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-   -   Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=3750)

MMT 11.12.20 05:43

AW: Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen
 
Zitat:

Zitat von sanftwasser (Beitrag 94145)
Ich vermisse hier Aussagekraft bezogen aufs Quantitative. Dass die Materie zirkuliert steht nicht im Widerspruch zu einem möglichen hinein Trudeln, Absturz. Ein wenig 'Schwund' genügte, um ein anderes Bild der Gravitation anzunehmen. Mit einem Begriff 'Gravitationsmasse' ist Ruhe bewahren lässig, geradezu unzulässig, denn es ist qualitativ nichts geklärt zur Energie der Schwere.

Quantitativ sagt das Fadenmodell, dass das Standardmodel der Teilchenphysik und die allgemeine Relativitätstheorie richtig sind. Und Experimente bestätigen das ja seit längerem. Es kommt durch das Fadenmodell nur die Möglichkeit hinzu, die Fundamentalkostanten zu bestimmen. Ein Beispiel ist die Bestimmung der Gravitationsmasse der Elementarteilchen. Alle Beobachtungen, auch die Schwere oder die Gravitationsmasse, werden auf Kreuzungswechsel von Fäden zurückgeführt. Mir scheint es, dass auch qualitativ alles geklärt ist ...

sanftwasser 11.12.20 07:48

AW: Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen
 
Ich erkenne nicht, wie sich in Deinem Modell die Rotation schwarzer Löcher bzw. die Spirale als Form der Galaxien ergibt.

MMT 11.12.20 19:23

AW: Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen
 
Im Fadenmodell ist ein schwarzes Loch ein Gewebe aus Fäden. Das Gewebe kann sich drehen. Das Gewebe hat eine höchste Drehgeschwindigkeit (c am Horizont) eine höchste Ladung, und viele andere Eigenschaften, die sich alle mit den bekannten Eigenschaften von schwarzen Löchern decken.

Galaxien bilden sich wie bisher auch. Es gibt keinen Unterschied zwischen Fadenmodell und Gravitation / allgemeiner Relativitätstheorie.

MMT 13.12.20 12:28

AW: Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen
 
Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 92801)
[...] noch eine Beobachtung zu deinen Thesen ist, dass du zu deinem Modell keine einzige Rechnung vorweisen kannst, sondern ausschließlich bereits bekannte Formalismen zu anderen Modellen (Quantenmechanik, ...) mathematisch ausführst und deren Ableitbarkeit aus deinem Modell umgangssprachlich postulierst. Das einzige, was du also zeigst ist, dass dein Modell bestimmte, insbs. topologische Aspekte dieser bekannten Formalismen visualisieren kann, nicht jedoch, dass diese Formalismen mit einer lokalen Dynamik aus deinem Modell folgt. Für dein Modell existiert nicht eine einzige konkrete und zugleich neue Formel.

Im Zitat sind einige richtige und wichtige Punkte aufgeführt. Das neue Preprint zum Standardmodell https://www.motionmountain.net/Strands-Particles.pdf versucht, den Zusammenhang zwischen Fäden, Diracgleichung und Lagrangeformalismus klarer darzulegen. Für die Gravitation ist das einfacher; das Preprint https://www.motionmountain.net/Strands-Gravitation.pdf erklärt, wie die Feldgleichungen der Gravitation aus dem Fadenmodell folgen.

Ein Punkt stimmt auf jeden Fall: das Fadenmodell produziert keine einzige neue Formel für die Dynamik der Teilchen und der Raumzeit. Das Fadenmodell sagt voraus, dass es keine messbaren Abweichungen vom Standardmodell und von der allgemeinen Relativitätstheorie gibt. Das ist enttäuschend. Man kann zwar Wetten zu dieser Vorhersage abschließen, aber wirklich spektakulär sind diese Wetten nicht.

Das einzig Neue ist die Möglichkeit, die fundamentalen Konstanten (Teilchenmassen, Mischungswinkel, Kopplungskonstanten) zu berechnen. Dazu sind einige genäherte Formeln angegeben. Hier ist die Wette möglich, dass die in Zukunft mit dem Fadenmodell noch genauer berechneten Werte mit den Messwerten übereinstimmen werden.

Es bleibt die elegante Einfachheit des Fadenmodells: mit einem einzigen Prinzip, das auf der Planckskala wirksam ist, werden alle Beobachtungen erklärt.

MMT 15.12.20 06:01

AW: Die Natur aus Fäden: eine Glosse zur Lichtgeschwindigkeit
 
An Weihnachten, dem Lichterfest, fahren wir oft zu Verwandten.

Ob wir nun mit dem Auto, dem Zug oder dem Flugzeug reisen, wir machen eine wesentliche Erfahrung. Alle diese Reisemittel können sich schnell oder langsam bewegen. Das gilt auch, wenn wir gehen oder rennen.

