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orca 19.01.08 17:41

AW: Raumfahrt, Fluchtgeschwindigkeit
 
Zitat:

Zitat von Hamilton (Beitrag 14640)
Aus einem Mechanik-Fachbuch abschreiben können natürlich nur ganz wenige Auserwählte...

Ich mach dir mal nen Vorschlag.
Nimm dir mal eines deiner Mechanikfachbücher und schreib den entsprechenden Absatz(am besten ein bis zwei noch davor und danach noch dazu), in dem der Satz drin steht, den Du hier ständig zitierst, mal hier rein und wir schaun uns das mal gemeinsam an.
Vergiss nicht die Informationen Autor, Titel, Verlag und Ausgabe inkl. Erscheinungsjahr mit anzugeben

Holzman/Meyer/Schumpich:
Technische Mechanik - Teil 2 - Kinematik und Kinetik
B.G. Teubner, Stuttgart 1976, S. 222

Der Text wurde eingescannt und mit OCR exakt gelesen, die Formatierung wird aber von quanten.de nicht übernommen. Ich habe keine Lust die Formatierung von Hand durchzuführen.

Zitat:

6.2. Kinetik der Relativbewegung
Nach dem Schwerpunktsatz ist die auf einen Körper einwirkende resultierende äußere Kraft FR gleich dem Produkt aus der Masse m des Körpers und seiner Schwerpunkt*beschleunigung äs. Dabei ist äs die Beschleunigung gegenüber einem absoluten Bezugssystem. Wie wir schon in Abschn. 5.3 gesehen haben, ist es manchmal vorteilhaft, eine
Bewegung mit Hilfe eines bewegten Bezugssystems zu beschreiben. Dann gilt mit Gl. (198.4)
FR = m äs = m (dF + ä7e, + äcor) (222.1)

wobei är die Führungs-, äLe, die Relativ- und äcor die Coriolisbeschleunigung des Schwerpunktes (in dem gewählten Bezugssystem) sind. Stellt man Gl. (222.1) um, so folgt für die Relativbewegung

m ätei = Fx + m (- äF) + m (- äcor) (222.2)

Der zweite und der dritte Ausdruck auf der rechten Seite sind die Trägheitskräfte infolge der Führungs- und Coriolisbeschleunigung. Damit nimmt der Schwerpunktsatz für die Relativbewegung dieselbe Form an, wie für die absolute Bewegung, sofern man zu der Summe der äußeren Kräfte F'R die Trägheitskräfte m (- äF) und m (- äcor) hinzufügt.
Nach dem d'Alembertschen Prinzip erhält die Gl. (222.1) die Form
FR + m (- äF) + m (- drei) + M(_ äcor) = 0 (222.3)

Die Resultierende der äußeren Kräfte FR hält den drei im Schwerpunkt des Körpers angreifenden Trägheitskräften m (- ä,), m (-äLe1) und m (-ä,.,) das Gleichgewicht.
In der Anwendung wollen wir die negativen Vorzeichen in vorstehenden Gleichungen wieder durch eine den positiven Beschleunigungen entgegengesetzte Pfeilrichtung der Trägheitskräfte in der Zeichnung berücksichtigen.
In den Beispielen und Aufgaben der vorhergehenden Abschnitte wurde die Erde als absolutes Bezugssystem betrachtet. An Hand von G1. (222.2) können wir nun prüfen, wieweit diese Annahme berechtigt war. Infolge der Erddrehung mit der Winkelgeschwindigkeit wF = 0,727 • 10_4 s-i (vgl. Aufgabe 6, 5.49) erfährt jeder Punkt der Erdoberfläche die Führungsbeschleunigung aF = r wF, wenn r = R cos a (x = Breitenwinkel) der Abstand irgendeines Punktes von der Drehachse ist. Am Äquator ist a = 0, r = R = 6,366 • 106 m und g = 9,781 m/s', damit ist
/R a)F 6,366 • 106 m • 0,727 • 10-$ s-2
m aF = m g 1 g/ m 8 9,781 m/s2 -- 0,344 • 10-' m g
Die Coriolisbeschleun\igung wird nach Gl. (199.1) am größten, wenn die Vektoren wF und viel einen rechten Winkel einschließen. Das trifft zu, wenn sich ein Punkt auf einem Breitenkreis bewegt. Erfolgt die Bewegung in östlicher Richtung, so sind äF und äcor gleichgerichtet und zeigen auf die Achse der Erde. Für eine Relativgeschwindigkeit v7e, = 1000 m/s ist mit Gl. (199.1) z. B.
2WF v7e, 2.0,727. 10-4S-1 • 1000 m/s
m acor = m S S = m g 9,781 m/s2 = 1,486 • 10_ Z m g
Selbst bei dieser hohen Geschwindigkeit betragen die beiden Zusatzkräfte zusammen weniger als 2 % der Gewichtskraft FG. Für v„, = 100 m/s ist das Verhältnis kleiner als 0,5 %, so daß die Erde im allgemeinen als absolutes Bezugssystem (als Inertialsystem) angesehen werden kann.

