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Verwirrter 24.05.07 21:09

Wo bleiben die Fullerene?
 
Ein paar Fragen:
1) Wenn man das klassische Doppelspaltexperiment durchführt, absorbiert ein Photonendetektor die benutzten Photonen. Dies bei Kohäenz nicht punktuell, sondern wegen der Interferenz quasi "verschmiert"?
2) Das funktioniert auch, wenn man nur ein einzelnes Photon nimmt, ja?
3) Anschließend ist es/sind sie "weg", haben ihre Energie an den Detektor abgegeben, der dadurch etwas wärmer geworden ist, ja?
4) Was ist nun, wenn man stattdessen Fullerene nimmt? Das sind doch immerhin regelrechte Brocken, die nicht "einfach" so verschwinden können?
5) Zerstören diese Makroobjekte nicht post-experimentell die (ursprünglich vorhandene) Kohärenz, indem sie einen banalen Fleck hinterlassen?
6) Anton Zeilinger z.B. theoretisiert, daß die Sache im Prinzip mit allen möglichen Sachen funktioniert. Ich stelle mir nun ein kohärentes System vor, in dem z.B. eine Tennisballkanone zufällig grob in Richtung des Doppelspalts ballert. Darum geht es doch?
7) Falls ja, haben wir Tennisballinterferenz. Wie muß ich mir die Bälle auf der Detektorseite (einer mit Klettband bespannten Wand) vorstellen? Alle kaputt?

Danke für Antworten! Der Verwirrte.

Hamilton 25.05.07 14:53

AW: Wo bleiben die Fullerene?
 
Du kannst Doppelspaltexperimente auch mit anderen Teilchen als mit Photonen machen.
Mit den üblichen Verdächtigen, also Elektronen, Protonen .. ist das schon gemacht worden und es funktioniert d.h. es tritt das erwartete Interferenzmuster auf.
Ich habe sogar mal gehört, dass das jemand mit Fullerenen auch schon geschafft hat die durch einen Spalt zu jagen. Ich weiß aber nicht ob das stimmt.

Du kannst nach De Broglie JEDEM Ding, das einen Impuls hat eine Wellenlänge zuordnen, also auch dir selber z.B. oder Tennisbällen.
Bei Objekten mit Massen >> 10^-31 kg wird die DeBroglie Wellenlänge aber sehr klein. Da die Spaltöffnung in der Größenordnung der Wellenlänge sein muss, damit man überhaupt was sieht, muss dieser ebenfalls sehr klein sein.

Im Falle von Tennisbällen wäre der Spalt schätzungsweise nur noch ein Bruchteil eines Protonendurchmessers breit und damit ungeeignet um einen Tennisball zu beugen ;)

Irgendwo im Molekularbereich hört es aufgrund der immer kleiner werdenden Dichte der Teilchen auf, dass man die durch Spalte in der erforderlichen Größe durchbekommt.

JGC 01.06.07 07:25

AW: Wo bleiben die Fullerene?
 
Hallo Hamilton..


Kann es sein, das diese Beugeeigenschaften an einem Spalt nicht den selben Gründen wie z.B. die der Lichtabberation folgen?

Wenn eine Masse (das Material in dem der Spalt eingefräst ist) auf die durchfliegenden Objekte eine unsichtbare Kraft ausübt, dann wäre das doch eine Erklärung, oder? Somit würde jedes Objekt automatisch in einem Spalt bei "passender" Grösse entsprechend Interferrenzen zeigen(hängt von der Resonanzmöglichkeit zwischen Spalt-Masse, seiner Dimensionen und dem durchfliegenden Objekt ab?)

Selbst Volksmassen, die durch ein Tor in ein Stadion strömen, verhalten sich unbewusst nach diesem Muster..

"Fühlen" die durchgehenden Objekte also nicht unbewusst die Anwesenheit des Spaltes und seine Dimensionierung??(über ihre gegenseitigen gravitativen Kräfteaustauschprozesse)

JGC

Hamilton 03.06.07 22:30

AW: Wo bleiben die Fullerene?
 
Nun, die Beugungseigenschaften von Licht folgen dem Huygensschen Prinzip, genau wie die Beugung von Materiewellen auch.
Während beim Licht die Elektrodynamik ein gutes Modell ist, liefert die QM für Materiewellen ein passendes Modell.