Dann sitzen wir im Sessel und schauen auf den Weihnachtsbaum. Beim Licht bemwerken wir etwas anderes. Licht hat kein Gaspedal. Man kann es nicht beschleunigen. Auch die Signale übers Internet laufen immer gleich schnell. Auch jeder elektrische Apparat, die Weihnachtsbeleuchtung inklusive, bestätigt, dass es nur *eine* Lichtgeschwindigkeit gibt.

Wer also den Ausdruck "die Lichtgeschwindigkeit" nutzt, hat schon den wesentlichen Unterschied zwischen Licht und Autos ausgedrückt. Wir können den Ausdruck "die Autogeschwindigkeit" nicht verwenden; diese hat keinen festen Wert.

Und wer "die Lichtgeschwindigkeit" sagt, hat damit schon die spezielle Relativitätstheorie unterschrieben. Denn alles in dieser Theorie folgt aus der Existenz einer einzigen, eindeutigen Lichtgeschwindigkeit.

Ein gesegnetes Lichterfest!

MMT 19.12.20 06:02

AW: Die Natur aus Fäden: Planck's Überlegungen
 
Als Planck das Wirkungquantum h-quer entdeckte, stellte er sich viele Fragen. Eine davon war: hängt sein Wert vom Beobachter ab?

Er lud dazu den jungen Einstein nach Berlin ein. Planck verstand bald, dass das Wirkungsquantum invariant ist. Es ist also eine fundamentale Eigenschaft der Natur.

Auch Bohr hörte nie auf, zu erzählen, das h-quer die kleinste experimentell beobachtbare Wirkung ist. Es ist eine invariante Grenze, so wie die Lichtgeschwindigkeit.

Heute, über ein Jahrhundet später, kann man das folgendermaßen ausdrücken: In den mikroskopischen Naturphänomenen treten Wahrscheinlichkeiten immer dann auf, wenn man versucht, Wirkungen genauer als h-quer zu messen.

Wenn die Quantentheorie so angeht, kann man sie mit Staunen erleben und genießen.

Hawkwind 19.12.20 20:24

AW: Die Natur aus Fäden: Planck's Überlegungen
 
Zitat:

Zitat von MMT (Beitrag 94171)
...

Heute, über ein Jahrhundet später, kann man das folgendermaßen ausdrücken: In den mikroskopischen Naturphänomenen treten Wahrscheinlichkeiten immer dann auf, wenn man versucht, Wirkungen genauer als h-quer zu messen.
...

Das würde ich nicht so ausdrücken, denn "Wirkung" ist keine Observable, also gar keine Messgröße. Sie ist mehr eine Art theoretisches Konstrukt, mit dessen Hilfe Bewegungsgleichungen hergeleitet werden können (Prinzip der kleinsten Wirkung, Pfadintegral-Methode etc).

MMT 19.12.20 20:54

AW: Die Natur aus Fäden: Planck's Überlegungen
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 94175)
Das würde ich nicht so ausdrücken, denn "Wirkung" ist keine Observable, also gar keine Messgröße. Sie ist mehr eine Art theoretisches Konstrukt, mit dessen Hilfe Bewegungsgleichungen hergeleitet werden können (Prinzip der kleinsten Wirkung, Pfadintegral-Methode etc).

Nanu? Die Wirkung ist ganz klar eine quantentehoretische Observable und eine Messgröße. Siehe (fast) jedes Buch zur Quantentheorie.

Hawkwind 20.12.20 00:16

AW: Die Natur aus Fäden: Planck's Überlegungen
 
Zitat:

Zitat von MMT (Beitrag 94176)
Nanu? Die Wirkung ist ganz klar eine quantentehoretische Observable und eine Messgröße. Siehe (fast) jedes Buch zur Quantentheorie.

Auf das Buch, wo behauptet wird, die Wirkung sei eine Observable, bin ich allerdings gespannt. Hast du ein Beispiel?

Observablen werden in der Quantenmechanik ja bekanntlich durch lineare, selbstadjungierte Operatoren dargestellt, deren Eigenwerte dann die gemessenen Größen sind.
Wie sieht denn der Hermitesche Operator für die Wirkung aus?

---
Nachtrag: zur Wirkung in der QM siehe z.B.
http://www.joergresag.privat.t-onlin...htm/chap23.htm

MMT 20.12.20 03:55

AW: Die Natur aus Fäden: Planck's Überlegungen
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 94177)
Observablen werden in der Quantenmechanik ja bekanntlich durch lineare, selbstadjungierte Operatoren dargestellt, deren Eigenwerte dann die gemessenen Größen sind.

Die Wirkung aus dem Prinzip der kleinsten Wirkung in der Quantenmechanik - Integral der Lagrangefunktion über die Zeit - ist ein linearer und selbst-adjungierter Operator.


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