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Eyk van Bommel 14.03.19 10:35

Zerreisprobe
 
Weils gerade etwas ruhiger ist, eine Frage auf die ich keine Antwort finde.

Wenn das Universum (so wie wir es kennen) zeitlich endlich ist, dann frage ich mich immer noch, ob eine Beobachterin die in ein SL fällt, das Ende nicht auch sehen können sollte.
Dabei spielt es keine Rolle wie lange es dauert bis das Universum „verschwindet“. Jedes noch so weit entfernte Ende wird Sie beobachten können.

Stellt man sich das Ende des Universums als Big Rip vor, dann sollte Sie zudem bemerken, dass der (weit entfernte) Zwilling sich ähnlich „zersetzt“ wie Sie es gerade erfährt. Beide werden „gleichzeitig“ in die Länge gezogen.

Man hört ja immer, dass das Bild, das ein in ein SL fallender Beobachter von seiner "lokalen" Umgebung hat, sich nicht von dem unterscheiden sollte, was ein weit entfernter Beobachter von seinem Umfeld hat.

Im Fall von einem Big Rip wäre es ja so, dass dies auch dann noch gut passt, selbst wenn am EH eine Art Firewall auftaucht, da Sie dieselbe Firewall bei dem weit entfernten Zwilling beobachten würde.

Oder anders: Auch der weit entfernte Zwilling würde „zur selben Zeit (nur weit in der Zukunft)“ genau dasselbe Beobachten wie der Zwilling der „gerade“ den EH überquert.

Beide sehen dasselbe / haben dasselbe Bild des Umfelds nur eben nicht „gleichzeitig“ im Sinne der „Gleichzeitigkeit“ die die Beobachter selbst definieren.

Für den Zwilling am EH – wäre sein „lokaler“ Big Rip und die des Universums „gleichzeitig“ – für den weit entfernten Beobachter fällt der Zwilling in dem Moment in das SL, wenn er bei sich den „Big Rip“ ebenfalls bemerkt.

Hawkwind 14.03.19 11:48

AW: Zerreisprobe
 
Zitat:

Zitat von Eyk van Bommel (Beitrag 91011)
Weils gerade etwas ruhiger ist, eine Frage auf die ich keine Antwort finde.

Wenn das Universum (so wie wir es kennen) zeitlich endlich ist, dann frage ich mich immer noch, ob eine Beobachterin die in ein SL fällt, das Ende nicht auch sehen können sollte.

Wenn sie nicht vorher von Gezeitenkräften zerrisen wird, dann sollte sie es sehen können ... meinem bescheidenem Verständnis gemäß.

Bernhard 14.03.19 12:46

AW: Zerreisprobe
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 91012)
Wenn sie nicht vorher von Gezeitenkräften zerrisen wird, dann sollte sie es sehen können ... meinem bescheidenem Verständnis gemäß.

Wenn ich die Rechnungen mit lichtartigen Geodäten richtig deute, so trifft das nicht zu. Im Bezugssystem des fallenden Astronauten gibt es im Wesentlichen starke Lichtbeugungseffekte und mit voranschreitendem Fall auch zunehmende Gezeitenkräfte.

Eyk van Bommel 14.03.19 14:21

AW: Zerreisprobe
 
Ob der Big Rip in dieser Phase keine vergleichbaren Verzerrungen hervorruft weiß ich natürlich nicht.

Bernhard 14.03.19 18:38

AW: Zerreisprobe
 
Zitat:

Zitat von Eyk van Bommel (Beitrag 91011)
Wenn das Universum (so wie wir es kennen) zeitlich endlich ist, dann frage ich mich immer noch, ob eine Beobachterin die in ein SL fällt, das Ende nicht auch sehen können sollte.

a) Nach aktuell gültigem Modell ist unser Universum zeitlich nicht begrenzt, sondern wird ewig expandieren.
b) Große zeitliche Dilatationsfaktoren bekommt man bei Beobachtern und Beobachterinnen, die Nahe am Ereignishorizont (EH) um den EH kreisen, aber ohne hinter dem EH zu verschwinden oder auch stationäre Beobachter, die technisch aber noch utopischer sind und zudem tödliche Beschleunigungsfelder mit sich bringen. Die erste Option wurde in dem Spielfilm "Interstellar" verwendet.

Timm 14.03.19 21:38

AW: Zerreisprobe
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 91012)
Wenn sie nicht vorher von Gezeitenkräften zerrisen wird, dann sollte sie es sehen können ... meinem bescheidenem Verständnis gemäß.

In ihrer kurzen verbleibenden Zeit sieht sie die Außenwelt rotverschoben.

Timm 14.03.19 21:40

AW: Zerreisprobe
 
Zitat:

Zitat von Eyk van Bommel (Beitrag 91014)
Ob der Big Rip in dieser Phase keine vergleichbaren Verzerrungen hervorruft weiß ich natürlich nicht.

Derzeit spricht nichts für einen Big Rip.

TomS 15.03.19 07:09

AW: Zerreisprobe
 
Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 91017)
Derzeit spricht nichts für einen Big Rip.

Man kann Werte w < -1 nicht sicher ausschließen.

Eyk van Bommel 15.03.19 08:58

AW: Zerreisprobe
 
Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 91017)
Derzeit spricht nichts für einen Big Rip.

Derzeit gibt es sicher verschiedene Möglichkeiten welchen Weg das Universum gehen wird. Das wollte ich weniger thematisieren.

Es ist eher sowas wie – Einstein im Aufzug und ob er feststellen kann, ob er in ein SL fällt oder ob er gerade einen - neuen/den abschließenden Phasenwechsel / das Ende des Universums - „erlebt“.

Wenn beide dasselbe messen würden, dann finde ich den Gedanken „interessant“, dass die Zwillinge in beiden Fällen, das Gefühl haben können, dass Sie gemeinsam & „gleichzeitig“ an die Himmelspforte klopfen werden.

Das „alle Dinge“ – Zwilling 1 fällt in das „erste“ SL des Universums - und das Ende – Zwilling 2 (recht Alt) erlebt das Ende – am "Ende" an der „Himmelspforte“ - „gleichzeitig“ wieder zusammenkommen.

Dann wäre das gesamte „zeitliche“ empfinden „Urknall – Ende des Universum“ ja irgendwie ausschließlich der Relativität der Gleichzeitigkeit geschuldet.

Ist ein eher philosophischer Ansatz/Gedanke zur „Zeitlosigkeit“ und der Frage, ob man eine Firewall am EH nicht „erlauben“ könnte, wenn das Ende des Universums genauso aussieht – das Universum in einem großen Feuerball zu Ende geht. Das Gegenteil von einem einfrierenden Universum.

Timm 15.03.19 13:23

AW: Zerreisprobe
 
Um das zeitliche Ende des Universums zu erleben, mußt du nur nahe am Ereignishorizont eines großen Schwarzen Loches stationär sein. Rein fallen wäre kontraproduktiv.


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