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-   -   Das relativistische Zwillingsparadoxon (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=2781)

JoAx 04.12.17 16:51

AW: Das relativistische Zwillingsparadoxon
 
Zitat:

Zitat von Dedi (Beitrag 86139)
Eine Messung schon auf der Hinreise durchzuführen würde nur Bedeuten Ergebnisse zu bekommen die zwischen der eine Reist und der andere Ruht und der eine Ruht und der andere Reist liegen. Die Messung mag ermitteln wer sich wie bewegt das Ergebnis besteht weiterhin aus allen Möglichkeiten.

Nur so zur Info - "Spezielle Relativitätstheorie" hat nichts, aber wirklich gar nichts mit "Quantenmechanik" zu tun. ;)

Marco Polo 04.12.17 17:46

AW: Das relativistische Zwillingsparadoxon
 
Zitat:

Zitat von Dedi (Beitrag 86141)
Ist die Symmetrie bei Myonen die sich mit 99,92 der Lichtgeschwindigkeit zur Erde bewegen nicht gebrochen?
http://greiterweb.de/spw/Myonen.htm

Natürlich nicht. Warum sollte hier die Symmetrie gebrochen sein?

Das Myonenbeispiel ist vergleichbar mit der separaten Hinreise oder der separaten Rückreise des Reisezwillings, also ohne den ausschlaggebenden Inertialsystemwechsel bei der Umkehr.

Ist doch völlig wurscht ob es zwei Raumfahrer, oder die Erde und ein Myon oder zwei Käsebrote sind. Das Prinzip ist das Gleiche.

Dedi 04.12.17 17:49

AW: Das relativistische Zwillingsparadoxon
 
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 86146)
Nur so zur Info - "Spezielle Relativitätstheorie" hat nichts, aber wirklich gar nichts mit "Quantenmechanik" zu tun. ;)

Sieht nur ähnlich aus, hier ermittelt die Messung was auch ohne Messung schon vorhanden ist.

JoAx 04.12.17 17:52

AW: Das relativistische Zwillingsparadoxon
 
Zitat:

Zitat von Dedi (Beitrag 86134)
Hier hatte mich gestört das die Reise nur als ganzes dargestellt wird,

Das ist eine der Aufgabe adequate Darstellung.

Zitat:

Zitat von Dedi (Beitrag 86134)
nur kann man hier sehen das schon die Hinreise Unterschiede in der Alterung aufweist.

Vergiss es. Inertiale Bewegung ist relativ. Das bedeutet, dass man sie von Ruhe nicht unterscheiden kann. Das bedeutet, dass es absolute Bewegung nicht gibt. Das hat seiner Zeit Galilei herausgefunden und ist bereits bei Newton so. Wenn du etwas anderes bekommst, dann hast du einen Fehler gemacht. Und du bist derjenige, der diesen Fehler bei sich finden muss.

JoAx 04.12.17 17:53

AW: Das relativistische Zwillingsparadoxon
 
Zitat:

Zitat von Dedi (Beitrag 86149)
Sieht nur ähnlich aus, hier ermittelt die Messung was auch ohne Messung schon vorhanden ist.

Nicht ein mal annährend. Hat ganz und gar nichts mit "Messung" zu tun.

Dedi 04.12.17 19:31

AW: Das relativistische Zwillingsparadoxon
 
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 86151)
Nicht ein mal annährend. Hat ganz und gar nichts mit "Messung" zu tun.

Im Zwillingsparadoxon wird auf der Rückreise ein Unterschied in der Ankunft von ausgesandten Lichtsignalen hingewiesen.
Das ist eine Messung, genauso wie der Vergleich der Uhren am Ende der Reise.
Es werden Unterschiede aufgedeckt.
Diese Messung mit Lichtsignalen kann mann auch für die Myonen in einem Gedankenexperiment durchführen.

Es geht mir um eine Gleiche Vorgehensweise wie die Experimente durchgeführt werden.
Wenn Lichtsgnale ein Beweis sind, dann sollte dieser immer gelten.

Wenn alles immer relativ zueinander steht dann würde das Umkehren im Zwillingsparadoxon nur Aufzeigen das etwas anders ist aber alles ohne einen absoluten Betrag, alle Möglichkeiten zwischen der eine bewegt sich und der andere ruht bzw. der eine ruht und der andere bewegt sich würden erhalten bleiben.