Uli 19.01.08 17:51

AW: Raumfahrt, Fluchtgeschwindigkeit
 
Zitat:

Zitat von orca (Beitrag 14659)
Holzman/Meyer/Schumpich:
Technische Mechanik - Teil 2 - Kinematik und Kinetik
B.G. Teubner, Stuttgart 1976, S. 222

Der Text wurde eingescannt und mit OCR exakt gelesen, die Formatierung wird aber von quanten.de nicht übernommen. Ich habe keine Lust die Formatierung von Hand durchzuführen.

Vielen Dank; damit ist dein Missverständnis ja nun geklärt:

Zitat:

Zitat von Holzmann
...
so daß die Erde im allgemeinen als absolutes Bezugssystem (als Inertialsystem) angesehen werden kann.

Wie ich weiter oben im Thread schon vermutet hatte, meinen die Autoren "Inertialsystem", wenn sie "absolutes Bezugssystem" sagen.

Und es ist sicher richtig, dass die Erde für die allermeisten Zwecke in sehr
guter Näherung als inertial angenommen werden kann. Wenigstens sind deine Bücher okay; du müsstest nur sorgfältiger lesen.

orca 19.01.08 18:03

AW: Raumfahrt, Fluchtgeschwindigkeit
 
K. A. Reckling: Mechanik III - Kinetik, Schwingungslehre,
Vieweg, Braunschweig 1970, S. 80

Zitat:

Die Anwendung des Hilfssatzes (4.1) auf den Vektor s von Bild 4.1 liefert die absolute Geschwindigkeit des sich auf dem Fahrzeug bewegenden Punktes P
.A ä a = dt +WxA dr d s
= ä(rA t S) = at + W X S+ dt = Vg t Vr = V(t) (4.2)
Dieses Ergebnis ist plausibel:
Die Absolutgeschwindigkeit setzt sich zusammen aus der Führungsgeschwindigkeit vf = drA /dt + w x s, die ein mit dem Fahrzeug fest verbundener Punkt, der sich an der Stelle P befindet, nach der Eulerformel (Gl. (3.37) von Mechanik, Teil 1) hat, und der vom Beobachter auf dem Fahrzeug allein feststellbaren Relativgeschwindigkeit drs/dt.
Auch hier wurde die Formatierung von quanten.de völlig versaut.

orca 19.01.08 18:13

Dringend sorgfältiger lesen lernen
 
Zitat:

Zitat von Uli (Beitrag 14660)
Vielen Dank; damit ist dein Missverständnis ja nun geklärt:

Wie ich weiter oben im Thread schon vermutet hatte, meinen die Autoren "Inertialsystem", wenn sie "absolutes Bezugssystem" sagen.

Das ist seit etwa 500 Jahren so, nur der irrationale Esoteriker Einstein versteht unter "absolutes Bezugssystem" ein "absolut ruhendes Bezugssystem", weil er von Mechanik keine Ahnung hat.

Zitat:

Zitat von orca 14:22 und 14:47
Jedes ruhende oder geradlinig gleichförmig bewegte Bezugssystem (Inertialsystem) ist ein absolutes Bezugssystem, so steht es in allen Mechanik-Lehrbüchern.

Zitat:

Zitat von Uli (Beitrag 14660)
..... du müsstest nur sorgfältiger lesen.

Offensichtlich bist du derjenige, der sorgfältiger lesen lernen muß.

MfG
orca

orca 19.01.08 18:29

AW: Raumfahrt, Fluchtgeschwindigkeit
 
Die absolute Lichtgeschwindigkeit ist bewegungsinvariant und nur von der Stärke des Gravitationsfeldes abhängig.

Die Relative Lichtgeschwindigkeit ist die vektorielle Summe der absoluten Geschwindigkeit des Beobachters plus absolute Lichtgeschwindigkeit im jeweiligen Inertialsystem.

crel = cB + cabs

Wei die Absolutbewegung der Erde nur nur ca 0,4 km/s (und nicht 30 km/s) beträgt, wurden beim MM-Experiment keine Interferenzstreifen festgestellt.

