AW: The Trouble with Many Worlds
Zitat:
http://www.quanten.de/forum/showpost...1&postcount=54 |
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Zitat:
Mir hat damals lediglich der Tonfall nicht gefallen, mit dem für die MWI geworben wurde. Insofern oute ich mich gerne als Fan von Dr. Hossenfelder, wenngleich ich deren These der Nichtlinearität des Kollapses auch nicht bedingungslos mittrage. Meine Ansichten und Ideen zur MWI habe ich hier: http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=3401 aufgeschrieben. Ich sehe den Kern des Problems auch im Übergang von einfachen zu komplexen Quantensystemen. |
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dass wir da noch keinen Konsens hatten, hatte ich ja schon letztes Jahr dargestellt
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Zitat:
Anders ausgedrückt: Bei einer komplexen Thematik ist ein Konsens sicher deutlich schwerer bis unmöglich zu erreichen, als bei der Frage nach dem Ergebnis von 2+2, um es mal möglichst plastisch zu formulieren. OK? |
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Zitat:
Zum zweiten geht es beim Konsens nicht um den Konsens, ob eine Theorie oder deren Interpretation zutrifft, sondern lediglich darum, was sie aussagt. Bohr und Everett sollten bzgl. der Kernaussagen der MWI übereinstimmen, auch wenn Bohr diese wohl abgelehnt hat (auch ein Demokrat wird mit einem Diktator einer Meinung sein, was eine Diktatur ausmacht, obwohl er diese ablehnt). |
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Zitat:
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AW: The Trouble with Many Worlds
Darum geht es doch gar nicht.
Und wenn dich das Beispiel stört, dann versetze es in die fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Es geht darum, dass Everett die Aussagen (der unterschiedlichen Varianten) der Kopenhagener Deutung sicher verstanden hat und diesbzgl. Konsens mit Bohr hätte erreichen können - ohne dass er damit die Kopenhagener Deutung für zutreffend hätte halten müssen. Um diese Art von Konsens geht es mir. Daher zu Zitat:
Zum zweiten geht es beim Konsens nicht um den Konsens, ob eine Theorie oder deren Interpretation zutrifft, sondern lediglich darum, was sie aussagt. |
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Zitat:
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Meine persönliche Meinung: Solange das Auftreten der Wahrscheinlichkeiten (Born'sche Regel) in der MWI nicht konsistent ableitbar ist, ist die MWI ein weiterer Kandidat der das Problem nur zum Teil löst. Der Vorteil: Hier besteht noch die Möglichkeit die Kurve zu kriegen.
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Zitat:
Um fair zu sein sollte man die Situation mit der Newtonschen Mechanik vergleichen: dort existiert ebenfalls keine Begründung eines Zusammenhangs zwischen dem mathematischen Formalismus einerseits und den epistemischen Gegebenheiten andererseits. Es existiert keine tiefergehende Begründung warum die Lösung der Bewegungsgleichung – eine parametrisierte Kurve im euklidschen Raum – der von uns beobachteten tatsächlichen Bahnkurve entsprechen sollte. Die Feststellung, dass die Lösung der Bewegungsgleichung im mathematischen Sinne eine Kurve beschreibt, sowie die Feststellung, dass wir in der Realität eine Bahnkurve beobachten, werden durch keinerlei Argumentation miteinander verbunden – denn dies ist in der Newtonschen Mechanik ja „offensichtlich klar“. Der wesentliche Unterschied zwischen Quantenmechanik nach Everett sowie der Newtonschen Mechanik besteht keineswegs darin, dass letztere eine Begründung für diesen Zusammenhang geliefert – sie liefert keinen! – sondern er besteht darin, dass wir aufgrund der „offensichtlichen Gegebenheiten“ eine solche Begründung nicht weiter vermissen – obwohl sie de facto nicht existiert. Die Quantenmechanik nach Everett ist hier nicht schlechter aufgestellt als die Newtonschen Mechanik; allerdings ist - im Gegensatz zur Newtonschenchen Mechanik - der Zusammenhang eben nicht „offensichtlich klar“ - und nur deswegen vermissen wir eine solche Begründung. Die Quantenmechanik nach Everett hat außerdem eine zusätzliche Bringschuld, nämlich den Brückenschlag zwischen der ontischen und der epistemischen Ebene. Diese Bringschuld fehlt in vielen anderen Interpretationen der Quantenmechanik, weil diese ausschließlich auf Ebene der Empirie und der Beobachtung verharren. Everett et al. machen einen wesentlichen Fortschritt dahingehend, dass sie eine Interpretation liefern, die überhaupt eine widerspruchsfreie und zugleich ontische Interpretation zulassen. Es ist also schon etwas gewagt, Everett et al. für einen noch nicht vollendeten jedoch maßgeblichen Weg zu kritisieren, den andere noch nicht mal ansatzweise beschritten haben. Während Everett et al. um die Lösung eines Problems ringen, negieren andere die Existenz oder die Relevanz dieses Problems. |
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