Quanten.de Diskussionsforum

Quanten.de Diskussionsforum (http://www.quanten.de/forum/index.php5)
-   Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. (http://www.quanten.de/forum/forumdisplay.php5?f=3)
-   -   Aichelburg–Sexl ultraboost (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=3352)

Timm 19.05.18 10:54

Aichelburg–Sexl ultraboost
 
https://en.wikipedia.org/wiki/Aichel...exl_ultraboost
Zitat:

In general relativity, the Aichelburg–Sexl ultraboost is an exact solution which models the physical experience of an observer moving past a spherically symmetric gravitating object at nearly the speed of light. It was introduced by Peter C. Aichelburg and Roman U. Sexl in 1971.
Zugegeben, ein reichlich exotisches Szenario. In ansonsten flacher Raumzeit fliegt ein Objekt mit relativistischer Geschwindigkeit an einer Masse vorbei. Welche Effekte erleidet es? "Sieht" es die Masse und deren Gravitationsfeld Lorentz verkürzt? Resultiert eine Laufzeit Verlängerung in Analogie zum Shapiro -EffekT? Was läßt sich über die gravitative Wechselwirkung zwischen den beidem Massen sagen?

Yukterez 20.05.18 15:51

AW: Aichelburg–Sexl ultraboost
 
Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 87633)
Was läßt sich über die gravitative Wechselwirkung zwischen den beidem Massen sagen?

Die ist stärker als zwischen zwei relativ zueinander ruhenden Objekten (auch die kinetische Energie ist Energie, und Energie krümmt die Raumzeit).


Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 87633)
"Sieht" es die Masse und deren Gravitationsfeld Lorentz verkürzt?

So würde er sie sehen wenn er relativ zu den Fixsternen ruht:

http://org.yukterez.net/relativistic...7.r5.vStat.png

und das würde er sehen wenn er mit 0.999c daran vorbeifliegt:

http://org.yukterez.net/relativistic...5.vphi0999.png

Beides sind 360°x180° Vollpanoramas, und bei der Masse handelt es sich um ein schwarzes Loch mit Spin a=0.7M und Ladung Q=0.7M. Der Beobachter fliegt in diesem Beispiel bei r=5GM/c² transversal nach rechts vorbei.

Nachrechnend,

http://org.yukterez.net/st39.png

Bernhard 21.05.18 16:08

AW: Aichelburg–Sexl ultraboost
 
Hallo Timm,

Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 87633)
In ansonsten flacher Raumzeit fliegt ein Objekt mit relativistischer Geschwindigkeit an einer Masse vorbei.

das Originalpaper behandelt ein etwas anderes Szenario. Die Autoren gehen von der Schwarzschildmetrik aus und wenden darauf einen geeigneten Lorentz-Boost an. Sie berechnen also das Gravitationsfeld eines bewegten Massepunktes mit der Absicht später die Masse des Massepunktes gegen Null gehen zu lassen und die Geschwindigkeit v der Trafo gegen eins (d.h. c) gehen zu lassen.

Timm 22.05.18 19:00

AW: Aichelburg–Sexl ultraboost
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 87635)
das Originalpaper behandelt ein etwas anderes Szenario. Die Autoren gehen von der Schwarzschildmetrik aus und wenden darauf einen geeigneten Lorentz-Boost an.

Es scheint wenig zu geben, was vermutlich der Exotik des Effekts geschuldet ist.

Das noch:

https://en.wiki.ng/wiki/Talk:Aichelb...exl_ultraboost
Zitat:

Executive summary - recap
To continue the above conversation: this ultraboost resembles (colloquially speaking) a "shock wave" passing by.
Der tangentiale Flug durch das Gravitationsfeld sollte mit Gezeitenkräften verbunden sein, aber wie? Bei einem langsamen Flug würde ich Kontraktion erwarten. Was macht der boost ansonsten, beschleunigt oder bremst er?

Bernhard 23.05.18 07:20

AW: Aichelburg–Sexl ultraboost
 
Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 87636)
Es scheint wenig zu geben, was vermutlich der Exotik des Effekts geschuldet ist.