Das Experiment ohne relativistische Geschwindigkeit.
Statt Start und Ziel nehme ich einen Zug links und einen rechts, diese beiden sind immer in Ruhe zueinander.
Ein weiterer Zug ruht zu Beginn beim linken Zug, dieser beschleunigt auf 60 km/h Richtung rechtem Zug dort angekommen kehrt er um und nähert sich dem linken Zug wiederum mit 60 km/h. alles Relativgeschwindigkeiten.
In keinem Punkt kann aus relativer Sicht ermittelt werden wann wer welche absolute Geschwindigkeit hatte, nicht mal was überhaupt eine absolute Geschwindigkeit ist , gleiches gilt auch bei der relativistischen Betrachtung.
Ohne festes Bezugssystem gibt es keine absoluten Geschwindigkeiten, auch nicht im relativistischen System.

Slash 04.12.17 21:35

AW: Das relativistische Zwillingsparadoxon
 
Hallo,

nimmt man einen dritten Beobachter hinzu (als Schiedsrichter), der sich permanent in einem Inertialsystem befindet, dann kann dieser doch aber feststellen, welcher der beiden Zwillinge während den 10 Jahre mehr "im Raum" bewegt hat und folglich weniger gealtert ist.

Aber ich vermute, die Fragestellung bezog sich auf das Problem, ohne einen 3. Beobachter hinzuzunehmen, richtig?

Slash 09.01.23 16:09

Das relativistische Zwillingsparadoxon
 
Special Relativity
https://youtu.be/ZdrZf4lQTSg?t=627

Sabine Hossenfelder erklärt es ggf. besser als ich.

Zitat:

Zitat von Slash (Beitrag 78594)
....


In die Berechnung der Zeitdilatation geht selbstverständlich nur die Geschwindigkeit ein.

Problemstellung des Zwillingsparadoxon ist aber nicht nur das der (unterschiedlichen) Zeitdilatation, sondern das des Starts und des gemeinsamen Wiedersehens. Relativ zueinander gesehen haben sie sich jeweils gegenseitig gleich voneinander weg und wieder zu bewegt, dennoch sind sie unterschiedlich gealtert.

Mir geht es auch nicht darum, dass die Beschleunigung Ursache für irgendetwas wäre, sondern das oder ein Unterscheidungsmerkmal zwischen den Zwillingen - denn sie unterscheiden sich doch offensichtlich in der Eigenzeit und dem zurückgelegten Weg - oder ? Wie kann man z.B. bzgl. unterschiedliche Wege zurücklegen, wenn man nicht beschleunigt? Geschwindigkeitssprünge / instane Richtungsändeurngen sind akademisch, aber beschreibbar durch einen Dirac-Impuls * Faktor in der Ableitung.

Ich habe auch nicht die Absicht, irgendetwas anderes zu behaupten, als bspw. in Wikipedia steht
https://de.wikipedia.org/wiki/Zwillingsparadoxon

Wenn ich mal Zeit und Lust finde, rechne ich es nach.

Ich hoffe, "ihr" seht nicht immer rote Tücher oder bekommt es in den falschen Hals, wenn jemand "Beschleunigung" im Zusammenhang mit dem Zwillingsparadoxon oder schreibt.

Immer cool bleiben, Wikipedia tut es ja auch, wie gesagt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zwillingsparadoxon

VG
Slash


HaPe 25.03.23 16:40

AW: Das relativistische Zwillingsparadoxon
 
Hallo,

es ist wohl nicht mehr zumutbar, alle Beiträge dieses Threads zu lesen. Sollte ich also etwas wiederholen, dann: Sorry.

Alle mir bekannten Deutungen des Zwillingsparadoxons sind zwar intellektuell erfassbar und soweit auch plausibel, aber so wirklich glücklich wird man IMO damit nicht. Deshalb fand ich die Visualisierung des Sachverhalts durch ein Minkowski-Diagramm enorm hilfreich. Wer das noch nicht kennt (Ihr kennt das natürlich alle) => extrem nützlich zur Deutung des Zwillingsparadoxon.

Und wer tatsächlich ein Bauchgefühl dafür bekommen will: Bei Wikipedia nach „Relativität der Gleichzeitigkeit“ ( https://de.wikipedia.org/wiki/Relati...eichzeitigkeit ) suchen. Ganz unten ist eine animierte Grafik „Der beschleunigte Beobachter“, die ich extrem inspirierend fand. Fortgeschrittene Kenntnisse in der Interpretation von Minkowski-Diagrammen sind aber obligatorisch.


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