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Bauhof 26.11.09 16:14

Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Hallo Möbius,

ich nehme bezug auf die Magisterarbeit eines jungen Philosophie-Studenten, für die heute meine Rezension bei Amazon erschienen ist, siehe hier:

http://www.amazon.de/Kritik-ontologi...2225931&sr=8-1

Ich könnte den Autor hier ins Wissenschafts-Theorie-Forum zur Diskussion einladen. Ich weiß allerdings nicht, ob momentan Zeit dazu hat, denn er schreibt gerade seine Doktorsarbeit. Falls deinerseits Interesse besteht, versuche ich ihn einzuladen.

Ein "heißes" erstes Thema wäre z.B. der Punkt (5) meiner Rezension:

Zitat:

(5) Der Disput um die Viele-Welten-Theorie verlangt somit überhaupt nicht nach einer logischen Auseinandersetzung mit dieser. Sie beruht bereits in ihrer Bezugnahme auf ontologisierten Wahrscheinlichkeitswellen auf einer unzulässigen Abstraktion und ist somit von vornherein als hinfällig auszuweisen.
Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof

P.S.
Vorher musst du mir aber öffentlich versprechen, dass du auf ev. Beiträge des Autors nur sachlich antwortest, sparsam mit Scherz-Beiträgen und Smileys umgehst... :rolleyes:

Hermes 26.11.09 20:52

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Hallo!

Zitat:

(5) Der Disput um die Viele-Welten-Theorie verlangt somit überhaupt nicht nach einer logischen Auseinandersetzung mit dieser. Sie beruht bereits in ihrer Bezugnahme auf ontologisierten Wahrscheinlichkeitswellen auf einer unzulässigen Abstraktion und ist somit von vornherein als hinfällig auszuweisen.
Der Begriff "Wahrscheinlichkeitswelle" für das was die Schrödingergleichung beschreibt ist eine Interpretation die sich in keiner Weise zwingend ergibt!
Sie erscheint sogar sehr 'ad hoc' ins Leben gerufen, denn alle Elemente einer physikalische Gleichung haben immer auch eine 'handfeste' physikalische Entsprechung; wieso sollte das hier anders sein?

Zitat:

(6) Es gibt keinen Grund, die sich zerstreuenden Wellenfunktionen der Schrödinger-Gleichung als wirklich aufzufassen. Sie sind nur ein subjektiver Ausdruck der quantenmechanischen Unbestimmtheit und der Akausalität, die bei dem Prozess der Dekohärenz in Erscheinung tritt.
Es gibt keinen Grund für diese Annahme! ;)
Eine physikalische Formel hat etwas subjektives?!
Was 'wirklich' ist, ist letzten Endes immer subjektiv. Quantenmechanische Unbestimmtheit gibt es nur subjektiv für uns, objektiv für sich gesehen ist die Schrödingergleichung eben nicht unbestimmt, sondern sehr konkret; nur eben nicht für unseren subjektiven Erfahrungsraum. Sie geht über diesen hinaus!

Zitat:

(8) Ein ontologisches Weltbild beruht auf unzulässigen Abstraktionen und ist somit unfähig, unsere Welt zu beschreiben. Selbst die ARZ 1 des Nichts, zu dessen Gefilden die Quantenmechanik die Mauer durchstoßen hat, ist nicht stabil. Dieses der Unbestimmtheit unterworfene Nichts ist ein bedeutender Teil unserer Welt. Unsere Welt der Raumzeit ist nur eine oberflächliche Erscheinung der gesamten Welt aus unserer subjektiven Perspektive.
1: ARZ = ein Zustand außerhalb der Raumzeit.
Dem von mir hervorgehobenen kann ich absolut zustimmen, das 'oberflächlich' möchte ich geometrisch verstanden wissen.
Wie sich das aus den Sätzen davor ergeben soll kann ich nicht nachvollziehen. Daß unsere gesamte Begrifflichkeit (Ursache, Wirkung, 'davor', 'danach',....) nur aus unsere Perspektive in der Raumzeit resultiert und für ein tiefergehendes Verständnis transzendiert werden muß hatte ich im aktuellen Viele-Welten-Thread bereits geschrieben:

Zitat:

Zitat von Hermes
Determination, Freiheit, Ursache & Wirkung sind alles Ideen aus unserer dynamischen Raumzeit-Logik heraus geboren.
Ist diese nur ein Ausschnitt eines größeren Ganzen, sollte man überlegen wie sich Gewohntes aus dieser erweiterten Perspektive heraus darstellt..


Hermes 26.11.09 20:55

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Diese beiden Punkte sind ein anderes (sehr interessantes) Thema:

Zitat:

(2) Das, was uns als Bewegung erscheint, ist in Wirklichkeit eine wandernde Energiefluktuation des Raumzeitfeldes selbst.
Ohne dynamische Zeit (so wie wir Zeit erleben) keine Bewegung, wie wäre es also damit:
Das was uns als Zeit erscheint, ist in 'Wirklichkeit' eine wandernde Energiefluktuation des Raumzeitfeldes selbst.
Oder sind wir etwa selbst eine wandernde.....................!(?)
Wir bewegen uns durch das Innere der Raumzeit, und diese Bewegung durch diese inneren Strukturen erscheint uns als dynamischer Zeitfluß.