Ich denke, es geht da weniger um einen Effekt, als vielmehr um eine bestimmte Anwendung, d.h. Rechnung. Insofern ist zumindest der Titel des WP-Artikels und des Themas gut gewählt.

Zitat:

Der tangentiale Flug durch das Gravitationsfeld sollte mit Gezeitenkräften verbunden sein, aber wie?
Das kann man ziemlich leicht über die Geodätengleichung ausrechnen. Man gibt die Bahn vor und berechnet daraus die externe Kraft. Das qualitative Ergebnis entspricht der Bahn einer Rakete mit Antrieb.

Timm 23.05.18 17:14

AW: Aichelburg–Sexl ultraboost
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 87637)
Das kann man ziemlich leicht über die Geodätengleichung ausrechnen.

Man kann auch von Bekanntem ausgehen, wenn man's nur qualitativ wissen möchte. Ein kugelförmiger elastischer Ball verformt sich in einem Orbit und im freien Fall zu einem Ellipsoid, vertikal gestreckt. Ich gehe davon aus, daß das beim tangentialen Flug durch das Gravitationsfeld ähnlich ist.

Ich denke die Energiebilanz nach Ein- und Austritt ist ausgeglichen, wie gewonnen, so zerronnen. Oder siehst du das anders?

Aus dem talk:
https://en.wiki.ng/wiki/Talk:Aichelb...exl_ultraboost
Zitat:

Did you understand that the A-S is a gravitational wave which has the nature of a sudden impulse? That it is a limiting case of gravitational waves (exact vacuum solutions) which approximately describe the physical experience of an observer who whizzes by a nonrotating massive object (spherically symmetric in its rest frame) at some ultrarelativistic speed?
Der Wikipedia Artkel, s. die OP, ist ziemlich technisch. Mir ist nicht klar, was der ultra boost noch bewirkt, was ihn von langsameren unterscheidet.

Bernhard 23.05.18 23:39

AW: Aichelburg–Sexl ultraboost
 
Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 87640)
Ich gehe davon aus, daß das beim tangentialen Flug durch das Gravitationsfeld ähnlich ist.

Bei einem gleichmäßigen tangentialen Flug müssten die äußeren Kräfte eigentlich ein lokales Inertialsystem bilden.

Zitat:

Ich denke die Energiebilanz nach Ein- und Austritt ist ausgeglichen, wie gewonnen, so zerronnen.
Richtig. Beim Anflug wird Energie frei und beim Abflug muss Energie aufgewendet werden.

Zitat:

Der Wikipedia Artkel, s. die OP, ist ziemlich technisch. Mir ist nicht klar, was der ultra boost noch bewirkt, was ihn von langsameren unterscheidet.
Das OP sieht für mich nach einem Versuch aus, das Gravitationsfeld eines Elementarteilchens mit Masse zu berechnen. Allerdings finden die Autoren mit diesem Ansatz keine grundlegend neuen Erkenntnisse. Zielführender wäre da mMn ein Ansatz über die bornsche Wahrscheinlichkeitsinterpretation.

Timm 24.05.18 09:32

AW: Aichelburg–Sexl ultraboost
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 87641)


Das OP sieht für mich nach einem Versuch aus, das Gravitationsfeld eines Elementarteilchens mit Masse zu berechnen. Allerdings finden die Autoren mit diesem Ansatz keine grundlegend neuen Erkenntnisse. Zielführender wäre da mMn ein Ansatz über die bornsche Wahrscheinlichkeitsinterpretation.

Weshalb QM? Die argumentieren mit dem Metrik Tensor.

Bernhard 24.05.18 10:13

AW: Aichelburg–Sexl ultraboost
 
Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 87642)
Weshalb QM?

Weil es laut Abstract und Text des OP um das Gravitationsfeld von Elementarteilchen geht. EDIT: In der Arbeit wird weiter gezeigt, dass man sich das Gravitationsfeld eines Elementarteilchens (inklusive Photon) als spezielle Gravitationswelle vorstellen kann.


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 06:48 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.8 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
ScienceUp - Dr. Günter Sturm