Selbst das hat das postulierende Jahrtausendgenie nicht mal verstanden!

Querkopf 19.01.08 18:32

AW: Raumfahrt, Fluchtgeschwindigkeit
 
Komisch, in keinem meiner Bücher zur theoretischen/mathematischen Physik: Mechanik spricht man über absolute Bewegungen oder gar absolute Bezugssysteme.
Möglicherweise liegt die falsche bzw. unpräzise Formulierung daran, dass du Bücher für Ingenieure verwendest, du häufig unpräzise oder mathematisch sehr zweifelhaft sind.



Ein gutes Buch (insbesondere für geometrische Aspekte der Mechanik) ist das im Def., Satz, Beweis Schema gehaltene Theoretische Physik 1: Mechanik von Florian Scheck.

orca 19.01.08 19:05

AW: Raumfahrt, Fluchtgeschwindigkeit
 
Zitat:

Zitat von Querkopf (Beitrag 14672)
Komisch, in keinem meiner Bücher zur theoretischen/mathematischen Physik: Mechanik spricht man über absolute Bewegungen oder gar absolute Bezugssysteme.

Komisch in meinen Büchern zur theoretischen/mathematischen Physik kommen diese Begriffe auch nicht vor.

Offensichtlich ist Einsteins moderner Sprachgebrauch noch nicht bis zu den Ingenieuren vorgedrungen. In meinem Maschinenbaustudium an der TU-Berlin ist von Einstein auch nie die Rede gewesen. Es wird nicht leicht sein, Ingenieure davon zu überzeugen, daß es nur Relativbewegungen gibt und daß alle Bezugssysteme gleichberechtigt sind. Daß man Geschwindigkeiten nicht mehr vektoriell addieren darf, wird einen Ingenieur bestimmt verblüffen. Für einen Ingenieur ist es auch unverständlich, daß der Zahlenwert einer physikalischen Größe konstant sein soll, während sich die Maßeinheit ständig ändern kann. Außerdem arbeiten Ingenieure aus ideologischen und praktischen Gründen nur mit synchronisierten Uhren und prinzipiell nie mit Gummimaßstäben.

MfG
orca

Uli 19.01.08 19:09

AW: Raumfahrt, Fluchtgeschwindigkeit
 
Zitat:

Zitat von orca (Beitrag 14677)
Komisch in keinem meiner Bücher zur theoretischen/mathematischen Physik kommen diese Begriffe auch nicht vor.

Offensichtlich ist Einsteins moderner Sprachgebrauch noch nicht bis zu den Ingenieuren vorgedrungen. In meinem Maschinenbaustudium an der TU-Berlin ist von Einstein auch nie die Rede gewesen. Es wird nicht leicht sein, Ingenieure davon zu überzeugen, daß es nur Relativbewegungen gibt und daß alle Bezugssysteme gleichberechtigt sind.

MfG
orca

Ist ja auch nicht unbedingt nötig, jeden Ingenieur zu überzeugen. Ich habe mal die Übungsgruppen "Physik für Ingenieur-Studenten" betreut. Wenn ich mich recht entsinne, war die RT da gar nicht dabei. Ist vielleicht uninteressant für den 08/15 -Ingenieur.

rafiti 19.01.08 21:17

AW: Raumfahrt, Fluchtgeschwindigkeit
 
Noch komischer ist, was bei mir drine steht:

Als Erstes frage ich den Dämon nach seinem Namen. Oft will er ihn nicht sagen. Denn sobald er ihn nennt, ist er schon angreifbarer. Er hat viele Namen, auch solche, die nicht aus der Bibel kommen.
Man darf nie idiotische Fragen stellen, etwa ob Rom gegen Lazio im Fußball gewinnt. Man fragt zuerst den Namen, dann der Tag des Eintritts, den Grund und den Namen dessen, der ihn geschickt hat.


gruss
rafiti

Eyk van Bommel 19.01.08 21:35

AW: Raumfahrt, Fluchtgeschwindigkeit
 
Zitat:

Zitat von rafiti (Beitrag 14684)
Noch komischer ist, was bei mir drine steht:
Als Erstes frage ich den Dämon nach seinem Namen. Oft will er ihn nicht sagen. Denn sobald er ihn nennt, ist er schon angreifbarer. Er hat viele Namen, auch solche, die nicht aus der Bibel kommen.

Das kommt davon, wenn man das Buch verkehrt herum hält und dann rückwärts liest!:D :D

Das war schon bei den alten Acryl-Lp’s so!;)


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