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criptically 15.02.08 23:26

AW: Antimaterie als Antrieb
 
Zitat:

Zitat von George (Beitrag 16330)
Ein Antiproton kann nicht zum Elektron zerfallen. Es ist allein wegen dem Massenunterschied nicht möglich. Ein Proton kann dagegen in ein Neutron und ein Positron zerfallen.

Die Überschußenergie wird abgestrahlt und die Formel lautet etwa so:

"Antiproton" → Pion → Müon → Elektron .

mfg

Uli 15.02.08 23:27

AW: Antimaterie als Antrieb
 
Zitat:

Zitat von Uranor (Beitrag 16331)
Relevant für den nicht möglichen Protonenzerfall ist auch das Quark-Tripple uud. Zum Zerreißen bedarf es mindestens der äquavilenten Energie. Es müssten also wenigstens 2 Protonen miteinander reagieren, sofern das bewerkställigbar ist. 2 Protonen würden in 2 Protonen zerschossen. :D

@Uli, nach der Baryonenzahl wären ja auch Aktionen zwischen Baryonen und Mesonen ausgeschlossen? Zur Überprüfung der Theorie wird das ja sicher schon versucht worden sein?

Gruß Uranor

Hi Uranor,

Reaktionen zwischen Baryonen und Mesonen sind keineswegs ausgeschlossen, aber sie laufen immer derart ab, dass die Baryonenzahl erhalten bleibt.

Mal ein Beispiel

pi+ + neutron -> pi0 + proton

pi+ = positives Pi-Meson und pi0 = Neutrales

Solch eine Reaktion erhält die Baryonenzahl, da Neutron wie Proton dieselbe Zahl transportieren. Eine andere, erhaltene Materiequantenzahl ist die elektrische Ladung; auch diese bleibt hier erhalten.

Tatsächlich sorgen die Kernkräfte mittels Austausch virtueller Mesonen ja für die Stabilität der Kerne. Da wird also heftigst reagiert zwischen Mesonen und Baryonen (hier Neutronen und Protonen).

Gruss, Uli

George 15.02.08 23:31

AW: Antimaterie als Antrieb
 
Zitat:

Zitat von criptically (Beitrag 16333)
Ein Proton kann in ein Neutron niemals zerfallen, denn das Neutron ist schwerer als das Proton. Außerdem das Neutron "zerfällt" zum Wasserstoffatom.
mfg

"Die Masse freier Neutronen ist etwas größer, als die Protonenmasse. Freie Neutronen sind deshalb nicht stabil. Ein freies Neutron zerfällt nach etwa einer viertel Stunde in ein Proton, ein Elektron und ein Antineutrino. Dieser Zerfall heißt Beta-Zerfall und wird durch die schwache Wechselwirkung bewirkt." -quantenwelt.de

kann sein das du recht hast, und ich bisschen verwirrt bin. Das wichtigste ist aber in dem Zitat "ANTINEUTRINO". Das alleine beweist, das Antimaterie aus dem Zerfall einzelner Neutronen, Protonen, was auch immer möglich ist.

Uli 15.02.08 23:39

AW: Antimaterie als Antrieb
 
Zitat:

Zitat von George (Beitrag 16328)
Genauso wie bei der Betastrahlung Positronen entstehen. ...

Der Vergleich hinkt, da das beim Betazerfall entstehende Positron extrem leicht ist; es entsteht - zusammen mit seinem Neutrino - durch die schwache Wechselwirkung. Es kommt also gar nicht aus dem Kern, aber kann dem Vakuum entzogen werden, wenn aufgrund des Zerfalls genügend Energie frei wird. Das ist der Fall beim Betazerfall; das Positron und sein Neutrino sind ja um Größenordnungen leichter als die beteiligten Nukleonen.

Du siehst also (hoffentlich), die Erzeugung so eines Antiteilchens bei einer Reaktion eines Materie-Kerns kostet Energie. Nun ist das Positron noch recht "billig"; das geht noch. Ein Antiproton aber ist ein dicker Brocken.

Wie auch immer, selbst wenn diese Energie frei würde bei diesem Zerfall (ist illusorisch), du hättest sie vorher bei der Erzeugung dieses instabilen Kerns aufbringen müssen. Auf die Art lässt sich sicher keine Energie gewinnen.

George 15.02.08 23:50

AW: Antimaterie als Antrieb
 
Zitat:

Zitat von Uli (Beitrag 16338)
Du siehst also (hoffentlich), die Erzeugung so eines Antiteilchens bei einer Reaktion eines Materie-Kerns kostet Energie. Nun ist das Positron noch recht "billig"; das geht noch. Ein Antiproton aber ist ein dicker Brocken.

