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Pythagoras 26.06.07 20:37

Energierückgewinnung aus Schall
 
Ist jemandem eine Methode bekannt, mit der man die in Schall aufgewendete
Energie teilweise zurückgewinnen kann ?
Dabei interessiert mich nicht nur die Effizienz, sondern die Methode überhaupt.
Nette Idee- man stellt bei Autobahnen, Flughäfen usw. kleine Geräte auf, mit denen man zumindest kleine Batterien aufladen kann.
:-)

Pythagoras

Hamilton 26.06.07 22:26

AW: Energierückgewinnung aus Schall
 
Mit einem normalen Lautsprecher-
stell ihn auf uns schließ einen gleichrichter mit einem akku an und in 100 Jahren ist der voll.

zeitgenosse 26.06.07 22:46

AW: Energierückgewinnung aus Schall
 
Zitat:

Zitat von Hamilton (Beitrag 2140)
Mit einem normalen Lautsprecher-
stell ihn auf uns schließ einen gleichrichter mit einem akku an und in 100 Jahren ist der voll.

Du musst aber eine Germaniumdiode nehmen. Ansonsten ist die Durchlaßspannung des Halbleiterventils grösser als der Spitzenwert des Lautsprechersignals, so dass rein nix in den Akku reinfliesst. ;)

Gr. zg

richy 27.06.07 00:22

AW: Energierückgewinnung aus Schall
 
Hm
Am Flughafen grosse Platten mit entsprechender Resonanzfrequenz ?
Auf Piezoelemente montiert. Da duertfte dann auch der Gleichrichter entfallen.
Schauen wir mal in eine Tabelle :
Schallleistungspegel eines

Raketentriebwerk 1.000.000 W 180 dB
Strahltriebwerk 10.000 W 160 dB
Sirene 1.000 W 150 dB
Lautsprecher Rockkonzert 100 W 140 dB
Maschinengewehr 10 W 130 dB
Presslufthammer 1 W 120 dB

Waehrend dem Rockkonzert die Akkus fuer die Fahrradbeleuchtung laden ?
Problem: Der Schalleistungspegel bezieht sich auf eine geschlossene
Huellflaeche. Fuer die 100 W muesste man also die komplette Pa "einhuellen".
Das wird wohl nix :D
Preisfrage:
Warum werden haben Presslufthammer und Maschinengewehr geringere Schalleistungspegel als der Lautsprecher ?

zeitgenosse 27.06.07 00:49

AW: Energierückgewinnung aus Schall
 
Zitat:

Zitat von richy (Beitrag 2143)
Am Flughafen grosse Platten mit entsprechender Resonanzfrequenz ?
Auf Piezoelemente montiert.

Piezokeramiken kann man in der Tat als Generatoren verwenden (Feuerzeug). Die Ladung ist aber sehr klein:

Q = -d_33 * F ; d_33 ist eine Ladungskonstante, F die aufzubietende Kraft

In Sensoren muss deshalb ein Ladungsverstärker nachgeschaltet werden, um eine messbare Spannung zu erhalten. Solches bedingt bereits Hilfsenergie, so dass der Wirkungsrad sehr gering ausfällt. Auch die in Musikinstrumenten eingesetzten Piezo-Tonabnehmer benötigen einen Nachverstärker.

In meinen Augen also nicht geeignet, um aus dem Umweltschall eine sich lohnende Nutzenergie zu gewinnen.

Gr. zg

richy 27.06.07 01:16

AW: Energierückgewinnung aus Schall
 
Hi zg.
Na, dass die Sache wenig Sinn macht sind wir uns ja einig.
Hab den Piezo nur wegen dem entfallenden Gleichrichter angefuehrt.
Arbeitet nur in eine Richtung und liefert |sin(x)| statt sin(x).
Das ist auch die Eigenschaft, die einen Piezo fuer musikalische Anwendungen
unbrauchbar macht. Waren dennoch schoene Zeiten als man so viele Piezos
wie moeglich in seine Partykellerbox einbaute. Keine Frequenzweiche, laut,
robust, billig und schlecht klingend :-)
Ein kleines Windraedchen oder Solarzelle bleibt sicherlich die geeignetere
Methode eine Akku zu laden.

zeitgenosse 27.06.07 09:14

AW: Energierückgewinnung aus Schall
 
Zitat:

Zitat von richy (Beitrag 2145)
Keine Frequenzweiche, laut, robust, billig und schlecht klingend

Vor allem schlecht klingend. Elektrodynamische Systeme sind eben schon viel besser, nicht.

Gr. zg

Pythagoras 27.06.07 11:40

AW: Energierückgewinnung aus Schall
 
Soweit zur Schallenergie.
Wenn man hingegen einen vibrierenden Gegenstand hat, eine Membran oder
eine Saite, kann man sich dazu eine Vorrichtung vorstellen, die die Vibrationen
z.B. in den Zug eines Fadens oder eines Gummibandes oder so was in der Art
umsetzt ? Ich meine eine rein mechanische Vorrichtung, keine Elektrotechnischen Sachen.
Es fiele mir dazu ein, daß der Gegenstand auf Grund seines Vibrierens auf einer
Unterlage wandert und so einen Faden aufrollt. Das wäre doch schon eine
Energierückgewinnung aus Vibrationen !
Fällt euch dazu eine "Patentlösung" ein ?

Pyth.

zeitgenosse 27.06.07 16:05

AW: Energierückgewinnung aus Schall
 
@Pythagoras

Natürlich kann man tausendundein derartige Spielerein gedanklich durchexerzieren. Die Energierückgewinnung ist aber ausserordentlich klein (du wirst dein Eigenheim damit nicht unabhängig vom Netz machen können).

In Summe halte ich von solchen Narreteien eben nicht mehr besonders viel. Schon viele haben sich an solchen Ideen versucht (siehe das Würth-Getriebe oder den Bürkle Gravitationsrotor-Generator) und sind daran mehr oder weniger elegant gescheitert.

Realistisch ist hingegen eine Erfindung wie die automatische Uhr (Beispiel Eternamatic), wo sich eine Schwung- bzw. Schwingmasse infolge der Erschütterungen verschiebt und dadurch den Federaufzug sukzessive bewirkt (1770 in Le Locle von A. Perrelt erfunden).

p.s. Von den Uhrmachern könntest du überhaupt sehr viel lernen. Gesunder Realitätssinn ist aber erforderlich, wenn du Erfolg haben möchtest.

p.s. Wie wäre es ersteinmal mit einer mechanischen Grundausbildung (Schraubstockarbeiten, Drehen, Fräsen) und danach mit einem soliden Elektronikkurs (Fernschule Weber)? Das beseitigt manche Flausen und erzeugt einen Sinn fürs technisch Machbare.

Gr. zg

quick 27.06.07 23:40

AW: Energierückgewinnung aus Schall
 
Hallo Pythagoras,


Zitat:

Zitat von Pythagoras (Beitrag 2148)
Es fiele mir dazu ein, daß der Gegenstand auf Grund seines Vibrierens auf einer
Unterlage wandert und so einen Faden aufrollt. Das wäre doch schon eine
Energierückgewinnung aus Vibrationen !
Fällt euch dazu eine "Patentlösung" ein ?

Pyth.

Dazu fällt mir etwas ein, was man ausprobieren müßte.
Stell Dir eine ebene Fläche vor, die mit einem Sägezahnrelief strukturiert ist. Diese Fläche soll vibrieren. Ich meine, eine Gummirolle, welche in ihrer Breite über zwei Zähne hinausragt, könnte vielleicht einen Faden aufrollen.
Aber wozu?

mfg
quick


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