Quanten.de Diskussionsforum

Quanten.de Diskussionsforum (http://www.quanten.de/forum/index.php5)
-   Aktuelle Meldungen (http://www.quanten.de/forum/forumdisplay.php5?f=8)
-   -   Realität in der Quantenphysik (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=71)

quantquant 04.06.07 11:28

Realität in der Quantenphysik
 
Hallo Forum,

es gibt eine interessante aktuelle Arbeit vom Zeilinger Team zur Frage der Realität und Lokalität in der Physik:

Pressemitteilung (deutsch)

Komplett (englisch)

An Zarathustra: Das ist auch im Zusammenhang mit der "Substanzialitäts-Frage" interessant. Die Natur ist offenbar nicht so einfach gestrickt, wie wir das gerne hätten...

Viele Grüße,

Günter

Uli 04.06.07 13:24

AW: Realität in der Quantenphysik
 
Ich glaube, es geht im wesentlichen um die Frage, ob die Quantenmechanik eine "unvollständige" Theorie ist, d.h. ob Theorien denkbar sind, die ihre Vorhersagen nachbilden, aber den statistischen Charakter der Quantenmechanik dennoch vermeiden. Beispiele solcher Alternativen sind Modelle mit "verborgenen Variablen" - oder allgemeiner - nichtlokale, deterministische Modelle.

Zentraler Testpunkt sind dabei immer wieder auch die Bellschen Ungleichungen.

Nach Zeilinger kann man aufgrund theoretischer Überlegungen und aufgrund experimenteller Beobachtungen weite Klassen von alternativen Modellen bereits ausschließen.

Wir hatten dieses Thema hier auch schon einmal angeschnitten in einem Thread.

Zeilinger hat manchmal die Gabe, die quantentheoretischen Gegebenheiten in einem etwas anderen Licht zu beleuchten; deshalb erscheinen seine Darstellungen m.E. bisweilen etwas "unkonventionell", aber immer interessant, macnhmal sogar erhellend.

Zarathustras abwertender Kommentar zu Zeilinger ist deshalb völlig fehl am Platze.

Gruss, Uli

quick 04.06.07 16:24

AW: Realität in der Quantenphysik
 
Schalom Herr Zarathustra,

Sie fragen ....

Zitat:

Zitat von Zarathustra (Beitrag 1226)

Kann ein Physiker auf der Welt ,(der von sich behaupten kann ,er gehöre nicht im IRRENHAUS ) mir erklären ,wie ein punktförmiges etwas ,das keine innere Struktur besitzt ,einen (Nachweislich experimentell beobachtbaren ) Schraubensinn haben kann?

Vielleicht kann man in diese Frage als Nicht-Physiker etwas Licht bringen.

Stellen Sie sich vor, drei Geistesblitze A,B,C treffen sich im Raum mit drei anderen C,B,A, welche sich verhalten wie je drei Finger Ihrer rechten und linken Hand. Wenn die drei Geistesblitze in ihrer Logik voneinander abhängen, dann tun sie es auch noch in den kleinsten vorstellbaren Dimensionen. Das punktförmige Etwas muß wenigstens aus drei Komponenten bestehen.

mfg
quick

pauli 04.06.07 17:54

AW: Realität in der Quantenphysik
 
Zitat:

Jeder weißt ,dass Elektronen von Positronen sich NUR in dieser Eigenschaft (innere Schraubensinn) unterscheiden.
Ist denn allen ausser mir klar, was mit Schraubensinn gemeint ist?
Elektronen unterscheiden sich von Positronen nur in der elektrischen Ladung, deshalb passt das irgendwie nicht zusammen:
Zitat:

Hier verzichte ich auf drei von vier Grundeigenschaften (Spin ,Masse,Ladung.) und spreche über innerer Parität (Schraubensinn ).
also Schraubensinn <> Ladung

also ich weiß nicht, was zarathustra meint

rene 04.06.07 18:09

AW: Realität in der Quantenphysik
 
Zitat:

Zitat von Zarathustra (Beitrag 1226)
Jeder weißt ,dass Elektronen von Positronen sich NUR in dieser Eigenschaft (innere Schraubensinn) unterscheiden.

Was heisst hier nur? Das Massenverhältnis Proton/Elektron beträgt immerhin etwa das ca. 1835 Fache. Und das alles ausschliesslich wegen der entgegengesetzten Parität?

Grüsse, rene

Llano 04.06.07 18:12

AW: Realität in der Quantenphysik
 
Zitat:

Zitat von Zarathustra (Beitrag 1226)
Nehmen wir zB. die Struktrlosigkeit des Elektrons.

Hier verzichte ich auf drei von vier Grundeigenschaften (Spin ,Masse,Ladung.) und spreche über innerer Parität (Schraubensinn ).

Natürlich kann man die Bewegung eines Objektes (im Raum)nicht anschaulich vorstellen ,oder verstehen ,wenn man nicht weiß ,wie dieses Objektaussieht.
Wenn man dies nicht weiß ,und trotzdem versucht diese Bewegung zu beschreiben (verstehen ,sich vorstellen ,..) dann beginnt man Unsinn zu reden .

Man sagt ,ein Elektron (auch ein Positron) wäre ein punktförmiges ,strukturloses Teilchen (etwas).

Jeder weißt ,dass Elektronen von Positronen sich NUR in dieser Eigenschaft (innere Schraubensinn) unterscheiden.

