt werden, um eine echte Aussöhnung zu erreichen.

Es geht also vorwiegend um Empfindungen, Perspektiven und Einschätzungen und solange sich die Nachkommen der Leidtragenden nicht verstanden fühlen, ist genaugenommen ein gewisser Austausch notwendig, um Vertrauen bestenfalls ganz neu aufzubauen, was für beide Seiten von Vorteil sein sollte.

Europa ist mMn sehr gut darin beraten im Verhältnis zu Afrika nicht zu arrogant aufzutreten.

sirius 28.07.22 14:56

AW: Kulturelle Aneignung
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 100369)
Europa ist mMn sehr gut darin beraten im Verhältnis zu Afrika nicht zu arrogant aufzutreten.

Warum nur in Afrika? Und warum so weit zurückgehen?
Die Subventionspolitik der EU, ich meine hier speziell Nahrungsmittelsubventionen, hat viele negative Auswirkungen, speziell auch ökonomischer Natur, bei Produzenten in Afrika hervorgebracht…..

Was ist mit China? Boxeraufstand und Opiumkriege haben den Chinesen damals gezeigt, wie es ist, nicht “Herr im eigenen Land” zu sein.
DAS werden Chinesen bestimmt NIE WIEDER erdulden (wollen).

Zudem wissen ‚normale Europäer’ auch heute noch viel zu wenig über die Probleme und Animositäten zwischen asiatischen Völkern und Staaten.
Was da alles für Gräueltaten begangen wurden, ist uns in Europa doch weitgehend unbekannt und fremd.

sirius 28.07.22 15:08

AW: Kulturelle Aneignung
 
@ Eyk van Bommel

Ich vermute, daß der Hintergrund für diesen Thread der Besuch des Papstes in Kanada ist, bei dem er, als Oberhaupt der RKK, einmal mehr um Verzeihung bittet für die begangenen Verbrechen der römischen Weltkirche.
Es ist schon erstaunlich, wie wenig christlicher, friedfertiger Geist in Verbindung mit fehlender Demut in den vergangenen Jahrhunderten durch eine Organisation verbreitet wurde, die für sich in Anspruch nimmt, in der Nachfolge des Jesus von Nazareth zu stehen.

sirius 28.07.22 15:35

AW: Kulturelle Aneignung
 
Hier mal ein Auszug aus der Seite des Bundesinnenministeriums

https://www.bmi.bund.de/DE/service/l...ms_lv2=9391120

Definition “Organisierte Kriminalität”

Organisierte Kriminalität ist die von Gewinn- oder Machtstreben bestimmte planmäßige Begehung von Straftaten, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit von erheblicher Bedeutung sind, wenn mehr als zwei Beteiligte auf längere oder unbestimmte Dauer arbeitsteilig

- unter Verwendung gewerblicher oder geschäftsähnlicher Strukturen,
- unter Anwendung von Gewalt oder anderer zur Einschüchterung geeigneter Mittel oder
- unter Einflussnahme auf Politik, Medien, öffentliche Verwaltung, Justiz oder Wirtschaft zusammenwirken.

:eek::o:mad:

Sorry - die Definition stammt nicht von mir
Ich bin schon fast geneigt, mich bei gläubigen Menschen dafür zu entschuldigen, dass ich so etwas niederschreibe und damit thematisiere.

Keinesfalls kann ich über lange Strecken einen “göttlichen Geist” in der Institution Kirche erkennen. Obwohl Regeln, die in sehr frühen Zeiten von den Kirchenvätern erschaffen wurden, durchaus dem Schutz der schwachen Menschen dienen sollten und damals einen durchaus vernünftigen Hintergrund hatten.

Gerade die christlichen Kirchen haben es sich zur Aufgabe gemacht, den kulturellen Hintergrund HEUTZUTAGE anzuerkennen und anzunehmen, damit ihnen “die Schäfchen” nicht weiter abhanden kommen.

Aber ich komme hier vielleicht zu weit vom Thema ab…

Das Thema kann sehr kontrovers diskutiert werden.

sirius 28.07.22 18:56

AW: Kulturelle Aneignung
 
Ich ziehe mich aus der Diskussion hier zurück

Eyk van Bommel 28.07.22 19:45

AW: Kulturelle Aneignung
 
Zitat:

Zitat von sirius (Beitrag 100374)
Ich vermute, daß der Hintergrund für diesen Thread der Besuch des Papstes in Kanada ist,

Der Papst ist in Kanada :confused:

Nein Sirius – wusste nicht dass der Papst in Kanada ist. Verfolge nicht was der so macht.

Es waren die wiederholten Nachrichten von Kulturveranstaltungen / Festivals bei denen Künstler/Musiker ausgeladen wurden oder Konzerte abgebrochen wurden, weil man diesen eine „kulturelle Aneignung“ vorwirft.

Schon verrückt – da interessiert man sich für Musik, es gefällt einem Reggae, macht Musik, interessiert sich für die Kultur…kleidet sich so …dann die Haare…und dann wird man von denen Events ausgeladen, deren Kultur sie geprägt hat…

Es ist für mich eine Überreaktion von Menschen die sich nicht gehört fühlen.

