Zitat:
Zitat von Geku
Ein einzelnes Teilchen bildet noch kein Muster. Es kann irgendwo auf dem Schirm auftreffen. Erst ein Ensemble von Teilchen offenbart die Gesetzmässigkeit.
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Richtig.
Deswegen glauben Vertreter der Ensemble-Interpretation, dass die meisten Gesetze der Quantenmechanik letztlich nur auf Ebene eines Ensembles greifen. Die Bornsche Regel gilt ja auch nicht wirklich für eine einzelne Messung, denn sie besagt ja, dass für einzelne Messungen gewisse Wahrscheinlichkeiten gelten, was implizit voraussetzt, dass es eine gewisse Entsprechung zwischen diesen berechneten Wahrscheinlichkeiten und den tatsächlich beobachteten Häufigkeiten gibt.
Diese Interpretation ist in sich schlüssig, jedoch insofern unbefriedigend, als wir eben tatsächlich nur über Ensembles reden können.
Zitat:
Zitat von Geku
Auch beim Galtonbrett kann mit einer Kugel keine Aussage getroffen werden wo jede einzelne Kugel landet. Erst ein Esemble von Kugeln offenbart die Verteilung.
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Es gibt einen essentiellen Unterschied. Beim Galtonbrett gilt gemäß der Newtonschen Mechanik für jede einzelne Kugel eine deterministische Bewegungsgleichung. Die Verwendung statistischer Methoden zur Beschreibung des Zufalls ist insbs. unserer Unkenntnis der exakten Anfangsbedingungen geschuldet. In der Quantenmechanik ist der Zufall auch bei exakter Kenntnis der Anfangsbedingungen unvermeidlich, also in gewisser Weise ein intrinsisches Element der Natur - nicht nur ein Artefakt unserer Unkenntnis.
Je mehr Teilchen im Spiel, desto stärker tritt die Welleneigenschaft in den Vordergrund und es tritt die Gesetzmässigkeit zu tage. Die Wellenfunktion hat keinen Einfluß auf das einzelne Teilchen, sondern auf das Esemble.