Ja das stimmt ein Antiproton ist viel Größer und bedarf auch mehr Energieaufwand um entzogen zu werden. Ich frage mich nur jetzt, wie es möglich ist, das bei der Kernspaltung Nutronen dem Kern entzogen werden...
Theoretisch sind diese nämlich noch dickere Brocken... Es müsste dann doch nicht möglich sein... Diese werden entzogen, weil der ganze Kern gespalten wird. Nun zum beta zerfall

Der Beta Zerfall war nur ein Beispiel dafür, das Materie innerhalb von Kernumwandlungen zu Antimaterie zerfallen kann. Das entziehen kriegen wir dann Später durch die Spaltung des ganzen Kernes in mehrere Teile.

Uli 16.02.08 00:18

AW: Antimaterie als Antrieb
 
Zitat:

Zitat von George (Beitrag 16341)
Ja das stimmt ein Antiproton ist viel Größer und bedarf auch mehr Energieaufwand um entzogen zu werden. Ich frage mich nur jetzt, wie es möglich ist, das bei der Kernspaltung Nutronen dem Kern entzogen werden...

Hier ist das Neutron ja schon da; es muss nicht erst - wie "dein" Antiproton - aus dem Vakuum erzeugt werden.
Nun ist es so, dass die Kernkräfte derart agieren, dass - als grobe Faustregel - Kerne energetisch günstiger (d.h. stabiler) sind, wenn die Anzahl Protonen und Neutronen sich in etwa die Waage halten. Kerne, die einen Überschuss an Neutronen (bzw. Protonen= haben neigen deshalb dazu, via Beta-Minus (bzw. Beta-Plus) -Zerfall sich in einen stabileren Kern umzuwandeln.
Da der Endkern energetisch günstiger ist, wird bei dieser Reaktion Energie frei. Diese reicht aus, eine Elektron-Antineutrino-Paar (bzw. eine Positron-Neutrino-Paar) zusätzlich zu erzeugen.
So ist es beim Beta-Zerfall.

Zum anderen sind sehr schwere Kerne energetisch ungünstiger als leichtere. Demzufolge erhält man durch Aufspaltung energetisch günstigere Endkerne, die auch in der Summe leicher sind als der Ausgangskern.

Man beobachtet da so eine Art Stabilitätstal der Kerne, wenn man die Massen der Kerne über der Ebene, deren Achsen die Anzahlen von Protonen (x) und Neutronen (y) im Kern sind, aufträgt. Es gibt die Tendenz, dass Kerne außerhalb dieses Tals derart agieren/zerfallen, dass sie als Endprodukt im Stabilitätstal landen.

Das war jetzt alles nicht sehr wissenschaftlich und etwas "lax" gesagt.
Bin auch schon etwas müde.
Ich hoffe, ich konnte mich verständlich machen.

dirtybob 04.10.15 09:18

AW: Antimaterie als Antrieb
 
Der Thread ist ja nun schon etwas älter und ehrlich gesagt überfordert er mein Wissen. Daher meine einfache Frage - Ist es nach heutigem Stand immer noch nicht möglich einen Antrieb mittels Antimaterie zu erzeugen?

Marco Polo 04.10.15 09:43

AW: Antimaterie als Antrieb
 
Wikipedia schreibt dazu:

Zitat:

Bislang gibt es kein realistisches Konzept, wie genügende Mengen von Antimaterie hergestellt, gelagert und transportiert werden könnten.
Die Erzeugung von 1 Gramm Antimaterie würde vermutlich zigtausend Jahre oder noch viel länger benötigen.

Hinzu kommt das unkalkulierbare Risiko der ungewollten Annihilation bei der Lagerung. Man stelle sich vollkommen illusorische 1 kg Antimaterie vor. Die würde ich auf der Erde nicht lagern wollen.

Wenn man sich klarmacht, dass ein Antimaterieantrieb von der Energieausbeute her eh nur das grob geschätzt 100-fache eines ebenfalls hypothetischen Fusionsantriebes bringen würde, kann man sich getrost von diesem Gedanken verabschieden.

amc 11.11.15 00:38

AW: Antimaterie als Antrieb
 
Hi..

hab den Thread nicht gelesen..

Dazu:

Anti-Materie + Kausalität ergibt imho etwas ziemlich Dämonisches.

Richtig angewandt können wir so aber wahrscheinlich irgendwann Schwarze Löcher abwehren.

Faszienierend, oder!?

:)

DIE WISSENSCHAFT WARNT VOR DER MÖGLICHKEIT DER BOMBE !!!

Allerdings ist das wohl teilweise immer so. Wissenschaftlicher Fortschritt lässt sich imho am Fortschritt von Antriebs- und Bombentechnologie bemessen.


Lieben Abend..

The_Theorist 11.11.15 13:41

AW: Antimaterie als Antrieb
 
Hi,
dazu gabs mal eine Folge von Outer Limits, wo ein junger Mann die kalte Fusion nutzbar macht, letztendlich hat er panische Angst vor dieser Bombe und bringt sich in einer Geiselnahme selbst um. Wer schauen will, auf YouTube: Outer Limits Tödliches Wissen


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