Zitat:

(7) Licht hat keinen raumzeitlichen Bezug zu anderen Prozessen und kann somit nicht beschleunigt werden, da es sich aus seiner Sicht überhaupt nicht in der Raumzeit bewegt.
Zustimmung!
Ist Lichtgeschwindigkeit womöglich vielmehr die 'Zeitgeschwindigkeit' aus unserer Sicht?
Ist Licht etwas das einzig absolut stillstehende.....!
(?)
Licht bewegt sich (für sich) nicht in der Raumzeit, aber es erscheint uns in der Raumzeit. Also wer bewegt sich? Was bewegt sich?
Wir!
Mit Zeitgeschwindigkeit, ca. 300.000 km/s, durch das Innere der 'stehenden' Raumzeit!

Eigentlich wollte ich nur kurz vorbeischauen um zu sehen, was sich tut. Und jetzt das.....
Hermes ist müde.

Tschau.

Hermes 26.11.09 21:13

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Zitat:

Zitat von Bauhof
Hallo Möbius,

ich nehme bezug auf die Magisterarbeit eines jungen Philosophie-Studenten,...

Sowohl 'Physiker' als auch Philosophen tun sich schwer mit Viele-Welten.....was für diese spricht!
:D :D :D

Gruß,
moebius

Eyk van Bommel 26.11.09 21:17

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Mich würde ja mal interessieren was ein Raumzeitfeld ist:confused: Sonst verstehe ich die Sätze nicht.

Gruß
EVB

Bauhof 27.11.09 08:32

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Zitat:

Zitat von Hermes (Beitrag 45027)
Sowohl 'Physiker' als auch Philosophen tun sich schwer mit Viele-Welten.....was für diese spricht!
:D :D :D

Gruß,
moebius

Hallo Hermes,

warum trägt dein Beitrag die Unterschrift von Möbius?

M.f.G. Eugen Bauhof

möbius 27.11.09 08:53

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Zitat:

Zitat von Bauhof (Beitrag 44998)
Hallo Möbius,

ich nehme bezug auf die Magisterarbeit eines jungen Philosophie-Studenten, für die heute meine Rezension bei Amazon erschienen ist, siehe hier:

http://www.amazon.de/Kritik-ontologi...2225931&sr=8-1

Ich könnte den Autor hier ins Wissenschafts-Theorie-Forum zur Diskussion einladen. Ich weiß allerdings nicht, ob momentan Zeit dazu hat, denn er schreibt gerade seine Doktorsarbeit. Falls deinerseits Interesse besteht, versuche ich ihn einzuladen.

Ein "heißes" erstes Thema wäre z.B. der Punkt (5) meiner Rezension:



Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof

P.S.
Vorher musst du mir aber öffentlich versprechen, dass du auf ev. Beiträge des Autors nur sachlich antwortest, sparsam mit Scherz-Beiträgen und Smileys umgehst... :rolleyes:

Hallo Eugen Bauhof!
Ich finde es sehr gut, wenn der junge Philosphie-Student hier mitdiskutieren würde - und verspreche Dir hiermit "hoch und teuflisch...äääähhhh...heilig";) , dass ich mich nur noch ganz sachlich äußern werde - auch wenn's mir manchmal schwer fällt!
Gruß, möbius

Bauhof 27.11.09 09:34

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Zitat:

Zitat von möbius (Beitrag 45048)
Hallo Eugen Bauhof!
Ich finde es sehr gut, wenn der junge Philosphie-Student hier mitdiskutieren würde - und verspreche Dir hiermit "hoch und teuflisch...äääähhhh...heilig";) , dass ich mich nur noch ganz sachlich äußern werde - auch wenn's mir manchmal schwer fällt! Gruß, möbius

Hallo Möbius,

ich warte noch ein wenig mit der Einladung, bis ich sicher bin, dass du deine Versprechungen auch tatsächlich einhältst. Denn ich möchte nicht, dass der Autor gleich wieder das Forum verlässt. Denn der hat bestimmt keine Zeit, sich mit Beiträgen rumzuärgern, die neben der Sache liegen.

M.f.G. Eugen Bauhof

Timm 27.11.09 13:17

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Hallo Eugen,

Zitat:

(8) Ein ontologisches Weltbild beruht auf unzulässigen Abstraktionen und ist somit unfähig, unsere Welt zu beschreiben. Selbst die ARZ 1 des Nichts, zu dessen Gefilden die Quantenmechanik die Mauer durchstoßen hat, ist nicht stabil. Dieses der Unbestimmtheit unterworfene Nichts ist ein bedeutender Teil unserer Welt. Unsere Welt der Raumzeit ist nur eine oberflächliche Erscheinung der gesamten Welt aus unserer subjektiven Perspektive.
1: ARZ = ein Zustand außerhalb der Raumzeit.
Kannst Du erläutern, was der Autor mit einem "Zustand außerhalb der Raumzeit" genau meint? Was stellst Du Dir darunter vor?

Gruß, Timm

möbius 27.11.09 13:39

AW: Kritik des ontologischen Weltbildes
 
Zitat:

Zitat von Bauhof (Beitrag 45061)
Hallo Möbius,

ich warte noch ein wenig mit der Einladung, bis ich sicher bin, dass du deine Versprechungen auch tatsächlich einhältst. Denn ich möchte nicht, dass der Autor gleich wieder das Forum verlässt. Denn der hat bestimmt keine Zeit, sich mit Beiträgen rumzuärgern, die neben der Sache liegen.

M.f.G. Eugen Bauhof

Hallo Eugen Bauhof!
Ich gebe ja zu, dass ich gegenüber bestimmten Physikern mitunter ironisch/sarkastisch bin! Aber ich will damit bestimmt niemanden beleidigen - und ein Philosophie-Student hat vor mir gar nichts zu befürchten, vor allem, wenn er sich ernsthafte Gedanken innerhalb der "Schnittmenge" PHYSIK/Meta-PHYSIK macht ...
Gruß, möbius


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