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Ich 17.02.12 21:02

Die Länge eines Kilometers
 
Hi alle,

im anderen Bereich ist die Diskussion für meinen Geschmack etwas ausgeartet und auch nicht mehr nah am ursprünglichen Thema. Ich möchte hier mal einen Punkt herauspicken, den ich interessant finde.
Zitat:

Zitat von Ich
Zitat:

Zitat von mermanview
Ist ein Kilometer in großer Leere, in wirklich großer Leere tatsächlich nur geringfügig länger als ein irdischer?

[...] Wie definierst du, ob ein Kilometer in großer Leere länger ist als hier auf Erden? Wie gedenkst du, das zu messen (nur theoretisch, selbstverständlich)?
Deine Frage ist bis jetzt äquivalent zu "was ist schwerer, ein Pfund Blei oder ein Pfund Federn?". Wie formulierst du sie so, dass sie Sinn ergibt?

Zitat:

Zitat von Ich
Was stellst du dir darunter vor, welcher Messwert soll größer/kleiner sein als welcher andere? Ich fordere das nicht, um dich zu ärgern, sondern weil der Satz wirklich sinnfrei ist und noch mit Bedeutung gefüllt werden muss. Mir fallen erstmal nur Definitionen ein, die den Kilometer gleich lassen. Ich hätte auch noch Komplizierteres anzubieten, wo der Kilometer zwar immer noch gleich ist, aber wenigstens größer erscheint als erwartet (angular size distance). Aber was meinst du?

Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es einige, für die Kilometer an unterschiedlichen Orten selbstverständlich unterschiedlich lang sind ("gravitative Längenkontraktion" oder so). Mag jemand mal einen Versuch starten, das näher auszuführen? Im Sinne meiner Fragen oben: Was wird gemessen und ist größer als was anderes, und warum sollte man das als kürzere/längere Kilometer deuten?

Ein Hinweis: dass ein Kreis weniger/mehr Kilometer Umfang haben kann als pi*Durchmesser gilt für mich nicht als Argument für geschrumpfte Kilometer, sondern für gekrümmten Raum. Die Begründung dafür habe ich im anderen Thread gegeben.

Marco Polo 17.02.12 21:23

AW: Die Länge eines Kilometers
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 66833)
Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es einige, für die Kilometer an unterschiedlichen Orten selbstverständlich unterschiedlich lang sind ("gravitative Längenkontraktion" oder so). Mag jemand mal einen Versuch starten, das näher auszuführen? Im Sinne meiner Fragen oben: Was wird gemessen und ist größer als was anderes, und warum sollte man das als kürzere/längere Kilometer deuten?

Ein Hinweis: dass ein Kreis weniger/mehr Kilometer Umfang haben kann als pi*Durchmesser gilt für mich nicht als Argument für geschrumpfte Kilometer, sondern für gekrümmten Raum.

Hi,

ein Kilometer der unterschiedlich lang sein soll, ergibt für mich keinen Sinn.

Aus meiner beschränkten Sicht heraus, ist ein Kilometer nur dann ein Kilometer, wenn er ein Kilometer ist. Hört sich bescheuert an. Aber womöglich ist es ganz einfach so. :)

Bei der Längenkontraktion der SRT wäre ein Länge von "einem" Kilometer ja schliesslich auch nicht ein kürzerer Kilometer sondern meinetwegen 0,8 Kilometer, wenn ein relativ dazu bewegter Beobachter diesen Kilometer misst.

Das dürfte bei der ART nicht viel anders sein, vermute ich.

Allerdings wird es da zumindest rechnerisch deutlich komplizierter wenn man geodätische Differentialgleichungen betrachtet.

Ich 17.02.12 21:36

AW: Die Länge eines Kilometers
 
Zitat:

Aus meiner beschränkten Sicht heraus, ist ein Kilometer nur dann ein Kilometer, wenn er ein Kilometer ist. Hört sich bescheuert an. Aber womöglich ist es ganz einfach so.
Das ist ja auch meine Ansicht.
Vielleicht folgende Formulierung: Kann ein Maßstab von hier 1 km Länge woanders eine andere Länge haben? Wenn ja, was soll das bedeuten, an welcher Messung wird das festgemacht?

Marco Polo 17.02.12 22:13

AW: Die Länge eines Kilometers
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 66837)
Das ist ja auch meine Ansicht.
Vielleicht folgende Formulierung: Kann ein Maßstab von hier 1 km Länge woanders eine andere Länge haben? Wenn ja, was soll das bedeuten, an welcher Messung wird das festgemacht?

Wenn Maßstäbe in Richtung eines Gravitationszentrums verkürzt werden, dann könnte man das möglicherweise naiv gesehen an der Winkelsumme eines Dreieckes messen, die dann kleiner als 180° ist?

JoAx 17.02.12 23:15

AW: Die Länge eines Kilometers
 
Hi!

Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 66837)
Vielleicht folgende Formulierung: Kann ein Maßstab von hier 1 km Länge woanders eine andere Länge haben? Wenn ja, was soll das bedeuten, an welcher Messung wird das festgemacht?

Man könnte direkt die Wellenlängen vergleichen, die bei identischen Prozessen aber an unterschiedlichen Orten entstehen.


Gruß, Johann

Marco Polo 17.02.12 23:22

AW: Die Länge eines Kilometers
 
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 66839)
Man könnte direkt die Wellenlängen vergleichen, die bei identischen Prozessen aber an unterschiedlichen Orten entstehen.

Oder mit Laufzeitmessungen?

Grüzi, MP

richy 18.02.12 01:34

AW: Die Länge eines Kilometers
 
Ich wuerde eine Balkenwaage zu Hilfe nehmen um zu pruefen ob es immer noch ein Kilo "Meter" ist.
Aber mal im ernst :
Zitat:

Kann ein Maßstab von hier 1 km Länge woanders eine andere Länge haben?
Unter einem Maßstab verstehe ich ein Meßgeraet auf dem eine Skala angebracht ist. Und darauf stehen zum Beispiel die Werte 0.1 m, 0.5 m, 1 m ...
Wenn nun der Maßstab sich veraendert, veraendert sich die Skala mit. Und da alle Objekte dieser Veraenderung ausgesetzt sind, gerade auch der Maßstab veraendert sich eben nichts. Einstein wuerde vielleicht sagen : Ein Meter ist ein Streckenintervall, dass man am Maßstab abliest. IMHO

Gruesse

Marco Polo 18.02.12 02:28

AW: Die Länge eines Kilometers
 
Zitat:

Zitat von richy (Beitrag 66841)
Ich wuerde eine Balkenwaage zu Hilfe nehmen um zu pruefen ob es immer noch ein Kilo "Meter" ist.

Hehehe. Genau. Soeben habe ich das mit meiner Küchenwaage ausprobiert. Und wer hätte es gedacht? Es funktioniert. :D

Zitat:

Unter einem Maßstab verstehe ich ein Meßgeraet auf dem eine Skala angebracht ist. Und darauf stehen zum Beispiel die Werte 0.1 m, 0.5 m, 1 m ...
Wenn nun der Maßstab sich veraendert, veraendert sich die Skala mit. Und da alle Objekte dieser Veraenderung ausgesetzt sind, gerade auch der Maßstab veraendert sich eben nichts. Einstein wuerde vielleicht sagen : Ein Meter ist ein Streckenintervall, dass man am Maßstab abliest.
Schon. Es geht aber darum, wie man diesen abliest.

Guat´s Nächtle

richy 18.02.12 03:04

AW: Die Länge eines Kilometers
 
Zitat:

Schon. Es geht aber darum, wie man diesen abliest.
Gibt es dazu nicht diese Lichtmaßstaebe ? Die ich ueberaupt nicht mag, denn man koennte aus diesen folgern. Na der ganze Zikus liegt ja nur an diesen seltsamen Lichtmaßstaeben. Die RT ist praktische eine optische Taeuschung. Und da hat EMI vor Jahren ein prima Gegenargument gebracht. Einen doppelten Weg. Denn aus dem ganzen "Lichtmaßstabzirkus" laesst sich rein mathematisch dE=dm*c^2 herleiten. Und der Massendefekt laesst sich nicht als optische Taeuschung abtun. Und damit ist auch die Raumzeit als physikalische Entitaet zu betrachten und damit sind auch Maßstabsaenderungen real.
Wuerde man umgekehrt die RT aus dem Massendefekt herleiten, gaebe es hier sehr viel weniger Zweifel.
Oh je hoffentlich ist der Fasching bald rum. Naja Sa und Mo noch
Gruesse

Marco Polo 18.02.12 07:51

AW: Die Länge eines Kilometers
 
Zitat:

Zitat von richy (Beitrag 66843)
Gibt es dazu nicht diese Lichtmaßstaebe ? Die ich ueberaupt nicht mag, denn man koennte aus diesen folgern. Na der ganze Zikus liegt ja nur an diesen seltsamen Lichtmaßstaeben. Die RT ist praktische eine optische Taeuschung.

Eine kurze Nacht. Aber Egal. Das wäre natürlich Stuss im Quadrat, da die RT nun mal nicht das Allergeringste mit optischen Täuschungen zu tun hat. Es gibt diese zwar. Sie fussen aber prinzipiell nicht auf relativistischen Effekten und stellen diese sogar auf den Kopf, wenn man z.B. den rel. Dopplereffekt betrachtet.

Zitat:

Wuerde man umgekehrt die RT aus dem Massendefekt herleiten, gaebe es hier sehr viel weniger Zweifel.
Ach ja? Dann leg mal los!

Gruss, MP


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