Kann ein Physiker auf der Welt ,(der von sich behaupten kann ,er gehöre nicht im IRRENHAUS ) mir erklären ,wie ein punktförmiges etwas ,das keine innere Struktur besitzt ,einen (Nachweislich experimentell beobachtbaren ) Schraubensinn haben kann?

Hallo in die Runde!

@Zarathustra spricht das Debakel freihändig aus, in welches sich derjenige begibt, der zwar die Nichtlokalität verstehen, von der Lokalität aber nicht lassen will. Das klappt so nicht, muss unweigerlich zum Scheitern verurteilt sein.

"...wie ein punktförmiges etwas ,das keine innere Struktur besitzt ,einen (Nachweislich experimentell beobachtbaren ) Schraubensinn haben kann?"

Etwas derartiges bietet kein Physiker an. Also befindet er sich nicht im IRRENHAUS, sondern jener, der notfalls gar um der jäzornigen Gewalt willen nicht von der Klassik lassen will, begibt sich selbst ins IRRENHAUS.

Ein Quantenobjekt beinhaltet gleichzeitig den Welle- und den Teilchen-Charakter. Als ganzes, als "Persönlichkeit" repräsentiert es spezifische Eigenschaftenwerte, allerdings nur im erkundenden Prozess. Man kann sicher sein, dass die Eigenschaften vollständig vorhanden sind. Doch die Werte werden nun mal erst bei einer Untersuchung, bei einer Messung incl. der grundsätzlichen Unschärfe bekannt.

Nur die Messung ist lokal. Die Arabeske kennt die Sonne nicht. Sie weiß nur die aktuelle Zustandssituation, welche sich aus ihr und dem gemessenen Licht ergibt. Wir können nicht mal in Erfahrung bringen, "wo", "wie", "wann" das ist, das wir nicht kennen. Es ist nichtlokal, superpositioniert. Alles darüber hinaus stellt den Versuch dar, es zu erkunden.

Das Kerngeheimnis mag etwa die Tatsache sein, dass Existenz nur über Messung, über Verständigung, Korrespondenz besteht. Das Photon kurz vor der Platte ist für die Platte Nichts, definitiv Nichts. Erst mit der Dipolsituation für die Platte war für die Platte etwas.


Nichtlokale Grüße, Llano

quick 04.06.07 18:44

AW: Realität in der Quantenphysik
 
....und Zarasthustra sprach:

Zitat:

Zitat von Zarathustra (Beitrag 1237)
Schalom

Einen Schraubensinn bei Geistesblitze kann man nicht feststellen (beobachten.)

Eben doch! -Nämlich dann, wenn Sie oder andere erkennen, dass man sich mit bestimmten Ideen wir in einer Endlosspirale(-schraube) befindet .


mfg
quick

Llano 05.06.07 00:03

AW: Realität in der Quantenphysik
 
Zitat:

Zitat von Zarathustra (Beitrag 1246)
Schalom

Also nochmal kurz die Frage.

Wenn ein Elektron Strukturlos ist ,
warum wird JEDESMAL (immer ,überall ,unter alle Bdingungen) einen Schraubensinn (Entgegengesetzte zu Positron) beobachtet ,wenn man es registriert .

Nicht quatschen ,sondern die Frage beantworten.

Wer behauptet denn, Teilchen seien strukturlos? Nichtlokalität gilt, uzw. für noch nicht detektierte Photonen. Bei Messungen werden Eigenschaftenwerte konkret. Da spricht kein Mensch von Strukturlosigkeit. Ein nicht vorhandenes Argument muss doch gar nicht attackiert werden? Oder sprechen wir von verschiedenem?

pauli 05.06.07 09:53

AW: Realität in der Quantenphysik
 
Doch, das Wort ist glaube ich in einem Thread gefallen, auch bei wikipedia steht
Zitat:

Elektronen sind negativ geladene Elementarteilchen. Ihr Symbol ist e−.

Nach den bisher erreichten Auflösungen besitzen Elektronen keine innere Struktur und können als punktförmig angenommen werden. Die experimentelle Obergrenze für die Größe des Elektrons liegt derzeit bei etwa 10−19 m.

Uli 05.06.07 10:23

AW: Realität in der Quantenphysik
 
Zitat:

Zitat von pauli (Beitrag 1288)
Doch, das Wort ist glaube ich in einem Thread gefallen, auch bei wikipedia steht

So ist es: bei Streuexperimenten mit Elektronen hat sich - zumindest bei heute verfügbaren Energien - keine Substruktur (wie etwa bei den Nukleonen) herauskristallisiert. Die einfachste Annahme ist, dass sie keine haben.

Mit der "Ausdehnung" von Quanten ist das so eine Sache. Was versteht man darunter ?
Sie sind ja nun einmal keine winzigen "substanziellen" Vollgummibällchen. die da durch die Gegend ticken, so wie Z... sich das vielleicht vorstellt. Es sind Felder.
Eine naheliegende Möglichkeit wäre es die Ausdehnung über die Wahrscheinlichkeitsdichte so eines Quants im Ortsraum zu definieren (Betragsquadrat der Wellenfunktion). Wenn man das macht, dann hängt die Ausdehnung eines Elektrons von seinem Zustand ab; im Atom etwa wäre es eine Art Wolke um den Kern herum; eine Elektron mit gut bekanntem
Impuls dagegen wäre ziemlich groß (Unschärfe). Ein Elektron, dessen Ort gerade gemessen wurde, wäre sehr klein (Orts-EIgenzustand).

Gruß, Uli


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 11:19 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.8 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
ScienceUp - Dr. Günter Sturm