Einfach eine unsichtbare Kraft anzunehmen ist schonmal gut, bringt es aber noch nicht. Da muss noch die Welleneingenschaft rein, sonst keine Interferenz.

Volksmassen im Stadion beschreibt sich eher wie ein Granulat, aber nicht wie Wellen. Noch nie hab ich irgendwo Interferenzmuster von Stadionbesuchern gesehen. Obgleich ich schon gesehen habe wie Dortmund und Bayernfans sich gegenseitig ausgelöscht haben ;)

Gravitation spielt bei der Beugung am Spalt (mit irgendwelchen Teilchen) in allen mir bekannten Experiementen überhaupt keine Rolle, da sie um Größenordnungen kleiner ist, als alle anderen auftretenden Kräfte, die meist elektrodynamischer Natur sind.

Marco Polo 03.06.07 22:41

AW: Wo bleiben die Fullerene?
 
Zitat:

Zitat von Hamilton (Beitrag 1194)
Noch nie hab ich irgendwo Interferenzmuster von Stadionbesuchern gesehen. Obgleich ich schon gesehen habe wie Dortmund und Bayernfans sich gegenseitig ausgelöscht haben ;)

Bist du dir sicher, dass das nicht Bei Dortmund-Schalke oder Schalke-Dortmund war? Nur dort wir imo einander ausgelöscht. Wenns nach mir geht, dann wurden hoffentlich nur die Vorortler von Lüdenscheid ausgelöscht. Für alle Schalker ist Dortmund ein Vorort von Lüdenscheid. Kein Schalke-Fan nimmt das Wort "Dortmund" in den Mund. :)

Als Schalke-Dauerkarteninhaber grüsst,

Marco Polo

JGC 04.06.07 06:04

AW: Wo bleiben die Fullerene?
 
Hi..

Na gut, das mit den Volksmassen haut deshalb nicht so hin, weil jeder noch sein eigenes Bewegungsverhalten mitbringt. Daher sind das quasi lauter individuelle Welleneigenschaften, die sich als Ganzes eher chaotisch verhalten

Würden sie aber optimal(also jeder die selbe Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung zum Tor) aufweisen, so würden sie sich genauso anordnen, das sieht man doch auch oft auf Vibrations-Schüttelsieben, wo sich bestimmte Teilchengrössen regelrecht zu Mustern anordnen.


JGC

absolut 04.06.07 06:49

AW: Wo bleiben die Fullerene?
 
Zitat:

Zitat von Marco Polo (Beitrag 1196)
Als Schalke-Dauerkarteninhaber grüsst,
Marco Polo

nicht mal als Cluberer könnte ich dich jemals leiden...
:eek:

pauli 04.06.07 14:35

AW: Wo bleiben die Fullerene?
 
Zitat:

Ich habe sogar mal gehört, dass das jemand mit Fullerenen auch schon geschafft hat die durch einen Spalt zu jagen. Ich weiß aber nicht ob das stimmt.
Spektrum der Wissenschaft, Kohlenstoffmoleküle mit 60 Atomen

quick 04.06.07 15:45

AW: Wo bleiben die Fullerene?
 
Hallo Hamilton,

ich habe das früher auch schon mal gelesen..

Zitat:

Zitat von Hamilton (Beitrag 934)
Ich habe sogar mal gehört, dass das jemand mit Fullerenen auch schon geschafft hat die durch einen Spalt zu jagen. Ich weiß aber nicht ob das stimmt.

beim googeln mit >fullerenen "interferenz"< findet man einiges.
z.B. http://www.quantenphysik-schule.de/fullerene.htm

Nur, um einen Spalt wie im herkömmlichen Sinn scheint es sich hierbei nicht zu handeln. So wie ich es verstanden habe, wird das System Spalt(sprich Gitter)-Lichtquanten umgekeht in Lichtgitter-Fullerene.
Das funktioniert auch mit C70-Fullerenen und fluorierten Derivaten C60F48 mit Masseneinheiten von über 1600.

mfg
quick

JGC 04.06.07 16:53

AW: Wo bleiben die Fullerene?
 
Hi...

Heisst das, das bestimmte "Resonanzabstände" zwischen Teilchen und Spaltbreite und dem Abstand notwendig sind, damit diese Streuung auftreten kann??

JGC


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