Also ja @Heli – es ist wohl die Angst erst nicht gehört worden zu sein und nun auch noch durch kulturelle Aneignung – als eigene Identität völlig verloren zu gehen.

Da ich aber keiner Kultur eine lange Zukunft gebe, hallte ich das Argument schlichtweg für falsch.

Angenommen der Schuhplattler wird wieder Mode…auf der ganzen Welt…dann würden sich die in Bayern sicher zunächst freuen. Wenn dann aber (ganz natürlich) Modifizierung davon auftauchen - Asiatische Musik oder das einweben von russischem Kosakentanz-Figuren - dann fängt die Bewegung an den ursprünglichen Schuhplattler kulturell zu versauen und auch in Bayern würde man nun wohl von „kultureller Aneignung“ sprechen…Und der Wunsch (manch radikaler) aufkommen, dass er nur noch in Bayern getanzt werden darf…das könnte dann (Gott mag uns davor schützen) bis zum Ausruf eines Heimatministeriums oder so führen…

Wie auch auf Wiki zu lesen ist, hat der Vorwurf der „kulturellen Aneignung“ doch ein „Gschmäckle“ und wird womöglich vorwiegend von Menschen getragen, die die Angst manch AFDler vor einer gezielten „Entvölkerung“ nachvollziehen können.

„Entvölkerung“ und „kulturelle Aneignung“ sind ggf. nur die rechts – und linksradikale Bezeichnung derselben Angst.

Zitat:

@Bernhard
Deshalb muss die Diskussion eigentlich von den Leidtragenden geführt werden, um eine echte Aussöhnung zu erreichen.
Auch wenn es von afrikanischen Querdenkern getragen wird??

Gruß,
EvB

Heli 29.07.22 08:51

AW: Kulturelle Aneignung
 
Zitat:

Zitat von Eyk van Bommel (Beitrag 100377)

Also ja @Heli – es ist wohl die Angst erst nicht gehört worden zu sein und nun auch noch durch kulturelle Aneignung – als eigene Identität völlig verloren zu gehen.

Da ich aber keiner Kultur eine lange Zukunft gebe, hallte ich das Argument schlichtweg für falsch.

Hallo Eyk van Bommel!

Kleine Verwechslung?

Mit freundlichen Grüßen! Heli

pauli 31.07.22 23:16

AW: Kulturelle Aneignung
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 100369)
Die europäische Kolonialgeschichte ist leider nicht frei von Taten, die aus heutiger Sicht der allgemeinen Menschenrechte zu verurteilen sind.

Deshalb muss die Diskussion eigentlich von den Leidtragenden geführt werden, um eine echte Aussöhnung zu erreichen.

Sag das mal den woken weißen Pfeifen die sich herausnehmen andere Weiße in der Frage permanent zu belehren. Der Abbruch des Konzerts nur weil "einige" sich angeblich "unwohl" gefühlt haben zeigt wie leicht eine feige Gesellschaft von wenigen Radikalen malträtiert werden kann, es gibt kaum noch Augenmaß und Verhältnissmäßigkeit.

Heli 12.09.22 16:09

AW: Kulturelle Aneignung
 
Hallo Pauli!
Habe dazu folgendes von Erich Kästner gefunden. (Auszug!)

Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf.
Demokratie
Erich Kästner - Gefunden auf: https://www.myzitate.de/erich-kastner/

pauli 14.09.22 20:29

AW: Kulturelle Aneignung
 
Zitat:

Zitat von Heli (Beitrag 100858)
Hallo Pauli!
Habe dazu folgendes von Erich Kästner gefunden. (Auszug!)

Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf.
Demokratie
Erich Kästner - Gefunden auf: https://www.myzitate.de/erich-kastner/

Guter Mann der Kästner, aber es ist im Prinzip schon zu spät, wegen unserer grenzenlosen Feigheit verdienen wir es nicht besser als von Horden von Versager*innen durchs Dorf gepeitscht zu werden. Inzwischen hat die Innenministerin alle zu Nadzis erklärt die künftig gegen Preisexplosionen demonstrieren könnten.

Hawkwind 21.09.22 14:17

AW: Kulturelle Aneignung
 
Mhm, ich habe vor einigen Jahren zu der Begrüßung "Grüß Gott" gewechselt. Muss ich als Norddeutscher deshalb nun ein schlechtes Gewissen wegen "kultureller Aneignung" haben?
Vermutlich sollte ich vorsichtshalber wieder zurück zum "Tach"? :)

Ich 21.09.22 16:08

AW: Kulturelle Aneignung
 
Momentan ist Wiesnzeit. In der S-Bahn sitzen hunderte trachtentragende Oberländer aus Australien und USA. Ich kann damit leben. Genauso können Haitianer mit Rastalockenträgern aus Pinneberg leben und Indianer mit Winnetou.
Wer daraus ein Drama macht, der hat ideologisch einen an der Waffel. Und wer auf den Schwachsinn auch noch eingeht... da finde ich paulis Wortwahl gar nicht mal übertrieben.

Ach ja, und wenn a Breiss "Grüß Gott" statt "Tach" sagt, dann nehme ich das positiv auf, nicht negativ. Also weitermachen mit der Aneignung.

Hawkwind 21.09.22 16:26

AW: Kulturelle Aneignung
 
Ja, das "Tach" ist hier in Österreich ja auch schon fast eine Provokation. :)

Ich 22.09.22 07:52

AW: Kulturelle Aneignung
 
Hab gar nicht gewusst, dass du in Österreich bist. Hast du dir dann auch schon "basst" und "servus" angeeignet? Und welchen Fußballverein unterstützt du da?

Bernhard 22.09.22 08:09

AW: Kulturelle Aneignung
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 100899)
Hab gar nicht gewusst, dass du in Österreich bist.

Steht doch rechts oben in jedem Beitrag als Ort: Rabenstein ;)

Hawkwind 22.09.22 10:41

AW: Kulturelle Aneignung
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 100901)
Steht doch rechts oben in jedem Beitrag als Ort: Rabenstein ;)

Seit Ende 2017.

Hawkwind 22.09.22 10:48

AW: Kulturelle Aneignung
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 100899)
Hab gar nicht gewusst, dass du in Österreich bist. Hast du dir dann auch schon "basst" und "servus" angeeignet? Und welchen Fußballverein unterstützt du da?

Den BVB natürlich. :)

So einige Austrianismen haben sich in der Tat schon ganz unmerklich eingeschlichen.
So habe ich nun nicht mehr gestanden, sondern bin gestanden. "Habe gestanden" hört sich mittlerweile sogar falsch an.
"Servus" nutze ich oft wie auch "deppert" und "schiach" (für hässlich).
"Blitzgneißer" mag ich auch (gibt es das in Bayern auch?).

Und natürlich die Aussprache.
"Da liegt was am Boden" wird im Ruhrpott zu "da liecht was am Boden".
Das versteht man hier echt nicht. Also "da liekt was am Boden". :)

Und bestimmt noch vieles mehr. :)

Gruß, Uli

Bernhard 23.09.22 08:09

AW: Kulturelle Aneignung
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 100904)
"Blitzgneißer" mag ich auch (gibt es das in Bayern auch?).

Der ist laut google eher typisch österreichisch: https://de.wiktionary.org/wiki/Blitzgnei%C3%9Fer

Hawkwind 23.09.22 09:49

AW: Kulturelle Aneignung
 
Andererseits:

https://www.ostarrichi.com/wort/1240/Blitzgneisser
Blitzgneißer der, -s, - [ Blitzgneisser ] jemand der etwas sehr schnell versteht (meist ironisch benutzt) Wortart: Substantiv: Erstellt von: Russi-4: ... auch im angrenzenden Bayern geläufig. …

Soll wohl auch im Schweizerdeutsch geläufig sein.

pauli 23.09.22 23:21

AW: Kulturelle Aneignung
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 100889)
Also weitermachen mit der Aneignung.

genau so, und nicht einschüchtern lassen: sie werden euch beschimpfen und mit ihren Fingern auf euch zeigen, versuchen euch zu isolieren und so tun als wenn das ganze Universum hinter ihnen steht, aber pfeif was drauf, in einer Gemeinschaft mit solch kruden Versagern will man eh nicht sein.

Ich 26.09.22 08:58

AW: Kulturelle Aneignung
 
Den Blitzgneisser kenne ich nicht aus meinem Umfeld, aber "gneissn" habe ich für mich schon länger als passenden Ersatz für den Anglizismus "realisieren" entdeckt. Ist prägnanter als "gewahr werden" oder so. Hat aber das Risiko, außerhalb der Bairischen Dialektgruppe mit Unverständnis aufgenommen zu werden.

Bernhard 26.09.22 10:04

AW: Kulturelle Aneignung
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 100935)
Den Blitzgneisser kenne ich nicht aus meinem Umfeld, aber "gneissn" habe ich für mich schon länger als passenden Ersatz für den Anglizismus "realisieren" entdeckt.

"realisieren" verstehe ich eher im Sinne von "umsetzen, bauen, herstellen, etc".

Ich 26.09.22 12:58

AW: Kulturelle Aneignung
 
Weil du ein alter Lateiner bist vielleicht? Die Drittbedeutung ist vor ein paar Jahren/Jahrzehnten (das verschwimmt mittlerweile etwas) auch im Deutschen angekommen.

Bernhard 26.09.22 13:39

AW: Kulturelle Aneignung
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 100940)
Weil du ein alter Lateiner bist vielleicht?

An der Schule hatte ich zwar Französisch als Zweite, aber das humanistische Gymnasium war gleich nebenan.

Zitat:

Die Drittbedeutung ist vor ein paar Jahren/Jahrzehnten (das verschwimmt mittlerweile etwas) auch im Deutschen angekommen.
Das ist dann tatsächlich eine Art "Anglizissimus" ( :D ) weil es die doppelte Bedeutung im Englischen ja gibt. Interessant. Kannte ich so noch nicht.


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